Beiträge von isartaler44

    Hallo Bienengral,
    das gleiche hatte ich letztes Jahr, starken Totenfall, vor allem bei den neu geschlüpften Jungbienen.
    Aufgetreten ist das ganze Ende Juli/ Anf.August bei Tagestemperaturen so um die 24-27 Grad.
    Wie immer, habe ich meine 3 Völker genau gleichzeitig behandelt, allerdings nicht mit dem Nassenheider, sondern mit dem Liebigverdunster und FAM Dispenser. Diese hatte ich mit 70% AS bestückt, obwohl für Liebig-Verdunster 85 % AS empfohlen wird, was ich für zuviel halte.
    Der Stock, bei dem das aufgetreten ist, hatte in den 2-3 Tagen vorher ausgesprochen viele Einflieger, worüber ich mich sehr gefreut habe.
    Meine Erfahrungen zusammengefasst sind:
    - bei Temp. über 20 Grad nur 60% ige AS verwenden, egal mit welchem Verdunster.
    - bei Temp. über 28 Grad keine Behandlung mit AS
    - bei vielen Jungbienen/Einfliegern Verdunsterfläche reduzieren bzw. kleinerer Docht beim Nassenheider, noch besser: Behandlung zurückstellen ein paar Tage, bis sich die Einflieger eingeflogen haben.
    mein genereller Grundsatz lautet: "Bienen schonen"
    - lieber mehrere Stoßbehandlungen von 3-4 (max.7)Tagen als Langzeitbehandlungen
    - im Zweifelsfall lieber kleinere Verdunstungsrate einstellen (Docht bzw. Verdunsterfläche), da fallen immer noch genug Milben
    - täglich Milbenfall kontrollieren (auch um festzustellen, ob Ameisen oder anderes Getier die Milben abtransportiert!).


    Noch ein Wort zu den Verdunstern:
    1. NASSENHEIDER: Ich habe den Nassenheider getestet, mit Wasser und den Dochtgrößen 1 und 3. Alle 1-2 min fällt ein Tropfen, wobei 14 Tropfen = 1 ml sind. Er ist sehr emfindlich was die Dochtqualität (Kapillarwirkung) angeht (neuer Docht/alter Docht/ verschied. Dochtmaterialien wie Orig.docht, Filzdocht etc.). Das ist mir zu heikel, auch in der Handhabung ist er mir zu kompliziert.


    2. FAM Dispenser: Sehr praktisch, gut handzuhaben, wenig Totraum, da sehr flach, aber Verdunstungsmenge nicht kontrollierbar, ich verwende ihn meist für Kurzzeitbehandlung, Öffnung auf "1", gefüllt mit 120 ml AS 60% oder70%.


    3. LIEBIG Verdunster: Ebenfalls sehr praktisch, wird alles zu Hause vorbereitet, Verdunstermenge wird - je nach Volkgröße und Temperatur - über das Verdunsterpapier eingestellt (auch zu Hause) und kann an der Skala nach einem Tag kontrolliert werden (30 ml/Tag sind ein ganz guter Wert). Nachteil ist der große Totraum (Leerzarge) und, für mich, der umfangreiche Materialtransport (3 Leerzargen).


    Und immer Wetter beobachten, unter 15 Grad ist AS fast wirkungslos, es sei denn man verwendet 85% AS, da diese einen höheren Dampfdruck hat, aber wehe die Temperatur steigt plötzlich.-

    Ich schiede nicht ein. Allerdings imkere ich nach Warré. Grundsätzlich bin ich aber auch kein Freund davon, die Kästen in einer doch eher kühlen Jahreszeit zu öffnen, um Trennschiede einzubringen.-


    Die Warré-Beuten haben ja einen Querschnit von 30 x 30 cm (innen) und die Zargen sind 21 cm hoch. Der quadratische Querschnitt minimert die Wärmeverluste der kugelförmigen Wintertraube und des ebenfalls etwa kugelförmigen Brutnestes. Außerdem ermöglicht er, die Zargen in Winterstellung zu drehen, was die Wärmeverluste nochmals vermindert. Diese Winterstellung behalte ich - je nach Witterung - etwa bis zum 20. März bei (Frühlingsanfang). So kommen meine Bienen mit ungefähr 11 - 12 kg Futter durch den Winter. Dabei hilft sicher auch die gute Wärmeisolation nach oben mit der 10 cm dicken Heukissen-Zarge.


