Werkzeug für den Start

  • Hallo zusammen,


    heute und auch in der Vergangenheit bekam ich Anfragen, welches Werkzeug für den Einstieg benötigt wird, bzw. zu empfehlen ist.


    Die Beantwortung will ich nun mal in Angriff nehmen. Aber es spiegelt nur meinen Geschmack wieder. Wenn jemand andere Tipps hat, immer her damit. :)


    Für meinen Geschmack benötigt man unbedingt einen guten Stockmeißel (möglichst Kombiwerkzeug; siehe Foto), einen Besen, einen Smoker und einen Weiselfänger, worin man die Königin sicher parken kann.


    Bei dem Smoker empfehle ich direkt den Kauf eines großen Smokers. Denn erstens lassen sich die kleinen schwerer in Gang bringen und halten und außerdem wächst der Bestand häufig und ein kleiner Smoker raucht nicht mehr lange genug.


    Als Zusatz empfehle ich eine geeignete Wabenzange. Ich weiß, dass da die Meinungen auseinander gehen und einige Imker nie eine Zange benutzen. Ich sehe aber nur Vorteile! Wie auf meinem Foto zu sehen, habe ich 2. Eine für die dicken (modifizierten) Oberträger und eine für die normalen. Das ist wichtig, da sie sonst nicht gut funktionieren und die Waben sich drehen, was sehr böse enden kann.



    Bei dem Besen gibt es mittlerweile noch eine Neuerung. Es gibt Besen mit integriertem einfachen Stockmeißel. Das finde ich sehr praktisch. Besonders bei der Honigernte, wenn man den Besen eh die ganze Zeit in der Hand hat. Dann muss man nicht ständig das Werkzeug wechseln, sondern kann die Waben mit dem Besen lösen und abfegen. Das spart viel Zeit. :P



    LG Johannes

  • Fast vergessen. :lol: Einen Einlöttrafo oder für den Anfang wenigstens ein Einlöt-Rillenrädchen bracht man natürlich, sonst kann man ja keine MW einlöten.


    Ein Wabendraht-Spanner ist auch hilfreich. Dann funktioniert am mMn das Rillenrädchen nicht mehr und ein Trafo ist zwingend nötig.


    LG Johannes


    Zuchtkoordinator im Bundesverband Dunkle Biene Deutschland e.V.

    http://www.bv-dunkle-biene.de/
    Eine Mitgliedschaft in unserem Verein ist ein guter Beitrag zum Erhalt unserer einheimischen Dunklen Biene. Wir wollen die imkerlichen Kräfte bündeln und Interessenten und Züchter näher zusammenbringen.


    Infos zur mir und meinen Bestellmöglichkeiten gibt es auf meiner Webseite: https://www.dunkle-bienen.com/

  • Moin moin,
    anstelle des abkehrbesens geht auch wunderbar eine Gänseschwinge,zudem empfehle ich einen Imkerlehrgang
    oder wenigstens ein gutes Buch.
    Wenn ich dann endlich 1 Bienenvolk habe,benötige ich in der Magazinimkerei auch Leerbeuten und Ersatzrähmchen,sonst ist der Schwarm bald weg.


    LG Herbert

  • Zitat von Herbert

    ...zudem empfehle ich einen Imkerlehrgang
    oder wenigstens ein gutes Buch.
    Wenn ich dann endlich 1 Bienenvolk habe,benötige ich in der Magazinimkerei auch Leerbeuten und Ersatzrähmchen,sonst ist der Schwarm bald weg.


    LG Herbert


    Sehr richtig, Herbert. ... Das fällt für mich jetzt aber nicht mehr unter "Werkzeug". :)


    Aber besonders mit den Leerbeuten und den Rähmchen hast du absolut Recht. :!: Als Grundsatz gilt da, dass man immer mehr braucht, als man glaubt. :lol:


    LG Johannes


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  • Zitat von Johannes

    Besonders bei der Honigernte, wenn man den Besen eh die ganze Zeit in der Hand hat. Dann muss man nicht ständig das Werkzeug wechseln, sondern kann die Waben mit dem Besen lösen und abfegen. Das spart viel Zeit.


