Beiträge von Bienenfarmer

    Das Volk war aber verteilt auf 3 Waben Dadant an den Oberträgern. Ich habe also bei der Winterbehandlung diese 3 Waben geschiedet und oben Futterteig aufgelegt.

    Ist das nicht ziemlich genau das was ich hier empfohlen hatte? Ok, ich htte noch empfohlen die Strecke bis zum Wasser kleist möglich zu halten um den Aufwand für die Bienen zu reduzieren.

    Danke für Deinen Bericht, der meine Empfehlung zu 100% untermauert.

    Wie ich immer sage "denk bienisch".



    Videos würde ich schon aus dem Grunde nicht einstellen, da ich erst ähnlich lang imkere wie Du.

    Mir wäre das Risiko einfach zu groß anderen Anfängern aufgrund mangelnder Erfahrung schlechte imkerliche Praxis zu vermitteln.

    Das Risiko besteht bei Dir ja nicht.

    Ich hab Dich auch lieb. :love:



    Bösartig könnte man sogar daraus schliessen, dass so mancher Kommentator selber ..... nochmal die Schuldbank .....sollte.

    Schulbank ist nie eine schlechte Idee. Das Leben besteht aus fortwährendem lernen. Wer aufhört zu lernen der hört auf zu leben.


    Die Sache hat nur einen Haken: Man kann nur diejenigen seiner Fehler zeigen, vor allem benennen, die man selbst erkannt hat! Und das oft auch erst mit erheblichem Zeitverzug (das nächste oder noch ein späteres Video?!), da die Wirkung der Ursache zeitlich nun einmal hinterherläuft. Mithin wird so einiges im Internet veröffentlicht, was vielleicht auf den ersten Blick plausibel ist und vor dem nicht gewarnt wird, die "Auflösung" erfolgt aber i.d.R. erst später oder eben gar nicht. Nicht jeder schaut die Videostaffeln lückenlos. Zum Glück gibt es wenigstens die Kommentarfunktion, die aber auch nicht jeder Videoveröffentlicher uneingeschränkt duldet und die auch nicht von jedermann systematisch durchforstet wird.

    Es ist nun mal so daß Du es niemals allen recht machen kannst. Wer dazu neigt bestimmte Abläufe aus ihrem Kontext zu reißen und diese isoliert zu betrachten der muß auch mit persönlichen Niederlagen zurecht kommen.

    Zu sagen "Ich mache erst ein Video wenn ich in dieser Sache perfekt bin" ist in meinen Augen recht naiv. Wann bist Du denn "perfekt"? Wer entscheidet was "perfekt" ist? Zu irgend einem Zeitpunkt entscheidest Du "Ok, jetzt bin ich perfekt" und macht anschließend besagtes Video. Einige Zeit später fällt Deinem Imkerfreund bei Dir ein Fehler im Ablauf auf, der Dir vorher aufgrund Deiner selbstattestierten Perfektion gar nicht aufgefallen ist - was jetzt? Das Video steht im Netz, viele Beginner haben es sich schon angesehen. Die Imkerwelt stürzt ins Chaos.

    Es gibt im Netz genug Leute welche die schon seit langem in Büchern festgehaltenen Abläufe 1:1 in ein Video übertragen um als "Perfekt" da zu stehen, wer´s braucht..............

    Wer nicht in der Lage ist aus Fehlern anderer zu lernen dem kann auch ein "perfektes" Video nicht helfen. Nur einen Ablauf zu kopieren führt nicht zwangsläufig zum "verstehen".

    Ich hingegen weise ausdrücklich und immer wieder darauf hin daß meine Videos Begleitvideos und keine Lehrvideos darstellen. Ich zeige Fehlermöglichkeiten und -quellen auf und zeige aber auch wie man diese vermeiden/umgehen kann. Mich erreichen immer wieder Mails und Telefonanrufe von Leuten die mir sagen daß sie durch meine Videos viele Fehler vermeiden konnten, daß sie ihre Völker dank meiner Videos durch den Winter gebracht hätten und ja - daß sie durch meine Videos erst zum imkern kamen. Aber wie gesagt - Es ist nun mal so daß Du es niemals allen recht machen kannst.

    Aber sie haben es alle in den 20 Jahren nicht geschafft, ein offensichtlich weiselrichtiges Volk als weisellos zu erklären und dann auch noch ein Lehrvideo übers „Abfegen“ des Volkes ins Netz zu stellen.

    Sie haben es überhaupt nicht geschafft auch nur EIN Video ins Netz zu stellen.

