Film: Zuckermischmaschine, Zuckerrührwerk

  • Ein weiterer Vorteil bei Zuckerwasser ist, daß auch der Bautrieb deutlich angeregt wird, wie ich zu meiner Freude bemerken durfte.
    Was haltet ihr zu meiner Theorie zur Invertase und daß ea besser ist, den Bienen diesen Arbeitsvorgang nicht abzunehmen.
    Gruss, Elk

  • Hallo Elk,


    ich bin mir sicher, dass an deiner Theorie viel dran ist!
    Dass es die Vitalität eines Volkes nach außen erkennbar steigert, steht für mich außer Frage. Ob das für die Bienen gut ist, ist ein anderes Thema. Denn eigentlich wollen sie wohl dem Wetter nach jetzt ihre Aktivität zurücksetzen. Das kann sich aber im Winter negativ auswirken. Wenn wir den Bienen diese Entscheidungsfreiheit aberkennen wollen (klingt zwar böse; ich tendiere aber fast dazu), dann ist Zuckerwasser sicher die bessere Wahl!


    Auch bei meinen M+ die ich nur mit Zuckerwasser füttere sind Brut- und Bauaktivität weit höher als bei meinen Wirtshaftsvölkern, die ich mit Sirup gefüttert habe.


    Ein anderes Thema ist der Zeitpunkt der Auffütterung. Hier würde ich dazu tendieren bei später Einfütterung grundsätzlich Sirup zu nehmen, wenn in kurzer Zeit noch viel Masse ins Volk muss und man den Bienen aus dieser Zeitknappheit heraus die Umarbeitung abnehmen will. Auch wird sich diese Umarbeitung evtl. zulasten der Langlebigkeit im Winter auswirken.



    Passt zwar nicht 100% zum Thema, aber ich hab mal eine Frage:
    In den Normbeuten, die ich mit meinem Opa zusammen immer nur mit Zucker aufgefüttert habe, waren im Frühjahr immer einige Waben mit blankem auskristallisierten Zucker. Der war für die Bienen recht wertlos und diese Völker waren auch meist nicht gut oder gar nicht durch den Winter gekommen. In meinen M+ hab ich sowas noch nicht gesehen und hoffe auch, dass das so bleibt.
    Was habe ich früher evtl. falsch gemacht???


    LG Johannes


    Zuchtkoordinator im Bundesverband Dunkle Biene Deutschland e.V.

    http://www.bv-dunkle-biene.de/
    Eine Mitgliedschaft in unserem Verein ist ein guter Beitrag zum Erhalt unserer einheimischen Dunklen Biene. Wir wollen die imkerlichen Kräfte bündeln und Interessenten und Züchter näher zusammenbringen.


    Infos zur mir und meinen Bestellmöglichkeiten gibt es auf meiner Webseite: https://www.dunkle-bienen.com/

  • Gegenfrage:


    Ist es überhaupt möglich, dass durch Zuckerwassergabe schlußendlich in der Wabe trockener Zucker über bleiben kann? Ich denke nicht, dass die Bienen oder gar du selbst einen Fehler gemacht habt. Kann es sein, dass hier einfach der Herbstsenf als Gründüngung "reinpfuschte" und daher die Kristallisation auslöste?
    Ich habe noch nie davon gehört oder gelesen, dass einfaches Zuckerwasser füttern solche Gefahren bergen könnte - ich denke, es war ein anderer Einfluss!


    glg

  • Hallo Michi,


    toller Aspekt! Darauf wäre ich nie gekommen. Da kann was dran sein. Gelbsenf als Gründüngung ist hier durchaus üblich.
    Bin mal gespannt, was die anderen so dazu berichten können.


    LG Johannes


    Zuchtkoordinator im Bundesverband Dunkle Biene Deutschland e.V.

    http://www.bv-dunkle-biene.de/
    Eine Mitgliedschaft in unserem Verein ist ein guter Beitrag zum Erhalt unserer einheimischen Dunklen Biene. Wir wollen die imkerlichen Kräfte bündeln und Interessenten und Züchter näher zusammenbringen.


    Infos zur mir und meinen Bestellmöglichkeiten gibt es auf meiner Webseite: https://www.dunkle-bienen.com/

  • HAllo Ihr Lieben,


    die Hauptvölker sind seit vorgestern erfolgreich aufgefüttert, was ich zum Anlass nehme, einen abschließenden Bericht über meine diesjährige Zuckerfütterung zu erstellen.


