Beiträge von Kieler_imker

    Ich denke, dass in SH die Bedingungen bezueglich AS nicht unguenstiger sind, wie in den Hochlagen des Harzes. Man muss auch nicht 2 Wochen behandeln, sondern es reicht ein Zeitfenster von 4-5 Tagen, in denen das Wetter passen sollte.


    Richtig ist, bis Anfang September sollte die Hauptentmilbung der Wirtschaftsvoelker abgeschlossen sein.


    Was ich vermutlich nie wirklich verstehen werde: Warum die AS vor dem 1.9. ueberhaupt zugelassen ist und warum die 85iger AS hierzulande keine Zulassung besitzt. Man kann mit der 85iger bis weit in den Oktober hinein bei nur minimalen Bienenschaeden sehr gut arbeiten. Es ist wohl so, dass der aktuelle Stand der Zulassung von Varroamitteln einige Jahre dem hinterher laeuft, was man allgemein "gute fachliche Praxis" nennt. Vermutlich ist dies dem aufwendigen Zulassungsverfahren und den nur geringen Verdienstmoeglichkeiten geschuldet.

    Wie gesagt bei der Varroabekämpfung mit AS gehen die Geister auseinander. Ich versuche immer mindestens 3 Behandlungen im Abstand von 3-4 Tagen durchzuführen. Aber ich stimme zu: eine höhere Prozentigkeit bei niedrigeren Temperaturen zuzulassen wäre besser.


    Dann wäre auch das Wetter nicht so ein Problem. Vor September 3 Mal in Folge Wetter mit um die 20°C innerhalb von 9 Tage zu finden, geht hier noch. Aber danach ist das fast aussichtslos.

    Natürlich hatten die Bienen im Flugling bereits beim Erstellen mehrere Futterwaben zur Verfügung. Ich meinte mit "die Königin etc. haben sie auch gefunden", dass dieser Teil der Bienen gestern auf diesen Futterwaben saß. Beim Erstellen saßen naturgemäß nicht alle Bienen auf den Futterwaben, da ich nicht nur volle Futterwaben in den Flugling gepackt habe. Sonst wäre ja kein Platz zum Legen gewesen.

    Wenn die Bienen, die in dem Moment nicht auf einer Futterwabe saßen sofort verhungert wären, würde mich das sehr überraschen, zumal die Königin beim Erstellen auch nicht auf einer Futterwabe freigelassen wurde. Aber ich schließe es nach deiner Erklärung mit 15 min mal nicht aus. Ich wäre nur sehr überrascht, da ich so ein Problem noch nie beim Erstellen von Völkern hatte. Diese hatten wie auch hier immer Futterwaben oder genügend Rähmchen mit Futter und ausgebaute Leerwaben bekommen.

    Die Futterwaben hier waren an den beiden Seiten der Zarge angebracht worden, bzw. schon im "HR" vorhanden. Den Honigraum habe ich in Anführungszeichen gesetzt, da die Königin nicht ausgesperrt war, hier aber keine Brut zu finden war.

    Die restlichen Waben waren beim Erstellen des Fluglings nicht leer von Futter oder Pollen, aber keine Futterwaben. Außer 3 ausgebauten Leerwaben, die ich mit den vorhandenen ausgetauscht habe und in die Mitte der Segeberger Zarge gepackt habe. Dies war also abgesehen vom Zusetzen der Königin die einzige Korrektur am früheren "HR"/Flugling.

    Daher bin ich ja vom Totenfall so überrascht.


    Aber für den Fall, das du Recht hast und sie tatsächlich verhungert sind, werde ich in Zukunft die Futterwaben eher mittiger anbringen.


    Grüße

    Die Fragestellung selbst passt nicht, wiel die Antwort nicht ja/nein lauten kann. Die Fragestellung muesste lauten "welche Begattungswahrscheinlichkeit gibt es an dem Stand im September unter beruecksichtigung moeglicher Wetterlagen." Fuer die Antwort braucht es mehrere Voelker und Jahre. Du kommst jedoch nur zu einer Aussage "bei Volk X hat es im Jahr Y und Wetter Z funktioniert". Ein Induktivschluss ist mit dieser Datenbasis jedoch noch nicht moeglich.


    Uebrigens lasse ich die Flugloecher der Fluglinge immer wie sie sind. Weil dort hernach die ganzen alten, "boesen" Flugbienen sitzen. Innert 3 Tagen haben die ihre Torwache gut organisiert, warum sollten die dann noch einen Raeuber an ihr Futter lassen?

