Aus welcher Region sollte man Dunkle Bienen beziehen?

  • Hallo zusammen,


    ich hätte gern gewusst, ob es sehr wichtig ist, dass die Dunklen Bienen aus einer klimatisch ähnlichen Region kommen sollten oder ob das in unseren Breiten egal ist, ob sie nun aus Schweden oder Polen oder Südfrankreich bezogen werden?


    Vielen Dank,
    melissa

  • Hallo Mellissa
    Dies ist meine Meinung zum Thema muss nicht richtig sein jeder kann dies anders sehen
    wichtig ist doch erstemal man bekommt überhaupt welche egal welche Herkunft um Praxis und Haltungserfahrung zu bekommen alles andere wird die Zeit dann mitsich bringen.
    Währ ratsam mal im Profil einen Hinweis zu setzen in welcher Gegend man imkert nur so können dunkle Bienenfreunde hilfreich unterstützend Tips geben die auch was für die Praxis bringen.


    imkerliche Grüße

    ABER DIE NATUR VERSTEHT GAR KEINEN SPASS, SIE IST IMMER WAHR, IMMER ERNST, IMMER STRENGE; SIE HAT IMMER RECHT UND DIE FEHLER UND IRRTÜMER SIND IMMER DES MENSCHEN. J. W. V. GOETHE
    Wir sind alle nur Gast auf dieser schönen Erde

  • Nach meiner (konservativen) Meinung sollten die Bienen in den Regionen gehalten werden, in denen sie sich entwickelt haben; denn sicher spielen klimatische, geologische und Trachtverhältnisse eine große Rolle in der Entwicklung und für die Lebensbedingungen des Bien.
    So meine ich beispielsweise, dass sich die schwarmfreudige A.m.m.l. (Heidebiene) nur in einer Landschaft mit Spättracht positiv Entwickeln kann. Würde man in der Zucht die Schwarmneigung wegzüchten, so wäre es nicht mehr die Heidebiene.
    Ich halte unsere A.m.m.lehzenii in z.Zt. vierzehn Lüneburger Stülpern und acht Segeberger Beuten. Die Bienen in den Körben sind wesentlich besser zu händeln als jene in den Beuten. Evtl. ist auch dieses eine Folge der jahrhunderten alten Entwicklung.


    heidjer Wolfgang

  • Hallo Heidjer
    Die Bienen in den Körben sind wesentlich besser zu händeln als jene in den Beuten.
    Dies mit dem händeln lässt sich für mich gedanklich nicht als positiv einordnen.Was ist da bei der Korbimkerei im Vorteil macht doch jede Menge mehr Arbeit oder?.Hab aber keinerlei Kenntnisse drüber was Korbimkerei betrifft schade die Lüneburger Heide ist weit weg zum imformieren
    Sicherlich ist der Ausdruck wesentlich besser nee Gummibandgeschichte die sich je nach Ansichtssache begründen lässt.
    Für mich ist das Bienen betreuen in der Segeberger Beute die optimalste Sache die ich persönlich kenne und in Bezug Händeln auch ohne schlechtes Gewissen weiter empfehlen kann.
    imkerliche Grüße

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  • Hallo Ihr beiden,


    vielen Dank für Eure Meinungen. Mittlerweile werde ich wohl aus Österreich Bienen bekommen, somit habe ich erstens schon mal Dunkle und zweitens sogar aus einem Gebiet, das unserem Klima hier gut entspricht, ist ja auch nciht sehr weit auseinander.


    Ach ja, macht Korbimkerei nur in der Heide Sinn? Ich sehe ja nur noch dort Körbe. Könnte man das nicht auch woanders testen?


    Viele Grüße,
    melissa

  • @ Hobbyimker


    Mit 'wesentlich besser zu händeln' habe ich nicht den Arbeitsumfang sondern das Verhalten der A.m.m.l. gemeint. Im Klartext: Öffne ich den Deckel der Segeberger Beuten und erst recht wenn ich Rähmchen ziehe fliegen viele oder eher sehr viele Bienen auf zur Verteidigung. Drehe ich einen Lüneburger Stülper um und schaue mir den Wabenbau an oder greife auch, um besser sehen zu können, an die Waben und biege diese zur Seite, so ziehen sich die Bienen in den Kopf des Korbes, der dann ja unten ist, zurück.
    In beiden Fällen wird auf die Rähmchen bzw. Waben Rauch gegeben. Bei den Körben zusätzlich vorher auch ans Flugloch.
    Meine Völker stammen alle von vier "Stammvölkern 2009" aus Norwegen per Schwarm (Vor-, Nach- und jetzt auch Heidschwarm) ab.
    Warum diese Handhabungsunterschiede sind, kann ich mir nicht erklären. Auch ein mir gut bekannter Imker, der früher zusammen mit seinem Vater auch Korbimkerei betrieb und jetzt Buckis in Segeberger hält, weiß keine Erklärung.


    @ melissa


    Deine Frage "macht Korbimkerei nur in der Heide Sinn?" kann ich nicht beantworten.
    Warum sie bei uns so verbreitet war, lässt sich wahrscheinlich wirtschaftlich erklären: Die Körbe kosteten in der Herstellung kein Geld, sondern nur Zeit. Davon hatte man in dieser früher bettelarmen Gegend im Winter mehr als genug. Die notwendigen Zutaten (Wurzeln von Fichten, Roggenstroh und Kuhschiet) gab es in der trockenen Geest auch; denn neben den früher großen Eichenbeständen gab / gibt es Birken, Kiefern und Fichten. Roggen ist das einzige hier wachsende Getreide; denn Buchweizen ist kein Getreide, jedoch eine wichtige Tracht für den Heideimker. Und wenigstens eine Kuh, damit auch die wertvollen Kuhfladen, gab es auf fast jedem Hof zur Selbstversorgung.
    Die Körbe hielten mit häufig über einhundert Jahre länger als jede heutige Beute, wenn sie entsprechend gepflegt wurden. Was auch wiederum lediglich Zeit, davon aber reichlich, kostete. (Davon kann ich in diesem Jahr ein Lied singen.)


    heidjer Wolfgang


    PS. Bei Körben gibt es nur eine Ernte. Die Früh- und Sommertracht dient ausschließlich zur Stärkung der Völker. Wenn die Heide nicht honigt, war das Jahr nur Mühe und Arbeit. Ein Heideimker musste zur Absicherung drei Ernten besitzen: eine auf der Bank (Geld), die zweite auf dem Boden (Wachs) und die dritte als Honig. Deshalb war auch der Verkauf von Vorschwärmen und später nach dem Abstoßen der Bienen der Völkerverkauf überlebenswichtig. Oder anders ausgedrückt: Es war kein Honigschlecken, sondern Müh und Plag.

  • Hallo Heidjer
    Auch ich möchte danken für die klärenden Worte
    imkerliche Grüße

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  • Vielen Dank Heidjer für die wieder einmal absolut professionellen Hinweise.
    Schön, dass wir Dich hier "haben"!


    LG
    Kai