DIB genehmigt Zusatzetikett für dunkle Biene

  • Es hat funktioniert: Offiziell genehmigt wurde nun ein Zusatzetikett zum Gewährstreifen des DIB, welches auf die extrem gefährdete Mellifera hinweist.

  • Zitat von Brummsel

    Es hat funktioniert: Offiziell genehmigt wurde nun ein Zusatzetikett zum Gewährstreifen des DIB, welches auf die extrem gefährdete Mellifera hinweist.


    Hallo,


    hast Du auch eine Quellenangabe?
    LG
    Kai

  • Hallo Kai,
    habe das Etikett selbsterstellt: Wenn du auf meine Homepage gehst, siehst du meine Kreation (Bienenpiktogramm + Text) auf der linken Seite. Das Etikett ist identisch, nur im Querformat.
    Grüße aus Mittelhessen.

  • Hallo, danke für die Antwort. Deine Homepage http://www.3-generationen-imkerei.de/ ist sehr schön und lobenswert. Auch das Piktogramm finde ich schön.


    Doch ich habe noch nicht ganz verstanden, wer das Etikett "offiziell genehmigt" hat. Der D.I.B.?


    LG
    Kai

  • Hallo, recht schön so ein Zusatzetikett und dann noch genehmigt vom DIB und ein wenig Werbung für die mellifera auch wenn sich kaum ein Honigkunde darunter etwas was vorstellen kann.
    Aber, wie naiv und unwissend muss ein DIB-Leiter schon sein um den Zusatz der Roten Liste mit „stark gefährdet“ zu genehmigen? Gibt es vielleicht eine ganz spezielle nur für Honigbienen und ihren Unterarten und Formen? Mir ist nur eine Deutsche der Stechimmen (Hymenoptera, Aculeata) bekannt. Für NRW liegt die gerade erschienene vor, darin wird Apis mellifera mellifera als „ausgestorben“ aufgeführt, siehe: http://www.ampulex.de/ .


    Eine autochthone, also einheimische/bodenständige Biene die sich selbständig ohne Hilfe des Menschen noch irgend wo in Deutschland hält (und nur eine solche gehört in die Rote Liste und keine Kulturform), gibt es meines Wissens nicht mehr und wird es auch nicht mehr geben. Schuld daran ist nicht die Biene sondern der Mensch und deren veränderte Bedingungen, wie die Umwandlung des Sommergrünen Laubwaldes Mitteleuropas in eine Agrarsteppe.
    Mit imkerlichen Grüßen, Horst

  • Zitat von Horst

    Mir ist nur eine Deutsche der Stechimmen (Hymenoptera, Aculeata) bekannt. Für NRW liegt die gerade erschienene vor, darin wird Apis mellifera mellifera als „ausgestorben“ aufgeführt, siehe: http://www.ampulex.de/ .


    Hallo,


    auch dies ist ein heikles Thema. Leider sind auf der o.g. Seite keine Informationen zu finden, dennoch bleibt eines zu beachten:


    Auf der Seite steht u.a. "Doch wir sehen einen besonderen Bedarf für eine online-Zeitschrift, die sich speziell mit Aculeata beschäftigt."


    Dazu muss man wissen, dass sich die "Anhänger" der Acuelata-Stechimmen (Sandbienen, Holzbienen, Mauerbienen etc) stets im Schatten der Bienenzüchter und der "echten" Honigbienen sehen. Traditionell sehen sie allein die solitären Wildbienen als die in Deutschland wirklich einheimischen Bienen an; sie lassen in der Regel auch kein gutes Haar an der Bienenzüchtung. Dies scheint bei denen ein Komplex zu sein. Von daher wird auch die Dunkle Biene sozusagen als Konkurrenz gesehen. Dieses Verhalten lässt sich auch bei etlichen Naturschutzorganisationen finden, wie z.B. NABU oder BUND, die die Haltung der Honigbiene als naturwidrig und fremdartig bezeichnen.


    Wer schreibt, die Apis mellifera mellifera sei ausgestorben, schreibt schlicht und ergreifend die Unwahrheit.