    Warum soll die Fragestellung nicht passen, nur weil es keine Ja/Nein Amtwort gibt?

    Es ist dann weitaus komplexer, ja. Aber die meisten wissenschaftlichen Untersuchungen von Ökologie sind nicht mit ja oder nein zu beantworten.

    Und nein, ich führe diesen speziellen Versuch nicht mit wissenschaftlicher Korrektheit und groß genügender Statistik durch. Dafür habe ich gar nicht genug Völker. Ein Indiz, ob es in dem Jahr an dem Stand funktioniert hat reicht mir erstmal aus.



    Hast du auch eine Begründung für den Brutling? War meine Vermutung korrekt, nicht genug Flugbienen, um das Futter anzunehmen?


    Grüße

    Hallo Rudi!


    Das Klären mit YouTube und Tipps einholen mache ich schon seit bevor ich Imker wurde. Hätte mir für meine Fragestellung hier aber leider nichts gebracht, wenn ich unter anderem testen will, ob im September noch eine Königin an diesem Stand nachgezogen werden kann. Generell stimme ich zu: Aktionen im und am Volk bedeuten immer Stress und meist ein paar tote Bienen. Daher versuche ich mich auch bei aufkommender Euphorie zurückzuhalten in den Völkern rumzupanschen (nach den ersten 2 Jahren nun auch mit noch größerem Erfolg).

    Die Aktion hat in meiner Planung auch nicht diese Schäden am Volk vorgesehen. Im Fall, dass das Nachziehen der Königin im Brutling nicht mehr klappt, vereinige ich ihn natürlich wieder. Dieser Totenfall war nicht eingeplant und war der größte in so kurzer Zeit vor dem Winter in den 3 Jahren. Ich rätsel daher woran an gelegen hat, um so etwas in Zukunft zu vermeiden.


    Ja der Spalt war nur fingerbreit, ist auch gut auf dem Foto erkennbar. Räubereischäden oder überhaupt weniger Futter konnte ich nicht finden.


    Grüße

    Hallo!


    - Fehler 1: Der Flugling gehoert, incl. Fluglochausrichtung exakt an den Platz, an dem das Volk bisher stand. Sost finden ihn die Raeuber schneller wie die eigenen Flugbienen

    - Fehler 2: Der Flugling gehoert erst ab den 3. Tag gefuettert, weil sich die Torwache zunaechst organisieren muss

    - Fehler Nr. 3: Der Brutling gehoert erst gefuettert, wenn er eine (vermutlich) begattete Koenigin hat (ich fuettere den immer erst am Tag X+21, wenn ich die OX gesprueht habe)


    Warum machst Du jetzt TuB, wenn Du das Volk schon vor 3 Wochen mit AS behandelt hast? ...


    ...

    Wie schon gesagt, gehört der Flugling immer an den Standort des bisherigen Volkes.

    ...

    Danke für die Tipps 2 und 3. Wie schon schon erwähnt geschah die Positionierung mit Absicht. Ich wollte einen möglichst kleinen Flugling zum Vereinigen kreieren. Hat wohl leider etwas zu gut geklappt.

    Zu Nr. 3: Warum soll der Brutling nicht früher gefüttert werden? Weil er im Normalfall nicht genug Flugbienen aufweist?

    Das ganze war wie schon angemerkt ein Test von TuB. Ich weiß und wusste, dass dies im Normalfall zu spät ist um mit dem Brutling ein neues Volk zu kreieren. Ich hatte an dem Stand allerdings letztes Jahr die Besonderheit, dass ein Volk im September eine stille Umweiselung vornahm und diese mit passabler Königin erfolgreich war. Daher... ausprobieren macht mich schlauer, ob so ein Verhalten vielleicht nur Glück oder standabhängig ist. Da ich TuB sowieso ausprobieren wollte habe ich diese Taktik gewählt. Auch wenn ich dieses Volk bereits mit AS zu Ende behandelt habe bzw. "malträtiert": Die paar Varroa weniger nehme ich gerne in Kauf, bei unschädlicherer Behandlung mit MS. Das ist denke ich Glaubensfrage... wie im Thread "Alternativen zur AS" schon geschrieben hatte ich mit AS noch keinen Volksverlust und halte bis ich einen einfacheren und besseren Weg ohne aufwändige PSA finde daran fest. Abgesehen davon, dass mir OS Bedampfung rechtlich zu heikel ist, stimme ich anderen Forenmitgliedern zu, die Bedenken über Reaktionen von Nachbarn oder "Interessierten" haben. Auch daher der Test mit TuB, um dies zu üben und Erfahrungen zu sammeln.

