Beiträge von Postkugel

    Hallo Marcus,


    ja, so kann ich das jetzt nachvollziehen. Verstehe es aber nicht.


    4 Wochen nach einer TBE machst Du beim Flugling eine AS Langzeitbehandlung. Damit wird das gerade frisch errichtete Brutnest wieder zerstoert (oder die AS wirkt nicht richtig). Warum behandelst Du denn nicht im brutfreien Zustand bienenschonend mit OX? Und/oder benutzt eine Fangwabe?


    Der Flugling ist doch wie ein abgeschwaermtes Volk. Hat wenig Milben und will wachsen und bauen. Meine Fluglinge sind nach Fangwabe und OX praktisch nahezu milbenfrei. Aber haben Brutbretter wie im Fruehling. Dort jetzt mit AS hineindreschen? Noe!


    Sollte dort mit dem Auslaufen der Brut Ende September/Anfang Oktober ein zu hoher Milbenfall feststellbar sein (davon gehe ich im Moment nicht aus) kann ich immer noch mit AS nachbehandeln, wenn's denn unbedingt sein muss. Nur ist dann deutlichh weniger Brut und Jungbienen vorhanden, die geschaedigt werden.


    Meine derzeitige Meinung zu AS: 50% der Wirkung beruht auf der Zerstoerung des Brutnestes und der damit erreichten Brutpause. Nur das man das auch hinbekommt, ohne Bienen zu veraetzen.

    Hallo Marcus,


    so richtig habe ich es leider noch immer nicht verstanden.


    Du machtest eine TBE. Dabei entsteht pro Volk ein sog. Flugling (der Volksteil ohne Brut) und ein Brutling (die Brutwaben mit aufsitzenden Bienen ohne Koenigin in neuer Kiste) bzw. Brutsammler, falls Brutwaben aus mehreren Voelkern in eine Kiste kommen.


    Hast Du jetzt beide Volksteile mit AS behandelt? Eigentlich ist es ja Sinn einer TBE, gerade auf das Lotteriespiel AS zu verzichten, indem man zeitversetzt Brutfreiheit herstellt und dann wetterunabhaengig mit OX oder MS behandelt.


    Deshalb bin ich verwundert.

    Es gibt im Leben manchmal Situationen, da muss man handeln. Nicht aus einer Laune heraus, sondern wohl ueberlegt.


    Ich war vor 9 Jahren in einer solchen Lage: Habe 1 Jahr nachgedacht und die Vor- und Nachteile abgewogen. Dann einen klaren Entschluss gefasst und alle Emotionen zur Seite geschoben, die mich haetten hadern lassen.


    Ich habe es bisher keine Minute bereut!


    „Ich weiss nicht, ob es besser wird, wenn es anders wird. Aber es muss anders werden, wenn es besser werden soll.“ (Georg Christoph Lichtenberg)

    Hallo Marco,


    ja, wahrscheinlich war ein so massiver Saeureeinsatzt nicht notwendig. Biotechnische Milbenbekaempfung ist doch die Beste!


    Noch eine Frage: Wie nutzt Du beim Brutling eine Fangwabe? Also so, wie ich es mir denke, dort die erste Wabe mit verdeckelter Brut zu entfernen?


    Ach ja, aktueller Zwischenstand: Mit Ausnahme der Ableger war binnen der letzten 24h keinerlei Milbenfall unter den Voelker zu verzeichnen! Ok, die Milben narren gern und jetzt, wo wieder Brut da ist, sind die Biester vorerst dort abgetaucht. Spannend wird es in 8-14 Tagen, wenn die erste Jungbrut schluepft. Mal schauen, ob ich bei den TBE-Voelkern im September auf AS verzichten kann...


    LG
    Thomas

    Laut Bruder Adam gibt es nicht *die* Ligustica sondern vier verschiedene Varietaeten. Die wichtigsten sind die dunkle, "Lederbraune", welche wg. ihrer guten Milbenresistenz Einzug in den Buckfaststamm hielt und die helle "Lederbraune", die vor allem in Amerika und Neuseeland eine grosse Verbreitung fand. (Vgl. Bruder Adam: Zuechtung der Honigbiene. Ein Beitrag zur Honigzuechtungskunde. Oppenau 2017. S. 120).