    Falls es Dir entgangen sein sollte (oder wollest Du nur stänkern) habe ich immer gesagt ICH FANGE GERADE DAMIT AN UND ZEIGE AUCH MEINE FEHLER. Zu Fehlern gehört auch alles was schief gegangen ist. Mir ist nicht bekannt daß DU ein Video über Bienen eingestellt hast. Hast Du Angst davor kritisiert zu werden? Ich nicht. :D

    "Stehengebliebene Besserwisser" haben manchmal sehr viel praktische Erfahrung und Wissen. Das solltest du berücksichtigen.

    Ich habe eines sehr schnell gelernt: Wenn jemand schon 20 Jahre lang imkert dann kann das auch bedeuten 20 Jahre lang nur Mist gemacht!!


    Und ob die Varroa am Fettkörper oder an der Hämolymphe saugt ist für die Behandlung egal.

    FALSCH.


    Ich schließe mich den frommen Wünschen sehr gerne an.

    Vielen Dank für Deine Einschätzung meines Wissens. Ob dies so ist kann ich nicht beurteilen. Ich versuche wie viele andere die Hintergründe zu erfahren um es meinen Bienen gut gehen zu lassen. Viele Dinge weiß ich aus persönlicher Erfahrung, oft stehen diese aber den alt hergebrachten Überlieferungen und Gerüchten diametral gegenüber.

    Bekomme ich eine Frage gestellt und beantworte diese nach bestem Wissen und Gewissen so hat dies in meinen Augen "Hand und Fuß". Kommt dann ein stehengebliebener Besserwisser daher und grätscht mit seinen verholzten Behauptungen dazwischen dann würdige ich diesen Vorgang entsprechend. Ob man meiner Art der Kommunikation den Stempel "Polictical Correctess" aufdrücken kann weiß ich nicht, glaube dies aber ganz bestimmt nicht. Dies ist nun mal meine Art der Kommunikation und jeder der sich in Zukunft auf den Schlips getreten fühlen will darf hieraus bereits eine Entschuldigung meinerseits ableiten.


    Auch Dir und allen anderen im Forum nur die besten Wünsche


    Gruß Walter

    Bienenfarmer Jetzt widersprichst du dir aber.
    Völker einpacken und isolieren, um die Belastungen und den Energieaufwand zu reduzieren, aber

    Jede Störung führt zur erhöhten Aktivität - kann man sogar hören. Ich finde, da widerspricht sich das Gesamtkonzept. Dann brauche ich die Völker nicht einzupacken.

    Wieso soll sich da etwas widersprechen? Was hat Isolierung mit Völkerstörung zu tun?


    Außerdem ist mir nicht bekannt, wie der Fettkörper der "Sommerbienen" in Südeuropa während der Hitze-/Trachtpausen aussieht. Haben die überhaupt einen? Meine Vermutung nein, denn auch die "Mai"-Bienen mit natürlicher Brutpause weisen wohl keinen ausgeprägten Fettkörper auf. Wieso werden die aber, trotz Trachtflügen, Pollensammeln und der Pflege der neuen Brut älter als die propagierten 14 Tage?

    Die Größe oder das Ausgeprägtsein des Fettkörpers bestimmt indirekt die Lebensdauer der Biene aber direkt deren Resistenz und Entgiftungspotential. Du vergisst daß der Fettkörper der Biene das Immunsystem und gleichzeitig die Leber der Biene darstellt. Ganz genau weiß man das zwar noch nicht aber so die derzeitige Vermutung.


    Deswegen sagt man ja auch, dass exorbitante Isolationsversuche eigentlich unnötig sind. Außer vielleicht wirklich bei kleinen Völkern.

    Zur Erinnerung: Es GEHT um ein sehr kleines Völkchen.


    Sicher, oder verschrieben? Die Wohnortwahl eines Schwarms, die Trachtwahl nach Kosten-Nutzen-Rechnung...für ein einzelnen Insekt unmöglich, aber im Bien funktioniert es.
    Wie weit man jetzt den Anspruch für "komplexe Gedankengänge" legt, mag jeder für sich selbst entscheiden. Plexiglas zur Räubereiabwehr funktioniert aber.
    Vielleicht denken Räuberbienen weniger komplex?

    Sicher und nicht verschrieben. Meist Du mit Wohnortwahl daß sich ein Schwarm auch unter einem frei hängenden Ast seine neue dauerhafte Bleibe einrichtet? Oder daß sich ein Schwarm auch in einem Kanalisationsrohr seine neue dauerhafte Bleibe einrichtet? Es gibt sogar Bienenschwärme die ihre neuen Waben an einem senkrecht stehenden Baum bauen, mitten ins Freie hinaus, nur weil sie keinen besseren Platz finden konnten. Der sichere Untergang ist ihnen gewiss. Meinst Du das damit daß Bienen doch komplexe Gedankengänge führen und Entscheidungsebenen etablieren können?

