Beiträge von Postkugel

    Vielen Dank fuer Eure konstruktiven Antworten.


    TBE in Verbindung mit einer Brutscheune + Saeurebehandlung laeuft ja auf "Teilen und Behandeln" hinaus. Vorteil ist, dass man mit der Brutscheune noch eine Koenigin gewinnen kann. So war auch mein urspruenglicher Plan.


    Ingo Lau hatte mich dann auf die Idee mit der zusaetzlichen Bannwabe gebracht, welche nach seiner Aussage einen erheblichen Teil der Milben des Fluglings aufnimmt. In Kombination mit einer Saeurebehandlung (OX) sollte man den Flugling damit quasi "sicher milbenfrei" bekommen. Als Nachteil sehe ich hier, dass durch den doppelten Bannwabeneinsatz noch rd. 2/3tel eines Brutsatzes verloren gehen. Das ist im Flugling nicht so schoen, weil dieser ja mehrheitlich aus alten Tanten besteht, die dann recht bald abgehen duerften. Ich denke, dessen Starke duerfte rasch abnehmen, was nachher bei der Winterbienenaufzucht ab Ende August nicht so doll ist. Insofern ist der Gedanke, das Volk beisammen zu lassen, sicher nicht ganz falsch.


    Auf der anderen Seite kann man natuerlich eine Rueckvereinigung machen, sobald die Nachschaffungskoenigin des Brutlings in Eilage ist. Wenn man das Volk schon Mitte Juli teilt (die Honigraeume koennen ja, so lange man mit den Bannwaben arbeitet, ggf. noch auf dem Flugling verbleiben), sollte das bis Ende August funktionieren. Ich muss dann wg. der Belegstelle sowieso umweiseln, da passt das gut ins Konzept.


    Ob man dann im September nochmal mit Ameisensaeure nachbehandeln muss, haengt davon ab, wie viele Milben im Brutling verbleiben und wie stark der Milbendruck von Aussen ist. Grundsaetzlich ist aber die AS-Herbstbehandlung nach meiner Erfahrung wesentlich bienenvertraeglicher wie jene im Sommer.

    Hallo Thomas,


    schoen, dass Du Dir die Zeit genommen hast, meine Ideen zu sichten.


    Ganz ohne Chemie wird es m.E. leider nicht gehen, sonst erwische ich die phoretischen Milben nicht. Aber im Vergleich zu AS ist OX-Spruehen ja schon ein deutlicher Fortschritt - zumind., wenn man die Wirkungssicherheit und Bienenvertraeglichkeit im Auge hat. Mein Ziel ist eine bienenvertraegliche! Sommerbahehandlung, bei der ich sicher! >90% der Milben erwische. Hier im Oberharz ist die Herbstbehandlung mit AS eine unsichere Sache, weil im September oft keine Temperaturen >15 Grad mehr erreicht werden und die Luftfeuchtigkeit normal stets >85%rel. (meist >90%rel.) betraegt. 60%ige AS kann ich im Herbst im Prinzip gleich ins Gras neben die Beute schuetten - dort wirkt sie auch nicht gegen die MIlben (um mal mit Liebig's Worten zu sprechen).


    Eine TBE allein genuegt mir nicht. Die Entmilbung muss eine 10er Potenz besser sein. Reinvassion muss ich nicht befuerchten, weil ich mich im Schutzbereich einer Belegstelle befinde und der einzige Nachbarimker, zu dem ich ein sehr gutes Verhaeltnis habe, ordentlich behandelt und ausserhalb des Hauptflugradius meiner Damen liegt.


    Die Grundidee besteht darin, biotechnisch einen erheblichen Teil der Milben aus der schluepfenden Brut rechtzeitig auszuschalten, aber die schluepfenden Bienen - welche sicherlich zu einem gewissen Teil geschaedig sind - noch als Ammen fuer die Winterbienen zu nutzen. Eine AS-Behandlung ueberleben die ja leider oft nicht. Darueber hinaus muss aber die Milbenlast weiter reduziert werden, dass nachher die Winterbienen moeglichst milbenfrei aufwachsen. Deshalb noch die Oxalsaeure.