    LG
    Kai

  • So eine Antwort Kai hatte ich nicht erwartet, es ging mir schlicht um die Benutzung des Titels "Rote Liste" die für autochthone Pflanzen und Tiere gilt und nicht für Nutztiere.
    Das wir Hautflügler-Freunde ein Schattendasein in Imkerkreisen führen ist mir bekannt, erlebe ich auch häufig und ist zum kotz...
    Man sollte sich aber einmal vor Augen halten, der einzigen Honigbiene stehen an die 700 Arten Stechimmen gegenüber, davon sind fast 500 Wildbienen-Arten. Es ist nun mal so, all diese Tiere haben keine Lobbi wie die Honigbiene und da kannst du es drehen wie du willst, es bleibt alles so wie es ist und wenn da immer wieder in Imkerkreisen von der hohen Bestäubungsleistung der Honigbiene geschrieben wird so kann ich nur dazu sagen "alles Schwindel" damit macht man den Menschen blöd.
    Grüße von einem Imker der die Biene nicht nur wegen seines Gewinnes mag,
    Horst

  • Ich finde Alle Intressant :)
    Und hoffe das Apis mellifera mellifera gerettet werden kann !
    Jeder von Ihnen ist für die Natur unverzichtbar !
    Wer weiß schon wie viele Wildkräuter verschwunden sind nachdem die Uhrsprünglich einheimischen Bienen " ausgerottet" wurden ?
    Viele Pflanzen können nur in Sybiose mit einem Bestimmten Insekt ihr Dasein sichern .


    Viele Grüße
    Alex

  • Liebe Freunde der dunklen Biene, Folgendes zum Thema:
    - Das Etikett wurde vom DIB direkt genehmigt; nur die Richtlinien des "Warenzeichens", nicht die Zuchtrichtlinien sind hier maßgeblich und erlauben eigentlich dieses Paradoxon
    - Rote Liste bezieht sich auf diese der GEH
    - die Mellifera nimmt meines Erachtens hier schon eine Sonderstellung unter den "Nutztieren" ein, da wohl hier,im Gegensatz zur Carnica nie eine regelrechte Linienzucht betrieben wurde, also sehr nahe an der Wildform liegen sollte (letztlich der Grund der genetischen Analyse durch das Labor von Frau Soland, die den Grad der Vermischung feststellen kann)
    - Spannend ist natürlich die Frage: Was ist ursächlich für das Verschwinden des Wildbestandes verantwortlich: Waldwirtschaft und veränderte Landschaft oder das Auftreten der asiatischen Milbe ?
    - Wenn man Berichte im Forum liest, dass wohl mehrere Jahre keine Varroabehandlung gemacht wurde: ein Ansatz, Bestände auszuwildern??

  • Eine Ergänzung noch:
    Wer natürlich seine Honigkunden nicht darüber aufklärt, was es mit der Mellifera auf sich hat, vergibt Chancen, etwas zu bewegen:
    Wenn alle Verbraucher über das Thema Bescheid wüssten, wieviele würden noch bei den "Carnicanern" Honig kaufen??
    Die Schweizer machens vor: Bei Coop gibts den Mellifera-Honig entsprechend ausgezeichnet zu dem der Besonderheit entsprechenden Preis; das Konzept scheint gut zu funktionieren...

  • Zitat von Horst

    So eine Antwort Kai hatte ich nicht erwartet, es ging mir schlicht um die Benutzung des Titels "Rote Liste" die für autochthone Pflanzen und Tiere gilt und nicht für Nutztiere.
    Das wir Hautflügler-Freunde ein Schattendasein in Imkerkreisen führen ist mir bekannt, erlebe ich auch häufig und ist zum kotz...
    Man sollte sich aber einmal vor Augen halten, der einzigen Honigbiene stehen an die 700 Arten Stechimmen gegenüber, davon sind fast 500 Wildbienen-Arten. Es ist nun mal so, all diese Tiere haben keine Lobbi wie die Honigbiene und da kannst du es drehen wie du willst, es bleibt alles so wie es ist und wenn da immer wieder in Imkerkreisen von der hohen Bestäubungsleistung der Honigbiene geschrieben wird so kann ich nur dazu sagen "alles Schwindel" damit macht man den Menschen blöd.
    Grüße von einem Imker der die Biene nicht nur wegen seines Gewinnes mag,
    Horst



    Hallo Horst,


    ich wollte mit meiner Feststellung niemandem zu Nahe treten und auch nicht alle Hymenoptera-Freunde (bin selber einer!) über einen Kamm scheren. Falls meine Worte zu hart waren und Dich verletzten, bitte ich um Entschuldigung!