    Räuberbienen lassen sich durch vieles ablenken, das hat nichts mit komplexen Gedankengängen zu tun, ganz im Gegenteil.

    Sorry Bienenfarmer,

    Auch hier kommt die Korrektur und nein ich bin weder Bienengott noch Bienenspezialist.

    Sogar in den Tropen und in Wüsten gehen Bienen in eine Ruhephase und zwar immer dann, wenn es draussen nichts zu holen gibt.

    Jetzt bist Du auf em richtigen Weg. Es gibt keine Winterbienen, es gibt nur "arbeitslose" Bienen die dadurch ihre Energie (Fettkörper) behalten und demzufolge länger leben können.


    Daher ist der Vorschlag mit dem Gewächshaus so gefährlich. Die Temperaturen sagen den Bienen, es ist warm genug. Diese verlassen ihre Traube und starten ins Frühjahr. Die erwärmen die ganze Beute und heizen nicht in der Wintertraube. Der Energieaufwand ist enorm hoch und die Bienen arbeiten sich daran ab. Dabei kommt kein Pollen rein und der Aufwand ist umsonst. So ähnlich hat sich auch Dr. LIebig ausgedrückt. Alle Versuche in der Vergangenheit, durch Abdeckung der Völker mit Laub, super Isolierung etc haben dazu geführt, dass die Bienen schwächer oder gar nicht auswintern.

    Die Sache mit dem Gewächshaus habe ich ehrlich gesagt noch nie ausprobiert, stand aber auf meiner Liste wenn ich für diesen Winter die eigentlich geplanten zwei Apideavölkchen übrig gehabt hätte.

    Bienen reagieren auf die Umgebungstemperatur. Je kälter umso mehr kuscheln sie sich zusammen. Bleiben sie lockerer weil es nicht so kalt so ist dem nichts entgegen zu setzen. Natürlich ist der Move größer und demzufolge der Futterverbrauch. Es dürfte aber kein Problem sein die Futterreserven zu kontrollieren und nachzukorrigieren.


    Auch käm kein Imker auf die Idee seine Bienen in der Zeit die Bienen zu bewegen. Bei Bewegung gehen die Bienen aus der Wintertraube wir haben den gleichen Effekt. Mehrfache Störungen würde ich nicht riskieren.

    Störungn im Winter versuche ich auch zu vermeiden. Dennoch ist es Usus gerade im Winter die Völker auf kurze Distanz zu verstellen. In Sache "mehrfache Störungen im Winter" habe ich ausreichend Erfahrung. Ich kann Dir sagen daß hier viel herumgeschwurbelt wird ohne jegliche Evidenz.


    Zu Bienen in oder an Gewächshäusern/Scheiben/Folien sowie Plexiglas habe ich in einem anderen Forum schon einiges geschrieben. Bienen sind hier leider sehr doof. Sie fliegen immer in Richtung Licht und schaffen es nicht am Rahmen der Scheibe vorbei zu fliegen. So verenden hunderte Bienen an der Dachluke der Scheune und schafften es nicht durch das Scheunentor nach draussen. Dein Gewächshaud ist ganz sicher nicht der Standard.

    Daß Bienen nicht in der Lage sind komplexe Gedankengänge zu führen und Entscheidungsebenen zu etablieren ist unbestritten. Deswegen gilt mein Leitsatz unter jedem meiner Forenbeiträge.

    Bestimmt ist mein Gewächshaus nicht das Maß aller Dinge, wenn es jedoch andere Gegebenheiten gibt dann kommt mein Leitsatz wieder zum tragen.

    Da es die Biene nicht kann sollte der Imker für sie das Denken übernehmen und entsprechend handeln. Wenn der Imker für seine Bienen Fallen aufbaut dann muß er sich nicht wundern wenn sie eifrig hinein tappen.

    Dass es morphologische Unterschiede zwischen "Sommer"-Biene und "Winter"-Biene gibt, ist unbestritten. Doch welchen Effekt hat Fett(Eiweiß)Körper?
    Interessant sind auch die histologischen Untersuchungen, wonach der Fettkörper ..........

