Beiträge von Postkugel

    Moin Postkugel,

    danke für deine Antwort, wie du es machst.

    Zwei kurze Fragen noch dazu...

    Wenn du das alte Volk 20 Meter entfernt weg stellst, dann gleich auf den alten Platz eine neue Beute mit der gekäftigten Königin stellen? Richtig?

    Richtig. Beim Verstellen genuegen aber auch schon 5 Meter. Den grossen Abstand (zu allen Voelkern!) braucht es erst beim Abfegen


    Und wenn nach drei Tagen die Königin stiftet, dann das alte Volk abfegen. Gibst du vor dem Abfegen des alten Volkes Rauch?

    Ja, reichlichst. Und etwas Zeit (5-10 Minuten), damit die Bienen sich die Honnigblase fuellen koennen.

    In dem Video wird eine klassische Sanierung mittels Flugling gezeigt. Was ich in solchen Faellen anders mache: Ich fege das (vermutlich) drohnenbruetige Volk zunächst nicht ab, sondern verstelle es nur. Durch das sofortige Abfegen waechst m.E. die Gefahr, dass Drohnenmuetterchen zurueck an den alten Standort fliegen.


    Ich warte also zunaechst 3 Tage ab, bis die neue Koenigin angenommen ist. Erst wenn diese stiftet, fege ich das Altvolk ab. Mir wurde uebrigens mal beigebracht, dies auf einer hellen Unterlage in mind. 20 Meter entfernung zu tun. Die helle Unterlage soll das Abfliegen beguenstigen und die Entfernung schuetzt dass es Drohnenmuetterchen nicht in andere Voelker schaffen.

    Ausser kurzer Futterkontrolle habe ich in noch kein einziges Volk richtig hineingeschaut. Wozu auch?


    An den wenigen Flugtagen wurde bisher ueberall gut Pollen eingetragen und der Blick durch die Folie zeigt mir starke Voelker an. Die Salweide beginnt! hier langsam! zu bluehen. Was soll ich da jetzt Waben ziehen? Schieden? Mache ich nicht mehr. Nutzen:Aufwand < 1. Was im Brutraum (Dadant) steckt, gehoert den Bienen. Drohnenrahmen werde ich in einer Woche geben, dann sollte es mit den Temperaturen aufwaerts gehen. Honigraeume gibt es zur Kirschbluete. Das dauert hier noch 3-4 Wochen.


    Ich denke, der Grundstein fuer ein gutes Honigjahr ist schon gelegt. Starke Wirtschaftsvoelker und bisher kaum grosse Temperaturspruenge sondern kontinuierlich kuehl. Die Biester kleben mich im Juni/Juli bestimmt (mal wieder) zu. Aber natuerlich weiss ich nicht, wie Eisheilige und Schafskaelte ausfallen.

    Und es muss nicht immer an den Bienen liegen. Manch Koe. taugt einfach nichts. Ich erlebe es immer mal wieder, dass Begattungskaesten (M+) still umweiseln, obwohl diese mit "Zelle" erstellt sind und auch nach der Begattung augenscheinlich alles perfekt laeuft. Aber nichts ist, wie es scheint. Um die Bienen wirklich zu verstehen, ist ein Menschenleben einfach zu kurz.

    Eine OX-Behandlung, egal in welcher Applikationsform, setzt, wenn diese denn effizient sein sein soll, zwingend Brutfreiheit voraus. Mit Blockbehandlungen erzielt man zwar eine gute "Milbenernte", allerdings vermehren sich die Biester zu einem guten Teil in den Brutzellen weiter, was genau den Grund fuer diese gute Milbenernte darstellt. Das ist nun kein neuen Wissen.


    Der auf Wirtschaftlichkeit bedachte Imker hat bei der Sommerbehandlung faktisch die Wahl:

    a) AS

    b) Brutbefreiung+1xOX

    c) Streifen


    Solange der wirtschaftlich handelnde Imker noch Zeit fuer Schwarmkontrollen besitzt, hat er definitiv auch die Zeit fuer b) Ich verzichte lieber auf regelmaessige Schwarmkontrollen (bei schwarmtraegen Bienen sind die wirtschaftlicher Bloedsinn und die Bienen, wenn sie schwaermen wollen, tricksen sowieso gern am Lehrbuchwissen vorbei =O8o ) und mache dafuer lieber b)

    "Insgesamt vier Tonnen Honig, ein Drittel der gesamten Ernte, musste der Imker vernichten. Den gesamten Schaden von 60 bis 70.000 Euro hatte Seusing zunächst selbst zu tragen."


    Mmmm, 60 Tsd. Euro / 4000 kg. = 15 Euro/Kg. Ein ganz guter Honigpreis...


