Ausrüstung

  • Moin,


    der Termin für meinen Imkergrundkurs rückt näher (hab gestern die schriftlichen Unterlagen und die Zahlungsaufforderung dazu enthalten) und damit ja auch der Beginn für weitere Vorbereitungen. Ich starte ja komplett neu in dieses Hobby und habe daher außer Bücher bisher nichts an Ausrüstung.
    Was haltet ihr von diesem Angebot hier:
    http://www.bienenland.de/shop/70-neuimker-starter-set.html


    Scheint mir ein ganz gutes Angebot preislich zu sein und es ist ja auch gleich ein Ableger dabei (zwar dann kein DB aber irgendwas ist ja immer ;) ) oder ist das Nepp?




    Gruß Kalli

  • Hallo,


    hm, schwer zu beurteilen. Ohne "Ratschläge" geben zu wollen, würde ich mich nicht von kurzfristigen Angeboten blenden lassen, sondern von Weitsicht im Hinblick auf folgende Fragen:


    Mit welchen Beuten will ich die nächsten Jahre imkern?
    Passen diese ggfs. zu denen meiner Nachbarimker?
    Welche Betriebsweise will ich wählen?
    Welchen Händler will ich wählen, damit die Teile auch in 10 Jahren noch kompatibel sind?
    Welches Rähmchemnaß? Styropor oder Holz?


    Usw usw.


    Ich würde zunächst erstmal die ersten Schulungstage abwarten und mit anderen sprechen.


    LG
    Kai

  • Moin,


    danke schon mal für den Anfang.


    Vorbehaltlich der Änderungen durch einen eventuellen Wohnort mit dem ich jetzt noch gar nicht rechne, war ich (vor dem Kurs soweit) das ich es wohl mit Dadant probieren möchte und mit Holz.


    Aber jetzt mal unabhängig davon. Die bieten in dem Paket ja einiges an was man meistens ja braucht aber einzeln kauft. Ich denke mal einen Stockmeißel und einen Smoker braucht es bei jeder Betriebsweise und Beute. Wenn jetzt am Ende eine Sache dabei ist als Beispiel die Mittelwände, die man dann doch nicht verwendet kann man sie dann ja auch wieder verkaufen.
    Von daher und aus diesen GEsichtspunkten würde ihr das Ding kaufen oder bei Einzelbeschaffung und nur das was man auch wirklich braucht bleiben?




    Gruß Kalli

  • Bei allen Dingen, die sehr günstig erscheinen frage ich mich zuerst: Wo ist der Haken?


    Die Mittelwände z.B. sind wahrscheinlich aus konventionellem Wachs. Das würde ich so nicht verwenden. Also kannst du draus z.B. Kerzen drehen und dir 2kg rückstandsfreies oder Biowachs kaufen. Dann brauchst du schon mal 30-50 € mehr. Dann ist es vielleicht schon gar nicht mehr so günstig.


    Und wenn du über Dadant nachdenkst, schau dir auch mal die 10er Dadant an.
    Kennst du diese Seite: http://blog.apis-mellifera.de/?page_id=455
    Da kannst du dir ein Buch zum Thema Dadant kostenlos runterladen.


    Ich würde das so nicht kaufen.


    Viele Grüße aus Oberbayern
    Philipp

  • Hallo Kalli, als erstes braucht du ein Stück Papier und ein Bleistift. Als nächstes genügt schon ein Messer um mobile Waben ziehen zu können.
    Dadant 12er würde ich empfehlen, 10er ist nicht quadratisch der Kasten; es ist das französische Maß.
    Grundsätzlich ist ein Stockmeißel, Besen, Smoker und Schleier von Wert, alles andere was du brauchst wirst du sehen - ach so einen sicheren Stand für dein "neues Hobby" besser noch sind zwei!
    Grüße; Horst

  • Hallo,


    von einem zweiten Stand träume ich auch noch. Bloß wo? In solch unsicheren Zeiten (Diebstahl, Vandalismus, Waschbären). :P


    Am liebsten wäre mir ein schöner romantischer Stand im Wald.