    Auf solcherart Ergebnisse wie Du selbst bin ich auch gekommen. Ich bin kein Wissenschaftler, gehe Fragen deswegen auch nicht wissenschaftlich an. Meine Beobachtungen beziehen sich auf meine Vorkehrungen und die Reaktion der Bienen. Mit Windel drin das ganze Jahr habe ich die besten Erfahrungen machen dürfen. Ist ja auch eine Tatsache daß bei Baumhöhlen weder im Winter noch im Sommer der Boden herausgezogen wird sondern an seinem Platz bleibt. Der kleine Nachteil daß die Bienen länger UND früher brüten wird durch ein stärkeres Volk zur Frühtracht gut ausgeglichen. Wer natürlich keine Frühtracht hat für den lohnt sich diese Tatsache nicht. Im Jahresverlauf holen die Völker ohne Winterwindel die anderen Völker eh wieder auf. Dennoch ist es gerade bei sehr kleinen Völkern ein wichtiger Bonus, wenn sie einen geringeren Aufwand betreiben müssen um sich am leben erhalten zu können, päppeln ist angesagt wenn nicht vereint werden kann/soll.

    Das Verhältnis Bienen-Brut steht immer im Zusammenhang. Legt die Königin mehr Brut an als die Bienen versorgen können dann stirbt diese ab, es bildet sich oft Kalkbrut. So kommt es daß Völker mit weniger Bienen sehr viel langsamer ins Jahr starten können als Völker mit ausreichend vielen Bienen.

    Da wir hier normalerweise eine gute Frühtracht haben ist es mir wichtig daß die Völker stark genug sind diese auch ausreichend nutzen zu können. Ich bin noch nicht einmal auf eine Frühtrachternte aus, die soll meine Völker so richtig stark für die kommenden Trachten machen. Habe ich aber kleine Völker so schaffen die es trotz Frühtracht nicht bis zum 1.Mai die Massentracht Raps ordentlich einzufahren. Klar kommt auch bei kleineren Völkern im Raps etwas rein - aber eben nur etwas.


    Kleiner Nachtrag:

    "Winterbienen" gibt es das ganze Jahr über. Das sind eigentlich keine Winterbienen, sondern Bienen mit sehr gut ausgebautem Fettkörper, also nicht von Varroa gebeutelt.

    Die Frage war nicht, ob ein Bienenvolk Energie benötigt, um über den Winter zu kommen (das ganz sicher), und auch nicht die, ob es mehr Energie benötigt, wenn es in einer tendenziell schlechter isolierenden Holz- statt in einer Schaumstoffbeute überwintert (das ist naheliegend und wurde von einigen auch so behauptet bzw. anhand der Auswinterungsstärke so geschildert, von mir aber noch nicht so wahrgenommen), sondern ob es sinnvoll ist, den Bienenstock in ein Gartenhaus (=Gewächshaus?) zu verfrachten.


    Das sehe ich nach wie vor eher kritisch. Jede Lageänderung bringt zusätzliche Unruhe in das Volk (gut, das ist einmal, vielleicht noch zu verkraften). Der kleinste Sonnestrahl heizt ein Gewächshaus (wenn es denn eines ist) zusätzlich auf, was weitere Unruhe in das Volk bringt. Jede Unruhe kostet zusätzliche Heiz- und Lebensenergie, wie dem vielleicht sogar unser Imkergott zustimmt. Vor dem ersten Reinigungsfluge, der alle Völker erfaßt, sollte Ruhe herrschen. Unsere europäischen Bienen sind durch evolutionären Druck an das Winterüberleben angepaßt.


    Außerdem haben die hier später veröffentlichten Bilder gezeigt, daß das Volk wohl doch nicht so ein Schwächling und mithin Problemfall ist, wie es eingangs suggeriert wurde.

    Deine Bedenken zum Gewächshaus kann ich teilweise nachvollziehen. Wir haben z.B. ein Gewächshaus das nie ganz verschlossen und zudem von einem großen Baum beschattet ist, sogar im Dach gibt es einige 50cm breite und 10m hohe Lüftungsöffnungen. Ein Überhitzen der Bienen sollte natürlich unbedingt vermieden werden, in einem Gewächshaus wie dem unseren könnten sie aber in keinem Fall überhitzen. Wie Du siehst gibt es unterschiedliche Gewächshäuser, weswegen eine grundsätzliche Ablehnung vielleicht nicht ganz richtig ist.

    Ein Verstellen von Völkern, egal ob klein oder groß, sehe ich überhaupt nicht als problematisch an. Es stellt sogar die einheitliche Praxis vieler Imker dar, die Völker außerhalb des Flugbetriebs umzustellen. Ein Verstellen sollte natürlich schonend und mit wenigen Stößen realisiert werden. Im schlimmsten Fall fallen 10 Bienen auf den Boden und verklammen.