    Damit ist fuer mich geklaert, wessen geistes Kind dieser Artikel ist. Junk Science.


    Bitte nicht falsch verstehen: Ich finde den Einsatz von Herbiziden nicht gut. Aber das ist klassisches Framing.

    Und so kommt eines zum anderen.


    Ich hatte jedoch eine super Ernte und die Einfuetterung lief noch zum alten Preis. Vorerst bleibt der EVP bei mir *noch* konstant. Falls die naechste Ernte jedoch unterdurchschnittlich ausfallen sollte und weiztere Kostensteigerungen hinzu kommen, muss ich im kommenden Jahr wohl erhoehen, Denn auch die gestiegenen Glas-, Benzin- und Holzpreisen schlagen dann voll durch und meine Lebenshaltungskosten (die Grundlage meiner Arbeit mit den Bienen) sind auch nicht gerade geschrumpft.

    10ml AS 60% haben bei Zander 1-zarg. (Holz) definitiv nicht vernuenftig funktioniert.


    Gib den Damen 3-4 Tage Zeit zum Luftholen und soge anschl. dafuer, dass innert 3-4 Tagen 140ml AS 60% verdunsten. BAu den Nassenheider am besten in ein Raehmchen ein, dann braucht es keine Leerzarge, welche die Wirkung auch nur verschlechdert.

    In dem Film finde ich keine Beweisfuehrung "Boese Bienen = wenig Milben, brave Bienen = viele Milben". Lediglich rethorische Spekulationen, also Bullshit.


    Nochmal: Die afrikanisierte Hionigbienen in Suedamerika (genau *diese* meine ich und nicht die Scutellata) kommt durch ihr andauerndes Schwaermen halbwegs! mit der Milbe klar, weil:

    a) der Schwarm nur 20% der Milbenlast des Volkes enthaelt und zusaetzlich etliche der Milben noch im Flug verloren gehen (lt. Guido Eich ca. die Haelfte).

    b) es nach dem Schwarmakt sowohl beim Schwarm, als auch bei dem Altvolk zu einer Brutunterbrechung kommt, welche den Vermehrungszyklus der Milbe ebenfalls unterbricht

    c) die Bienen nach dem Schwarmakt und der Brutunterbrechung einen sehr starken Bruteinschlag zeigen und den Milben dabei quasi davon brueten

    d) bei der Menge der Schwaerme ueber das Jahr so viele Jungvoelker entstehen, dass es auf die dennoch unausweichlichen Verlust von Altvoelkern ueberhaupt nicht ankommt; der Bestand bleibt nur damit! erhalten


    Das kann man hier auch alles haben. Bspw. mit der klassischen Heidebetriebsweise, wo von jedem Volk mind. ein Jungvolk (nicht als Brutableger sondern als Schwarm, das ist ganz wichtig) gezogen wird und alle Altvoelker im Herbst aufgeloest werden. Ich bin mir sicher, dass man mit so einer Betriebsweise seinen Voelkerbestand auch ohne den EInsatz von TAM's erhalten kann.


    Nur habe ich zu solch Schwarmbetriebsweise absolut keine Lust, weil diese betriebswirtschaftlicher Wahnsinn ist. Also waehle ich wie so oft im Laben einen Kompromiss aus der von mir! gesteuerten Brutunterbrechung (TuB) und dem EInsatz sanfter TAM (OX spruehen). DAmit fahre ich seit Jahren sehr gut. Dennoch werde ich mich nicht zu so Aussagen hinreisen lassen, dass ich ueber den Winter keine Voelker verliere waehrend die Kollegen mit anderen Betriebsweisen andauernde Voelkerverluste zu beklagen haben. Denn es gibt noch mehr Bienenkrankheiten als nur die doofe Milbe, welche die Voelker ebenfalls erheblich schwaechen und zu Verlusten fuehren koennen.

    Man muss aber Floehe nicht mit Handgranaten bekaempfen. Brutbefreiung ist der Schluessel zum AS-losen Erfolg. Und nein, Brutbefreiung ist nichts Unnatuerliches sondern stellt im Leben des Bien einen ganz normalen Vorgang (Schwarmakt) dar.


    Warum wohl muss man die afrikanisierten Honigbienen in den Tropen nicht gegen die Varroa behandeln? Weil diese wie die Teufel uebers Jahr schwaermen und dabei den Grossteil der Milben zurueck lassen. Und die anschl. Brutunterbrechung unterbricht den Vermehrungszyklus der Milben. Eigentlich ganz einfach.


    Schau Dir doch mal den Unterschied in der Milbenbelastung zwischen Voelkern an, welche abgeschwaermt sind bzw. deren Koe. in der Saison verloren ging mit jenen, wo dies nicht passierte.