    Auch lernte ich im Varroakurs das eben spätestens Anfang September die Varroabehandlung mit AS in SH abgeschlossen sein sollte. Dem kann ich nur zustimmen. Hier kommt man seit letzter Woche nicht mehr über 20° C und wärmer wird es vielleicht auch nicht mehr werden.


    Aber das ganze Thema gehört in einen eigenen bzw. den passenden Thread und erklärt finde ich den massiven Totenfall auch nicht.


    ...ich vermute mal, die toten Bienen sind einfach verhungert. Der "Flugling" hat das Futter einfach nicht gefunden, weil er mit dem Zurückfliegen zum alten Standort beschäftigt war. Übrig blieb dann ein letzter Rest mit Königin, Bienen also, die nicht flugfähig sind.

    Daran dachte ich anfangs ebenso. Und das angebotene Futter haben sie definitiv nicht gefunden. Da werde ich euren Tipp der längeren Wartezeit beherzigen. Aber ich hatte auch nicht erwartet, dass der Flugling das komplette Futter annimmt, da eben die meisten Flugbienen zurückgeflogen sind (geplant). Nur hat der Flugling ja 3 Futterwaben gehabt. Diese haben die Königin und die verbliebenen Bienen ja auch gefunden und gestern genutzt. Daher hatte ich Verhungern ausgeschlossen. Findest du es dennoch plausibel? Ernstgemeinte Frage!:) Könnten die restlichen Bienen dann trotzdem verhungert sein?


    Danke für die Antworten!

    Grüße

    Hallo zusammen,


    gestern habe ich einen Flugling nach Auffütterung am Donnerstagabend größtenteils tot aufgefunden. Die Königin lebt noch. Ebenso ein Teil der Bienen in der betreffenden Zarge.



    Zwecks abschließender Varroabehandlung an einem Volk und auch um die Methode Teile und Behandeln zu testen, habe ich am Donnerstag einen starken 2-zargigen Ableger vom Frühjahr in Flugling jnd Brutling getrennt. An dem Tag gab es bei der Aktion relativ starke Räubereiversuche der Nachbarvölker. Dennoch habe ich die Zargen jeweils schnell abgedeckt und zum Großteil waren die Bienen des Volks in den 2 Zargen unter sich (nahm ich zumindest bis jetzt an).


    Die Königin setzte ich in den Flugling. Sie hat das Sterben überlebt. Gestern sah ich auch bereits erste Stifte. Ich stellte den Flugling nicht an den alten Platz des Volkes, sondern an einen neuen, 2 Meter entfernt auf. Ich weiß, normalerweise setzt man den Brutling um, tut bei meinem Problem hier aber jetzt nichts zur Sache und war auch so beabsichtigt...


    Ich setzte dem Brutling und Flugling je 5 L 3:2 Zuckerlösung in einer Leerzarge über Absperrgitter auf. Genügende Schwimmhilfen in Form von Heu waren gegeben. Das ist mein übliches Verfahren und es klappt meist gut. Kippt das Futter oder riecht das Heu gärig, tausche ich diese nach ein paar Tagen aus, bzw. entsorge ich das schlechte. Gestern war dieser Check-Up Tag.


    Nun zum Problem. Der Brutling ist wohlauf und voll mit Bienen, viele Flugbienen sind zurückgeflogen. Das komplette Futter im Brutling war angenommen im Flugling hingegen komplett nicht (hatte ich auch erwartet). Auf dem Boden des Fluglings fanden sich mehrere Hundert tote Arbeiterinnen (siehe Bilder).


    Das Futter fing anscheinend gerade an zu gären, roch aber weniger schlimm als ich es schon hatte und die 5 Tage (3 davon eher kühl) waren auch nicht der längste Zeitraum einer Fütterung. Futterspur hatte ich natürlich gezogen. Fluglöcher bei beiden Volksteilen extrem verengt um Räuberei vorzubeugen.


    Die Königin und restlichen Bienen füllten gestern max. 2 Gassen. Dennoch fand ich wieder erste Stifte.