    Mit einer TBE oder dem klassischen Teilen und Behandeln stehen die Bienen aus der verdeckelten Brut nicht mehr als Ammen zur Verfuegung und die Volkseinheit ist gestoert. Das sehe ich als Nachteil.


    Diesbezieglich finde ich das Halbzargenverfahren recht interessant.


    Soweit meine Gedanken.


    Ich freue mich auf Anregungen und Kritik.

    Da ich im Moment darueber knoble, wie ich durch Anwendung biotechnischer Methoden um die Sommer AS-Behandlung herum komme und dabei versuchen will, eine Kombination aus Liebig's "Teilen und Behandeln" und dem Bannwabenverfahren auf Dadant umzusetzen, bin ich ueber den folgenden Link gestolpert:
    http://www.bienenfan.de/Varroa…n_fangwaben_verfahren.htm


    Ich finde das gerade fuer Dadant-Imker recht interessant, weil man ja mit den Honigraeumen ueber genuegend ausgebaute Halbraehmchen und Zargen verfuegt. Den Vorteil sehe ich bei dem beschriebenen Untersetzen von Halbzargen darin, dass es nicht so eine enormen Materialschlacht wie beim normalen Teilen- und Behandeln + dem Einsatz einer Bannwaentasche kommt. Auch muss man das Volk nicht auseinanderreissen.


    Nachteilig finde ich allerdings 3 Dinge:
    - die vermilbte Brut schluepft zunaechst noch im Volk statt in einer Brutscheune; ich denke, eine Nachbehandlung mit OX ist daher Pflicht. Im Vergleich zur AS m.E. aber nur ein kleines Uebel
    - es kommt nicht zur vollstaendigen Erneuerung des Wabenwerkes
    - man benoetigt einen irgendwie gearteten zusatzlichen Ausgang fuer die Drohnen, weil die ja aus dem alten Brutraum nicht durch das Absperrgitter gelangen

    Ich habe mir daher ueberlegt, dass man ja nach dem Abschleudern die gesamten Brutwaben ueber Absperrgitter in den Honigraum umhaengen kann, wo diese schluepfen. Den freien Platz im Brutraum fuellt man mit einer Duplex- Bannwabentasche sowie Mittelwaenden. In der Bannwabentasche befindet sich eine ausgebaute Wabe, eine Mittelwand und die Weisel. Lediglich fuer die Drohnen benoetigt man noch einen Extra-Ausgang aus dem Honigraum.


    Aus der Bannwabentasche wird 2x im zeitlichen Abstand die verdeckelte Brut entnommen. Dann wird die Koenigen freigelassen und das gesamte Volk mit OX besprueht (oder verdampft). Der Brutverlust duerfte sich damit in Grenzen halten, vor allem, wenn man mit einer AS-Langzeitbehandlung vergleicht.


    Mich wuerde interessieren, ob jamand so eine oder aehnliche Sommerbehandlung praktiziert und welche Erfahrungen es diesbezueglich gibt.

    So in diese Richtung habe ich auch schon gedacht. Man muss wohl eine Situation schaffen, in der die Bienen keine Moeglichkeit haben, Futter einzulager, welches spaeter an Brut verfuettert wird. Also Kunstschwaerme waehrend der Kellerhaft. Oder Brutscheunen im Rahmen von TBE, wenn im Anschluss eine Entsorgung des Wabenwerkes geplant ist.


    Es scheint so, dass Li eine Alternative zu OX-Spruehen im Sommer sein koennte. Oder vielleicht in Kombination mit OX eingesetzt wird, um wirklich 100% der Milben zu erwischen, falls die Bienen das vertragen, was aufgrund der unterschiedlichen Wirkmechanismen denkbar ist. Aber das sind alles so Fragen, welche sich nur im Rahmen wissenschaftlicher Versuch klaeren lassen. Ich bin mal gespannt und hoffe, das in 2-3 Jahren aussagekraeftige Ergebnisse vorliegen.