    Unsere europäischen Bienen sind nicht durch den evolutionären Druck sondern durch den klimatischen Druck zum zusammenkuscheln verdammt, eine sogenannte Winterruhe braucht kein Volk. Für den Imker ist es wichtig daß die Bienen in dieser Jahreszeit alles auf "Sparflamme" herunter reduzieren. So verbrauchen sie kaum Futter und können schön beträufelt werden.

    Ja stimmt, die nachgereichten Bilder zeigen eine vom Startpost abweichende Situation. Das Volk ist nicht sehr stark aber offensichtlich überlebensfähig.

    Wenn Du Dich auf die Füße getreten fühlst so kann ich Dich beruhigen, Deine Aussage war vielleicht gar nicht gemeint.

    Es gibt nun einmal physikalische Gesetze im Bereich Themodynamik und Wärmehydraulik, wer diese negieren oder ad absurdum führen will ist in meinen Augen ein Holzkopf. Und hier schließt sich der Kreis zu dem von Dir erwähnten Stock.

    So gesehen ist Dein Gefühl von "Oberlehrer mit erhobenem Zeigefinger" natürlich nicht richtig, denn diese Weisheiten stehen überall geschrieben und jeder kann sie nachlesen - wenn er will.

    Eine Raketenwissenschaft ist das nicht und ein Studium muß dazu auch nicht absolviert werden.


    Früher glaubte man so viele Dinge in der Imkerei die heute eher belächelt werden. Teilweise sind diese Weisheiten noch gar nicht so lange her. Das sind Dinge wie z.B.:

    • Bienen brauchen ihren Winterschlaf und dürfen in keinem Fall gestört werden
    • Chef in einem Bienenvolk ist der König
    • Varroen saugen an der Hämolymphe
    • Oxalsäure muß durch die Biene aufgenommen werden damit sie dann durch die Varroa mit der Hämolymphe eingesaugt wird und daran verstirbt
    • Oxalsäure einmal geträufelt schadet den Bienen nicht (aber zweimal tötet das Volk?)
    • Bienen heizen nur ihre Kugel
    • Bienen sind sehr soziale Wesen
    • Aggressive Bienen tragen mehr Honig ein
    • Alle schon einmal bebrüteten Waben müssen bei der Wabenhygiene raus

    Und nochmal zur Klarstellung:

    Ich bewerte nie die Person hier im Forum, sondern immer nur die Aussage. Immerhin kenne ich die Person nicht und kann mir deshab auch kein Urteil erlauben.

    Das anstrengenste sind heizen und sammelflüge. Es wird zb von manchen Doktoren immer noch behauptet, die Bienen heizen nur die Traube, das stimmt zwar, aber diese Doktoren vergessen die Abwärme mit einzubeziehen, und diese Abwärme ist ein großer Verlust für das Volk und kostet es Energie.

    Absolut richtig. Natürlich kann sich der Bien an für ihn fürchterliche Bedingungen anpassen um irgendwie zu überleben, aber MUSS er unbedingt dazu gezwungen werden?

    Wer sich versucht ein Bild davon zu machen welche Bedingungen ein Bienenvolk idealerweise hat (Baumhöhle mit mindestens 10cm Wandung und 5cm durchmessendem Flugloch) kann - wenn er seine Bienen unterstützen möchte - versuchen so nahe wie möglich an die Idealbedingungen heran zu kommen.

    Natürlich müssen dabei auch Kompromisse eingegangen werden. Kompromisse die es dem Imker erlauben vernünftig zu arbeiten.

    Ich habe jetzt lange überlegt ob ich zu diesem............ noch was sagen soll, hab entschieden JA.