    Was können die Gründe für diese Situation, speziell des Totenfalls sein?


    Erläuterung: ich hatte am Donnerstagabend noch keine Behandlung mit Milchsäure durchgeführt. Die war leider am Stand aufgebraucht worden. Dies wollte ich gestern nachholen. An "übermäßigem Gebrauch" dieser lag es also in keinem Fall. Das Volk hatte aber keinen starken Varroabefall: erst vor 3 Wochen (von heute ausgehend) habe ich eine 3-malige AS 60% Behandlung beendet.


    So einen Totenfall, auch bei schlechterem Futter, habe ich noch nie gehabt. Kann es das gärige Futter gewesen sein?


    War es Räuberei? Hier fand ich keine Spuren. Weder waren Wachsteile zu sehen (die im Foto stammen sehr wahrscheinlich vom Auseinanderbrechen der Waben gestern und sind auch zu groß), Waben beschädigt, noch wurde Futter geräubert. Es sind immer noch genauso viele Reserven vorhanden wie am Donnerstag, über 4 Kilo.


    Sind Räuberbienen ins Volk gelangt bei der TeB Aktion und diese liegen nun nach einem Kampf mit den anderen tot im Boden? Im Brutling findet sich gleichzeitig kein Totenfall. Müssten in dem Fall nicht auch dort Räuberbienen während TuB eingedrungen sein?


    Gleichzeitig müssten trotzdem alle Flugbienen aus dem Flugling zurück zum Brutling geflogen sein, bei sofort einkehrender Dunkelheit am Donenrstagabend wohl direkt am nächsten Tag. Anders lässt sich die gernige Bienenmasse nicht erklären, der Flugling war vollbesetzt.


    Letzteres ist auf jeden Fall ein Grund für die geringe Anzahl an Überlebenden im Flugling, erklärt aber die Toten nicht...



    Bei den ausgestreckten Rüsseln ALLER Toten (auf dem Foto sehen nicht alle so aus) dachte ich eher an Vergiftung? Daher dann doch das Futter?



    Wenn jemand das Phänomen kennt, gerne Bescheid geben!


    Grüße

    Viel Rauch geben vor dem Abfegen, ist auch mein Tipp!

    Ich mache das bei beiden Völkern, wenn ich vereinige. Beim Auflösen kann man dies natürlich nur bei diesem einen Volk machen. Gib ihnen die Zeit, ihre Honigblasen auch wirklich zu füllen, was sie naturgemäß bei Brandgefahr des Stocks tun. Dann klappt's besser. Aber ein paar Tote habe ich immer bei so einer Aktion.

    Manchmal stelle ich auch verschiedene Völker an den Platz des alten abgefegten, damit nicht nur die Nachbarvölker den ganzen Schwung abbekommen. Aber das ist sehr viel Aufwand und ehrlich gesagt weiß ich nicht, ob er sich auch in geringerer Mortalität niederschlägt. Auf jeden Fall bekommen so die Völker etwas gleichmäßiger Bienen ab.

    Hallo @Leonardo,

    vielleicht sind Sie ja noch aktiv im Forum und möchten eine Aktualisierung Ihres Beitrags vornehmen?

    Spaeter, wenn wir (privatforschungburo) ein subpopulation haben an ein andere stelle, kann mehr verofentlicht werden.

    Hat das Konstruieren einer 2. Population geklappt? Können Sie nun mehr Infos herausgeben?

    Oder weiß sonst jemand Neues und welche Insel gemeint war? Texel?

    Falls es ein neues Thema hierzu gibt, sorry im Voraus. Habe ich dann leider nicht gefunden.

    Und ein "schattenpopulation" aufbauen mit KI irgendwo anderes.

    Weiß jemand für die Kürzel KI steht?


    Grüße

    Su sagst du hattest noch keinen Verlust durch Varroen? Wie kommst du zu der Einschätzung oder bist du Seit drei Jahren verlustfrei?

    Ja genau. :)

    Erfreulicherweise ist mir über den Winter noch kein Volk eingegangen. Die Male wo ich Völker vereinigen musste, war der Bien als Ganzes "gesund". Sofern man das so nennen mag, wenn ein Volk keine Königin hatte. Natürlich habe ich Varroenbefall. Man sieht ja Varroen auf den Bienen sitzen und auch aus dem Volk fallen. Aber ein ganzes Volk ist daran noch nicht eingegangen. Verkrüppelte Flügel habe ich auch noch keine bemerken können :). Wobei letztere natürlich nur indirekt durch Varroa und eher durch Viren verursacht werden.


