Beiträge von Draychel

    Zitat

    Bist du "Mitglied" in einer Landwirtschftlichen Berufsgenossenschaft...?


    Nein bin ich nicht, warum die Frage?
    Nur weil ich einen appellativen Schreibstil habe?
    Ich möchte einfach nur mal wissen, wie die Einstellung der Imker zu diesem Thema ist.
    Vielleicht bin ich die einzigste, die denkt, dass wir was ändern müssen, oder es gibt
    noch einige, die der gleichen Meinung sind und dann könnten wir was ändern.


    Ich finde es nur erschreckend, wie das Thema einfach Todgeschwiegen wird !


    Zitat

    Ist die AFB im Saarland? Ist dann ja nicht mehr weit weg...


    Sie wurde leider jetzt schon an 2 Bereichen entdeckt!

    Bei uns gibt es leider keine Seuchenkasse :(


    und auch keine jährlichen Futterkranzproben, welche die Sporenbelastung in den Völkern kontrollieren kann,
    ohne dass schon klinische Faulbrutzellen zu sehen sind.
    Durch diese Proben kann man schon vorher passende Maßnahmen durchführen, ohne das Volk gleich abzuschwefeln,
    ich weiß ja nicht wie es euch dabei geht zu sehen, wie eure Völker sterben: ich fand es furchtbar...


    Man sollte alles unternehmen um diesen Vorgang zu vermeiden, zum Wohl der Bienen!


    Meiner Meinung nach sollte jeder Imker gewisse Pflichtnormen erfüllen und einem Verein angehören.
    Auch sollte Bundesweit jährlich Futterkranzproben aller Völker gezogen werden, um die Seuche endlich in den Griff zu bekommen!


    Warum der ganze Aufwand mit dem entseuchen?
    Wir möchten in den nächsten Jahren keine klinische Faulbrut mehr an unserem Stand haben und desswegen so viele Sporen wie möglich vernichten,
    schließlich halten diese Sporen eine Temperatur von über 150°C unbeschadet aus und können über Jahre hinweg überdauern!


    Die Varroa ist mit einfachem Drohnewabenausschneiden und richtigem Ameisensäureeinsatz in den Griff zu bekommen.
    Gegen die Faulbrut sind wir ohne Futterkranzproben machtlos...


    Das mit den Glaskontainern ist auch nicht gut, jeder Kontainer sollte wieder eine Bienenklappe bekommen.
    Das erreichen wir nur, wenn nicht nur ein einzelner sich beschwert, sondern jeder Imker müsste sich drum kümmern

    An alle Imker und Imkerinnen,


    wie die Überschrift verrät, frage ich euch, welche Krankheit ihr am schlimmsten/ schwierigstem sieht!?


    Die meisten Beiträge handeln über die Varroa und auch in Zeitungen findet man zu 90% die Varroa als am häufigsten genannte Bienenkrankheit!
    Ich frage mich, warum ich selten einen Artikel über die amerikanische Faulbrut finde und warum jeder über dieses Thema schweigt.


    Ich selbst hatte schon meine Erfahrung mit der Amerikanischen Faulbrut gemacht:


    * 8 Völker letztes Jahr eingewintert --> 7 (scheinbar) gesunde, starke Völker und 1 (sichtbar) faulbrutverseuchtes eingegangenes Volk
    Nach 2 Jahren Imkererfahrung ein großer Schock: wie konnte das nur passieren? Nur mit neuen Rähmchen, Zargen Werkzeug gearbeitet; unter Hitze und Druck geschaffene Mittelwände und alles hygienisch sauber. Was ich persönlich noch schlimmer finde ist, dass wir niemals eigenständig die Diagnose hätten ziehen können: Faulbrut. Erst bei einer Gesundheitskontrolle aufgrund des Verkaufs unserer Bienenvölker, brachte den Befund und das Volk wurde umgehend abgeschwefelt.


    * Doch damit nicht genug. Innerhalb der nächsten Wochen fanden wir in den verbliebenen 7 Völkern 1,2 Faulbrutzellen. Was tun?
    Die Völker waren extrem stark (auf 2 Zargen), also versuchten wir die Methode: geschlossenen Kunstschwarmverfahren (Bienen von Waben trennen).
    Der bereits gesammelte Honig wurde geschleudert (100 kg) und alle Waben eingeschmolzen.


    * Nun kam der größte Aufwand: Das Entsäuchen!
    Amerikanische Faulbrut ist eine Bienensäuche und wird durch winzigste Sporen extrem schnell verbreitet und setzen sich in jede ach so kleinste Ritze.
    Wir mussten jede einzelne Zarge in kochend heißer Natronlauge (extrem ätzend, lebensgefährlich) tauchen. (wir bekamen keine Unterstützung und mussten alles aus eigener Kasse bezahlen, über 1000 € ò.Ó)
    Die Standplätze entsäuchten wir mit Brandkalk.
    Insgesammt 2 Wochen strammer Arbeitsaufwand, was neben beruflicher Betätigung stark an den Nerven zehrte :(


    Doch warum erklär ich das alles:
    ich möchte euch verdeutlichen wie sehr die Faulbrut eine Gefahr für die Imker ist.
    Die Varroa kann man durch Ameisensäure vorbeugen, doch gegen die Faulbrut können wir nix machen, rein garnichts!
    Und es wird auch nichts gemacht =( zumindest bei uns nicht.
    Und genauso wie die Varroa gibt es in JEDEM Volk einen gewissen Anteil an Faulbrutsporen, denn erst ab über 10 000 000 (!!!) Sporen sieht man die Faulbrutzellen in einem Bienenvolk.
    Wir bekamen die Faulbrut durch einen 81 alten Imker, der über 1 km von uns entfehrt steht (Faulbrutsperrbezirk im Saarland NUR 1 km, weil unsre Bienen auch nur 1 km weit fliegen --> völliger nonsense!!!), der im Thema Faulbrut leider wenig Ahnung hatte und seine Waben offen (!!!) in seinem Bienenhäusschen lagerte!


    So jetzt aber genug davon, nun ich möchte eure Meinung zu dem Thema Faulbrut hören!
    Mit freundlichsten Grüßen
    P.S: Bin für Fragen und Anregungen offen: christina-thewes@web.de