Beiträge von Joey94

    Mit Oxalsäureverdampfung bereits nach der Honigernte die Völker konsequent entmilben. Das muß intervallweise bzw. per Blockbehandlung erfolgen. Wurde in diesem Forum ausführlich besprochen. Man benötigt dafür einen etwas langen Atem, aber es wirkt!


    Und die Ameisensäure wegschließen, am besten vergessen: Die wirkt nämlich leider auch zu "gut" gegen die Bienen!

    Mein derzeitiger Kenntnisstand: Oxalsäureverdampfung ist in Deutschland nicht zugelassen. Oxalsäure darf nur in flüssiger Form besprüht und geträufelt werden. Bei Verdampfung droht ein Bußgeld von 25.000€. Ich kenne durchaus die Vorzüge, bleibe aber lieber auf der legalen Seiten.

    Genau. Es wird ein längerer Prozess sein. Werde vermutlich erstmal die "Rassentrennung" im Hinblick auf die Beutensysteme aufheben und ordentlich durchmischen. Also Beide Rassen auf beide Systeme. Und dann im nächsten Winter mal schauen :P Ich werde das auf jeden Fall dokumentieren und hier wieder auflisten. Vielleicht lassen sich auch über Sommer Erfahrungen sammeln. Ob es da Unterschiede gibt weiß ich ja nicht, weil es vermutlich nicht so stark aufgefallen ist.

    Im Winter 2019/2020 konnte ich einige entscheidende Beobachtungen vornehmen. Zunächst zeigte sich an den Dadant Völkern bei wenigen Plusgraden Flugbetrieb. Erst im Verlaufe des Tages wurde auch ein Flugbetrieb an den Deutsch Normalmaß Völkern sichtbar. In diesem Winter gab es kaum Temperaturen unter 0°C, wir hatten sogar Tage mit bis zu 15°C.


    Ich fand das äußerst interessant und z.T. auch merkwürdig, da die Völker direkt nebeneinander standen und die gleichen Wetterverhältnisse mitbekamen, wie ihre Nachbarn. Meine erste Vermutung waren die Böden. Die Dadant Beuten standen auf ebenerdigen Böden. Sonnenlicht konnte somit direkt auf den Gitterboden fallen und das Bienenvolk hatte meiner Auffassung nach eine gute Kenntnis über die Witterungsverhältnisse außerhalb ihrer Behausung.


    Die Normalmaß Völker standen hingegen auf Böden mit einem Z-Einstieg. Sprich die ankommende Biene muss erst durch das Flugloch, dann ein Stück nach oben, um schließlich auf den Gitterboden und ins Volk zu gelangen. Hat mit Sicherheit seine Vorzüge, aber das Sonnenlicht fand diesen Weg definitiv nicht!


    Kurzerhand habe ich einen dieser Z-Böden so umgebaut, dass er einem ebenerdigen Boden der Dadant Beuten entsprach. Relativ schnell zeigte sich eine Veränderung. Zuerst flogen weiterhin die Völker der Dadant Beuten. Doch schon kurze Zeit (ca. 1 Stunde) später begann der Flugbetrieb am Normalmaß Volk mit Flachboden. Erst einige Zeit später folgte dann das Volk mit dem Z-Boden. Erkenntnis: Böden haben Auswirkungen auf den Flugbetrieb, aber es muss noch weitere Ursachen geben .


    In den Normalmaß Beuten wohnten aus gegebenen Gründen die geretteten Bienen, ein Carnica-Buckfast-Mix. Diese schienen also empfindlicher gegenüber kälteren Temperaturen zu sein, so meine Vermutung. In den Dadant Beuten saßen reine Buckfast Bienen. Diese wurden von einem Zuchtbetrieb für diese Region gezüchtet. Mit Erfolg, so scheint es. Im Jahr 2020 werde ich diese Vermutung versuchen zu überprüfen und einige neue Völker im Normalmaß unterbringen. Soweit jedenfalls der Plan.


    Mittlerweile ist eine weitere Theorie hinzugestoßen. Eventuell könnte auch der Wabensitz Einfluss auf die Flugaktivität der Bienen haben. Sitzt das Volk in einem Dadant Volk beträgt die maximale Beutenhöhe (also Entfernung vom Flugloch) ca. 300mm. Also die Höhe eines Rähmchens. Vermutlich sogar weniger, da die Bienen ja nicht über dem Rähmchen sitzen, sondern auf der Wabe. Da ich die Normalmaß Völker auf zwei Bruträumen überwintere, gehe ich von maximalen 446 mm Entfernung von Flugloch zur Oberkante der Rähmchen aus. Auch hier logischerweise eher weniger, aber es gibt einen Unterschied. Doch ist dieser mit 146 mm so signifikant? Auch hier werde ich weitere Untersuchungen im kommenden Imkerjahr anstellen.