    Danke für den Tipp des Umsteigens auf Nassheider. Vielleicht mache ich das auch irgendwann mal. Bis jetzt bin ich insgesamt gut mit AS und Schwammtüchern gefahren. Fehler passieren leider --> Überdosierung --> Königinnenverlust und daraus lernte ich bis jetzt.

    Drohnenbrut schneiden habe ich auch schon ausprobiert, tue dies aber eher nur noch in Bezug auf die Genetik, statt wegen des Nebeneffekts der Varroareduktion (also bei allen Völkern außer den Völkern, die ich gut finde; Drohnendominanz). Aber ich probiere noch gerne für mich Neues aus. TBE werde ich wohl auch mal versuchen im nächsten Jahr. Allein schon das kreieren von Ablegern gefällt mir dabei.

    Tatsächlich finde ich DNA kein gelungenes Beispiel :). Erstens sind 2 Säuregruppen verestert. Zweitens ist es ein Makromolekül in dem auch Basen vorliegen. Aber ja, es gibt schwache und starke Säuren. Wie in meinem Post schon angedeutet: Die Konzentration macht's. In Reinform sind viele Säuren und Basen ätzend. Natürlich erst bei Kontakt mit Wasser, sonst entstehen selten H3O+ oder OH- Ionen.

    Ich schätze ab mittelstarkem pks-Wert würde ich eine Säure nicht anfassen wollen.

    Gerne korrigiere ich meine Äußerung in Bezug auf schwache oder sehr schwache Säuren. Siehe DNA.

    Der Unterschied zwischen (kristalliner) Oxalsäure und Ameisensäure ist die Handhabung. Auch sind Säuren unterschiedlich stark ätzend.


    Gerade die hier leider nicht zugelassene kristalline Oxalsäure, die verdampft wird, ist für die Bienen sehr schonend, weil sie in dieser Form nicht ätzend wirkt. Das ist wie bei der im Handel erhältlichen kristallinen Zitronensäure, die kannst Du theoretisch in die Hand nehmen (wenn die trocken ist, schwitzen wäre schlecht :)). Erst wenn Wasser hinzukommt, ätzt sie (Chemiker mögen mich bitte berichtigen, falls ich mich gerade täusche). Das passiert bei den Varroen auf den feuchten Haftlappen. Da die Bienen trocken sind, putzen sie den Staub einfach weg (Bienen haben auch Haftlappen, aber entweder sind die nicht feucht oder sie können verschlossen werden, jedenfalls haben die Bienen kein Problem mit den Kristallen).

    Alles korrekt. Jeder Chemiker weiß, und jeder Imker sollte wissen "Erst das Wasser dann die Säure, sonst geschieht das Ungeheure." Ist leider nicht hinlänglich bekannt. Gerade bei angesprochenem Varroakurs in Bad Segeberg verlangte man allen Ernstes zur Übung von den Absolventen ohne Handschuhe nasse Schwammtücher mit Ameisensäure anzufassen. Ich weigerte mich.

    Ich möchte aber anmerken, dass gerade Oxalsäure eben eine der stärksten organischen Säuren ist (wenn nicht sogar die stärkste natürlich vorkommende?). Von daher macht deine Erklärung bezüglich unterschiedlicher Ätzigkeit eher im Bezug auf Oxalsäure Sinn. Ich hatte mich nämlich darauf beziehen wollen, dass sie theoretisch sogar ätzender als Ameisensäure ist.

    http://www.aqion.de/site/193

    Wobei mir das mit den evtl. trockenen oder geschlossenen Haftlappen bei Bienen unbekannt war. Da kann ich nur sagen ein Glück.

    Für Menschen und im Normalfall auch andere Tiere ist Oxalsäure in Gasform definitiv gefährlicher als Ameisensäure.

    • Ameisensäure ist eine stark ätzende, grundsätzlich gefährliche Säure für Mensch, Tier und Pflanze
    • der Grat zwischen Varroatoxizität und Bienengefährlichkeit ist sehr schmal
    • leichte Überdosierung führt zu Brutverlusten
    • Königinnenverlust ist jederzeit möglich
    • die Wirksamkeit ist mehr oder weniger stark von der Temperatur und der Luftfeuchte abhängig.