    1. Vielleicht sollte sich so mancher Imker-Gott fragen wieso Styro-Imker allesamt vermelden daß ihre Völker viel besser und stärker aus dem Winter kommen als die Völker ihrer "Holznachbarn". Selbiges sagen die Styro-Imker welche vorher jahrelang mit Holz arbeiteten.
    2. Vielleicht sollte sich so mancher Imker-Gott fragen wie die Biene Wärme produziert und durch was. Eventuell kommt er dann darauf daß sie dazu gute, möglichst belastungsfreie Kohlehydrate benötigt, also einen höheren Futterverbrauch hat.
    3. Ein höherer Futterverbrauch geht mit höherer Aktivität einher, die Biene arbeitet sich also mehr ab. Ist ein Volk sehr klein so muß die Futterversorung und Wärmeproduktion von wesentlich weniger Bienen realisiert werden. Mehr Aktivität bedeutet kürzere Lebensdauer.
    4. Vielleicht sollte sich so mancher Imker-Gott ein klein wenig mit Thermodynamik befassen. Dann wüsste er daß eine Bienenkugel IMMER Wärme abgibt, diese Wärme aber bei ungenügender Isolation ungenutzt ins Freie verpufft.
    5. Die Bienen halten in ihrer Kugel (wo sich auch die Königin aufhält) etwa 25°C bei Brutfreiheit. Die Kugel hat an ihren Rändern etwa 10-14°C. Eine große Bienenkugel hat einen moderaten Temperaturabfall Innen/außen, Bienen gehen in moderaten Zeitintervallen vom Rand der Kugel ins Innere um sich wieder aufzuwärmen. Eine kleine Bienenkugel hat einen agressiven Tempraturabfall über eine sehr kurze Strecke, also wieder mehr Streß für die Bienen um die Temperatur im Inneren zu halten. Bienen müssen in deutlich kürzeren Zeitabständen von außen nach innen wechseln und umgekehrt- also noch mehr Streß für jede einzelne Biene.
    6. Liegt die Temperatur um die Bienenkugel im Minusbereich so müssen die Randbienen früher wieder in die Mitte der Kugel zurück um nicht zu verklammen. Liegt die Temperatur dagegen bei 14°C so können die Randbienen wesentlich länger aushalten und müssen erst deutlich später in die Mitte der Kugel zurück.
    7. Selbiges gilt für den Temperaturabfall innen/außen. Ist die Temperatur um die Bienenkugel im Plusbereich so muß nicht so stark und so oft "nachgeheizt" werden. Das bedeutet (außer Futtereinsparung) weniger Arbeitsaufwand, weniger Stress, längere Lebensdauer, vitalere Bienen. Es stehen mehr Bienen zur Verfügung um das neue Brutnest zu versorgen, die Königin kann also schneller mehr Eier legen und das Volk dadurch früher erstarken lassen.

    Fassen wir also zusammen:

    1. Temperatur erzeugen kostet Kraft und Lebensenergie
    2. Weniger Temperatur erzeugen müssen schont Kraft und Lebensenergie, die Völker sind stärker im Frühjahr

    Selbstverständlich kommt ein Bienenvolk auch in einer unisolierten Beute durch den Winter - ein ganzes Volk natürlich und nicht nur ein kleiner Elendshaufen. Wer aber in der Frühtracht trachtstarke Völker ins Rennen schicken will tut gut daran diese moggelig zu isolieren. Gerade ein kleines Völkchen ist auf die lebensrettende Hilfe seines Besitzers angewiesen und braucht Isolation, Isolation, Isolation und das mindestens genauso deutlich wie ausreichend Futter, Wasser und Pollen in seiner direkten Umgebung.


    Ich bitte die Bezeichnung "Imker-Gott" in folgendem Kontext zu sehen:

    Eine Person die in jedem Fall an alt hergebrachtem Wissen, Erzählungen und Anekdoten festhalten will, koste es was es wolle. Eigene Überlegungen anzustellen oder gar neue Wege zu gehen erzeugt in ihm eine gewisse Abscheu und wird mit vielen von alters her erwiesenen oder nicht erwiesenen Gegengründen in den Boden geredet.

    Temperaturmessungen habe ich keine gemacht. Ich habe am selben Stand Völker mit und Völker ohne Isolierung gehabt. Die Völker mit Isolierung kamen deutlich besser aus dem Winter. Auch schützt die Isolierung vor zu hohen Temperaturen im Sommer, das habe ich an der guten Volksentwicklung gesehen.


    Kleiner Hinweis:

    Es gibt im Augenblick Überlegungen daß zu hohe Temperaturen im Sommer die Spermathek der Königin unbrauchbar machen.


    Die Vorder- und Rückseite habe ich im Video erwähnt. Daß Styros den Holzbeuten überlegen sind sagen alle Styro-Imker. Ich kann es mir vorstellen. Allerdings habe ich aus BIO-Gründen keine Styros. Ich denke mal das Zauberwort ist "ausreichend starken Völker". Aber wie oft gibt sich ein Volk recht klein vor dem Winter? Klar könnte man die mit einem anderen Volk vereinen, MUSS das aber unbedingt sein? Wer eh mehr als genug Völker hat für den stellt sich die Frage erst gar nicht, er vereinigt eben. Das erfordert aber eine Menge mehr an Materialien, die Du vorhalten musst (außer wie gesagt einer recht großen Völkerzahl). Bleiben wir im "Kleinimkerbereich" - in dem ich mich auch bewege - so kann sich das päppeln eines kleinen Volkes durchaus lohnen. Ich hatte im Winter 20/21 vier kleine Völker, die dann dieses Jahr so richtig durchgestartet sind. Ich habe jedenfalls dieses Jahr Honig ernten dürfen, im Gegensatz zu fast allen anderen Imkern in meiner näheren und weiteren Umgebung.