    Das Einschieden bei Warré ist m.E. schon deshalb nicht sinnvoll (und auch schwierig), weil die Völker zum Überwintern immer auf zwei (evt. auch drei) Zargen sitzen sollten. In der obersten ist dabei im wesentlichen das Futter (eine Zarge enthält rund 10 kg), auch bei größter Kälte bestens zugänglich weil es oben warm ist.


    Noch was: Hoher Futterverbrauch heißt für die Bienen viel Arbeit. Insofern halte ich den den Futterverbrauch für einen ganz guten "Stressparameter".

    Hi Ihr Auszugs"geschädigten",


    da möchte ich doch mal einen Gedanken loswerden, der mir vor einiger Zeit kam:
    Vielleicht ziehen eingeschlagene Schwärme aus "neuen" Wohnungen deshalb wieder aus, weil ihnen diese nicht passt, z.B. weil sie da irgendwelche Spuren von Varroabehandlungen riechen. Auf den Gedanken kam ich, weil ich desöfteren schon gehört habe, daß selbst nach "erfolgreichen" Varroabehandlungen im Herbst Bienenvölker verschwinden, einfach so... vielleicht sind die Behandlungsspuren, die an der Beute "hängen" bleiben, doch zu intensiv? Und daß nichts hängen bleibt, kann ich mir kaum vorstellen.
    Für mich ist die Frage: wie könnte man das testen?, z.B. Ziehen frisch eingeschlagene Schwärme auch aus nagelneuen Beuten aus, die noch nicht mit AS, MS, OS oder sonstigen Varroakillern in Berührung kamen?
    Hat jemand von Euch dazu schon Beobachtungen gemacht?


    Alexander, der Isartaler


    Hallo,
    der Link lautet http://www.immenfreunde.de. Der Initiator und Promotor dieser page (mit Forum) ist vermutlich Bernhard Heuvel, der selbst einiges zu Warré verfaßt hat und über den ich selbst auf Warré gestoßen bin.
    Außerdem findet man eine engl. Übersetzung des Buches "L'Apiculture pour tous" von Abbé Warré als freies e-Book auf http://warre.biobees.com/beginner.htm.


    Eine deutsche Übersetzung gibt es auch, die habe ich mir mal als pdf-file runtergeladen (ca. 3500 kB), ich weiß aber nicht mehr wo. Zu finden ist die wahrscheinlich über google, Stichwort: "Bienenhaltung für Alle".


    Gruß,
    Alexander


    P.S. hier noch eine Ergänzung:
    Warré-Beuten kann man kaufen bei:
    http://www.holtermann.de oder bei http://massivholz-tischler.at

    Zitat von artejagd

    Hallo Alexander,
    die Warre hat durchaus ihre Vorteile. Kommt drauf an, was du willst.Es gibt im "www" ein Warre -Forum. Dort solltest du dich auch informieren um dir eine eigene Meinung bilden zu können.
    LG Tino
    Foto: meine Warre gestern, kurz nach mittag- ein Schwarm, "mein" erster !


    Hallo Tino,
    danke für Deinen Hinweis mit dem Warré-Forum. Da werde ich versuchen, mich schlau zu machen. -
    LG,
    Alexander.
    P.S. Hast Du Deinen Schwarm erwischt?

    Hallo Kai,


    vielen Dank für die rasant schnelle Antwort.
    Nach der ausgiebigen Lektüre von Warré's Buch "Bienenhaltung für alle" hatte ich verstanden, dass die Warré-Beute ebenfalls eine Magazinbeute ist, mit Zargen der Abmessungen L x B x H = 30 x 30 x 21 cm. Diese werden für Stabilbau nur mit Oberträgern ausgestattet. Für Mobilbau müsste man die Oberträger zu Rähmchen ergänzen.