    Ich verstehe eure Kritikpunkte an der Ameisensäure. Jedoch muss ich erwähnen, dass bei richtiger Anwendung (gelernt im Varrroakurs Bad Segeberg) viele der Punkte minimiert werden können. Ja, Königinnenverlust und ein (wie ich finde geringer Brutverlust) speziell bei geringer Überdosierung musste ich auch schon kennenlernen. An diesem Tag letztes Jahr wurde es unangekündigt doch noch sehr heiß in der Nacht. Aber ansonsten, finde ich, gelten Säuren generell als ätzend und überdosieren kann man jeden Stoff. Gerade den angesprochenen Brutverlust finde ich nicht sehr tragisch. Klar Bienenleben "vergeudet", aber was passiert denn bei der TBE? Wenn ich es mir richtig vorstelle, stirbt die Brut hierbei ja auch oder?

    Wirksamkeit Temperatur und Luftfeuchte: ja leider. Aber leider sind auch in den meisten Bundesländern nur 60% AS zugelassen. Ich finde mit zumindest 2 verschiedenen Prozentigkeiten, hätte man eine deutlich bessere Handhabe je nach Witterung. Speziell in Kiel wird es selbst im August manchmal schwer, über 20°C zu kommen.

    Wie gesagt, stimme ich den Kritikpunkten generell zu, aber ich kann auch stolz berichten: bei mir ist noch kein Volk an Varroose eingegangen. Klar, es sind erst 3 Jahre, die ich imkere. Aber es liegt sicherlich auch daran, dass ich mich vorab und während der Anfangszeit umfassend informiert habe, wie zu behandeln ist.


    - ihre recht gute Vertraeglichkeit gegenueber den adulten Bienne (man kann die selbe Bienengeberation 1x mit AS und 1x mit OX behandeln, ohne dass es dabei zu signifikanten Problemen kommt

    Hier möchte ich auch noch erwähnen, wie ich die AS anwende. 3-5 Mal sind das Ziel, nicht 1 Mal. Und im Winter 1-malig die OS. So habe ich es im Varroakurs gelernt und so macht es für mich auch am meisten Sinn. AS-Applikation mindestens 3 Mal hintereinander mit je 3-4 Tagen Pause dazwischen. Diese Behandlung ist auf den Lebenszyklus der Milbe abgestimmt, sodass auch die Milben, die sich verstecken können, da z.B. jung und im Futtersaft, an einem Punkt der Behandlung außerhalb der Brutzelle sind. Dann Winterauffütterung und am besten nochmal 2 Mal AS-Applikation, um restliche oder wieder eingeführte Varroen zu töten. Meist schaffe ich nur 3 Mal insgesamt. Und für die, die meinen das sei zu viel... das Gros der Bienen überlebt die Behandlung und den Winter und bis auf geringen Brutverlust und eine Königin hatte ich keine Verluste mit AS. Dieses Volk konnte ich mit einem anderen vereinigen und gut war.

    Die meisten Bienen überleben und die meisten Varroen sind tot. Das ist mein Ziel und statt Völkerverlust ist mir das den Aufwand wert.


    Ich bin sehr gespannt, wie das Ganze mit der Dunklen Bienenkönigin ablaufen wird, die ich diesen Monat zum Kennenlernen für's nächste Jahr bekomme. Die AS Behandlung ist da eigentlich schon durch und aufgrund der Legepause, die mein Empfängervolk gerade durchmacht, werde ich diesem Volk die 2 Male AS nach dem Füttern ersparen. Die lange Brutpause im Winter ist ja schon ein entsprechendes natürlich eingebautes Hindernis für die Varroa, von daher hoffe ich, dass dann auch die OS Behandlung eine bessere Chance hat.


    Grüße

    Danke für die Antworten.

    Ich habe den Rundbrief nochmal gefunden https://www.google.de/url?sa=t…Vaw0FwvXiSV6aCVIE0LAX8-Ti.


    Das Video wird jetzt geschaut!


    Naja wenn es genug Leute gäbe, die die dunkle Biene rein züchten, denke ich schon, dass zumindest einige der genetischen Eigenschaften in die Landbiene zurückkommen. Mehr als genug Abnehmer gäbe es ja. Ich werde mich zumindest darum bemühen, die Hinweise im Forum zu finden.

    Hallo zusammen!