    LG
    Kai

  • Zitat von Host

    Hi Fans, also geht in die Stadt und du wirst was finden. Ich habe drei Außenstände. Mein Tipp: Villenviertel mehr sag ich nicht :)


    Aaaah, das ist eigentlich eine gute Sache, wahrscheinlich immer Läppertracht und viel Pollen, eingezäunte Grundstücke, und wohl auch viel Prominenz. :wink:


    LG
    Kai

  • Moin,


    "Stadtimkerei" mit vielen Nachbarn und blühenden Gärten sorgt für Futter das ganze Jahr :mrgreen:


    In unserem "Dorf" (mit Stadtrecht*fg) haben die meisten auch allerlei Bäume, Sträucher und Pflanzen im Garten...man merkt das vor allem in der "Übergangszeit" nach der Frühtracht. Ich mußte mir noch nie Sorgen machen, das die Mädels hungern.


    Letztes Jahr kamen auch viele Meldungen rein wegen Diebstahl/Vandalismus und da wir gerade am erweitern waren und ich nur noch 5 Vollvölker hatte, habe ich mir den Gang zum Raps erspart...war mir echt zu unsicher. :(


    Man hat auch kaum eine Chance dagegen etwas zu unternehmen...der Ärger und Verlust ist erstmal da...egal ob mit Videoaufnahme oder ohne.


    Aber es ist einfach zu verlockend, wenn man hier die brachliegenden Wiesen sieht...alles in knalligem Gelb voller Löwenzahn. :D:wink:


    Gruß


    Andreas

  • Hallo Allerseits,
    auch ich bin noch ein ziemlicher Neuling. Ich träume schon länger von eigenen Bienenvölkern - bisher haben Zeit und Geld mir immer einen Strich durch die Rechnung gemacht. Nun ist aber beides ausreichend vorhanden (bzw es werden Prioritäten gesetzt) und ich möchte endlich meinen eigenen Honig haben und meine eigenen Bienchen durch meinen Garten (und Nachbargärten und über die Wiesen) summen sehen.
    Ausrüstung habe ich soweit schon zusammen (die Stöcke habe ich schon vor einem guten Jahr von einem Bekannten günstig bekommen, sie stehen noch unter), nur meine eigene Bekleidung gibt mir noch zu denken. Ich möchte Stiche vermeiden und deswegen gern Handschuhe tragen. Nun lese ich hier von allen Seiten, dass Handschuhe i.d.R. gar nicht getragen werden. Weshalb nicht, was spricht dafür, was dagegen? Wie oft werdet ihr denn gestochen (speziell an den Händen)? Ich habe an diese Arbeitshandschuhe mit guter Bewegungsfreiheit gedacht. Hat jemand mit diesem Modell schon Erfahrungen gemacht?
    Vielen Dank schonmal für eure Hilfe!

  • Moin,


    zuerst: Keine Handschuhe aus Textil bzw. mit Textilanteil oder gar Lederhandschuhe verwenden zum Imkern. Durch Honig, Wachs, Zuckerlösung und vor allem Propolis sind diese Handschuhe ruckzuck "bääh"...klebrig, dreckig usw. Oder hast du vor, diese nach jeder Arbeit an den Bienen in die Waschmaschine zu werfen? :wink:


    Entweder ohne Handschuhe arbeiten (sofern die Bienen sehr sanftmütig sind) oder wenn es kein Imkerhandschuh sein soll, Haushaltshandschuhe oder Einmalhandschuhe verwenden.


    Ich verwende bei kurzen Arbeiten an einem Volk keine Handschuhe...bei größeren Durchsichten EInmalhandschuhe...weil ich keine Lust auf das Geschrubbe der Hände habe, wenn wieder Propolis dran klebt.


    Wer aber auf gesunde Finger angewiesen ist (beruflich) sollte schon Imkerhandschuhe benutzen....sie stechen halt gerne in die Fingerknöchel...und es ist keine Schande diese zu schützen.