    Hallo


    vom Besen bin ich so gut wie ab. Noch mehr Zeit spart: Bei der Honigernte setzen ich am Vorabend eine Bienenflucht unter den Honigraum und kann morgens den HR ohne Bienen abnehmen ohne eine einzige Wabe abzukehren. Die letzten eventuell verbliebenen Damen fliegen auf dem Weg zur Küche/Schleuderraum ab. Den Besen mögen die meinen auch nicht so und tun das dann auch recht bald kund... :wink:


    Hab mir im Winter noch ein paar einfache Zwischenböden mit Bienenflucht gebastelt. Das ist natürlich auch Zeit und Materialaufwand. Aber im Winter hab ich auch mehr Zeit als bei der Honigernte. Eine Wabenzange habe ich noch nie besessen und vermisse sie auch nicht.


    Gruß Heiko

  • Zitat von Heiko

    ...Hallo


    vom Besen bin ich so gut wie ab. Noch mehr Zeit spart: Bei der Honigernte setzen ich am Vorabend eine Bienenflucht unter den Honigraum und kann morgens den HR ohne Bienen abnehmen ohne eine einzige Wabe abzukehren. ...


    Hallo Heiko,


    ich hab jetzt wirklich paar Tage gebraucht, um mir zu überlegen, warum ich das eigentlich nicht (mehr) so mache. :P Die Antwort ist denkbar simpel. Ich benutze seit paar Jahren keine ASGs mehr zur Honigernte. Die Teile gehören meiner Auffassung nach schlicht nicht in ein Volk. Sie "zerteilen" den Organismus Bien. Das finde ich schlecht. Deshalb kann ich auch nicht garantieren, dass im HR keine Brut ist. Folglich muss ich jede Waben begutachten und abkehren. :wink:


    Ein ASG kommt bei mir nur noch kurzzeitig bei der Zucht zum Einsatz, um die Königin zu separieren.


    LG Johannes


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  • Zitat von Johannes

    Die Antwort ist denkbar simpel. Ich benutze seit paar Jahren keine ASGs mehr zur Honigernte. Die Teile gehören meiner Auffassung nach schlicht nicht in ein Volk. Sie "zerteilen" den Organismus Bien. Das finde ich schlecht. Deshalb kann ich auch nicht garantieren, dass im HR keine Brut ist. Folglich muss ich jede Waben begutachten und abkehren.


    Hallo Johannes,


    ist das mehr so ein Gefühl oder hast du auch schon konkrete negative Auswirkungen eines Absperrgitters beobachtet? Würde mich mal sehr interessieren.


    Vom Gefühl würde ich dir Recht geben. Da werden Drohnen und Kö vom HR abgetrennt. Aber...


    ...mir ist es schon öfter passiert, dass trotz entsprechender Brutraumfreigabe die HR (ohnen Gitter) im unteren Bereich angebrütet wurden. Und zwar alle Rähmchen und das ist dann wirklich ärgerlich. Wirtschaftsvölker bekommen bei mir inzwischen alle Absperrgitter. Damit ist das Zusammenleben wirklich friedlicher.


    Gruß Heiko

  • Zitat von Heiko

    Hallo Johannes,


    ist das mehr so ein Gefühl oder hast du auch schon konkrete negative Auswirkungen eines Absperrgitters beobachtet? Würde mich mal sehr interessieren.


    Vom Gefühl würde ich dir Recht geben. Da werden Drohnen und Kö vom HR abgetrennt. Aber...


    Hallo Heiko,


    na wie das bei Imkern manchmal so ist, wird es wohl ein Gefühl sein. :mrgreen: Aber ich kann gerne versuchen, meine Beweggründe zu erklären.