    Ich bin seit drei Jahren begeisterter Hobbyimker in Kiel. Ich hatte bis jetzt Carnica und Landbienen und möchte erst einmal einen großen Dank aussprechen für die ausführlichen Informationen auf nordbiene.de. Dadurch bin ich neuer Fan der Apis mellifera melliifera geworden.


    Ich habe eine Frage zu der Beschreibung der Nordbiene im Abschnitt "Argumente für die Dunkle Biene". http://www.nordbiene.de/argumente-fuer-die-dunkle-biene/


    Dort schreibt Kai "Neuere Untersuchungen haben gezeigt, dass viele einheimische, seltene Pflanzen von der Dunklen Biene bestäubt werden, nicht aber von anderen südlichen Hochzuchtbienen."


    Kann mir jemand solche Untersuchungen nennen? Im Internet finde ich diese leider nicht und Kai empfahl mir hier mal in die Runde zu fragen.


    Ich finde es sehr schade, dass das Wissen um die bedrohte Unterart anscheinend nicht ganz der breiten Öffentlichkeit bekannt ist bzw. verschwiegen wird. Keiner meiner Imkerkontakte hat je so etwas erwähnt und in der pflichtabonnierten Imkerzeitung habe ich dies erst vor 3 Tagen zum ersten Mal seit 3 Jahren gelesen.


    Da ich während meines Studiums meine Landbiene während eines Forschungsprojekts von Blütenbesuchen der Honigbiene auf Jakobskreuzkraut eingesetzt habe und die Bienen trotz gesäeter Ablenktrachten JKK am öftesten besucht haben, hat mich Kais Aussage über die A. m. m. überrascht und nachdenklich gemacht.


    Ist seine Aussage vielleicht auch umgekehrt gültig und die Nordbiene bestäubt manche Pflanzen weniger als die Südbiene?


    Könnte es sein, dass als ein zusätzlicher Faktor (zusätzlich zu mehr brachliegenden Feldern, JKK in Saatgütern an Seitenstreifen,...) das Verschwinden der A. m. m. ein Grund für die massive Ausbreitung des JKK ist? Vielleicht fliegt die Nordbiene seltener auf JKK? Laut Kai hatte die Landbiene noch in der 80er Jahren morphologische Ähnlichkeit zur A. m. m. (vielleicht auch noch starke genetische?) http://www.nordbiene.de/ausrot…rmischung-hybridisierung/. Der Zeitrahmen würde also passen.


    In den folgenden Jahren ist Pflanze immer problematischer auch im angestammten Habitat geworden, was auf jeden Fall noch andere und wahrscheinlich ausschlaggebendere Gründe hat. Aber eine Untersuchung könnte sich vielleicht doch lohnen!


    Hat jemand hier Erahrungen zu? Kennt jemand eventuell jemanden, der PA-Analysen mit Nordbienenhonig gemacht hat oder hat sie selbst durchführen lassen? Oder hat jemand Beobachtungen machen können, ob A. m. m. JKK öfter, weniger oder gleich häufig anfliegt als andere Rassen oder Unterarten?


    Ich fände es toll, eigene dunkle Bienen zu halten und an der Uni meinem damaligen Professor vorzuschlagen, das Experiment vom letzten Jahr mit A. m . m. zu wiederholen. Stellt euch nur vor, was das für eine Werbung wäre, wenn die ursprünglich heimische Biene nun auch noch weniger giftigen Honig produzieren würde als die eingeführten Rassen und Unterarten!


    Dazu möchte ich auch erfragen bei welchem Züchter genau man die reinsten A. m m. bekommen kann. Falls man dieses Experiment wiederholen könnte, sollten es natürlich so reine A. m. m. wie möglich sein. Ich habe mir verschiedene Verkaufsportale angesehen, wie z.B. "Landesverband Dunkle Biene Sachsen". Dieser Anbieter erscheint mir bis jetzt als beste Bezugsquelle für Bienen aus Schweden (wenn auch nur 2 Kö pro Jahr?). Gibt es hier Kontakte zu skandinavischen Züchtern und Angaben wer tatsächlich reine Bienen dort züchtet/züchten kann. Ein weiterer Grund warum ich nochmal nachfragen muss ist der, dass die Linklist http://www.nordbiene.de/koenig…quellen-dunkle-biene.html aus dem Thread "Bezugsquellen" leider nicht mehr funktioniert.



    Ich würde mich freuen von euch zu hören!

    Viele Grüße aus Kiel!