    Vielen Dank Euch allen.


    Die vermutliche Ueberdosierung eines Volkes ist auch dadurch entstanden, dass ich die Waben, welche ich gerade besprueht habe, mit einer Ecke auf den anderen, im Kasten befindlichen Obertraegern abstellte und dadurch ein Teil des Spruehnebels auf die darunter befindlichen Raehmchen traf. Leider sind Dadant-Vollraehmchen nicht gerade Leichtgewichte, wenn sich dort dicke Honigkraenze drauf befinden. Die halte ich auf Dauer nicht mehr so locker-fluffig in einer Hand...


    Ich denke jedoch, mit einem Drucksprueher sollt das mit der Dosierung besser klappen. Das Schadbild war am naechsten Tag verschwunden. Leider war dieser Brutling jedoch der Einzige, bei dem ich bisher noch keine Stifte gefunden habe. Hoffentlich ist die Nachschaffungskoenigin nicht ueber den Deister gegangen. Ich werde uebermorgen kontrollieren und ggf. eine Weiselprobe zuhaengen.


    Das oben von mir verlinkte Druckspruehermodell habe ich seit bestimmt 10 Jahren im Werkstatteinsatz (ich hab's allerdings wo anders gekauft, soll auch keine Werbung sondern nur ein "Symbollink" sein) und dieses hat bereits so manchen Absturz schadlos ueberstanden. Von den "Dreieurofufzschteilen" diverser Baumaerkte und Diskouter kann ich das nicht behaupten. Da sind schon so manche zu Bruch gegangen. Eine Viton-Dichtung braucht es fuer OX natuerlich nicht, aber dieses Modell gibt es m.E. nicht ohne.


    Einen "Rucksacksprueher" will ich mir nicht zulegen. Dafuer habe ich zu wenige Voelker, dass sich die Befuellung eines solchen Teiles lohnt.


    Noch ein kurzer Zwischenstand zu TUB/TBE: Die Fluglinge haben aktuell keinen feststellbaren Milbenfall mehr auf den Windeln aber superschoene Brutnester mit verdeckelter Brut. Wie Fruehling, aber das werden die Winterbienen :) . Bei den Brutlingen, die ich ja vor exakt einer Woche behandelte, liegt der Milbenfall so zwichen 0 und 1 pro Tag. Ob das nun noch Nachwirkungen der Behandlung oder schon der natuerliche Milbenfall ist, mag ich nicht zu sagen. Der Milbenfall vor der Behalndlung lag allerdings zwischen 5 und 9 Milben pro Tag, weshalb ich vorerst mit dem Ergebnis zufrieden bin.


    Ich habe mit noch ueberlegt, ob es bei den Brutlingen starker TUB-Voelker (also die, wo sowohl der Flug- wie auch der Brutling jeweils bereits auf 8 DD-Vollwaben sitzt->keine Ahnung, wie ich die vereinigt bekomme) evtl. Sinn macht, die Wabe mit der ersten verdeckelten Brut zu entnehmen. Denn wenn sich noch vorhandene Milben vermehren, dann genau dort drin. Das schoene bei dem Verfahren ist die Schlechtestenauswahl. Wir zuechten "doofe" Milben. TAM's erreichen das Gegenteil.

    Das die Koenigin aus der Brut geht und das Brutnest zerstoert wird, ist m.E. essentiell fuer eine ausreichende Wirkung der Ameisensaeure bei staerkerem Varroabefall.


    Denn allein durch die Brutfreimachung wird die zukuenftige Varroapopulation halbiert.
    Dazu muss keine einzige Milbe durch die AS getoetet werden, sondern es reicht aus, wenn dazu die Bienenbrut abstirbt. Wenn die Varroen ein paar Wochen (in denen die Vermehrungsrate meist ueber 2 liegt) keinen Nachwuchs bekommen, sinkt deren Anzahl allein schon mittels Austragung durch die Bienen und ihrer natuerlichen Mortalitaet.


