Zu wenige Futterreserven: Was tun?

  • Hi zusammen,


    ich habe zwei Völker, die mMn zu wenig Futter erhalten haben und ich bin unsicher, wie ich die Völker über den Winter unterstützen kann. Es handelt sich um zwei M+ Völker auf je zwei 6er Styroporzargen.


    Ich konnte dieses Jahr verletzungsbedingt leider nicht so regelmäßig Füttern wie in den vergangenen Jahren und auf Grund des geringeren Volumens der Futterzargen, haben diese beiden Völker evtl. nicht genug erhalten. Hinzu kommt, dass diese beiden Völker sowieso mMn zum Jahresende etwas mehr Futterrückstand hatten, als die anderen Völker.


    Jetzt frage ich mich, was ich zum Jahresende oder auch zum nächsten Jahresanfang tun kann, um diese Völker etwas zu unterstützen.


    Ich freue mich über jeden Tip. Vielen Dank vorab und beste Grüße, Ole!

  • Moin Ole,
    keine Panik sondern die Völker im Auge behalten. Jetzt füttern ist wohl nicht so erfolgreich. Ich habe letzten Spätwinter 1 Volk testweise mit Futterteig versorgt. Das hat wunderbar geklappt. Wenn die Temperaturen so bleiben, also kühl, brauchen sie ja höchstens 1 Kg pro Monat.
    Lg Dieter

  • Hallo Ole,


    ich wintere dieses Jahr erstmalig ein 1-zargiges M+ auf 6 Waben ein. Das hat garantiert auch zu wenig Futter um den Winter zu überstehen. Ich hatte erst überlegt, eine 2. Zarge mit alten Futterwaben aufzusetzen. Aber ich habe mich letztlich dagegen entschieden, da das Volk sich schon fertig eingerichtet hat.
    Deshalb werde ich in den nächsten Wochen Teig auflegen, darüber eine dünne Folie und dann eine Leerzarge gefüllt mit einem Strohkissen. Das halte ich für optimal.


    Es gibt doch den Teig in den praktischen 2,5 kg Packungen. Ein ganzes passt nicht rein, aber ein halbes passt gut auf eine M+Zarge. ;)


    LG Johannes


    Zuchtkoordinator im Bundesverband Dunkle Biene Deutschland e.V.

    http://www.bv-dunkle-biene.de/
    Eine Mitgliedschaft in unserem Verein ist ein guter Beitrag zum Erhalt unserer einheimischen Dunklen Biene. Wir wollen die imkerlichen Kräfte bündeln und Interessenten und Züchter näher zusammenbringen.


    Infos zur mir und meinen Bestellmöglichkeiten gibt es auf meiner Webseite: https://www.dunkle-bienen.com/

  • Eins meiner Völker hat spät im Jahr den Baurahmen/Drohnenrahmen nochmal ausgebaut und komplett voll Honig (ich würde sagen Efeu) getragen. Wenn du willst kann ich dir den Zuschicken, kannst du dann 2 M+ Futterrämchen draus basteln.


    LG
    Jonas

  • Hi zusammen,


    erstmal danke für die vielen zahlreichen Ratschläge. Ich hatte die Beiträge bereits in den vergangenen Tagen gelesen, hatte es allerdings leider nicht geschafft zeitnahe zu antworten.


    Ich habe mir über die Woche Gedanken gemacht und werde es auch zunächst mit Teig und einer Leerzarge versuchen. Wann fängst du damit ca. an Johannes?


    Vielen Dank auch an Jonas. Das ist ein sehr netter Vorschlag. Ich werde es jetzt erstmal mit Teig versuchen. Falls die Abnahme allerdings Probleme macht, würde ich gerne noch einmal auf dich zu kommen. Eines der Völker hat sich eher in der unteren Zargen eingerichtet, da muss ich mal sehen, wie gut das mit dem Teig klappt.


    Vielen Dank auf jeden Fall noch einmal für die super Ratschläge! LG, Ole!

  • Moin Ole, vielleicht hilft dir ja ein Futter Notfallpak weiter.
    Der Spessartimker hat über die Herstellung und Anwendung
    ein Video bei Youtube eingestellt.


    Gruß Olof

  • Wann fängst du damit ca. an Johannes?


    Hallo Ole,


    momentan reichen die Reserven ganz sicher noch. Es würde vermutlich mindestens bis zum Jahresende reichen, aber vermutlich lege ich Anfang Dezember Teig auf.


    Vielleicht mache ich ein Video dazu. ;)


    LG Johannes


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  • Hallo Johannes
    Warum setzt du nicht deine Zarge Futterwaben drauf, wenn du sie denn hast?
    Warum sollte das ihren Wintersitz groß stören?
    Ich verstehe das nicht.
    Gruss, Elk

  • Hallo Elk,


    das vergrößert sinnlos das Beutenvolumen und die Bienen müssen die Zargen wechseln. Unten wird aber ziemlich sicher noch Brut sein. ... Den Bienen wäre es vielleicht egal, aber ich kann mich damit nicht anfreunden. Teig tut ihnen erfahrungsgemäß gut und sie können ihren jetzigen Sitz beibehalten.