    Ich glaube einfach daß es richtig ist den Bienen zwar die aktuellen Witterungsverhältnisse zu vermitteln, sie aber nicht unnötig zu stressen. Klar überleben sie viele Situationen, sie sind schließlich sehr anpassungsfähig (bis zu einem gewissen Grad). Wenn ich von der idealen Bienenbehausung, einer Baumhöhle, ausgehe dann stelle ich mir die Fragen:

    1. Hat die Baumhöhle im Winter plötzlich keinen Boden mehr? (Windel)
    2. Ist die Baumhöhle im Winter plötzlich nicht mehr vor Zugluft geschützt? (Windel)
    3. Herrschen in der Baumhöhle im Sommer unangenehm hohe Temperaturen? (Beute in der knalligen Sonne ohne Isolierung)
    4. Wird die Baumhöhle im Frühjahr immer enger? (Schieden)

    Da ich alle diese Fragen mit NEIN beantworten muß führt meine Völkerführung automatisch zu dem von mir gezeigten Ergebnis.


    Ok:

    • eine Baumhöhle erweitert sich im Frühjahr nicht automatisch nach oben (Honigraum aufsezn)
    • sie wird auch nicht alle 14 Tage in der Mitte aufgeklappt (Schwarmkontrolle)
    • dort werden auch keine einzelnen Waben herausgenommen und wieder eingesetzt und so weiter

    aber eine vernünftige Vorgehens- und Arbeitsweise für den Imker muß eben auch noch möglich sein.

    Zum Glück gibt es nunmehr den Bienenfarmer in diesem Forum, der allen "extrem naiven" Ratschlägen eine korrigierende Abfuhr erteilt.

    Oh-oh, da bin ich wohl jemandem empfindlich auf die Füße getreten. Wenn ich meinen Senf zu einem Thema gebe dann bewerte ich lediglich Aussagen, niemals aber die Person die solche Aussagen getroffen hat. Es ist in meinen Augen nunmal naiv und dumm zu sagen "Ein faustgroßer Bienenhaufen schafft den Winter schon alleine!" und "Besser ist es in diesem Fall einfach weg zu schauen!".


    Ja Freizeitimker,

    Diese Leute kenne ich zu genüge, denen noch nie ein Volk eingegangen ist.

    Soso, Du bezweifelst also meine Aussage? Das ist Dein gutes Recht. Meine Videos auf meinem Kanal beweisen aber daß Du Unrecht hast - und jetzt?


    Solche Vorschläge wie die Bienen in einem Gewächshaus zu parken, zeugen von deutlicher Unkenntnis.

    Dr. Liebig und Aumeier haben zu solchen Dingen deutlich Bezug genommen. Damit jagt man die Bienen in den fast sicheren ......

    Ich schätze Pia Aumeier und Gerhard Liebig sehr. Ihre Einschätzung zum Wärmeselbsterhalt eines Bienenvolkes bezieht sich aber NICHT auf ein so gut wie nicht mehr vorhandenes Volk. Du vergleichst also Äpfel mit Birnen und das solltest Du besser unterlassen. Öffne Deinen Blickwinkel und erspare Dir Vorschläge wie "Den einzigen sinnvollen Ratschlag den man geben könnte, wäre das Volk mit einem Trennschied auf ein anderes Volk aufzusetzen." Solcher Bullshit ist unnötig wi ein Kropf am nicht vorhandenen Hals einer Königin, auch wenn Du im Folgesatz Deinen "Ratschlag" gleich wieder relativierst. Was diesem minikleinen Bienenhaufen VIELLEICHT noch helfen kann ist eine gute bis sehr gute Wärmeisolation sowie Futter, guter Pollen und Wasser in kürzestmöglicher Entfernung.

    Warum im zuge der Wärmeisolation die Überwinterung in einem Gewächshaus kontraproduktiv sein soll wurde noch nicht erklärt, vielleicht kannst Du das ja noch nachholen. Evtl. kann dann auch geklärt werden warum das Minivölkchen nicht von Dezember bis Ende Februar "temperiert" stehen kann um dann ab März aufzustreben. Genug Raum zum Abkoten hätten sie jedenfalls und finden können sie weder drinnen noch draußen etwas.


    Nur anhand dieser Fotos ist es unmöglich die tatsächliche Volksstärke zu ermitteln.

