Beiträge von Postkugel

    Ich hatte dieses Jahr einen Begattungskasten (M+), dessen Koe. bei der Begattung verloren gegangen war und der deshalb ueber den Urlaub buckelbruetig wurde. Und einen weiteren, auf Kunstschwarmbasis am Stand erstellten (ja, ich weiss, das macht so nicht, nur wenn noch Zellen uebrig sind, die nicht abgeholt werden...in der Not) der deshalb viel zu wenig Bienen hatte.


    Ich habe die beiden Kaesten dann einfach an ihren Plaetzen vertauscht. Hat einwandfrei funktioniert! Mir scheint es, dass zumind. bei diesen Kleineinheiten, die Drohnenmuetterchen die Kiste nicht mehr verlassen. Aber freilich wuerde ich solch Experimente mit Wirtschaftsvoelkern nur in der allergroessten Not machen.


    Und damit derartige Not ueberaupt nicht erst entsteht, ist der kurzfristige Zugriff auf Reservekoeniginnen in der Imkerei ein Muss. Eigentlich wird mit dem EInstieg in die Koerniginnenvermehrung die Imkerei auch erst zur Imkerei. Wenn man diesen Aufwand scheut, was ich gut verstehen kann, sollte man stets einen Kollegen mit entsprechenden Reserven kurzfristig (heute anrufen, morgen bekommen) "an der Angel" haben.


    Und dann auch bereit sein, fuer die Koe's ein paar Taler zu bezahlen. Leider gibt es noch immer Zeitgenossen die meinen, mir nicht einmal die Lockenwickler zurueckgeben zu muessen, wenn ich denen schon eine Weisel schenke...:cursing:

    Der Sinn hinter dem bisherigen Verfahren der Standardzulassung war ja, dass die Zulassung sinnvoller Arzneimittel auch ausserhalb kommerzieller Interessen ermoeglicht wurde. Dem ist nun nicht mehr so.


    Nun haben wir die eigenartige Situation, dass umstrittene Pharmaprodukt eine Zulassung erhalten, wenn damit nur genug Geld gemacht und somit auch (Schmier)geld bezahlt werden kann. Ein Schelm, wer da bspw. an so ein kleines Virus denkt.


    Auf der anderen Seite ist es wieder so, dass die gute fachliche Praxis kriminalisiert wird, weil man sich daran nicht bereichern kann. Im Grunde begehe ich nach dem neuen TAM ja schon einer Straftat, wenn ich einer Kuh einen Eimer Kamillentee verabreiche. Wenn ich mir die Arzneimitteldefinition im TAM anschaue, habe ich den Eindruck, hier hat die Pharmalobby als Teil der organisierten Kriminalitaet ganze Arbeit geleistet.

    Flugling mit neuer Koe. machen. Das Volk ist innert 3 Tagen saniert.


    Wenn es schief geht (Wahrscheinlichkeit 20%) ist man wieder dort, wo man jetzt schon ist. Also de'facto kein Risiko.


    Mit dem Zuhaengen einer Brutwabe vergibt man sich die Moeglichkeit einer effektiven und bienenschonenden Varroabeandlung. Wuerde ich nicht machen. Die Bienen, die es ohne Brut und Koe. jetzt noch in der Kiste haelt, kommen weitgehend zurueck. Machen, am besten Gestern!

    Zur Beruhigung des Imkers kann man mit einer Spruehflasche etwas Wasser geben. Ich nutze dafuer entweder das Loch fuer die Weiselzelle in der Deckelfolie oder spruehe das Wasser von unten auf den Gitterboden.


    Das ist aber wie der Tipp mit dem "Haushaltsschnaps" beim Umweiseln. Wenn der Imker Zeit oder exakter ein Gemisch aus Langerweile und Sorgen hat, macht er es. Ist der Imker jedoch (=Normalfall) um diese Jahreszeit gut beschaeftigt, laesst er es bleiben oder vergisst es schlichtweg.


    Den Bienen scheint es egal.

    Damit liegst Du ziemlich genau auf meinem Preisniveau hier in Suedniedersachsen, auch was die Margen der Wiederverkaeufer betrifft.


    Ich gebe allerdings 50 Cent Rabatt pro Glas, sobald jemand einen kompletten Karton kauft und mir dabei nicht noch eine gefuehlt 2-stuendige Einfuehrung in die Imkerei, Naturheilkunde und "das Bienensterben" *abnoetigt* oder mich ausfuerlich hinsichtlich der Krankengeschichte seines Dackels informiert usw...


    Meine Erfahrung ist, dass es der Kundschaft hier recht egal ist, ob das Glas bei Einzelabnahme 50 Cent mehr oder weniger kostet. Insofern kann ich begruendbare Preissteigerungen ggf. auch weiter reichen. Mit den Discountern und ihren "Gemischen aus EU- und nicht EU-Laendern" kann/will ich preislich nicht mithalten. Wer billig kaufen moechte, kommt nicht zu mir, sondern es sind Leute, die bewusst regional einkaufen und sehen wollen, wo das herkommt, was sie essen. Und dass sind nicht irgendwelche "hippen Besserverdiener" (die kaufen eher die ueberteuerte Oeko/vegan-Verarsche im Biomarkt) sondern ganz normale Leute aus der Umgebung.