    Mich wuerde mal interessieren, ob es Untersuchungen gibt, welche belegen, dass AS Milben in der verdeckelten Brut toetet, ohne dabei die Brut zu schaedigen. Ich denke, das wird nur zu einem geringen Grad der Fall sein.

    Das die Vertikaldochte Probleme bereiten koennen, hatte ich ja bereits, auch mit Fotos, dokumentiert. Wenn die taegliche Verdunstungsmenge jedoch passt, dann sind sowohl die Dochte (ich verwende dafuer nur noch sog. "Bierfilze", das Originalmaterial taugt - weil zu duenn und nicht ausreichend saeurefest - m.E. wenig) als auch die Verschraubung in Ordnung.



    Behandlung mit dem Nassenheider ist untrennbar mit Brut- und Bienenverlusten verbunden. :roll::roll::roll:


    Ich wuerde das anders und nicht so drastisch formulieren: Langzeit-Sommerbehandlungen mit Ameisensäure sind bei ausreichender Wirksamkeit oft mit erheblichen Brut- und Bienenverlusten verbunden.


    Der Nassenheider macht - unter der Beachtung der zahlreichen von mir genannten "Wenn's", seinen Job ganz ordentlich. Nur nimmt man bei einer Ameisensaeure-Langzeitverdunstung, wenn noch viel Brut und nur kleine Futterkraenze ueber der Brut vorhanden sind, Bienenschaeden in Kauf. Deshalb empfielt Liebig, wenn schon AS benutzt werden soll, inzwischen fuer den Sommer auch nur Kurzzeitbehandlungen.


    Das Bild sieht im Herbst aber wesentlich besser aus: Bei wenig Brut und dicken Futterkraenzen kann man 120ml AS in ca. 5 Tagen in den Nassenheidern durchaufen lassen, ohne das - bei guter Wirksamkeit - dabei wesentliche Bienenschaeden zu beobachten sind. Zu diesem Zeitpunkt werde ich die Nassenheider auch weiter verwenden, sofern eine Herbstbehandlung befallsbedingt angezeigt ist. Denn der Nassenheider ist m.E. der einzige Verdunster, welcher auch unter herbstlichen und oberharzer Bedingungen noch eine gleichmaessige und damit wirksame Verdunstung sicherstellen kann.

    Nachdem ja die Spruehbehandlung mit Oxalsaeure seit dem letzten Jahr auch in Deutschland zugelassen ist, bin ich dazu uebergegangen, diese im Sommer fuer brutfreie Voelker an Stelle der Milchsaeure zu verwenden.


    Gefuehlt ist die Wirksamkeit mit nur einer Behandlung besser wie mit Milchsaeure und ich bin sowohl bei den Ablegern wie auch bei meinen TuB-Voelkern bisher recht zufrieden.


    In den Fluglingen der TuB-Voelker hatte ich zunaechst noch fuer 7 Tage eine Fangwabe im Einsatz und habe erst dann mit OX gesprueht. Der Milbenfall ist dort inzwischen bei allen Voelkern gleich Null, so dass ich evtl. sogar auf die Herbstbehandlung mit AS verzichten koennte. Ich habe jedoch das Gefuehl, dass die gespruehte Oxalsaeure nur etwa 3-4 Tage lang wirkt, wobei der Hauptmilbenfall 24 Stunden nach der Behandlung einsetzt und ca. 24 Stunden anhaelt. Am 5. Tag kam faktisch nichts mehr.


    Damit die Brutlinge nicht zu Milbenschleudern werden, hatte ich dort waehrend des Auslaufens der Brut Bayvarolstreifen eingehaengt (die Brutlinge werden auf neue Mittelwaende gesetzt, sobald deren Nachschaffungskoeniginnen in EiIlage sind, das Wachs geht in die Kerzenproduktion). Gestern, 21 Tage nach der Volksteilung, kamen die Streifen raus und eine abschliessende OX-Spruehbehandlung fand statt. Ich kann zumind. schonmal sagen, dass die Oxalsaeure noch einiges an Milben herausholt, was das Bayvarol nicht schaffte (das sind genau die gefaehlichen, weil flumethrinresistenten Milben!). Genaue Zahlen habe ich in ein paar Tagen.