    Recht ich Dir geben muß, aber ich vermute mal daß uns Max hier nicht "die Spitze vom Eisberg" zeigt und sich darunter ein 8.000er verbirgt.


    Imkern heisst auch, sich manchmal mit dem Unvermeidlichen abzufinden.

    Auch hier 100% Recht in meinen Augen. Dazu hatte ich bereits geschrieben "Klar kann man sich die Frage stellen ob es bei diesem Volk überhaupt einen Wert hat zu helfen. Geholfen mit nix tun ist aber in keinem Fall."


    Auch halte ich persönlich es nicht für sinnvoll, in einem Forum mit vielen Anfängern eine Null Sterberate zu propagieren. Die Enttäuschung sitzt um so tiefer, wenn es dann daneben geht.

    ...und ich halte dagegen wenn Du versuchst die Biene zu verstehen und Dir alle Mühe gibts dann geht es in der Regel nicht daneben. Hier handelt es sich im Übrigen um die "Bienenfarmerregel No 1". Obendrein propagiere ich keine "Null-Sterberate", ich berichte lediglich daß mir bisher NOCH NIE ein Volk vor oder nach dem Winter eingegangen ist. Um das hin zu bekommen muß man tatsächlich sehr viel tun, das ist kein Selbstverständnis.

    Aber gerade WEIL es auch vorkommen kann daß es ein Volk nicht schafft empfehle ich jedem Beginner die Bienenfarmer-4er-Regel:

    1. EIN Volk ist wie KEIN Volk
    2. ZWEI Völker sind ie EIN Volk
    3. DREI Völker sind das Mindeste und
    4. VIER Völker sind kein Volk zu viel

    Natürlich gibt auch die Bienenfarmer-4er-Regel keine Garantien wenn Du die "Bienenfarmerregel No 1" nicht einhältst. Ich kenne einen Imker mit über 40-jähriger Erfahrung und vielen Völkern dem seit Sommer bereits 5 Völker eingegangen sind. Ein anderer Imker mit über 20-jähriger Erfahrung dem von seinen 20 Völkern seit Sommer 8 eingegangen sind. Ein Imker mit drei Völkern dem seit Sommer zwei davon eingegangen sind. Ein weiterer Imker dem von seinen fast 20 Völkern alle eingegangen sind.

    So, das gibt jetzt wieder Hatespeech

    Jetzt von diesem Völkchen die Finger zu lassen nach dem Motto "Ich schau nicht hin, dann wird schon nix passieren!" oder "Man macht zu dieser Zeit nix an den Völkern!" oder "Erfolgreiche Imker halten in dieser Zeit die Füße still!" halte ich für extrem naiv. Solche Sprüche kann nur jemand von sich geben der ausreichend viele Völker hat und dem es egal ist wenns eines der Völker eben nicht schafft. Is doch ganz normal im Winter bis zu 20% der Völker zu verlieren, oder?

    Ich imkere zwar erst seit ein paar Jahren aber mir ist NOCH NIE ein Volk vor oder nach dem Winter eingegangen, ich denke also ich weiß schon wovon ich rede. Daß dies nicht so bleiben wird befürchte ich jetzt schon. Ich werde wohl schon mit zunehmender Völkerzahl das eine oder andere Volk verlieren müssen, das hat bis dahin aber noch eine ganze Weile Zeit.

    Klar kann man sich die Frage stellen ob es bei diesem Volk überhaupt einen Wert hat zu helfen. Geholfen mit nix tun ist aber in keinem Fall. Wäre das mein einziges Volk dann würde ich ALLES

    dafür tun damit es eine Überlebenschance hat und sei diese auch noch so gering.

    Ok, das war jetzt vielleicht etwas unglücklich formuliert, denn ich tue bei allen meinen Völkern ALLES damit sie eine reelle Überlebenschance haben - das ganze Jahr über.


    Kurzer Nachtrag:

    Ich war heute bei meinen Völkern. Zwei muß ich jetzt schon nachfüttern, obwohl ich alle Völker auf etwa 20kg aufgefüttert hatte. Ich habe die Isolierung auf der Gaze kurz angehoben, gesehen daß zwei der Völker bereits mit einigen Bienen oben saßen und hab dann die Ellenbogenwaage eingesetzt. Dabei festgestellt daß die Beuten für Dezember zu leicht sind. Morgen bekommen die zwei Völker Futterteig aufgelegt.


    Was ich damit sagen will?

    Um diese Jahreszeit die Finger von den Völkern zu lassen führt gegebenenfalls zu toten Völkern im Frühjahr. Nur dumme, naive "Imker" schauen nicht nach ihren Völkern, nur weil das früher mal so war.