    Ich kenne jemanden, der dort ein Volk hat. Wirklich nur eines. Klassische "Balkonimkerei" :roll:


    Ich denke, mit der AFB wird es in den Grosstaedten noch ziemliche "putzig" werden. In Goettingen derzeit das selbe Bild. Es gibt sehr viele, die dort wohlmeinend was fuer die Umwelt tun wollen (grundsaetzlich positiv!) und auf den Hype "Balkonimkerei" aufspringen, ohne sich wirklich gross mit Bienenhaltung zu beschaftigen (bei meinem Bekannten ist es so!). Edliche wissen bestimmt auch nichts von der obligatorischen Anmeldung beim Vet. Amt. So schlimm es klingen mag, aber da ist es ggf. besser, die Varroa setzt dem Elend rasch ein Ende. Sogesehen bekommt man ein ganz anderes Bild von den Biestern.


    Denn die AFB ist m.E. noch schlimmer wie die Milbe. Wenn es uns nicht gelingt, diese einzudaemmen, muessen wir genau wie die Ami's demnaechst mit Antibiotika in unseren Voelkern herummachen. Und das ist so ziemlich das letzte, was ich brauche...

    Der freundliche Erfahrungsaustausch ist eine der Staerken dieses Forums und seiner Teilnehmer.


    Der seelige Hans Beer hat uebrigens nach seinen Angaben zuletzt auch nur noch Thymol (Apilifevar) in Kombination mit Bienenwohl verwendet.


    Aber bitte nichts durcheinanderbringen: Der Hauptwirkstoff von "Bienenwohl" ist die Oxalsaeure.


    Thymol allein taugt m.E. (ich kenne nur Erfahrungsberichte und habe es selbst noch nicht verwendet) kaum zur Hauptentmilbung sondern mindert lediglich den Anstieg der Milbenpopulation. Und auch dessen Rueckstaende im Wachs und die potentielle Raeubereigefahr finde ich nicht so doll, wenngleich es sicherlich Schlimmeres gibt und Thymianhonig auch lecker ist :mrgreen:

    Na, dann ist der Einsatz ja fast legal :mrgreen:


    Rönsahler
    Ich glaube, das Zeugs hatten wir frueher in der DDR auch. Brannte irgenwie schlecht. Dann kamen die Bierdeckel mit Ameisensaeure unter dem Volk. Die Dosierung war Lotteriespiel. Ich kann mich noch daran erinnern, dass Ende der 80er in einem unserer Wanderwagen von 30 Voelkern mal noch 2 am Leben waren...


    Ich finde, es gibt heute mit den organischen Saeuren eine gute fachliche Praxis, wobei ich die Ameisensaeure allerdings kritisch sehe. Deshalb moecht ich im kommenden Sommer bspw. verstaerkt auf Oxalsaeure kombiniert mit biotechnischen Massnahmen setzen.


    Ich verteufel synthetische Mittel nicht vollkommen. Fuer mich haben diese aber die selbe Stellung, wie Antibiotika in der Humanmedizin: Sparsamst, nur bei entsprechender Indikation und mit den notwendigen flankierenden Massnahmen (Wachsmanagement) eingesetzt, sind sie ein Segen. Bei exzessiver Nutzung werden sie jedoch schnell zum Fluch (Rueckstaende, Resistenzen). Nicht das Mittel ist boese, sondern dessen unueberlegter Einsatz, was ebenfalls fuer organische Saeuren gilt.

    Antilles
    Volle Zustimmung!


    @Marcus
    Ich sehe das mit der "boesen Chemie" ein wenig mit gemischten Gefuehlen. Aber das liegt wahrscheinlich daran, dass ich Menschen in meinem Umfeld habe, die damit redlich ihren Lebensunterhalt bestreiten. Mein derzeitiges Varroakonzept auf Basis organischer Saeuren kostet etwa 3,50 Euro pro Volk und Jahr. Ob an den dafuer benoetigten Trivialchemikalien irgendein Chemikonzern "fett" wird, da habe ich doch arge Zweifel. Ich denke, das Hopfenmittel wird deutlich teurer, wenn es denn mal kommt.


    Aber es wuerde mich - speziell fuer die Winterbehandlung - dennoch erfreuen, wenn wir es zur Verfuegung haetten. Nicht, weil ich denke, den Chemiekonzernen damit 'eins auszuwischen, sondern weil es Situationen gibt, wo dessen Anwendung den Bienen gut tut, ohne dass ich dabei auf den Preis achte.