    Die Varroamilbe ist doch inzwischen echt kein Problem mehr, wenn der Imker diese versteht. Und dazu muss man die Voelker im Sommer weder mit AS maltraetieren noch dauerbedampfen. Es macht nur (etwas) Arbeit.

    Postkugel

    Ja kann man alles machen mit den zusätzlichen Papieren. Solange jedoch Honig von außerhalb D und E eingeführt wird lächerlich. Da wird mit ganz anderen Mittel behandelt und teilweise gepanscht. Hier versagt das ganze TAM. Im Inland extrem hohe Hürden aufbauen und dann alles reinlassen zu Dumpingpreisen.


    Grüße Thomas

    Da bin ich absolut bei Dir.


    Das ist, wie mit der deutschen Steinkohle, die ja "viiiiieeel" zu teuer war...der kommende Winter...ach, der wird schon nicht so kalt...


    Es gibt leider auch hier "Kollegen", deren Honig ich aus guten Gruenden nicht essen wuerde. Egal.


    Die Sache ist aber folgende: Meine Kundschaft kauft meinen Honig, der gegenueber den diversen Honigen aus dem Herkunftsland "Erde" fast den doppelt Preis hat, ohne dabei auf 50 Cent zu schauen. Warum? Weil Sie mir mehr vertrauen als den Abfuellerprodukten im Supermarktregal. Und es ist ja nicht nur der Preis sondern auch der zeitliche Aufwand des Kunden, extra zum Imker zum muessen, statt einfach nur das Glas aus dem Regal in den Korb zu tun, wenn man schon einmal im Supermarkt steht.


    Das ist ein gewaltiger Vertrauensvorschuss, den ich keinesfalls verspielen moechte. Bei mir gibt es deshalb nur Honig zu kaufen, den ich selbst esse und auch meiner Familie in dem vollen Bewusstsein "verabreiche", ihr damit etwas Gutes zu tun. Technische Oxalsaeure ist dabei absolut fehl am Platze, Auch wenn "Kollegen" damit offensichtlich wenige Probleme haben. Punkt.

    Danke fuer den Verweis. Nur, mit der entsprechenden "Bebembelung" (ISO, ACS) kostet dort das Kilo 96 Euro. Bei den preiswerten Produkten in pa-Qualitaet muesste man zunaechst mal auf den QM-Prozess schauen, ob der fuer pharmazeutisch Ansprueche genuegt.


    Stofflich ist das bestimmt alles das Gleiche. Aber der notwendige Qualitaetssicherungsprozess ist leider ein echter Preistreiber (bei dem auch gern und gut mitverdient wird...). Andererseits muessen Pannen bei der Medikamentenherstellung unter allen Umstaenden vermieden werden. Freilich kann man jetzt darueber diskutieren, ob an ein Mittelchen gegen Ungeziefer so hohe Ansprueche zu stellen sind. Nur kann man nicht fuer jeden Anwendungsfall ein rechtlich eigenes Procedere definieren.


    So ein Doeschen Varroxal ad us. vet. reicht fuer gut 35 Anwendungen, also weniger als 50 Rappen pro Anwendung. Aber klar, bei "Dauerbedampfung" wird das ein echter Kostenfaktor, wenn man die Anwendung technischer OX auch fuer 3 Cent / Behandlung haben kann :rolleyes:

    Da, wo sublimieren zugelassen ist (die rechtliche Situation in Dänemark bekomme ich mangels Sprachkenntnissen nicht heraus) also u.a. AT, IT, GB, FR

    gibt es ein zugelassenes Mittel, das aber nicht wirklich günstig ist...

    Also wird wohl auch dort illegal technische Oxalsäure verdampft... Wenn günstig

    Die Zulassung und Qualitaetssicherung kosten nunmal Geld und der Hersteller benoetigt eine gewisse Marge. Bspw. kostet OX-Pulver bei Andermatt 75g 16,50 CHF. Finde ich jetzt nicht ueberteuert. Klar, die Billigheimer erklaern dann, dass man dafuer ein ganzes Kilo OX bekommt. Ja, aber nicht mit Qualitaetssicherung sondern in einer Schachtel, in der gutmoeglcih zuvor mal Waschpulver oder werweiswass drin war. Das Kilo OX in Pharmaziequalitaet (und nichts anderes ist als Medikament geeignet) liegt um die 80 Euro.


    Dazu kommt dann noch die Kleinverpackung und die Marge. 100% Aufschlag sind in der Pharmazie doch eher bescheiden. Ich wuerde mich freuen, wenn Andermatt die Zulassung in D endlich voran treibt und wuerde dann auch zu diesem "teuren" Mittel greifen.