Beiträge von Postkugel

    Ich benutze Rauch meist nur,um die Damen beim Schliessen der Deckel oder dem Handieren mit den Zargen vorm Quetschtod zu schuetzen.


    Den obliatorischen Raucheinsatz halte ich fuer keine gute Idee, weil jeder Rauchstoss, genau wie die Verwendung von vollgestochenen Handschuhen, unnoetig Unruhe in die Voelker bringt. Ich oeffne und arbeite grundsaetzlich rauch- und handschuehfrei. Der Smoker steht daneben und wird nur zum Schluss vorm Auflegen der Deckel benutzt.


    Wer natuerlich "Killerbienen" zuechtet, muss sofort raeuchern, sobald er die Deckel oeffnet.


    Wasser als Rauchersatz? Schlecht, wenn noch Honig(t)raeume drunter stehen.

    Solch "Umwohnaktion" kenne ich. Ganz ehrlich: Um diese Jahreszeit Unfug! Es sei denn, man will sich viel unnoetige Arbeit machen...


    Meine Emfehlung: Kunstschwarm ohne jedes Wenn und Aber! Allein die damit moegliche bienenvertraegliche Varroabekaempfung sowie die vollstaendige Bauerneuerung sprechen fuer sich. Fuer mich gaebe es da mit meinem heutigen Wissensstand nichts zu ueberlegen.


    Bitte daran denken: Wenn die Bienen "umwohnen" wollen, dann schwaermen sie!

    Hallo Heiko,


    um am Standort einen Beutentyp bezueglich seiner Auswirkungen auf die Volksentwicklung beurteilen zu koennen, braucht es von jedem Typ mehr als eine Beute/Volk und eine Beobachtung ueber mehrere Jahre. Zu unterschiedlich sind die Voelker (selbst wenn es sich bei den Koeniginnen um (Halb)Schwestern handelt) und die Jahresverlaeufe.


    Kurzfristig sollte man eher die Betriebsweise waehlen, welche einem selbst am meisten entgegenkommt. Denn die Beute ist zwar auch die Wohnung der Bienen, aber zunaechst einmal das Werkzeug des Imkers. Und dieses muss zur Person passen.


    Ich kann mir bspw. nicht mehr vorstellen, volle DNM-Honigraeume anheben zu muessen. Tendentiell gehe ich eher dazu ueber, nur noch rueckenfreunliche halbe Dadant-Honigraeume zu bauen. Ganz ehrlich, mir sind selbst die normalen Dadant-Honigraeume inzwischen zu schwer.

    Hallo Jan,


    ah, ok. Ich hatte die Filzbinden schmaler in Erinnerung.


    Ich persoenlich finde es schade, dass m.E. der Wert der "wilden Bienenrassen", also bspw. unserer heimischen dunklen Bienen, von vielen Zuechtern der "Kulturrassen" unterschaetzt wird.


    Ich zitiere mal Bruder Adam:
    "Die Erhaltung der Rassen in ihrer ursprünglichen Vielfalt und ihren jeweiligen Eigenheiten ist zweifellos die Vorbedingung zu jedem weiteren Fortschritt in der Züchtung der Honigbiene." (Quelle:Bruder Adam: Die Züchtung der Honigbiene. Oppenau 2017. S. 147)


    Nach meiner Ansicht sollten also gerade die Buckfastzuechter ein hohes Interesse an Erhaltungszuchten, wie bspw. die der Dunkeln Biene haben. Ich hoffe, dass Ihr es schafft, eine Belegstelle zu etaplieren. Und auch, das sich genuegend Zuechter finden, welche die Belegstelle mit Zuchtmaterial versorgen. Denn Inzucht ist eine der wirklich grossen Gefahren, denen man sich mit seinen Bemuehungen auf Dauer aussetzt.

    Naja, die Fernsehleute haben es nicht immer so mit der Genauigkeit, wenn die Sendezeit mal wieder knapp bemessen ist.


    Kann es sein, dass da im Video edliche Carni's zu sehen sind, oder habe ich in den vergangenen 30 Jahren vergessen, wie "richtige Dunkle" aussehen?


    Auf jeden Fall schoen, dass Ihr so eine Oeffentlichkeit habt. Fuer die Etablierung einer Erhaltungszucht in D ist das auf jeden Fall hilfreich.

    Sehr schoenes Volk. Da sieht man, was Zuechtung bewirkt. In Sachen Friedfertigkeit macht aber auch die Arbeits- und Betriebsweise viel aus. Meine Buckis kann ich problemlos in Rage bringen, wuerde ich wie die Axt im Walde in deren Brutnest herumwuehlen. Am besten noch mit Lederhandschuhen, welche schon jede Menge "Treffer" abbekommen haben. Ich arbeite deshalb moeglichst ohne Handschuhe und mit viel Gefuehl. Wenn die Bienen einen ohne zu Stechen ueber die Finger krabbeln, macht man's richtig.


    Diesbezueglich sind die Dadantbeute und Raehmchen mit Pilzkopefen statt der "Hoffmaenner" m.E. von erheblichen Vorteil. Hier kann man die meisten Waben "durchblaettern", weil genuegend Platz in der Kiste vorhanden ist.