    Wie ich oben schon schrieb, muss alles (Qualitaet und Preis) im Rahmen bleiben. Wer mit Imkereiprodukten den schnellen Taler machen moechte, ist fehl am Platze.

    Bei mir liegt die Honigsaison in den letzten Zuegen. Ich hab echt die Faxen dicke!


    Die Biester wollten mich mal wieder zukleben und haben es geschafft, die Honig- und die Zuchtarbeit in das selbe Zeitfenster zu pressen. Dabei hatte ich mir alles so schoen auf dem Kalender zurecht gelegt...das beim Material meine Kalkulation wie immer auch nicht ganz passte, sei nur so nebenbei erwaehnt.


    Springkraut? Hat es hier reichlich aber das sollen die selber fressen. Ich habe einfach keine Lust mehr auf Schleudern. Leider stehen im Vorraum noch 20 Kisten...

    M+ bekommt einen grossen (500g) Quarkbecher voll mit Bienen.


    Gaaaanz wichtig: Aufstellung mind. 3km von den Herkunftsvoelkern entfern, bis der erste Brutsatz geschluepft ist. Bienen merken sich mehr als einen Standort! Die Schachteln werden um diese Jahreszeit sonst in Rekordgeschwindigkeit ausgeraeubert.


    Fluessig sollte man ebenfalls erst fuetter, wenn der erste Brutsatz geschluepft ist. Ich gebe den Minis stets 2 volle Futterwaben als Hochzeitsgeschenk. Futterteig ist zwar besser als Fluessigfutter, lockt aber auch die Vespen!

    Mein persoenliche Meinung zu dieser Langzeitbehandlung: Unfug!


    Wenn 150 ml in 4 Tagen vollstaendig verdunsten, ist der Drops gelutscht (soll ja in die Brut wirken ;-). Und die 4 Tage ueberblicke ich beim Wetter.


    Und wer der Wirkung in die Brut nicht traut, teilt die Voelker in Brut- und Flugling und behandelt jeweils bei Brutfreiheit.


    Es gibt tierfreundlichere Methoden der Brutbefreiung, als 2 Wochen lang die Larven und Jungbienen mit AS zu veraetzen.

    Da muss ich widersprechen.


    Das Wichtigste ist, die jeweilige Betriebsweise zu beherrschen. Und dazu gehoert, dass man erkennt, wann Eingriffe notwendig sind, und wann nicht. Einsteigern empfehle ich, sich selbst vor dem Oeffnen des Deckels stets die Frage zu stellen, was man damit eigentlich bezwecken will. Und wenn dann die ehrliche Antwort lautet "och, eigentlich nur die Neugierde befriedigen", dann bleibt der Deckel verdammt zu!


    Aber das ist so ein Problem, welches sich bei entsprechendeer Voelkerzahl von selbst erledigt. Weil irgendwann ist man dann an dem Punkt, wo es anstrengend wird, die tatsaechlich notwendigen Eingriffe zeitgerecht! vorzunehmen.


    Und das ist das Zweitwichtigste beim Imkern: Zeitmanagement! Man muss im Kopf den Bienen immer 6 Monate voraus sein. Denn das, was ich heute tue oder lasse, entfaltet seine Wirkung meist erst nach einem halben Jahr. Wenn die Voelker bspw. schlecht auswintern, war oft das zurueckliegende Herbstmanagement nicht optimal usw.


    Wenn ich also im Augenblick etwas Unschoenes an den Bienen feststelle, muss ich mich fragen, was ich vor rund einem halben Jahr falsch gemacht habe.

    Wenn Du die KS Anfang Juli im noch *brutfreien* Zustand mit OX besprueht hast, besteht im August keinerlei Handlungsbedarf, weil die nach der Behandlung nahezu milbenfrei waren und sich die Milben-Biester sooo schnell auch nicht vermehren. Ich wuerde die erst zwischen Mitte und Ende September mit AS (Nassenheider im Raehmchen eingebaut) behandeln (auf das Wetter achten!), weil die Bienen erst dann ihren Bruthoehepunkt ueberschritten haben. Und vollkommen unabhaengig davon, was die "Windel" sagt, auf jeden Fall behandeln.


    Aber nicht 2 Wochen Langzeit, sondern so, wie es Pia Aumeier sagt: 100ml muessen in 3 Tagen verdunsten, dann passt es.

    Ich verstehe das Problem nicht. Es wird doch eindeutig gesagt "Ableger koennen von MItte April bis Ende Juni erstellt werden". Das ist korrekt. Ich gehe sogar soweit, dass man Ableger solange erstellen kann, wie noch mit einer erfolgreichen Begattung zu rechnen ist. Da sind wir dann bei Mitte August. Solche Spaetableger muss man dann allerdings Ende Oktober zu ueberwinterungsfaehigen Einheiten vereinigen, wobei es bei TuB ab Anfang August nicht selten vorkommt, dass beide Volksteile sich noch zu voll ueberwinterungsfaehigen Einheiten entwickeln, dass man die Ende Oktober aufgrund ihrer Bienenmasse kaum noch vereinigt bekommt.