    Mit "Mellifera" habe ich auch so ein wenig meine Bauchschmerzen. Beim Lesen des verlinkten Artikels koennte man den Eindruck gewinnen, dass die Wahl der "richtigen" Beute wichtiger fuer das Bienenwohl ist, wie die Behandlung der Varroose. Leider habe ich in meinem Umfeld auch gerade 2 Jungimkerfaelle, bei denen besonders oekologisch geimkert werden sollte. Mit dem meist ueblichen Ergebnis...

    Interessante Loesung, aber m.E. in dieser Jahreszeit absolut kontraproduktiv. Es sei denn, man muss dringend Milben zuechten.


    Unsere Winter sind inzwischen derart mild, dass man sich im Flachland ueberlegen sollte, die Beuten fuer 2-3 Monate in einem Kuehlhaus unterzubringen. Ingo Lau vom Bieneninstitut in Celle meinte neulich, dass sie im Winter 2015/16 schonmal ueberlegt hatten, die Institutsbienen hoch auf deren Belegstelle Torfhaus zu bringen (liegt bei mir um's Eck), damit die dort kuehler ueberwintern koennen.


    Derartige Isolierungen machen erst ab Brutbeginn einen Sinn. Und den Brutbeginn sollte man angedenk der Milben so weit wie moeglich herauszuschieben versuchen! 4 Wochen mehr Brutpause halbieren die Milbenlast im Sommer, ganz ohne Chemie und jedwelche Eingriffe!

    Was mir an so dicken Brettern nicht gefaellt, ist das Mehrgewicht. Fuer die Bienen bringen diese auch keine Vorteile.


    Ich halte 22mm Wandstaerke fuer einen guten Kompromiss in Sachen Gewicht/Stabilitaet.


    Bei Wagner sind die Dadant-Zargen gespundet. Diese Art der Eckverbindung benutze ich bei den Adam-Fuetterern. Diese muessen nicht das ganze Jahr draussen stehen. Fuer die Zargen finde ich Zinken (am besten Schwalbenschwanz) besser, weil hier die Verleimflaechen groesser sind (bei den Spunden muss man die Hirnholzflaechen herausrechnen!) und die ganze Beute formschluessig, notfalls sogar ohne Leim, zusammenhaelt. Aber das ist auch etwas Ansichtssache. Freilich ist der Preis bei Wagner wohlgefaellig. Und ich denke auch, in Rumaenien versteht man das Tischlerhandwerk. Dennoch wuerde mir eine "Premium-Linie" besser gefallen, bei der allerdings auch der Eigenbau lohnt.


    Was die ganzen Holzzertifikate betrifft, traue ich eigentlich nur den Staemmen aus meinem eigenen Wald. Viele der "Bio-Zertifikate" beruhen auf Selbstauskuenfte der Lieferanten, man kann also dran glauben - oder auch nicht. Das lokale Saegewerk ist da sicherlich auch eine vertrauensvolle Quelle.


    Im Moment habe ich einen huebschen Polter Laerchenholz liegen, den ich noch aufsaegen lassen moechte (bei uns im Ort hat jemand ein mobiles Saegewerk). Fuer Beuten ist mir dieses Material allerdings zu schwer und zu sproede. Da ist die gute maerkische Kiefer sicherlich die bessere Wahl. Schade, dass es - im Gegensatz zum Honig - keine Pflicht zur Angabe der Herkunft gibt. Das wuerde mehr bringen, wie FSC/PEFC (http://www.kaminholz-wissen.de/holzzertifikate-fsc-pefc.php. Denn auch die Transportwege und die Herkunft spielen eine grosse Rolle hinsichtlich der Umweltvertraeglichkeit und Qualitaet.

    Ich baue meine Beuten (Dadant) ebenfalls selbst.


