Beiträge von aufwind

    Hallo Kai,

    ich denke, Du bist eh schon in der richtigen Spur. Ich bin zwar kein Jurist, doch soviel ich weiß, muss der Nachbar seinen Anwalt zahlen, weil er ja das Schreiben faktisch in Auftrag gegeben hat.

    In Deiner Sache würde ich aber auch einen Anwalt suchen, der hier in der Thematik kompetent ist. Das kannst am ehesten bei Naturschutzverbänden eruieren oder eben bei der RA Kammer.


    Vielleicht ist es auch möglich, mal mit dem Aggressor, also diesem Nachbarn zu sprechen. Vermutlich wird er wegen der Dachrinnen und dem Laube im Herbst und den Verstopfungen herumjammern, doch würde ich an Deiner Stelle in jedem Fall die Rechtssituation ausnützen, wie schon in Deinem Beitrag angesprochen.


    Ich würde auch in jedem Fall meine Interessen vertreten und natürlich auch - wenn nötige - vor Gericht verteidigen, doch da muss dann ohnehin erst mal der Nachbar etwas in diese Richtung unternehmen, allenfalls Dich klagen.


    Von Vorteil wär es aber auch, Unterstützung bei Naturschutzverbänden zu suchen und damit vielleicht auch in die lokalen Medien gehen. Vielleicht hast Du da vor Ort entsprechende Kontakte oder es ist eben über diese Naturschutzverbände möglich.


    Ich bin aus Kärnten, züchte Carnica und meine Daten sind auch im Web beebreed abrufbar. Ich teste auch meine Königinnen und Völker und bin v. a. in die Bienenzucht eingestiegen um mit kongenialen Partnern eine varroaresistente Population aufzubauen und nicht ständig mit chemischen Mittel dagegen vorzugehen.

    Hallo an alle Imker und Interessenten,


    ich lebe im Zentrum der Carnica-Zucht, nämlich in Kärnten und habe nun die Gelegenheit in die Imkerei einzusteigen, weil ich nach Jahrzehnten der Abwesenheit (Wien), nun wieder in meiner Heimat den Hauptwohnsitz einnehme. Da ich mich v. a. für die Erhaltung der alten Nutztierrassen interessiere und schon an die 20 Jahre hier operativ (Ennstaler Bergschecken, Krainer Steinschafe, Waldschafe) aber auch aktiv (Altsteirer Hühner, Wiener Hochflugtauben, Kärntner Brillenschafe) tätig bin, bzw. war, habe ich mich längst schon für die dunkle Biene interessiert, weil es noch Restbestände im Bundesland Salzburg geben soll.


    Doch alsbald musste ich feststellen, dass die Zucht anderer Bienenrassen in einem Hauptzuchtgebiet, wie hier etwa der Carnica, schlichtweg nicht möglich ist und will das hier nicht weiter ausführen. Man kann die Königinnen einfach nicht in einem Raum einsperren, bzw. gezielt Drohnen zuführen, außer eben natürlich einer Deckstelle, welche sich in dem betreffenden Zuchtgebiet befindet. Ich will mich da nach der entsprechenden Sachkenntnis, welche ich bei einem Anfängerkurs im beim Wiener Bienen-ZV erworben habe, nicht weiter mit der Thematik befassen.


    Daher finde ich es sehr wichtig, dass die Dunkle Biene weiterhin erhalten und natürlich gezüchtet wird. Man müsste vielmehr mal einen Weg finden, wie man die diversen Bienenvölker und -rassen im Hinblick auf Varroa-Resistenz bearbeiten kann, wie es irgend wann auch mal bei den asiatischen Rassen der Fall gewesen sein muss. Ich denke, das diese Thematik eher die Zuchtziele und Züchter verbinden sollte und keine Polemik, welche gegen diverse Bienenrassen gerichtet sein soll. Als Gen- und ressourcenerhalter kann ich so eine Einstellung und Handlungsweise keineswegs nachvollziehen.


    Wäre es möglich, würde ich mich sogar im Carnica-Hochzuchtgebiet mit der Dunklen Biene befassen, so stolz ich auf dieses Produkt bin, welches zwar aus Slowenien stammt, doch hier nun eine neue Heimat, bzw. Hochkultur gefunden hat, bzw. in zahlreiche Gebiete exportiert worden ist.


    Auch in Niederösterreich und dem Burgenland wird von Backfast-Beständen und den resultierenden Kreuzungsprodukten, die auch sehr aggressiv sein sollen, berichtet, obwohl in Zuchtgebieten nur eine bestimmte Rasse, faktisch die Carnica, vorgeschrieben ist, aus zuvor angesprochenen Gründen.