    Allerdings besteht auch beim Spruehen von OX 3,0% (m/m) nach meiner gestrigen Erfahrung etwas die Gefahr einer Ueberdosierung. Ich hatte einen Hand-Pumpzerstaeuber https://www.imkereibedarf-bien…ereibedarf/Products/00225 im Einsatz, der eigentlich ganz gut funktioniert.


    Nur ist es so, dass man dort erst einmal etwas druecken muss, ehe der Spruehnebel wirklich fein ist. Gerade wenn man noch ein kleines "Beinengrueppchen" in einer Ecke bespruehen will, ist das m.E. nicht optimal und man sprueht da erst einmal zu grob bzw. auch zu schnell, zu viel.


    Mir wurde das bereits nach dem ersten Volk bewusst und ich habe mich dann auch mit der Menge etwas zurueck gehalten. Bei dem Volk mit der vermuteten Ueberdosierung lagen heute Nachmittag dann auch so ca. 20 tote Bienen auf dem Flugbrett. Aber das ist absolut kein Vergleich zu den Massakern, welche Ameisensaeure anrichten kann! Bei den anderen Voelkern war das nicht so, Milben fallen dort trotzdem ganz gut.


    Mich wuerde mal interessieren, ob und welche Erfahrungen Ihr schon mit dem Spruehen (nicht verdampfen!) von Oxalsaeure im Sommer gemacht habt und ob da ein Drucksprueher, bspw. https://www.werkstatt-produkte…chparam=druckspr%C3%BCher evtl. bezueglich der Dosierung besser funktioniert?

    Hinterbehandlungsbeuten funktionieren. Keine Frage. In meiner Familie wurde Jahrzehnte damit geimkert. Ich habe meine ersten imkerlichen Gehversuche an diesen Beuten gemacht.


    Aaaber: Fuer mich sind die nichts. Auch nicht nur eine einizige aus nostalgischen Gruenden (hoechstens ohne Bienen).


    Das Problem ist der begrenzete Platz in diesen Beuten, den man mal nicht mal einfach so erweitern kann. Wir waren neulich 3 Wochen im Urlaub. Am Vorabend habe ich kurz in die Honigraeume meiner Magazine geschaut. Was folgte, war eine Nachtschicht "Raehmchennageln und einloeten". An Morgen bekam jedes Volk noch einen leeren Honigraum oben aufgesetzt und ich konnte anschliessend beruehigt abduesen. NAch dem Urlaub konnte ich dann ernten. Wie ich das haette bei einer Hinterbehandlungsbeute machen sollen, ist mir schleierhaft.


    Hinterbehandlungsbeute bedeutet regelmaessige Anwesenheitspflicht waehrend der Tracht. Wenn Du das sicherstellen kannst, dann laesst sich damit arbeiten.

    Klar, der Nassenheider funktioniert - wenn der richtige Docht gewaehlt wurde - wenn die Verschraubung dicht ist - wenn das Dochtmaterial nicht kollabiert - wenn man noch Reservekoeniginnen hat - keine Frage. Aber mit welchen Nebenwirkungen... Kai hat das schon richtig umschrieben.


    Ich persoenlich moechte ab diesem Jahr AS nur noch zur Herbstbehandlung einsetzen. Dann sind die Brutnester klein und die Bienenschaeden halten sich nach meinen Erfahrungen bei guter Wirksamkeit der AS in Grenzen.


    Mit dem bisherigen Verlauf meiner diesjaehrigen TBE und der Wirkung der Oxalsaeure bin ich bisher sehr zufrieden. Ich spreche ueber 8 Voelker, am eigenen Stand und in Betreuung. Ein Fazit kann ich natuerlich erst zur Weihnachtszeit geben, wenn ich das Ergebnis der Restentmilbung kenne. Und wirklich ganz genau weiss man es erst im kommenden Fruehling.