    Zur Betriebsweise im Stabilbau-Fall:
    Überwintert wird im Regelfall mit zwei Zargen, wegen der quadratischne Form ist Warm- oder Kaltbaustellung möglich (wie z.B. bei der 11er DN Beute, diese hat aber Zargen der Abmessungen 40 x 40 x H cm). Im Frühjahr werden nach Warré 1-2 Zargen untergesetzt, im Jahresverlauf wird ggf. immer nach unten erweitert.
    Die Bienen, die ja bevorzugen, den Honig oben einzulagern, bauen nach unten weiter aus und das Brutnest wandert allmählich nach unten. Abgenommen werden die Zargen immer nur von oben.
    Wegen der geringen Zargen-Abmessungen von 30 x 30 cm wird nur wenig Honig seitlich vom Brutnest eingelagert, was drei Vorteile hat:


    1. Die obere Zarge wird relativ schnell voll. Wenn sie brutfrei ist, kann man sie abnehmen und den Honig daraus gewinnen (eigenes Kapitel!).
    2. Im Winter ist es vorteilhaft wenn der Honig fast nur oben ist, da ist es immer warm und da kommen die Bienen auch bei großer Kälte hin. Seitwärts kommen sie bei großer Kälte nur hin, wenn die Traube groß genug ist, Deshalb gibt es auch immer wieder verhungerte Bienen, obwohl seitwärts noch Honigwaben vohanden sind. (Laut Warré kommen die Bienen mit 12 - max.14 kg Futter bzw. Honig über den Winter. Meine Vereinsimker sagen, sie brauchen eher so um die 18 kg.)
    3. Die "Durchlaufzeit" der Zargen von unten nach oben dauert ca. 2-3 Jahre, Im 1.-2. Jahr sitzt das Brutnest drin, im 2./3. Jahr der Honig.
    Im Herbst: wenn die unterste Zarge nicht oder fast nicht ausgebaut ist, wird sie wieder weggenommen. Die oberste Zarge wird im Spätsommer nur dann abgenommen, wenn sie keinerlei Brut enthält. Einfüttern für den Winter braucht man fast nicht, da meistens genug Honig da ist.

    Soweit die Warré-Theorie. Ob die Praxis so funktioniert, weiß ich nicht, zumindest erscheint mir alles recht plausibel.
    Noch zum Thema "Reinhaltung": Ich schätze, da muß ich mir öfter mal eine Königin kaufen, aber der Austausch der Königin erscheint mir nicht so trivial und kann daneben gehen.


    Also nochmals Danke für Deine schnelle Antwort
    Gruß,
    Alexander

    Hallo,
    ich habe 3 Kernfragen:
    1.Was haltet ihr von der Warré-Beute"?
    2.Kennt jemand die Warré-Betriebsweise?
    3.Passen Warré und Dunkle zusammen, bzw. gibt es da kritische Punkte, die ich als Anfänger auf jeden Fall vermeiden sollte?


    Zu meinen Voraussetzungen und Zielen:
    ich bin Anfänger und neu hier im Forum.
    Nachdem ich mich seit 2 Jahren mit Bienenhaltung beschäftige (theoretisch), will ich jetzt praktisch einsteigen. Habe einiges gelesen, einen Kurs für Neu-Imker gemacht.


    Das ganze soll okologisch sinnvoll sein, deshalb heimische Biene und "bienengerechte" Haltung (was immer bienengerecht ist).
    Sehr gut hat mir die Warré-Betriebsweise und -Beute gefallen, aber beides ist hier im Verein unbekannt, außerdem sind hier die meisten Mitglieder "Carnica-Fans", von denen keine Unterstützung kommt.
    Wenn ich mit der Dunklen anfange, wird ein Problem die Reinhaltung sein. Außerdem habe ich die Befürchtung, dass bei den unvermeidbaren Kreuzungen "Stecher" entstehen.


    Mich interessiert jede Meinung!
    Alexander Köhler