Die Bienen im Herbst 2011

Der Herbst 2011 hat Einzug gehalten im Naturpark Westensee, an dessen Rand unser Klotzbeutenvolk nun schon seit einigen Monaten lebt. Die Zeit des Auffütterns ist lange vorbei, und auch die ersten Fröste hat es bereits gegeben. Dennoch nutzen unsere Bienen bei schönem Wetter jede Stunde, um noch fleißig Pollen einzutragen.



Verschiedene Korbblütler, die einheimische Goldrute, die vielen Herbstastern und im Eidertal bis vor kurzem das Springkraut, lieferten unseren Bienen den so wertvollen Pollen.

Ein Zeichen dafür, dass das Volk noch in Brut ist. Junge Königinnen legen oft noch bis in den Dezember hinein Eier. Dies ist bei der Varroabehandlung zu beachten. Dennoch: trotz der vorhandenen Brut hat sich das Volk bereits zu einer Winterkugel zusammengefunden. Die Tagestemperaturen überschreiten kaum noch 10° Celsius, und nachts fällt das Thermometer stellenweise auf unter 0° Celsius.

Die Aktivität des Volkes geht deutlich zurück. Hier und da wird noch eine Drohne abgetrieben; und bei schönem Sonnenschein können wir noch einige Arbeiterinnen bei ihrer Arbeit beobachten.



Doch wie lange noch? Jeder Tag kann bereits der letzte sein. Das “wissen” auch die Bienen, und jeder warme Sonnentag mag ihnen wie ein Geschenk erscheinen. Ein Geschenk vor dem langen Winter, der langen, dunklen Jahreszeit, die nun unmittelbar vor der Tür steht.

Zunehmend verfärben sich die Blätter unserer Laubbäume und fallen auch verstärkt ab. Die Tageslänge nimmt jetzt dramatisch schnell ab, was als untrügerisches Zeichen dafür ist, dass wir und unsere Bienen in der kalten Jahreszeit angekommen sind. Viele Vögel haben uns bereits verlassen und sind auf dem Weg in den warmen Süden. Viele Säugetiere halten Winterschlaf. Und unsere Biene? Sie “schläft” zwar nicht, doch drosselt sie als Volkskörper ihre Aktivität genauso wie ein Säugetier. Die Temperatur der Bienenbehausung nimmt drastisch ab, und jedes einzelne Tier der Wintertraube tut nie mehr als nötig. Auf diese Weise ist das Insekt Biene in der Lage, selbst den strengsten Winter in Mitteleuropa zu überstehen.