    Trotzdem kannst Du mir vielleicht in dem Punkt Recht geben, dass viele Hymenoptera-Freunde, die sich nicht mit Apis auskennen, grundsätzlich erstmal skeptisch den Imkern gegenüber eingestellt sind und zunächst die Bienenhaltung ablehnen, sowie auch die Dunkle Biene. Vielen Hymenoptera-Freunden fehlt hier die Sachkenntnis (nicht allen!), anders kann ich mir so manch negative Veröffentlichung über die Honigbiene und die Imker nicht erklären.


    Würdest du DIESEM zustimmen?


    Natürlich wissen wir alle über die außerordentlich große Artenvielfalt und biologische Funktion der solitären Hautflügler, insbesondere Stechimmen, in unserem Ökosystem. Der Erhalt dieser ist genauso wichtig wie der Erhalt unserer Honigbiene. Hierzu gehören die Sand-, Holz-, Mauer- und Furchenbienen genauso wie die seltenen Hornissen (mit ihren zwei Rassen in Deutschland!), Ameisen, Wespen, Hummeln etc etc.


    Du Horst bist eine selten gesehene, vorbildliche Ausnahme unter den Hautflügler-Freunden.


    In diesem Sinne bitte ich meinen obigen Beitrag zu verstehen.
    LG
    Kai

  • Zitat von Brummsel

    Hallo Kai,
    habe das Etikett selbsterstellt: Wenn du auf meine Homepage gehst, siehst du meine Kreation (Bienenpiktogramm + Text) auf der linken Seite. Das Etikett ist identisch, nur im Querformat.
    Grüße aus Mittelhessen.



    Hallo,


    um zurück zum Thema zu kommen: mir fällt gerade auf, dass Dein Logo auf Deiner Homepage http://www.3-generationen-imkerei.de/ mit dem Logo von http://www.sicamm.org/ so ziemlich identisch ist.


    Wer hat bei diesem Symbol das Urheberrecht und das Copyright? Und wer hat die Lizenz zum Vervielfältigen? Das würde mich mal interessieren ;)


    LG
    Kai

  • Lieber Kai, wie ich schon des öfteren bemerkt habe, habe ich nichts gegen die dunkle Biene.
    Du schmeichelst mir natürlich ein wenig, denke viele meiner Hymi-Kollegen und Entomologen denken so wie ich und kämpfen um den Erhalt unserer heimischen Fauna und selbstverständlich gehört die alte, einheimische Biene dazu. Nur wo ist sie und wo ist ihr Wald mit den alten Bäumen?
    Etwas anderes, Beispiel Hornisse Vespa crabro crabro und Vespa crabro germana diese beiden Unterarten besiedeln Mitteleuropa und die Trennungslinie verläuft mitten durch Deutschland nach Blüthgen (1964). Seit einigen Jahren ist dieser Unterartstatus aufgehoben worden an Hand genetischer Merkmale; diese Unterarten sind jetzt Variationen.
    Ähnliches wird wohl auch bald bei den 26 Apis-Unterarten durchgeführt werden. Genetisch gibt es nur 4 Apis mellifera Typen; alles andere sind Varieanten oder auch Ökotypen.
    Herzliche Grüße, Horst

  • Zitat von Horst


    Etwas anderes, Beispiel Hornisse Vespa crabro crabro und Vespa crabro germana diese beiden Unterarten besiedeln Mitteleuropa und die Trennungslinie verläuft mitten durch Deutschland nach Blüthgen (1964). Seit einigen Jahren ist dieser Unterartstatus aufgehoben worden an Hand genetischer Merkmale; diese Unterarten sind jetzt Variationen.


    Ähnliches wird wohl auch bald bei den 26 Apis-Unterarten durchgeführt werden. Genetisch gibt es nur 4 Apis mellifera Typen; alles andere sind Varieanten oder auch Ökotypen.
    Herzliche Grüße, Horst


    Hallo Horst,


    diese Mitteilung finde ich ja wieder äußerst interessant. Ich erlaube mir mal ein neues Thema zu eröffnen, da es nicht mehr in diesen Thread passt. Also, zum Thema Genetik der Hornissen und Bienen geht's hier weiter: http://13689brzyd.forumprofi.d…ssen-und-bienen-t492.html und hier: http://13689brzyd.forumprofi.d…etik-der-bienen-t493.html


    LG
    Kai