    Daher ist es für mich erfreulich, wenn es auch noch Regionen in Europa gibt, wo auch weitere Bienenrassen vorhanden sind, welche bestimmt wieder andere Vorteile haben. Als Generhalter weiß ich aus Erfahrung, dass viele "alte Kulturrassen" oft nur aus ökumenischen Motiven einiger weniger Opportunisten verschwunden sind, wenn ich nur an diverse Schaf- und Rinderrassen denke.


    Daher hoffe ich sehr, dass diese Polemik, wie sie hier von einem alten Agronomen (???) offenbar angezettelt wurde, wieder abflachen kann und sich v. a. die norddeutschen Züchter der Dunklen Biene weiter gezielt mit ihrer Zucht befassen und sich nicht weiter alterieren lassen. Ich denke, dass man da auch über eine gezielte Argumentation professionell antworten kann. Ich halte das zumindest für möglich, weil es allerorts an der Zeit ist, sich der Generosion entgegen zu stellen. Zumindest dieses Argument wird jeden wirklichen Experten der Landwirtschaft und Tierzucht ansprechen können.


    Überhaupt muss man festhalten, dass alle Rassen nur das Produkt ihrer Züchtergenerationen darstellen, welche über lange Zeiträume, bis hin über Jahrhunderte, entwickelt wurden. Daher kann man mit Sicherheit auch aggressive Rassen durch gezielte Selektion "verbessern". Es fragt sich nur, ob diese vermeintliche Aggressivität nicht wieder andere Vorteile hat, welche vielleicht nicht direkt im ökonomischen Bereich liegen, sondern vielleicht "nur indirekt", etwa was die Abwehr von "Feinden" oder Parasiten anlangt. Das ist zwar hier an dieser Stelle nur eine Spekulation, jedoch immer wieder in dieser oder jener Form zu beobachten, nämlich als qualitative und nicht als quantitative Merkmale, die gerade in der Tierzucht immer sehr im Vordergrund stehen (Menge an Milch- oder Fleischertrag). Doch gerade bei alten und ehemaligen Nutztierrassen liegen die Vorteile v. a. im qualitativen Bereich und es würde mich nicht wundern, wenn diverse Parameter der Dunklen Biene das ebenfalls bestätigen würden.


    Somit bleibt es für mich nur, den Züchtern der Dunklen Biene weiterhin viel Engagement in ihrer wichtigen Zuchtarbeit zu wünschen, damit dieses alte Kulturgut nicht nur erhalten, sondern ebenfalls in diversen Parametern noch verbessert werden kann, denn Züchten bedeutet jedenfalls "Denken in Generationen".


    Viele Erfolg und gute Zuchtarbeit aus der "Carnica-Region" wünscht


    aufwind

    Mich würde interessieren, ob sich jemand unter den Züchtern, etwa von Landbienen, befindet, der seine Bestände v. a. im Hinblick auf einen möglichst guten Umgang mit der Varroamilbe ausrichtet, bzw. eine gezielte Selektion betreibt. Man hört fallweise von Bienenvölkern, die in irgendwelchen Nischen oder Fugen an Häusern und Gebäuden über Generationen existieren, ohne dass sie jedes Jahr gegen Varroa behandelt werden können. Falls hier jemand über ein entsprechendes Know-how oder auch das Wissen um solche Bestände verfügt, so würde mich eine Antwort sehr interessieren.


    Vielen Dank und viele Grüße aus dem Alpenland!


    Aufwind oder Apis Austria

    Als Generhalter bin ich vor knapp 20 Jahren Kenntnis von dieser Biene erlangt, war aber selbst nie Bienenzüchter. Das ist auch der Hauptgrund, warum ich hier Mitglied beworden bin und beim Wiener Landesverband vor 3 Jahren sogar einen Anfängerkurs belegt habe. Es war sehr interessant, hier mal etwas die Grundkenntnisse zuvermittelt bekommen.


    Doch ich habe auch realisiert, wie schwierig, bzw. unmöglich die Herdbuchzucht bei Bienen wäre oder auch ist, allein schon was das rassereine Belegen betrifft. So ist es kaum vorstellbar, dass es in Salzburg noch so was wie rassereine dunkle Bienen gibt. Ich selber stamme ja aus dem Carnica-Hochzuchtland Kärnten, interessiere mich aber allenfalls v. a. für Völker, die so etwas wie vorroa-resistent sind, doch auch da verfüge ich schon etwas über eine Art Basiswissen.


    So finde ich es toll, dass man sich auch hier dieser österreichischen Genressource, sofern man das in diesem Zusammenhang überhaupt so bezeichnen und taxieren kann, annimmt.


    Viele Grüße aus Wien von einem


    Generhalter (für lw. Nutztiere)