    Wo die Mittelwaende in das Altvolk eingehangen werden, ist philosophischer Natur: So wie es dargestellt wurde, ist bei starken Voelkern mit einem raschen Ausbau innert 24 Stunden zu rechnen, so dass es nicht wirklich zu einer Teilung des Brutnestes kommt. Diese Waben werden dann von einer ordentlichen Koenigin ganz fix bestiftet. Zudem bleibt die urspruengliche Position der Brutwaben erhalten. Schwache Volker haben bei dieser Anordnung natuerich ein Problem. Nur macht man von schwachen Voelkern eigentlich auch keine Ableger.


    Haengt man die Mittelwaende hingegen an den Rand, also zw. Pollen-und erste Brutwabe, kann es passieren, das man das Brutnest verkleinert, weil die MW zur neuen Pollenwabe wird und die alte Pollenwabe verhonigt. Aber so genau laesst sich das nicht vorhersagen, das haengt sehr vom jeweiligen Volk/Jahreszeit/Wetter ab.


    Ich entnehme aber fuer Ableger stets nur eine Wabe/Volk und haenge an deren Stelle eine Mittelwand. Das hat bei mir eigentlich immer gut funktioniert.

    Das eine Koe., welche aus einer Zelle schluepft, von einer brut- und weisellosen Einheit nicht "angenommen" (also abgemurkst) wird, halte ich fuer sehr unwahrscheinlich. Habe ich noch nicht erlebt, aber das muss nichts heissen.


    Was passieren kann, dass die Bindungskraft dieses "Nachschwarms" (was anderes ist eine solche Einheit nach der "Kellerhaft" nicht; soviel zu "unnantuerlich") an ihre Prinzessin zu gering ist und die Bienen beim Vorhandensein von Alternativen abwandern. Das merkt man dann daran, dass die Kiste noch deutlich vor dem rechnerischen Begattungsflug leergezogen ist. Das geschieht innerhalb von 24 bis max. 48 Stunden nach Aufstellung. Deshalb sollte die "Kellerhaft" lieber etwas laenger als zu kurz sein.


    Ein komplett anderer Fall ist es, wenn die Koe. vom Begattungsflug nicht zurueck kommt. Dann wird sich eine KS-Kiste ebenfalls leeren, waehrend ein Begattungsableger drohnenbruetig wird. Die Ursache liegt aber in beiden Faellen nicht am Verfahren sondern am missglueckten Begattungsflug. Und nicht selten liegt dass dann wieder an einer fehlerhaften Aufstellung der Begattungskaesten.


    Fazit: Bitte keine vorschnellen, fehlerhaften Schluesse ziehen und ganz genau schauen, warum etwas nicht funktioniert und daraus lernen.

    Standardproblem, auf unserer Belegstelle jeden Sommer zu beobachten: Da werden Begattungskaestchen mit KS aufgestellt, am Vorabend gebildet und die Zelle ist bei Aufstellung noch nicht einmal geschluepft. Was bitte soll denn die Bienen in dem Kasten halten, wenn es reium weiselrichtige Alternativen gibt?


    Der KS gehoert nach Schlupf der Zelle noch 3 Tage in den Keller. Dann mind.! 3! Wochen

    ausserhalb des Flugkreises der Herkunftsvoeker (absolute Bedingung) aufgestellt, funktioniert es gut.

    Einfachste und recht sichere Methode: Flugling mit neuer, begatteter Koe. im Ausfresskaefig machen. Das Volk ist damit innerhalb von 3 Tagen saniert.


    Nachschaffung hat ca. 20% Ausfallrisiko bei der Begattung (man braucht deshalb auf jeden Fall stets eine Reserve-Koe.) und die zusaetzliche Gefahr, dass die nachgeschafte Koe.nichts taugt. Wuerde ich ohne Not nicht machen, zumal die Geschichte auch recht zeitintensiv ist und einen erheblichen "Brutknick" bewirkt.

    Ich habe vor 2 Jahren wg. einer sehr schlechten Ernte angehoben und bin seit dem stabil. Solange der Zuckerpreis nicht durch die Decke geht (derzeit noch '79 Cent/kg) bleibe ich dabei, zumal ich in diesem Jahr von einer insgesamt sehr guten Ernte ausgehe. Die paar Cent bei den Glaesern fange ich damit noch problemlos auf.


    Meine Erfahrung ist, dass es die Kundschaft durchaus zu wuerdigen weiss, wenn man nicht als erster an der Preisschraube dreht. Aber natuerlich kann man sich nicht dreinschenken. Nur,... im Gegensatz zu den Tarifbeschaeftigten, kann ich meine Preisschilder jederzeit tauschen.