    Gründe:
    - die kaeuflich zu erwerbenden Standardbeuten der "ueblichen Verdeachtigen" sind mir zu billig, ihre Haltbarkeit dehalb begrenzt. Lt. Bruder Adam uebersteht eine gute Holzbeute mit etwas Pflege problemlos 50 Jahre. Bei der angebotenen Massenware habe ich da so meine Zweifel.
    - man spart einiges an Geld: Einzig Bergwinkel kommt m.W. fast an das heran, was ich unter einer ordentlich verarbeiteten Beute verstehe. Bei deren (berechtigten) Preisen lohnt allerdings auch der Selbstbau finanziell.
    - Ich kann ein paar persoenliche Vorlieben beruecksichtigen. Bspw. gefallen mir die bei Dadant ueblichen Griffmulden nicht. Ich benutze statt derer durchgehende Griffleisten.
    - mir macht Tischlerarbeit Spass. Ich verfuege ueber die notwendigen Maschinen.


    Als Material verwende ich 22mm dicke Hobeldielen aus Kiefer.

    Besonders interessant finde ich in der Studie (http://www.nature.com/articles/s41598-017-19137-5), dass bereits eine kurzzeitige Gabe des Mittels fuer eine ausreichend letale Wirkung auf die Milben genuegt. Wenn ich das richtig uebersetzt habe, genuegen 24 Stunden. Wohlmoeglich braucht man da nur einen kurzen Futterstoss.


    Bezueglich Rueckstaenden muss man sich bei Lithiumchlorit vermutlich keine grossen Sorgen machen. Das Salz ist nicht fettloeslich und bildet damit auch keine Rueckstaende im Wachs. Und wenn man sich mal anschaut, wie viel davon in einigen Mineralwaessern drin ist (https://www.originalhealth.net/3606, kann ich mir da keine gesundheitlichen Nachteile vorstellen:


    Die genannte Dosierung von 25 mM (entspricht - wenn ich's richtig gerechnet habe - 1,06 g LiCl pro Kg Bienenfutter) ist zwar 10mal so hoch wie in einem oben zitierten Mineralwaesser, aber wer trinkt schon einen ganzen Liter Bienenfutter und wie viel von dem Bienenfutter landet dann wirklich im Honig? 3 Liter Mineralwasser an einem sommerlichen Nachmittag sind hingegen nicht sooo selten.

    Fast zu schoen, um wahr zu sein.


    Aber wenn das Mittel am Ende auch nur einen weiteren Baustein in der Milbenbekaempfung darstellen sollte, koennte es dennoch der Durchbruch werden. Denn die Statistikt sagt: Mit den bisherigen Methoden schaffen wir es ja *fast*, die Milben auszurotten. Allerdings kommt es nicht auf die ersten 1000 MiIlben an, die man vernichtet, sondern die letzten 3, die wir irgendiwe nie erwischen. Wenn man von denen 90% abtoetet, ist das der statistische Sieg ueber die Plagegeister, vorausgesetzt, Imkerlein handelt konsequent.


    Es wird (mal wieder) spannend.

    Ich besitze ebenfalls keine Ablegerkaesten, weil ich sie in meinem Fall fuer entbehrlich halte.


    Der Tage ist mir diesbezueglich uebrigens ein Fauxpas gelungen: Ich habe mir endlich einmal, nachdem ich des Ausborgens bei den Kollegen uebertruessig bin und sowieso die Tischlereimaschinen fuer neu Beuten am Laufen hatte, endlich mal eine Celler Kunstschwarmkiste nachgebaut http://www.laves.niedersachsen…er_Kunstschwarmkasten.pdf. Und wie ich so an der Fraesmaschine stehe und die Seitenbretter bearbeite, denke ich mir: Fuer was zum Kuckuck sind denn die mittleren Falze? Fuer was nur? Egal, es steht so in der Anleitung, also machen! Bei der Montage wurde mir die Sache dann klar: Es sind Auflageflaechen fuer Raehmchen :idea: Man kann den Kunstschwarmkasten ebenfalls als Transport- und Ablegerkasten nutzen (habe ich noch nie gemacht) :idea: Dazu muss man lediglich ein Flugloch vorsehen und zwei Seitenbretter schneiden, mit denen man die Gitter abdeckt. Keine grosse Sache und man hat einen Mehrfachnutzen von dem Teil.


    Allerdings: Die in der Anleitung beschriebenen Masse des Kunstschwarmastens beziehen sich auf DNM. Ich imkere allerdings mit Dadant... :oops::mrgreen: Egal, der naechste Winter kommt bestimmt...

    Didi
    Das wird leider etwas OT, vielleicht sollten wir dazu lieber einen eigenen Faden starten. Nur soviel: Es gehen jedes Jahr genuegend Schwaerme verloren, welche durchaus auf natuerlichen Wege irgendwann mit der Milbe klarkommen koennten. Vielleicht entdeckt mal einer so einen. Leider laufen derartige Prozesse jedoch seeehr langsam ab. Da reicht ein Menschenleben nicht.


    Ich sehe die Sache etwas anders. Wir leben in einer vom Menschen gestalteten Kulturlandschaft. Ich begreife den Menschen mit seinem Gestaltungswillen als Teil dieser Landschaft und als natuerlichen Prozess. Der Mensch hat die Milbe eingeschleppt. Und Menschlein versucht nun, weil eines seiner wichtigsten Haustiere durch selbige massiv bedroht ist, dieser Situation herr zu werden, aber dennoch sein Haustier weiter zu nutzen. Menschlein wird Irrwege begehen, aber sicherlich auch irgendwann, in evulutionaeren Zeitraeumen, eine Loesung finden. Was wir hier tun, ist Teil dieses Prozesse.


    Ob nun ein so langes Einsperren der Koenigin einer der vielen Irrwege ist, oder der richtige Weg, oder vielleicht ein falscher Weg der knapp am richtigen Weg entlang fuehrt, dass soll hier diskutiert werden. Ich finde, biotechnische Massnahmen deutlich weniger invassiv wie den Einsatz von Saeuren. Es mag sein, dass es die Koenigin nicht angenehm findet, in einen Kaefig gesprerrt zu werden (wer weiss das von uns Menschen schon?). Aber wenn ich mir das Leid der Bienen anschaue, welche Kai beim Einsatz des Nassenheiders im vergangenen Sommer dokumentiert hat, ist es doch schon einmal ein Fortschritt, wenn nur noch ein Tier "gequaelt" werden muss.


    Ich denke, der Hauptfehler, den viele "Oekofraeks" machen, ist jener, den Menschen nicht als wichtigen Teil der Evolutiuon und der Kulturlandschaft zu begreifen. Ich muss mir doch nur anschauen, welche Wald- und Bodenschaeden hier bei uns im Nationalpark Hochharz durch diesen Irrglauben angerichtet werden. Deren Motto "Natur Natur sein lassen" ist in unserer dicht besiedelten Kulturlandschaft, die sich seit Jahrtausenden unter menschlichen Einfluss entwickelte, totaler Schwachsinn. Solche Schaeden hat nicht einmal das sog. "Waldsterben" in den 80ern angerichtet. Auf der einen Seite industrielle Waldnutzung ("Panzerfahren" [Harvester, Forwarder] im Wald macht viel Freude), und ein paar km weiter ploetzlich "Natur Natur sein lassen". Geht's nicht einfach mal normal?


    Wenn wir das weiter diskutieren wollen, sollten wir jedoch einen eigenen Fred aufmachen.


    LG

    Warum angegriffen? Demeter halte ich bspw. im Gegensatz zu "EU-Bio" fuer konsequent. Denn dort steht das Tier im Mittelpunkt, ganau wie in der klassischen (nicht "konventionellen") Landwirtschaft, wie ich sie noch bei meinen Grosseltern kennengelernt habe. Aber das nur am Rande.


    Ich denke, die biotechnischen Massnahmen werden in Zukunft, auch wg. des Klimawandels, noch mehr Bedeutung erlangen. Ich merke doch den Unterschied zw. meinen Bienen und denen meiner Vereinskollegen unten im Flachland. Ich habe hier oben eine deutlich laengere Brutpause und damit, mangels Vermehrungsmoeglichkeit, wesentlich! (exponentielle Vermehrung!) weniger Milben in den Voelkern.


    Die Herstellung kuenstlicher Brutpausen zum richtigen Zeitpunkt wird in Zukunft essentiell fuer ein funktionierendes Varroakonzept.