    LG Johannes


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  • Hallo Johannes
    OK, ich habe halt die Erfahrung gemacht, das sie nicht die Zarge wechseln, sondern das Futter nach unten holen.
    Wenn es allerdings mit dem Teig tatsächlich so gut funktionert, ist das ja gut zu wissen; warten wir es ab.
    LG Elk

  • Hallo zusammen,


    vllt ein interessanter Beitrag am Rande. Bin auf einen Bericht gestoßen. http://capabees.org/content/uploads/2013/02/winteringpdf.pdf


    Die Beobachtungen klingen mir logisch, da sich viele "Prozesse" per Nominalwert und deren Abweichung nach oben und unten beschreiben lassen. Gerade der Zusammenhang zwischen Futterverbrauch und Temperatur. Die Beobachtungen sagen aus, dass die optimale Überwinterungstemperatur bezogen auf den Futterverbrauch bei 5°C liegt. Steigen nun die Temperaturen an, geht ensprechend der Verbrauch des Futters in die Höhe, da die Brutaktivität steigt. Singt die Temperatur, geht der Brauch ebenfalls in die Höhe, aber verursacht durch mehr Heizleistung.
    Am Ende ist es zwar der Idealfall, der in der freien Natur so nicht dauerhaft auftreten wird, aber durchaus interessant


    LG
    Steve

  • Hallo :D


    Hier mal ein kleiner Vorgeschmack auf ein Video. welches ich heute noch drehen will. :wink:


    LG Johannes



  • Hi zusammen,


    passend zu dem netten Video von Johannes, habe ich eine ähnliche Methode heute bei zwei M+ Völkern angewendet. Die Futtermsichung habe ich aus Resten von Futterteig, Zucker und Puderzucker zusammengestellt. Hier erstmal ein paar Bilder vorab:



    Wie auf dem oberen Bild zu erkennen, überwintern beide Völker auf zwei Zargen. Entgegen meiner Erwartung befand sich beim Öffnen des ersten Kastens (Ligustica F1) die Traube direkt unter dem Deckel. Sehr ungünstig...


    Die Temperaturen waren mit über 8°C zwar sehr mild für die Jahreszeit, dennoch herrschte etwas Wind und ich war besorgt, dass die Traube zu schnell auskühlt. Also habe ich als allererstes die Leerzarge aufgesetzt um einen leichten Windschutz zu erhalten. Dieses ist sehr schön auf dem rechten Bild in der Mitte zu erkennen.


    Solange die Bienen sich noch ruhig verhielten, konnte ich den Beutel mit dem Futter sanft platzieren. Ich hob den Beutel mehrfach vorsichtig an und setzte ihn dann nicht ganz bis zum Boden ab, damit die Bienen eine Chance hatten, sich aus den Quetschbereichen zu entfernen.


    Leider hatte ich nicht, wie in dem super Video von Johannes zu sehen, den Beutel vorher aufgeschnitten. Dieses hatte den Grund, dass ich die Öffnung nicht direkt zur Traube zeigen lassen wollte. Der Plan war zunächst die Lage des Beutels zu begutachten und diesen im Anschluss aufzuschneiden.


    Leider waren die Bienen plötzlich doch sehr interessiert an mir und dem Beutel und flogen vermehrt auf. Da ich ohne Schleier und Handschuhe arbeitete, wurde mir das Ganze dann doch etwas zu wild. Ich schloss den Deckel und zog erstmal Schutzkleidung an.


    Als ich den Kasten wieder öffnete, saßen Bienen über den gesamten Beutel verteilt und flogen leider auch sofort wieder auf. Ich habe, so schnell es mir irgendwie möglich war, den Beutel mit einem Cuttermesser aufgeschnitten und die Öffnung ein wenig mit der Hand ausgwölbt. Glücklicherweise sind am Ende nicht mehr als 5-8 Bienen außerhalb der Beute gelandet. Bei dem milden Wetter haben diese evtl. auch noch die Chance zurück zu finden.


    Beim zweiten Kasten (Dunkle-Biene F1) schnitt ich dann doch lieber vor dem Öffnen den Beutel ein. Bei diesem saß die Traube allerdings nicht direkt unter dem Deckel und mein Vorhaben gestaltete sich deutlich einfacher.


    Zum Abschluss noch eine Nahaufnahme der wunderschönen Wintertraube des Ligustica F1 Volkes:


    Beste Grüße, Ole!

  • Hallo Ole,


    tolle Aktion und tolle Bilder!!!
    Das Ligustica-F1-Volk ist ja großartig! Bei der Stärke dürfte nichts schief gehen und Futter wäre entgegen deiner Befürchtungen ja auch noch drinne gewesen. ;) Aber lieber zu früh als einen Tag zu spät gefüttert.


    Bei der Dunklen musst du aber aufpassen. Wenn die jetzt noch unten sitzen, kommen die wahrscheinlich so schnell auch nicht hoch. Die werden noch genug Futter haben. Bis es dann mal knapp wird, könnte der Teig hart geworden sein. Da musst du halt zum Jahreswechsel mal kontrollieren.


    LG Johannes


    Zuchtkoordinator im Bundesverband Dunkle Biene Deutschland e.V.

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  • Na klar! ;)


    Ich habe knapp 1 kg Sommerhonig genommen und 1 kg Puderzucker. Dann beides schichtweise in den Beutel gegeben und 24 Stunden auf der warmen Ofenbank liegen lassen. In der Zeit mischen sich die Bestandteile. Gelegentliches Kneten hilft auch.


    LG Johannes






    Zuchtkoordinator im Bundesverband Dunkle Biene Deutschland e.V.

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