    Bienen haben halt auch ihre "Tage"...und ein Volk was bei 50 Durchsichten völlig friedlich war, kann bei Durchsicht 51 ganz böse etwas dagegen haben.... :cry:

  • Zitat von Akubundu

    Hallo Allerseits,
    auch ich bin noch ein ziemlicher Neuling. Ich träume schon länger von eigenen Bienenvölkern - bisher haben Zeit und Geld mir immer einen Strich durch die Rechnung gemacht. Nun ist aber beides ausreichend vorhanden (bzw es werden Prioritäten gesetzt) und ich möchte endlich meinen eigenen Honig haben und meine eigenen Bienchen durch meinen Garten (und Nachbargärten und über die Wiesen) summen sehen.
    Ausrüstung habe ich soweit schon zusammen (die Stöcke habe ich schon vor einem guten Jahr von einem Bekannten günstig bekommen, sie stehen noch unter), nur meine eigene Bekleidung gibt mir noch zu denken. Ich möchte Stiche vermeiden und deswegen gern Handschuhe tragen. Nun lese ich hier von allen Seiten, dass Handschuhe i.d.R. gar nicht getragen werden. Weshalb nicht, was spricht dafür, was dagegen? Wie oft werdet ihr denn gestochen (speziell an den Händen)? Ich habe an diese Arbeitshandschuhe mit guter Bewegungsfreiheit gedacht. Hat jemand mit diesem Modell schon Erfahrungen gemacht?
    Vielen Dank schonmal für eure Hilfe!


    Hallo Akubundu (interessanter Name ;) ),


    ich stand/steh vor dem gleichen Problem/Ängsten wie du. Ich wollte eigentlich auch mit Schleier und Handschuhen an den Bienen arbeiten, halt schon alleine aus Unsicherheit und "Angst" trotz aller gegenteiliger Ratschläge.


    Dann kam es aber so wie es kommen musste beim ersten Mal arbeiten an den Bienen hatte ich meine Hanschuhe vergessen und es ohne Handschuhe gemacht. Hab jetzt noch nicht so die ewig große Anzahl an Bienen"arbeits"tagen (war ca. 10 mal an Bienenstöcken von verschiedenen Paten und Lehrgangsdozenten) aber immer ohne Handschuhe. Ich hab mir dabei einige Stiche eingefangen aber bis jetzt keinen in die Hand. Ich würde sagen, mit meinem arg begrenztem Einblick, dass man durch das arbeiten ohne Handschuhe so vorsichtig/aufmerksam ist das es fast nie zu stichen kommt.
    Ich frage mich auch ernsthaft ob so superdünne Handschuhe dann wirklich vorm Stich schützen. Vor einigen Wochen als es noch nicht so "warm" war wie im Moment haben mich z.B. 4 Bienen durch normal dicke Socken in den Fuß gestochen... so ein Socken ist ja sicherlich dicker als die Handschuhe die du in Betracht ziehst.
    Also ich würde es ohne versuchen und den "Thrill" dazu nutzen es in noch vorsichtigeres arbeiten investieren.




    Gruß

  • Hallo Marakain, Du hast die Qual der Wahl, übereile nichts. Du machst demnächst einen Grundkurs. Dort bekommst Du alle Informationen und auch das für und wieder der Ausrüstung wird erläutert. Der Kursleiter hat Erfahrung und Du solltest diese Erfahrung nutzen, zumal sie aus Deiner Region kommt. Da Du dich mit den Teilnehmern austauschen willst ist es wichtig, daß Du die dortigen Gepflogenheiten übernimmst.
    Erst wenn Du eigene Erfahrungen in ein paar Jahren hast, kannst Du noch immer umstellen.
    Ich fing auch in Bad Segeberg mit dem Grundkurs an und natürlich mit der Segeberger Beute. Aus meiner Sicht ist sie nicht optimal. Styropor und Falze behindern nur. Gerade wir Imker sind der Natur verpflichtet. Kunstoff zerfällt erst nach 500 Jahren. Holz geflämmt oder mit Leinöl konserviert kann man schadlos verbrennen.
    Jetzt imkere ich mit der Warre´-Beute. Sie ist aus Holz und hat keine Falze, somit kein Bienenquetschen. Als Magazinbeute kann ich nach belieben Zargen auf- oder absetzen. Die Oberrähmchen sind nur leicht angestiftet und lassen sich leichter anheben als propolisverkittete Rähmchen. Aber als Anfänger solltest Du noch nicht daran gehen, da es eine völlig andere Betriebsweise ist als Du sie in dem Grundkurs vermittelt bekommst.

  • Öhm du meinst Akubundu und nicht mich oder?