    Ich kann Kai verstehen, dass er auf die "sichere Bank" AS im Nassenheider setzt. Der Weisheit letzter Schluss ist der aber bestimmt nicht.

    Ich hoffe, Du schreibst nicht von Dr. Greiner? Den habe ich vor einigen Jahren mit seinem Wanderwagen mal an der Rappodetalsperre getroffen.


    Das ist schon bitter, wenn ein Lebenswerk auf solch dramatische Weise ueber den Deister geht.


    Aber da muss schon richtig! was schiefgelaufen sein, denn normal sind nur die Flugbienen betroffen und die Voelker haben ja noch die Stockbienen, aus denen dann mit den Wochen neue Flugbienen entstehen. Die meisten Vergiftungen bewirken doch eher eine allg. Volksschwaeche und wenig Honigertrag. Solch Totalverlust sollte doch eher die absolute Ausnahme sein, selbst wenn ein Landwirt "volle Kanne" irgendwas spritzt.

    Ich finde die haeufige Dampferei auch nicht so doll, weil die komplette Beute erheblich mit OX kontaminiert wird.


    Aber es gibt doch das inzwischen zugelassene Spruehverfahren fuer OX. Funktioniert im brutfreien Zustand super und ist nach meiner Beobachtung sogar bienenvertraeglicher wie die Milchsaeure, jedenfalls gibt es kein Aufbrausen beim Bespruehen.


    Kai, die beobachtete gute Wirkung der AS gegen die Varroa beruht doch auf 2 Bausteinen:
    1. Unterbrechung der Milbenvermehrung mittels Brutunterbrechung durch Zerstoerung des Brutnestes
    2. direktes Abtoeten der Milben (und leider auch der Brut und der Jungbienen) durch die Saeure


    Eine TBE kann das wesentlich bienenvertraeglicher und man kann sogar eine 3-fach-Wirkung erzielen.
    1. Brutunterbrechung durch Brutdifferenzierung: Vorteil: Die Brut kann noch schluepfen und es kostet keine Jungbienenleben -> staerkere Voelker, fruehzeitiger Brutstop im Winter -> weniger Milben!
    2. Eine Fangwabe in den Fluglingen und Bayvarol in den Brutlingen (damit die nicht zu MIlbenschleudern werden). Das Wachs aus den Brutlingen gehoert wg. des synthetischen Mittels natuerlich nicht zurueck in den Wachskreislauf. Aber das sollte man bei Wachs aus alten Brutschwarten sowieso nicht machen.
    3. direktes Abtoeten der Milben durch eine OX-Spruehbehandlung


    Selbst wenn einer der 3 Bausteine nicht optimal funktioniert, ist das m.E. immer noch eine sichere Sache. Ich erfreue mich im Moment jedenfalls daran, dass meine Bienchen munter fliegen und ich morgentlich reichlich erlegte Milben auf den Windeln finde. Weidmanns Heil! :D


    Die einzige Sorge, die mich im Moment umtreibt, besteht darin, dass ich die Wiedervereinigung eines Teilvolkes im Oktober nicht hinbekomme, weil in eine 12er Dadantkiste nunmal max. 13 Waben passen. Was, wenn ich 2x6 Brutwaben habe? Futter ist ja auch nicht sooo schlecht fuer den WInter. Dadant 2-zargig? Mal sehen, was ich mit dem Kanditaten mache...das Volk ist schlimmer wie die Quecke...hat 2 Ableger und 90 kg Honig geliefert...

    Jaja, die liebe Neugierde und der Eifer, den Damen was gutes zu tun. Manch einer hat immer eine Bank gegenueber den Flugloechern stehen, damit er zuschauen kann, ohne dabei zu stoeren.