    Ich habe die Erfahrung gemacht, dass bei meinen kurzen Stoßtrachten mitunter so schnell so viel Nektar eingetragen wird, dass die Bienen vollgesaugt nicht mehr durch das ASG gehen wollen. Als Folge bleibt der Nektar lange im Brutraum und dieser verhonigt. Dies führt zu Schwarmstimmung. Außerdem befürchte ich, dass den Bienen die Trocknung des Honigs und nicht zuletzt die ungehinderte Kommunikation des Volkes durch so ein Gitter erschwert wird. Natürlich schaffen sie beides trotzdem. Aber so ein Gitter kann zumindest keine positiven Auswirkungen auf das Volk haben. ... Wenngleich die negativen vielleicht auch vernachlässigbar sind. :wink:


    Das von dir angesprochene Problem von teils bebrüteten Honigwaben kenne ich natürlich auch. Auch deshalb benutze ich nur noch Halbzargen im HR. Hier hat sich folgendes als günstig erwiesen:
    Der erste HR kommt auf den BR, wenn die Tracht unmittelbar bevor steht. Die Königin hat kaum Zeit, um viel zu bestiften, zumal der Honigkranz im BR ihren Aufstieg behindert. Wenn erst mal der erste HR mit Honig angetragen ist, kann man den nächsten darauf stellen. Im besten Fall sind in dem ersten HR nun mehr oder weniger 10 cm hohe Flächen mit Nektar. Darüber läuft die Königin ziemlich sicher nicht. Somit sind die oberen HR mit ziemlicher Garantie brutfrei. Lediglich der untere könnte teilweise bebrütet sein.


    Mit großmaßigen HR geht das natürlich nicht so gut und macht weniger Spaß. Hier kann das Brutnest einen schon zum Wahnsinn treiben. :mrgreen:


    Auch könnte ich mit vorstellen, dass bei Läppertrachten die Rechnung nicht aufgeht und da ein ASG durchaus sinnvoll sein kann. Denn die Königin wird weniger rasch durch den Nektar nach unten abgedrängt.


    Letztlich muss sich jeder selbst klar werden, was er dem "Organismus Bien" zumuten kann und will! Natürlich macht das Arbeiten ohne ASG bei der Honigernte und der Schwarmkontrolle mehr Arbeit für den Imker. Aber solange ich mir zumindest einbilde, dass ich meinen Bienen im Gegenzug weniger zumute, geht das für mich in Ordnung. Man darf nicht vergessen, dass Honigernte und Schwarmkontrolle eine Störung von vielleicht 10-20 Minuten pro Volk bedeuten. Ein permanent eingelegtes ASG bedeutet für die Bienen eine (von mir vermutete) Störung über mehrere Monate. :?


    LG Johannes


    Zuchtkoordinator im Bundesverband Dunkle Biene Deutschland e.V.

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  • Hallo,


    ich habe letztes Jahr bei allen Völkern ( Zander,Langstroth 2/3 ) mal mit ASG geimkert.
    Bei meinen Langstroth 2/3 Beuten habe ich sonst eher ohne Gitter gearbeitet. Mit ASG ist natürlich bei Schwarmstimmung von Vorteil nur den Brutraum durchschauen zu müssen. Auch die Suche nach der Königin ist etwas einfacher.
    Bei Honigkränzen ist es bei mir noch nie vorgekommen, dass die Königin hoch zum Bestiften ist. Kann natürlich bei Trachtmangel schon sein wenn die Bienen Futter zehren dann Brut oben angelegt wird. Kam aber bisher noch nicht vor. Trotz ohne ASG konnte ich die Bienenflucht nutzen. Ich habe immer beim Einlegen nachgeschaut, wann Brut kommt. Wenn es wenig Brutwaben waren habe ich geschaut ob ich sie eine Zarge tiefer hängen kann und ggf Honigwaben hochhängen kann.


    Ich denke ich werde dieses Jahr je nach dem ohne ASG wieder imkern. Möchte mal was ausprobieren, was ich mal beobachtet habe :mrgreen:


    Habe mal gehört bei einem Kollegen der ne Brutwaben übers ASG in den HR gehängt hatte, haben die Bienen trotz vorhandener Königin Nachschaffungszellen angelegt. Also kann das Gitter schon stören aber es gibt auch Völker die nichts machen würden. Kommt halt einfach auf den Charakter des Bienenvolkes an. Sind auch verschieden wie jeder Mensch......


    Viele Grüße
    Michael