Hallo Kai,
Hallo Heiko,
vielen Dank für die aufmunternden Worte und Euren Willkommensgruß im Forum.
Ich denke über das "Anfänger-Virus" bin ich Dank meines Imker-Paten bei den "Jungen Imkern" in Hohen Neuendorf schnell hinweg gewesen. Ich möchte hier wahrlich nichts neu erfinden und gemeinsam mit meinen sehr interessierten Söhnen (9 und 12) meine eigenen Erfahrungen sammeln, immer auf Basis dessen, was andere uns beizubringen bereit sind (hier hätte ich einige Kritik an manchen "alten Hasen" zu äußern, aber das ist ein anderes Thema). Trotz vieler anderer angelesener Informationen und Meinungen, haben wir uns für das in unserer Gegend übliche DNM entschieden und die angeblichen Nachteile akzeptiert, eben weil wir nicht "alles neu" machen wollten. Schon vor zwei Jahren habe ich in unserer "imkerlichen Frühphase" erstmals Interesse an der Dunklen Biene gehabt und die Finger in Richtung IG Dunkle Biene ausgestreckt. Sowohl von meinem Imkerpaten als auch von Kennern der Dunklen Biene wurde mir damals geraten, zunächst ausreichende Erfahrung mit der Carnica zu sammeln. Darüber was "ausreichend" sein mag, kann man natürlich trefflich diskutieren.
Ein dunkles Volk zu pflegen und damit eigene Erfahrungen zu sammeln, trauen wir uns jetzt zu, solange wir es nicht mit den berühmten "Stechern" zu tun bekommen, die unsere Nachbarschaft gegen uns aufbringen. Nach allem, was wir hier und auf anderen einschlägigen Webseiten lesen, scheint diese Angst aber ja unbegründet zu sein (zumindest bei einem Start mit einer "reinen" Dunklen Biene). Es geht uns bei dem Ganzen überhaupt nicht um das Züchten, jedoch wurde uns von erfahrenen Imkern geraten, das Thema "Züchtung" auf dem Schirm zu behalten, da man als Halter der dunklen Biene früher oder später automatisch mit dem Thema konfrontiert würde (spätestens bei F1 und F2 Völkern) und zumindest nicht völlig ahnungslos sein sollte. Deshalb und nur deshalb bin ich zu diesem Teffen gegangen, um zu LERNEN, nicht um in irgendwelche Zuchtprogramme einzusteigen.
Was mich absolut erschüttert hat, ist mit welcher Wucht mir dieser kleine Kommunikationsfehler in den letzten Tagen um die Ohren geflogen ist. Was für politische Spielchen offensichtlich im Hintergrund laufen und welche Feindschaften hier scheinbar schon seit langem gehegt und gepflegt werden hat mich wirklich erstaunt. Auf mich machten Imker immer so einen ruhigen und ausgeglichenen Eindruck. Die Konsequenz ist jetzt jedenfalls, dass ich für die einmalige Teilnahme an einem IG-Treffen jetzt in so eine Art "Kollektivhaftung" genommen werde und dadurch die "Gnade" einer Königinnenlieferung verspielt habe, weil ich mich mit den "falschen" Leuten eingelassen habe. Es ist schon abenteuerlich. Ich habe wirklich kurz überlegt die Brocken bezüglich der Dunklen Biene jetzt hinzuwerfen und bei meiner Carnica zu bleiben, die mir viel Freude bereitet. Ich bin nicht auf der Suche nach Ärger und das ganze Thema scheint bisher vor allem genau das zu versprechen: Ärger!
Aber dann denke ich mir wieder: Ich lasse mir mein Interesse doch nicht von ein paar wenigen Menschen kaputt machen, die das Thema zum politisieren und polarisieren missbrauchen. Dabei ist mir durchaus klar, dass es überall dort, wo Menschen sich zusammen tun, um gemeinsame Ziele zu erreichen, auch "politisch" wird, sich Grüppchen und Koalitionen bilden, und auch mal heftig diskutiert werden muss, aber ein Mindestmaß an gegenseitiger Achtung sollte man erwarten können.
Am Ende geht es mir um die individuelle Freude an der Bienen- und Naturbeobachtung (und den Lerneffekt für meine Kids), um die Faszination, die dieses Geschöpf bei so vielen Menschen auslöst und um den Erhalt der gefährdeten Bienen weltweit. Diese individuelle Freude hängt nicht von organisierten Interessensgruppen und deren Freunden oder Gegnern ab. Schade nur, dass man schon beim simplen Versuch der Vernetzung und des Erfahungsaustausches von manchen Menschen in irgendwelche Schubladen verbannt wird.
Sollte es dieses Jahr nicht klappen, dann klappt es halt im nächsten Jahr. Wenn ich beim Imkern eines gelernt habe, dann dem Ganzen einfach seine Zeit zu lassen.
Herzlichen Gruß und mögen Eure Damen gut durch den Winter kommen.
Viktor