    Erklärung der Grafik:

    Schwarz = Beute; Grün = Flugloch; Rot = Gitterboden; Lila = Bienenweg in die Beute


    Freue mich über eure Erkenntisse und Erfahrungen

    Endergebnis:
    Das Volk musste aufgelöst werden. Das Volk wurde am neuen Standort von Wespen überfallen. Die Königin ist dabei gestorben. Ca. 400 Bienen befanden sich am Ende noch im Volk.
    Ich habe das Volk aufgrund fehlender offener Brut und der allgemeinen Schwäche aufgelöst. Alle Bienen mit Milchsäure behandelt. Das Wachs eingeschmolzen.


    Nochmals Danke für die vielen Tipps.

    Moin, ihr alle.
    Danke für die aufschlussreichen Ideen. Ich habe mit dem Seuchenwart nochmal drübergeschaut.
    Seine Einschätzung liegt auch hauptsächlich auf der Varroa. Da es eh geplant war, alle Völker nach der Frühtracht von dem uralten Wabenwerk runter, auf frisches Wabengut umzusiedeln, wird das jetzt vorgezogen. Er empfahl mir aber noch die aktuelle Kältewelle abzuwarten, damit die Bienen eine Chance haben zu überleben. Das Volk zieht um auf einen anderen Stand, von dem wir wissen, dass sich "offiziell" kein weiterer Stand im Umkreis von 4 km befindet. Das Volk kann sich dort erholen. Behandelt wird mit Milchsäure. Ggf. Werden Bienen aus stärkeren Völkern zugesetzt.


    Ich werde dann hier den Ausgang schildern. Ich versuche das eventuell auch anschaulich mit Bild und Videomaterial festzuhalten, sofern es die Arbeit nicht behindert.


    Euch nochmals vielen Dank für die Tipps.

    Vielleicht noch ein Hinweis:
    Ob und wann der Vorbesitzer eine Behandlung gegen Varroa gemacht hat ist unklar. Der Mann ist vor ca. 8 Monaten ins Pflegeheim gekommen und die Bienen waren sich selbst überlassen.
    Es war ein grauenvolles Bild, aber die Völker Sterben zu lassen war keine Option


    Ich kenne jemanden, der behandelt im Frühjahr grundsätzlich mit Puderzucker (in die Wabengassen streuen) um durch Putztrieb den VarroaDruck zu reduzieren. Wenn das so schlimm ist, würde ich auch mit anderen Mitteln arbeiten. MS + ApiLiveVar. Nützt ja nix ans Schleudern zu denken und das Volk bricht zusammen. Nach Raps bzw Robinie verdeckelte Brut raus und einschmelzen, wenn die offene Brut dann verdeckelt ist auch diese weg....


    Um gleich die BW zu entnehmen... würde ich versuchen zu vermeiden, da die alten Bienen ja nach und nach verloren gehen...
    L.G. Rene


    Ich werde das Mal beobachten und notfalls umsetzten. Da ich eh das Wabenmaß wechseln will, ist das mit der Brutentnahme ganz praktisch

    Postkugel


    Danke für die ausführliche Antwort.
    Kotprobleme habe ich zum Glück nicht, jedenfalls nicht auffällig. Also es sind keine Spritzer vorhanden.
    Die abgestürzten Bienen haben alle eine Milbe auf dem Rücken sitzen.
    Den Tipp mit der Drohnenbrut werde ich umsetzen.


    Lieben Dank

    Guten Tag,
    Ich habe vor ca. 6 Wochen vier vernachlässigte Bienenvölker gerettet. Das ganze geschah in Absprache mit dem Veterinäramt und wurde von einem Berufsimker und dem lokalen Bienenseuchenwart begleitet. Auch die Futterkranzprobe zeigte ein zufriedenstellendes Ergebnis. Keine Krankheiten.


    Nun kam es plötzlich in dem einen Volk zu massiven Bienenverlust. Alle Flugbienen sind von der Varroa so stark befallen, dass sie flugunfähig sind und einfach nur aus dem Stock fallen. Hat jemand zufällig eine clevere Idee? Mein Imkerpate meint, dass eine totale Brutentnahme im Mai ausreicht, ich bezweifel allerdings, dass das Volk so lange noch lebt. (Die Bienen saßen von 2 Wochen noch auf 13 Waben, nun auf 3-4)


    Wenn jemand eine Rettungsidee hat, gerne melden. DANKE!