    Ich hab nämlich meinen Grundkurs schon (wenn auch erst Anfang diesen Jahres) und wie gesagt nach den ersten Malen ohne Handschuhe gemerkt das es Stand heute auch ohne geht was ich vorher nie gedacht hätte.

  • Moin,


    für mich hat sich der Versuch mit den Holzbeuten erledigt. Ich habe bereits viele Schäden angerichtet, weil die Bienen Holz scheinbar mit Vorliebe verkitten...und zwar so sehr, das man Hammer und Meißel braucht. Durch die Arbeit an den Beuten und Rähmchen werden viele Völker so unruhig, so das die Arbeit an den Völkern ohne Schutz kaum noch möglich ist.


    Ich habe mehrere Beuten durch...auch qualitativ hochwertige und teure.....und kaufe jetzt nur noch Segeberger wenn ich Material brauche.


    Holz ist ein toller Werkstoff....ich liebe ihn....aber in der Imkerei wird er von mir nimmer eingesetzt. :roll:



    Sicher sind wir der Natur verpflichtet....aber die einmal gekauften Segeberger bereiten noch meinem Sohn und meinem Enkel Freude...sofern man keine Gewalt am Material ausübt. :wink:


    Schön wären allerdings falzlose Segeberger Beuten.....diesen Vorteil der Holzbeuten vermisse ich. :(

  • Hallo Andreas,


    den Wunsch kannst Du Dir selber erfüllen! Es gibt zwei Lösungen:


    - sägen den hochstehenden Falz der unteren Zarge ab und spachtele mit Wärmeverbundspachtel die Kante. Dann kannst Du diese planschleifen.
    - wie oben und den mit einer Feinsäge abgesägten Falz mit Weißleim in die gut gereinigte ober Zarge einleimen. Zum besseren Halt kann dieser Falz zusätzlich mit Drahtstiften (gestauchten Nägeln) befestigt werden. Diese Verbindung löst sich nicht wieder. (So kann man auch defekte Segeberger, Franken oder Taunuszargen reparieren.) Dann wieder spachteln und planschleifen.


    Individuelle Wünsche erfordern individuelle Maßnahmen (Arbeiten und Kosten).


    Viel Erfolg!
    Wolfgang, der Heidjer

  • Zitat von Andreas T.

    Moin,


    für mich hat sich der Versuch mit den Holzbeuten erledigt. Ich habe bereits viele Schäden angerichtet, weil die Bienen Holz scheinbar mit Vorliebe verkitten...und zwar so sehr, das man Hammer und Meißel braucht. Durch die Arbeit an den Beuten und Rähmchen werden viele Völker so unruhig, so das die Arbeit an den Völkern ohne Schutz kaum noch möglich ist.(


    Hallo Andreas, es gibt Bienen die stark kitten (Kampi) und andere die es viel weniger tun. Schaumstoffbeuten möchte ich nicht mehr haben und Kitten tun die auch darin und der Pfalz (Sche...) und Folie oben drauf (Kack.);
    Rähmchen mit Hoffmannsschenkel möchte ich auch nicht haben, die werden stark verklebt. Meine Dadantkisten haben ein Wandergitter oben auf, die Rähmchen 4 Polsternägel an den Seiten und am unteren Schenkel je einen sodass man beim ziehen der Waben keine Biene rollt oder quetscht, was zur Friedfertigkeit beiträgt.
    So werde ich auch bei stark abwehrbereiten Völkern mit Stichen z.T. verschont, Kampi´s verzeihen kloppen und hämmern nicht und belästigen jeden in einiger Entfernung.
    Gruß, Horst

  • Hallo Wolfgang und Horst,


    danke euch zweien für die Tipps. :)


    Ich werde mal probehalber eine Segeberger "umbauen"...also falzlos machen...schauen wie das dann läuft.


    Problem bei der Umstellung auf anderes Maß und/oder Rähmchen sind die Kosten.... :oops:


    Wenn man angefangen hat und zwei Beuten besitzt...kann man das schnell und ohne großen finanziellen Aufwand bewerkstelligen.


    Bei 15 Völkern und entsprechendem Material sind mir das einfach zu hohe Kosten...egal wie man es dreht und wendet. Das Thema hatte ich schon öfter berechnet und besprochen. :wink: