Hallo zusammen,
aus aktuellem Anlass und weil ich dieses Jahr bei einigen F1-Bestellungen eine leichte Unstimmigkeit zwischen den Erwartungen meiner Kunden und meinem Kenntnisstand festgestellt habe, eröffne ich mal dieses Thema.
Es geht um die schwedischen Linienbezeichnungen wie etwa Bjurholm, Noris, ...
Ole übersetzt ja nun schon ein paar Jahre die schwedischen Stammbäume von Ingvar, mit den dazugehörigen Beschreibungen der betreffenden Zuchtvölker. http://olebruens.de/diverse/Sc…iferazuchtlinien_2015.pdf
Nun wird gerade durch das Lesen dieser Beschreibungen eine z.T. falsche Erwartungshaltung aufgebaut. Denn es handelt sich immer nur um eine Einzelbeschreibung, die nicht zwangsläufig für den ganzen Bestand an z.B. Bjurholm-Völkern gelten kann und muss!
Auch muss man dafür wissen, dass die Linienbezeichnung allein mütterlich "vererbt" wird. So wird in Schweden eine Bjurholm mit Linie-xy verpaart und die Töchter heißen trotzdem nur Bjurholm. Vor 2 Jahren hatte Ingvar auf mindestens einer Insel sogar Drohnenvölker mehrerer Linien stehen.
Genau so wie es sich nun bezüglich der Eigenschaften verhält, ist es mit den Flügelmessungen, die Kai und ich hier veröffentlicht haben!
Das sind Momentaufnahmen einer ganz bestimmten Königin. Dies lässt keine Rückschlüsse auf das gesamte Begattungsergebnis aller schwedischen Königinnen zu!
Ich hoffe, nun konnten die letzten Unklarheiten aufgedeckt werden.
Wir dürfen nicht vergessen, dass jede Königin ein Einzelindividuum ist! Völlige Konformität ist auch unter Schwestern unwahrscheinlich bis ausgeschlossen. ... Beim Menschen will das noch jeder verstehen, aber bei Bienen scheinen einige Kunden immer gleiche Eigenschaften und Merkmale zu fordern. Das ist unrealistisch!
So gesehen sind spezielle Linienwünsche wegen irgendwelcher allgemeiner Eigenschaften zwar legitim, aber etwas unsinnig!
Wichtiger ist da schon der Aspekt der Biodiversität, soweit dies denn möglich ist. Folglich bitte ich Ingvar bei meiner Bestellung nie um eine besondere Linie, sondern lediglich darum, mir möglichst viele verschiedene zu schicken.
Die Einzelbeurteilung jedes potentiellen Zuchvolkes erfolgt dann im kommenden Frühjahr mittels Optik der Bienen, Verhalten des Volkes und zu guter Letzt auch der Fügelmessung. Letztere wäre eigentlich überflüssig, da man mit etwas Übung eine reine Dunkle auch ohne Messung erkennt, aber im Sinne der Transparenz und Nachvollziehbarkeit für die Kundschaft finde ich die Messung absolut wichtig!
LG Johannes