    Die Imkerei ist eine Erfahrungswissenschaft. Man muss die Natur an seinem Standort beobachten, verstehen und daraus die richtigen Schluesse ziehen. Genau dass ist es, was die Imkerei bspw. fuer mich so spannend macht.


    Eingriffe wenn noetig, aber so selten wie moeglich. Es ist nicht immer leicht, auf den Haenden zu sitzen. Und auch nicht, einen notwendigen Eingriff zu erkennen, obwohl dieser oberflaechlich betrachtet, noch nicht angezeigt erscheint (gilt besonders fuer die Varroa!). Und dann gibts da zu vielen Fragen noch 3 verschiedene Antworten...


    Zum Fuettern: Zu fruehes und zu intensives Einfuettern ist nicht gut, weil damit das Brutnest eingeengt wird (Bienen sind nimmersatt) und hernach zu wenig Winterbienen entstehen. Auch ein zu fruehes Entfernen der Honigraeume kann dazu fuehren. Das ist so ein bisschen wie mit Kindern und Suessigkeiten. Man soll sie knapp halten, aber nicht verbieten.


    Wichtig ist, dass die Koenigin immer genug Platz zum Stiften hat. Ich habe heute die Honigzargen nach dem Auslecken abgeraeumt, aber es kommt noch immer noch gut Tracht rein. Ich muss deshalb in den kommenden Wochen sehr drauf achten, dass die Brutnester nicht verhonigen. Ich halte es so, dass zwischen dem Brutnest und der schiedseitigen Futterwabe (Dadant) immer eine teilausgebaute Mittelwand haengt.


    Diese ist fuer mich der Indikator, was/ob ich tun muss. Solange dort noch Platz fuer Honig ist, passt alles. Wird dort jedoch alles mit Honig vollgekleistert, komm eine neue Mittelwand an das Brutnest dran. Ggf. kann man auch eine volle Futterwabe entnehmen und spaeter (z.B. im Fruehing bei Futterknappheit) wieder zugeben. Stelle ich fest, dass diese Wabe keinen Honigzuwachs mehr hat, kommt, unter beachtung des Datums, der Natur und der Wettervorhersage, langsam die Zeit zum Fuettern. Den Wintervorrat sollen moeglichst die Sommerbienen anlegen.


    Es genuegt, im Wochenturnus zu kontrollieren. Im August fuettere ich nur 1:1 und erst ab ca. Mitte September dann 3:2, um den "Sack zuzubinden", sprich die Koenigin so langsam aus der Brut zu druecken. Das gilt fuer meinen Standort im Oberharz. Bei Euch im Suedharz ist die Situation aber eine vollkommen andere, weil Ihr's deutlich trockener und waermer habt.

    "Bienenwohl" gehoert m.E. auch in die Kategorie "alter Wein..."


    Ich kann die Oxalsaeueloesung in 20 verschiedenen Farben einfaerben und mit 20 verschiedenen Kraeutertees anmischen, in 20 verschiedene Flaschen einfuellen und mit 20 verschiedenen Zertifikaten von 20 verschiedenen Labors versehen. Dennoch werde ich diese 20 verschiedenen Mittel nicht der Reihe nach ausprobieren, weil sie doch letztlich hinsichtlich ihrer Wirksamkeit identisch sind.


    Das ist wie mit dem "Aspirin": Wer die Acetylsalicylsäure in Pillenform presst, ob die Schachtel blau, gruen oder rot ist und welche Firma das Zulassungsverfahren durchlaufen hat, spielt hinsichtlich der Wirksamkeit keine Rolle.


    Bei der Oxalsaeure sind einzig Brutfreiheit sowie die Verweildauer und Verteilung im Bienenvolk wirkungsmassgaeblich. Ob eine minimale Menge Ameisensaeure im Stock da einen Einfluss drauf hat, darf bezweifelt werden.

    Wie war das gleich mit dem "alten Wein in neuen Schlaeuchen"?


    Altbekannte Wirkstoffe im Wert von nichtmal einem Euro (und da habe ich schon den Reagenzienpreis der Apotheke in Pharmaziequalitaet und keine "technische Substanz" angesetzt) in einer neuen Verpackung. Und das dann fuer 20 Taler verticken...