    Ich glaube, die meisten Vorurteile gegenueber der "Dunklen" kommen noch aus der Zeit, wo man die Sommerhonigernte in Hinterbehandlungsbeuten ohne Bienenflucht durchfuehrte. Wenn ich da so zurueck denke....trotz Schutzbekleidung 15-20 Stiche...mit den Buckis kommt man damit wahrscheinlich auf 12-17 Stiche :lol:


    ich habe auch 4 Völker wo es nicht so recht voran geht, die kommen einfach nicht in die Hufe.


    Solche Unterschiede habe ich auch. Mein bestes Volk bekommt Ende der naechsten Wochen den 3. Honigraum (Dadant), einen Ableger hat es bereits geliefert. Und das hier im Oberharz, wo wir immer so ca. 2 Wochen hinterher sind.


    Mein Schwaechling hat heute erst den 2. (zur Arbeitserleichterung weitgehend ausgebauten) Honigraum bekommen.


    Es zeigt sich dabei, wie wichtig es ist, nur starke und staerkste Voelker einzuwintern. Fuer mich macht alles unter 6 Dadant-Wabengassen keinen Sinn, auch wenn 4- und 5er wohl ueberleben und 3er mit etwas Glueck. Mein "Schwaechling" (Kunstschwarm vom vorigen Jahr) war ein 6er, hat sich bei dem Kaelteeinbruch im Maerz offensichtlich ein wenig verkuehlt (Brutschaeden) und litt etwas unter Durchfall.


    Mickerlinge machen jetzt einfach keine Freude.

    Ein prime Video. Schoen erklaert.


    Zum Naturbau gebe ich noch Folgendes zu bedenken:
    - Naturbau ist in Honigraeumen und bei Jungvoelkern eine feine Sache
    - bei Wirtschaftsvoelkern erschwert er die biotechnische Varroabekaempfung enorm. Der dort entstehende "Mischmasch" aus Arbeiterinnen- und Drohnenbrut bietet der Varroa ab Mittsommer ohne Not hervorragende Vermehrungsmoeglichkeiten. Imkermeister Ingo Lau vom Bieneninstitut Celle sagte neulich, dass sie im Institut peinlich darauf achten, ab diesem Zeitpunkt moeglichst keine Drohnenzellen mehr im Brutbereich der Voelker zu haben. Die sog. "Reinvassion" der Varroa kommt nach deren Erfahrungen genau von dort, weil eine infizierte Drohnenzelle 3-4 Tochtermilben pro Brutzyklus "ausspuckt". Und wenn die Milbe schonmal so dicht beieinander die Wahl hat, in welche Zelle sie absteigt...


    Ein eigener Wachskreislauf mit Arbeiterinnen-Mittelwaenden + Baurahmen ist im Brutraun der Wirtschaftvoelkern im Zeitalter der Varroa einem Naturbau auf jeden Fall vorzuziehen. Klingt jetzt zwar nicht so "oekologisch", aber allemal besser, wie die Bienen nachher mit noch mehr Saeure zu maltretieren.

    Nachdem ich nun das letzte Winterfutter aus den Voelkern entnommen und Altwaben eingeschmolzen habe, interessiert mich, wie Ihr Eure Raehmchen vor der Wiederverwendung reinigt.


    Mein Vorgehen:
    - mit dem Stockmeissel abkratzen
    - in heisse Sodalauge (rechteckiger Maurerkuebel) einlegen und mit einer Scheuerbuerste schrubben
    - mit dem Gartenschlauch abspritzen
    - trocknen
    - mit einem Propanbrenner-Kartuschenbrenner abflammen , dass sich das Holz gaaanz leicht braeunt
    - Draht nachspannen

    Der Umfang der Einfuetterung ist auch stark von der lokalen Situation abhaengig. Hier bei uns kommt bis weit in den Oktober hinein noch viel Tracht vom Sprinkraut herein. Deshalb kann ich nicht pauschal einfuettern. Und naturlich kann man mit dem Futter "Politik" machen und die Bienen ein wenig aus der Brut druecken, natuerlich ohne es dabei zu uebertreiben. Aber ein zu grosser Brutumfang im Herbst ist auch immer eine Vermehrungsquelle fuer die Varoa. Deshalb wiege ich die Voelker nicht nur sondern mache nach Gabe der halben geplanten Futtermenge noch einmal eine Durchsicht und beurteile Futtervorrat und Brutbild nach der Liebefelder Schaetzmethode. Daraus ergibt sich dann die Menge der noch erforderlichen Einfuetterung.

    Mmmm, nicht so ganz richtig. Der Autoklav steht unter Druck, damit man eine hoehere Temperatur erreicht, weil Wasser ja schon bei knapp 100 Grad kocht und perdue nicht heisser werden will, man aber zur Sterilisation (Abtoetung von Sporen) hoehere Temperaturen braucht. Der Druck ist nur erforderlich, wenn man Wasser als Waermetraeger verwendet. Kommt bspw. Fett oder Oel (Weihnachtsgans, Pfannkuchen) als Waermetraeger zum Einsatz, geht es auch ohne Druck. Dieser Wachssteri arbeitet bspw. auch mit Oel als Waermetraeger und deshalb druckfrei: https://www.holtermann-shop.de…erbehaelter-35-Liter.html


    Bei der industriellen Mittelwandproduktion wird das Wachs m.E. wieder mit Zitronensaeure aufgehellt.


    Nachtrag: Hier die Anleitung der Fa. Puff: http://bienenshop.puff.co.at/m…iles/B44037962_WEK34L.pdf

    Unter 130 Grad sterben die Sporen der AFB m.W. leider nicht zuverlaessig ab. Ist ja nur rel. kurzzeitig zur Desinfektion. Beim Giessen der MW dann natuerlich deutlich kuehler.


    Der Flammpunkt des Wachses liegt weit ueber 200 Gad. Da habe ich keine Angst, das es Probleme gibt. Aber mit offenem Feuer wuerde ich dennoch nicht arbeiten; daher die Idee mit der Friteuse (das Wachs ist aber nicht das Fritierfett sondern kommt in einen GN-Behaelter im Oelbad). Gemacht habe ich das so allerdings noch nicht. Sind erst einmal nur Gedankenspiele.


    Und ob diese Desinfektion bei AFB-freien Bienenstaenden ueberhaupt gebraucht wird, ist ja ebenfalls strittig. Die grossen Wachsverarbeiter machend es natuerlich, weil die nie so genau wissen, woher das Rohmaterial kommt, es sei denn :lol: ...Paraffin :mrgreen:

    Danke. Das hilft mir weiter. Wenn meine Mittelwaende verbraucht sind, werde ich wohl auch auf einen eigenen Wachskreislauf umstellen.


    Desinfizierst Du das Wachs eigentlich noch vor der Verarbeitung? Ich weiß, die Notwendigkeit ist strittig.
    Leider haben entsprechende Wachsklaer- und Desinfektionsbehaelter einen ordentlichen :oops: Preis. Inzwischen bin ich aber auf die Idee gekommen, eine elektrische Friteuse zu nutzen, in die ein kleinerer Gastronormbehaelter als Einsatz hinein passt. Das Oelbad kann man dort auf die notwendigen 130 Grad einstellen und nach etwa 30 Minuten sollten selbst AFB-Sporen sicher abgetoetet sein.

    Na, da kann man doch die Ski wieder aus dem Keller holen...Ihr habt deutlich mehr abbekommen wie der Oberharz. Bei uns nur ein leichter weisser Ueberzug und es taut. Mal sehen, morgen soll es deutlich waermer werden. Ich muss dringend die Schiede setzen, die Salweide vor'm Haus steht in den Startloechern.

    Hallo Johannes,


    das schaut richtig gut aus. Auch die Idde, gleich eine grosse Presse zu verwenden, ist vernuenftig.


    Ich habe noch 3 Fragen:
    - von welchem Fabrikat ist die Presse?
    - sind dort immer noch die Originalmatritzen im Einsatz (weil, Du sagtest ja, es ist ein aelteres Modell)?
    - Welche Temperatur hatte das Wachs beim Einfuellen in die Presse?


    LG

    Beim mir laufen die Biester gelegentlich um die Beuten herum (Trittspuren im Schnee). Meine Beutenteile sind deshalb allesamt je 4x geklammert: https://www.imkereibedarf-bien…ereibedarf/Products/04925


    So kann der Baer die Beuten nicht so ohne weiteres zerlegen. Bisher ist nichts passiert.


    Das Wichtigste: Es sind Baeren! Baeren lernen schnell. Wenn die erst einmal den 'Dreh heraushaben, wie sie an Narung herankommen, ist es zu spaet. Dann hilft nur noch der Abschuss.


    Sie duerfen nicht soweit kommen, das denen klar ist: Beute=Futter. Vorbeugen ist der beste Schutz. Und immer daren denken: die Biester arbeiten auch gern einmal im Team!

    Richtig, der Wind ist beim offenem Boden das eigentliche Problem. Da ich selbst an einem recht exponierten Standort imkere, habe ich die Boeden auch fast immer geschlossen. Allerdings versuche ich, an windarmen Tagen bei guten Wetter die Boeden zu oeffnen (Bodenschieber raus), damit Feuchtigkeit besser entweichen kann. Wuerden die Bienen nicht direkt am Haus stehen, muesste ich mir aber was anderes einfallen lassen.


    Was die eigentliche Waermeisolation der Beuten betrifft, hat Bruder Adam in Kloster Buckfast auch Versuche durchgefuehrt. Dabei kam heraus, dass Bienen, welche zu warm ueberwindert werden, eine erheblich schlechtere Fruehlingsentwicklung zeigen.


    Ich habe mir das Video von Liebig nun auch mal komplett angesehen. Seine Aussagen zu den PSM sind schon der Hammer. So sinngemaess: "Wenn die doch mal subletal wirken und man nur noch schwache Voelker hat: Nicht schlimm, schuetet man die Mickerlinge einfach zusammen und alles ist gut". DA fehlen einem echt die Worte...