    Wie in dem Film gezeigt (s. Anfang des Themas), stellte ich erstmals seit Jahren wieder selber eine Zuckerlösung für die Bienen her. Ich entschied mich, wie schon in den 1980er und 1990er Jahren, für das Lösungsverhältnis 2:1 (also 2 Teile Zucker auf 1 Teil Wasser), was eine sehr dickflüssige, lange haltbare, bienengenehme Lösung ergibt. In vier Durchgängen wurden 550 kg Zucker an die Bienen verfüttert. Jedes Volk (Dadant 1-zargig) erhielt 24 kg reinen Zucker (plus Wasser). 2-Zarger erhielten 32 kg Zucker plus Wasser.


    Das Anmischen der Lösungen erfolgte wie im Film dargestellt problemlos, schnell und kostengünstig, so wie ich es mir vorgestellt hatte. Hierbei fiel mir der angenehme „Zuckerduft“ der warmen Lösung auf; ganz anderes als der kalte, sterile Industriesirup Ambrosia. Ja, Zucker duftet lieblich süß! Dies bemerkten natürlich auch die Bienen, und während des Fütterns war eine deutliche größere Aktivität und Abnahme festzustellen. In wenigen Tagen waren die 24 bzw. 32 kg Zucker (in Wasser gelöst) verabreicht.


    Räuberei hat es keine gegeben. Auch die befürchtete „Schmiererei“ blieb aus. Die Kosten mit 78 Cent pro Kilo Zucker kommen mir sehr entgegen. Die 25 kg Säcke Zucker sind sehr gut händelbar. Besonders gut gefiel mir auch die Frei-Haus-Lieferung des Zuckergroßhändlers (Hanse Kontor Kiel).


    Ich habe gelernt: Rohrzucker mögen die Bienen am liebsten. Er kommt dem Nektar am nächsten, besteht wie dieser aus Saccharose, den die Bienen dann durch Enzyme in Invertzucker (Glucose und Fructose = "Honig") verwandeln. Industriesirup sowohl aus Weizen- als auch auf Gerstenbasis ist ein kaltes Kunstprodukt.


    Künftig werde ich jedes Jahr wieder meine Bienen auf reinem natürlichem Zucker überwintern. Meine Bienen werden es mir danken. Mehr dazu im o. g. Film.

    LG
    Kai

  • Moin KME,


    auch wenn ich ja noch meilenweit davon entfernt bin in solchem Umfang Zucker wie du zu brauchen. Durchaus noch die Frage ob du an dem Verfahren an sich noch was verändern, verbessern möchtest beim nächsten Mal.
    Zum Beispiel kam ja hier (oder war es im Imkerforum??) die Frage ob der Schlauch unbedingt Not tut oder ob man die Pumpe nicht auch so versenken kann.
    Oder das du vielleicht sagst größere Tonne damit man nicht bis zum oberen Rand voll hat.
    Wie hast du die Zuckerlösung von der großen Tonne in die Völker gebracht?




    Gruß Kalli

  • Moin Kai,
    du schreibst, dass du im Verhältnis 2:1 mischt. In der Literatur liest man von 3:2. Können die Bienen 2:1 auch problemlos invertieren? Das sie weniger Wasser verdunsten müßen sehe ich dagegen als vorteilhaft.
    LG Dieter

  • Hallo Didi,


    ja, Du hast Recht: allgemein wird 3:2 (= 1,5 : 1) empfohlen. Ich habe immer 2:1 genommen, weil ich glaube, dadurch eine längere Haltbarkeit zu erzielen, was wohl auch stimmt. Nachteilige Auswirkungen auf die Bienen konnte ich nie feststellen.


    Einzig nachteilig ist natürlich die etwas schlechtere (langsamere) Löslichkeit des Zuckers.


    LG
    Kai

  • Zitat von Marakain

    Moin KME,


    auch wenn ich ja noch meilenweit davon entfernt bin in solchem Umfang Zucker wie du zu brauchen. Durchaus noch die Frage ob du an dem Verfahren an sich noch was verändern, verbessern möchtest beim nächsten Mal.
    ...


    Gruß Kalli


    HAllo KAlli,


    danke für Deine Frage, eine ausfühlichere Antwort kommt heute abend von mir, weil es da einige Punkte gibt. Antwort natürlich hier im Forum. :)
    LG
    Kai

  • So lieber Kalli,
    jetzt habe ich die Ruhe, um Dir auf Deine wichtige Frage zu antworten:


    in 4 Durchgängen habe ich 550 kg Zucker in der im Film beschriebenen Art und Weise angemischt. Was hat es mir und den Bienen gebracht? Was würde ich künftig anders machen?


    Nun, bei der Völkerzahl, die ich derzeit habe, hat mir dieses Verfahren vor allem viel Zeit und Arbeit gespart. In jedem Durchgang können in dieser Tonne mit 210 Liter Inhalt jeweils 150 kg Zucker in 80 Ltr Wasser gelöst werden. Bei Wassertemperatur von ca. 50 Grad C dauert dies ca. 1 Stunde. Das Lösungsverhältnis beträgt 2:1. Damit habe ich noch nie, auch früher nicht, schlechte Erfahrungen gemacht.


    Wenn ich max 5 Völker hätte, würde ich zum Lösen 5 Eimer a 10 liter verwenden. Hier können in 4 ltr warmes Wasser 8 kg Zucker gelöst werden. Man muss halt ca. 15 Minuten kräftig rühren.


    So, was mache ich künftig anders?


    Eigentlich nicht viel. Aufgefallen ist mir, und das ist sehr wichtig, dass sich der Zucker schneller und besser löst, wenn das Schlauchende mit dem Strahl oberhalb der Wasseroberfläche ist und somit Luft mit in die Lösung gestrudelt wird. Die Ursache kann sicher Johannes besser erklären.


    Ansonsten lief alles noch besser, als ich mir selber vorstellte.


    LG
    Kai

  • Du hast ja sicherlich nicht die 210 Liter Tonne durch die Gegend getragen. Wie hast die "Einzelportion" heraus geholt? Hatte das Fass einen Ablauf oder hast einfach ne Gießkanne eingetaucht?

  • Hallo,


    da hast Du Recht. Ja, die Tonne steht auf einem Sockel und ist mit einem Hahn versehen, unter den man einen 10 ltr-Eimer stellen kann. Mit diesem lief ich dann jeweils zu den Bienen. :P


    Dies allerdings gestaltete sich wegen des Gefälles und mittlerweile nassen Lehmbodens manchmal turbulent. :wink:
    LG
    Kai

  • Moin,


    ich hab schon immer in die WebCam geschaut konnte dich aber nicht am Hang schliddern sehen ;)


    Hast du den Ablauf nachträglich eingebaut oder war der in der Regentonne (war es doch ursprünglich oder?) sogar enthalten?

  • HAllo Kalli,


    den HAhn habe ich für 2-3 € dazu gekauft und von vornherein montiert (Loch gebohrt und fertig).


    Ich muss mal ein paar Fotos von der Schlepperei einstellen. HAt aber Spaß gebracht.


    Derzeit rühre ich aber wieder im 10 ltr Eimer da nur noch wenige Reservevölker restaufgefüttert werden müssen.
    LG
    Kai


    Link: So sieht mein Fass genau aus: http://www.regenwasser.edinger…Kr2uIb52MACFazItAodYlkA2g

  • Hallo Kai,
    ich habe gestern auch zum erstenmal 2:1 angemischt. 6 kg Zucker 3l 50grad warmes Wasser 2x durchgerührt, nach einer Stunde noch einmal intensiv und fertig war die Soße. Gegenüber 3:2 aber ne ganze Ecke sämiger, ähnlich dem Sirup. Jetzt muß ich nur noch kontrollieren ob die Aufnahme zügiger ist oder nicht.
    LG Dieter

  • HAllo allerseits,


    auch zu diesem Thema ein Ergebnis:


    Ich bin auch heute nach Auswinterung hoch erfreut, dass ich mich für die Fütterung von "echtem" Zucker * (statt Invertzuckersirup wie Ambrosia oder Api Invert ) entschieden habe.


    Die Überwinterung der Hauptvölker und Ableger (Null Verlust) hat meiner Entscheidung Recht gegeben. Auch künftig werde ich meine Völker wie in diesem Thread beschrieben nur noch mit echtem Zucker füttern, trotz vieler Unkrufe von selbsternannten "Fachleuten" im http://www.imkerforum.de/showthread.php?t=41687 (man siehe sich mal die gehässigen und inhaltlich falschen Beiträge von Henry, beetic an; ein Grund, mich weiterhin von dem Imkerforum.de fernzuhalten) .


    LG
    Kai


    *: jedes Volk erhielt 24 bzw. 32 kg echten Zucker, diesen in Wasser gelöst.

  • :lol::lol::lol::lol:


    Danke für Dein Kompliment, Hexagon. :P

  • Hallo allerseits,


    kurzer Zwischenstand: . Der o. g. Kieler Lebensmittelgroßhändler, der mir Zucker in 25 kg Gebinden verkauft, hat mir ein Angebot unterbreitet. Preis bei Abnahme von 500 kg Zucker auf Euro Palette: 73,00 € zzgl. 7% MwSt macht 78,11 € pro 100 kg frei Haus! Das ist doch ein Hammer Angebot. Mischen werde ich in einer 300 ltr Tonne mit Umwälzpumpe.


    LG
    Kai

    Hallo Kai,

    bestellst du weiterhin bei diesem Händler?

    Grüße