Einknäueln von Königinnen (s. Beitrag von Horst)

  • Hallo liebe Forumsleser
    Leider wurde wiedermal gesperrt und man kann nicht drauf antworten
    Beim lesen von Horsts Beitrag
    ist mir die Aussage des einknäulens mit Folge des Königin abmurksens gedanklich nicht auszuschließen wahrscheinlich auf Fehler des Imkers zu begründen mich würde da mal eine genauere Ablaufs b.z.w. Hergangsbeschreibung drüber intressieren.
    In einem hormonisch lebenden Volk was solte es da für Gründe geben die eigne Königin an zugreifen und ein zuknöllen .Ich hatte schon mal das Beobachtungserlebnis eigentlich nur durch Zufall wegen auffälligen kleinen Bienenknölls auf dem Flugbrett das eine Königin die wahrscheinlich vom Begattungsflug kam und sich auf dem Flugbrett in der Landung vertan hatte wurde durch einknäulen kalt gemacht.Hatte anschleißend gleich das Volk begutachtet weil der Verdacht aus Unwissenheit auf die Volkkönigin fiel diese war aber putzmunter in Volke zu Gange somit wurde eine fremde Königin abgewehrt Kann mir eigentlich nicht vorstellen das eine Königin die im Volk anerkannt ist b.z.w. lebt vom eignen Volk ein geknäult und umgebracht wird deshalb die Vermutung das der Imker selbst eventuell was falsch gehändelt hat.
    Bei einer Antwort besten Dank
    imkerliche Grüße



    Verfasst am: 18.08.2010, 20:11 Titel:


    --------------------------------------------------------------------------------

    Hallo,
    was mir auffällt ist, dass es sich um fast nur Neulinge der Bienenhaltung handelt, die ohne wenn und aber die dunkle haben wollen, egal was sie kostet. Ein trachtfähiges Volk auf 8-10 Brutwaben Dadant (ohne Kasten), Ende März 100-150 € auszugeben ist ok. Wenn es unbedingt die alte dunkle sein soll, dann bitte schön auch alte Literatur lesen.
    Da kann man eine Menge lesen über Tracheenmilben, Kalkbrut, Sauerbrut, Sackbrut usw.
    Weiterhin Eigenschaften die ich selbst beobachtete wie das Einknäulen der Königin (2009 und 2010 zwei Königinnen dadurch verloren); das Rennen auf den Waben und zu Klumpen am unteren Wabenrand sich sammeln, gut für Korbimker aber nicht für mich; Querbau im Honigraum; übermäßiges Pollen lagern im Honigraum.
    Ich möchte die dunkle nicht schlecht reden, aber man sollte auch mal über diese Dinge reden können.
    Mit imkerlichen Grüßen, Horst

    ABER DIE NATUR VERSTEHT GAR KEINEN SPASS, SIE IST IMMER WAHR, IMMER ERNST, IMMER STRENGE; SIE HAT IMMER RECHT UND DIE FEHLER UND IRRTÜMER SIND IMMER DES MENSCHEN. J. W. V. GOETHE
    Wir sind alle nur Gast auf dieser schönen Erde

  • Über das Einknäulen der Königin kann man in der älteren Literatur so einiges Lesen. Heute ist da eher selten. Im Juli 2009 zeichnete ich eine kleine Serie Königinnen die sich im Kieler Begattungskästen befanden. Der Vorgang ist bei mir immer der Gleiche, die Königin wird mit der rechten Hand an beide Flügel gefasst, mit Damen und Zeigefinger der linken Hand am Thorax übernommen. Nun wird 1/3 eines Flügels mit einer Schere gekappt und dann der Thoraxrücken gezeichnet, diesmal mit einem Opalit Plättchen. So etwa 1 Minute lass ich die Königin in der Hand laufen und setze sie dann auf die Wabe von der ich sie abgenommen hatte. Dann wird die Wabe ins Volk gehangen. Irgendwie gefiel mir das Plättchen nicht und ich dachte mir das fällt ab und öffnete nach etwa 10 Minuten das Völkchen und was sah ich, auf dem Boden lag ein Hühnerei großen Klumpen und der Verdacht des einknäulens bestätigte sich. Ich befreite sie und setzte sie in einem Käfig mit Teichverschluss. Am nächsten Tag lag sie Tot vor dem Kasten. Nur in diesem Kieler Kasten waren Nordbienen. Der zweite Fall ereignete sich Juni 2010 in einem Ableger, auch dieser bestand nur aus Nordbienen. Die Königinnen gehörten meiner Rasse an.
    Ich glaube wenn das mir passiert wird es auch anderen passieren können, als Vorsicht.
    Zum Schluss noch etwas zu mein dunkles Volk. Es überwinterte sehr stark, es war mein bestes Volk, nur die Kalkmumien störten mich und so brachte ich es auf einen anderen Stand, dort steht es alleine. Die Kalkbrut war weg, die Ernte war gut, der Honig von besonderem Geschmack, Farbe und Konsistenz -anders als der Honig von meinen zweiten Bienenstand in etwa 400 m Entfernung-. Es ist eine dunkle F2, friedlicher und ruhiger als das F1 Mutter-Volk.
    Also Fazit "nicht schlecht" und über den Honig (Frühjahr 35 kg, Sommer 35 kg) habe ich mich besonders gefreut.
    Beste Wünsche, Horst

  • Hallo liebe dunkle Bienenfreunde
    Eins vorweg damit mein geschriebens nicht falsch verstanden wird will niemand irgendetwas unterstellen und auch nicht besserwisserlich auftreten sondern nur Erfahrungsaustausch in Bezug dunkle Bienenbetreung liegt mir am Herzen wobei ein Erfahrungs- und Beobachtungsaustausch sicherlich auch seine positiven Spuren hinterlässt
    Danke Horst für deine Antwort die nun meine Vermutung das eventuell der Imker nicht ganz ohne Mitschlud behaftet sein könnte erhärtet.Das in die Hand nehmen könnte einen nachteiligen Efekt mit zubringen diese Möglichkeit sollte nicht verdrängt werden.Die Bienen leben ja wie bekanntlich in ihrer eigenen Duftwahrnehmungswelt die wir Menschen sicherlich nicht empfindem können und somit auch schlecht beurteilen können.Ich persönlich zeichne seit etwa 5 Jahren seit Intresse an den Dunklen Bienen etwa 20-40 Königinen im Jahr und nehme diese nicht mehr in die Hand b.z.w. vermeide jeglichen Kontakt der das Duftklima durch menschen Hand beeinflusst.das zeichnen lässt sich ja auch mit den Gerätschaften so händeln.obs nun Einfluß hat lässt sich schlecht beweisen aber mir ist seit dieser Praxisanwendung keine Königin nach dem zuserzten des zeichnens mehr gekillt worden.man könnte ja mal ein Versuch probieren und einige mit Handkontakt zeichnen und andere ohne Handkontakt ob es eventuell Unterschiede zu ersehen gibt.
    Alleine beim zeichnen mehrere Königinen mit den Gerätschaften innerhalb kurz Zeit lässt beobachten das das Duftklima der Königin erheblich gestört wird und dadurch intressante verhaltens Beobachtungen beim zurücksetzen ersichtlich sind nähere Beobachtungsergebnisse hierzu währen zu umfangreich es hier zu beschreiben ein jeder kann die ja selbst mal probieren und beobachten man muss nur genauer hinschauen und sich die Zeit hierfür nehmen.
    Warum die dunklen Bienen das einknäulen so ausleben könnte ja den Ursprung haben das die Abwehrbereitschaft in ihren Leben intensiver ausgelebt und vorhanden ist und muss ja nicht nachteilig im Leben des Biens negative Spuren hinterlassen es kan ja auch Vorteilig sein und dem Bien hilfreich unterstützen zu überleben.
    imkerliche Grüße

    ABER DIE NATUR VERSTEHT GAR KEINEN SPASS, SIE IST IMMER WAHR, IMMER ERNST, IMMER STRENGE; SIE HAT IMMER RECHT UND DIE FEHLER UND IRRTÜMER SIND IMMER DES MENSCHEN. J. W. V. GOETHE
    Wir sind alle nur Gast auf dieser schönen Erde

  • Ja, ja, für alles dass wir an den Bienen tun oder nicht tun tragen wir unsere Schuld.
    Zeichengeräte habe ich schon einige benutzt und nehme sie nur noch wenn meine Finger zusehr mit Propolis verklebt sind.
    Noch etwas zum Einknäulen, so las ich in dem Buch "Praktische Bienenzucht" von Oetting & Schulze-Everding (1953): "wenn der Imker die Beute öffnet (im zeitigen Frühjahr), bedecken die Bienen oft die Königin, sie "knäueln" sie ein, um sie zu schützen. Dadurch wird die Königin oft erstickt, ..."


    Es ist sicherlich ein besondere Eigenschaft der dunklen und sollte Beachtung finden; ob gut oder schlecht bleibt dahingestellt.
    Gruß, Horst

  • Ich denke mal, es hat schon seine Gründe, warum die Dunkle fast ausgestorben ist. Ich habe sie seit einem Jahr jetzt,(wollte sie auch unbedingt, als Anfänger) und es sind mir schon so manche Dinge aufgefallen, die bei der Dunklen anders sind. Ich glaube, sie verzeiht Fehler nicht so gut wie andere Rassen. Wenn man sie nicht respektiert, quittiert sie das mit erhöhter Krankheitsanfälligkeit. Ich bekam zwei reinrassige Königinnen, mit kleinem Völkchen. Die verstärkte ich sodann regelmässig mit gedeckelten, bienenfreien Brutwaben. Sowas kommt ja in der Natur nicht vor. Prompt stellte sich Kalkbrut ein. Auch zu häufiges und langes öffnen der Beute "gefällt" ihnen nicht. Vielleicht ist das alles der Grund, warum sie verdrängt wurde von anderen Rassen. Denn gleich nach der Entdeckung des Mobilbaus und der Mittelwand wurden allerlei Dinge mit dem Wesen Bien angestellt, und das dauert an bis heute, welche NICHT bienengerecht sind!
    Nichtsdestotrotz werde ich bei der Dunklen bleiben! Dann werde ich eben meine Betriebsweise anpassen, meine geschwärmten, auf Naturbau gesetzten und in Ruhegelassenen Völker sehen nämlich prächtig aus! Und im Honigertrag standen die Dunklen in nichts nach, im Gegenteil: die Kästen sind jetzt, vor der Einfütterung viel schwerer als die anderer Rassen. Ich brauch kaum einzufüttern!

  • Zitat von Hobbyimker

    Warum die dunklen Bienen das einknäulen so ausleben könnte ja den Ursprung haben das die Abwehrbereitschaft in ihren Leben intensiver ausgelebt und vorhanden ist und muss ja nicht nachteilig im Leben des Biens negative Spuren hinterlassen es kan ja auch Vorteilig sein und dem Bien hilfreich unterstützen zu überleben.
    imkerliche Grüße


    Hallo,


    eine interessante Frage. Ich persönlich habe das Einknäueln erst einmal bewusst erlebt, und zwar in einem Begattungsvölkchen. Ich war mir aber nicht sicher, ob es sich um deren eigene Königin handelte, oder aber um eine zugeflogene. Dagegen kommt das "Versteckspiel" einer Königin unter den Arbeiterinnen häufiger vor, zu sehen in dem Film "Ablegerbildung" auf http://www.nordbiene.de/videos.htm . Ich schätze mal, dass dieses Verhalten mit der höheren Tendenz der Dunklen Biene zur Wabenflüchtigkeit zusammenhängt. Bei zuviel Rauch oder hastigem, unwirschem Arbeiten verlassen viele Bienen und oft auch die Königin die Waben, insbesondere auf kleinen Wabenmaßen (Begattungsvölkchen, Miniplus etc). So festgenagelt wie die Carnica oder Ligustica wird die Mellifera auf den Waben nie sitzen.


    Königinnenverluste durch Einknäueln habe ich bisher bewusst noch nicht erlebt.


    LG
    Kai

  • Hi Kai,
    ich stimme deinen Bemerkungen zum einkäueln und Wabenflucht zu. Mich würde interessieren wie lange sich die Wabenflucht bei Standbegattung hält.
    Grüße, Horst

  • Hallo Horst,


    bei der F1 (Mellifera x Carnica) bleibt nach meinen Erfahrungen die Wabenflüchtigkeit erhalten. Wie sie sich in weiteren Generationen erhält, weiß ich nicht; aus der Erfahrung heraus glaube ich, dass sich die Völker in der F2, F3 etc aufspalten, so dass das Verhalten wohl sehr unterschiedlich wird.


    Die wabenfestesten Bienen, die ich je erlebt habe, ist die Ligustica. Die lassen sich kaum von der Wabe abstoßen, so fest sitzen sie :)


    LG
    Kai

  • Bei F1, Mellifera*Buckfast, bleibt sie auch erhalten. Danach wird sie aber festsitzender.
    Was mir noch niemand beantwortet hat, ist, warum man auf Wabenfestigkeit züchtet? Ausser dass man die Queen nicht so gut findet, sehe ich nur Vorteile.

  • Ich finde es eigentlich auch angenehm, dass die Bienen leichter von den Waben gehen. Man braucht bei "gut Qualm" fast gar keine Bienenfluchten.


    LG
    Kai