    Fuer mich ist dieses Fertigpraeparat ueberfluessig wie ein Kropf.

    Bei mir laeuft derzeit auch bei allen Wirtschaftsvoelkern die TBE. In den Fluglingen haengt zusaetzlich noch je eine Duplex-Bannwabentasche. Die Bannwaben der Fluglinge entnehme ich einmalig nach 10-14 Tagen, 3 Tage spaeter erhalten diese noch eine Spruehbehandlung mit OX.


    Damit die Brutlinge nicht zu Milbenschleudern werden, haengen in diesen Bayvarolstreifen (im Moment "regnet" es dort Milben). Das Altwachs der Brutlinge geht wg. dem Mittel nur noch in die Kerzenproduktion. Sobald dort alle Brut geschluepft ist, werden die Streifen entfernt, die Altwaben gegen Mittelwaende getauscht und 3 Tage spaeter noch OX gesprueht. Im Herbst erfolgt die Wiedervereinigung der Teilvoelker.


    TBE macht zwar etwas Arbeit (am meisten stoert mich das herumwuchten der Brutlinge, weil diese lt. Liebig am besten auf den Fluglingen stehen sollen), hat aber sonst nur Vorteile:


    - man kann die Behandlung schon 14 Tage vor der letzten Honigernte starten
    - man ist weitgehend unabhaengig von der Witterung
    - man zieht sich neue Koeniginnen
    - der komplette Wabenbau ist erneuert
    - man geht nach Wiedervereinigung mit starken Voelkern in den Winter


    Ob ich dann im Herbst noch einmal mit AS behandle, werde ich je nach Milbenfall entscheiden. Meine Erfahrung ist, dass die Voelker Ende September eine AS-Langszeitbehandlung im Gegensatz zum Sommer recht problemlos vertragen.


    Uebrigens: Das Bieneninstitut Celle warnt momentan eindringlich vor einer Behandlung mit AS und empfiehlt ebenfalls den Einsatz der TBE bzw. TuB: https://www.imkerverein-brauns…lle?task=weblink.go&id=67

    Leute gibt's, tsss...


    Lass den mal einfach machen. Er hat das Grunstueck gekauft wie gesehen. Die Baeume waren frueher da. Haette ja nicht kaufen muessen. Soll halt abschneiden, was uebersteht. Solche Typen treibt man durch Gleichgueltigkeit und Lob (stimmt, die Aeste stehen ueber. Schneid mal ab, wenn's Dir nicht gefaellt!) zur Weissglut. Die begreifen in ihrer Doofheit nicht, das man sich als Nachbarn ganz oft braucht und jedes Augenzudruecken eine erhebliche Dividente abwirft.


    Wir hatten hier auch mal solche Exemplare der Gattung homo sapiens. Besonders lustig, wenn die sich gegenseitig in die Wolle bekommen. Folgendes war geschehen: Ast faellt von Baum des Nachbarn A auf Metallzaun des Nachbarn B. Ergebnis: Kleine Delle im oberen Rundeisen. Nachbar B beauftragt Rechtsanwalt! mit der Schadensregulierung. Weil Rechtsanwalt weder von Baeumen noch von Rundeisen Ahnung hat, wird ein Gutachter (knapp 1000 Euro) bestellt. Nachbar A ist mit dem Gutachten und der Forderung nicht einverstanden und fordert Gegengutachten (preislich auch so in dem Rahmen) an. Nachbar B ist mit dem Gegengutachten natuerlich auch nicht einverstanden und die Sache geht vor Gericht. Der Richter empfielt zunaechst einen Vergleich. Justament verkaufen beide Nachbarn im Abstand von etwa 12 Wochen ihre Grundstuecke.


    Ergebnis: Die neuen Besitzer wissen bis heute wenig von dem Rechtsstreit, die Winkeladvokaten haben rd. 3000 Euro eingenommen und das Rundeisen noch immer seine Delle...