Meine Erfahrungen mit der Heidebiene - A. m. m. lehzenii 3

  • Zitat von El-Tommy

    Noch eine Kleinigkeit.
    Ich habe seit ich diese Biene habe, beobachtet, wie viele Schwärme es pro Volk gibt.
    Im Schnitt gibt es bei mir vier Schwärme und das Restvolk.


    Also je den Vorschwarm, 3 Nachschwärme und das Restvolk mit einer Jungkönigin.


    Herzliche Grüße,
    Tommy


    Hallo Tommy,


    vier Schwärme pro Volk :) Das ist ja wirklich eine ganze Menge. Angenommen, man erwischt einen Großteil oder vielleicht sogar alle davon, kriegt man bald einen schönen Völkerstand zusammen!


    Was mich interessiert: musst Du beim Restvolk, welches im "Ur-Korb" verblieben ist, für die folgende Zeit zufüttern oder sonst helfend eingreifen? Sind ja doch über die Zeit gesehen viele Bienen, die abgehen. Oder regeln die Tierchen sich das selber mit den Vorräten für den Winter etc.


    Schlägst Du die Nachschwärme wieder in Körbe ein und kommen diese auch ohne "Starthilfe" in Schwung?


    Gruß
    Manny

  • Hey Manny!


    Ich füttere prinzipiell nicht, weder die Schwärme, noch das Restvolk. In Hungerzeiten kann es aber vorkommen, dass Hilfe nötig ist, die gebe ich dann auch!
    Mein erster Schwarm aus diesem Jahr, den ich hier auch schon erwähnte flog vor 18 Tagen, er hat ohne Hilfe die erste Zage DNM fast völlig ausgebaut (Naturwabenbau). Honig bekomme ich meist noch im Jahr des Schwarmes von den frühen Schwärmen. Die späten lasse ich in Frieden, damit sie auf ihrem eigenen Honig überwintern können.


    Die Schwärme gehen teils in Strohkörbe, teils in Beuten. Das mache ich "frei Schnauze", je nachdem wie viele Wirtschaftsvölker ich überhaupt beherbergen kann und wie viele Strohkörbe ich frei habe. Ich möchte auf Dauer ca. 8 Strohkörbe haben. Die anderen Völker sollen in Beuten leben.


    Die Völker die zu viel sind, nimmt ein Kollege, mit dem ich zusammenarbeite...


    Lg, Tommy

  • moin Tommy,
    erstmal Glückwunsch zu den Bildern.
    Ich selbst habe ja noch keine Bienen, aber das wird hoffentlich nicht so bleiben.
    Nun habe ich erstmal ne Frage zu Deinen Stroh-Körben. Du hast geschrieben, dass Du diese zur Völkervermehrung nutzt. Wie kann ich mir das vorstellen? Nutzt Du sie deshalb, weil Völker in Körben wegen des Platzmangels eher zum Schwärmen neigen?
    Oder setzt Du etwa Schwärme zunächst in Körbe, um sie dann, wenn sie genügend gewachsen sind, auf Beuten umzusetzen? Und wie kann sowas funktionieren?
    Volle Honigtöpfe und glückliche Bienen wünscht
    Sabine

  • Hallo Andreas,
    zu deinem interessanten Beitrag habe ich noch ein paar Fragen. Bislang habe ich noch keine Bienen, was sich aber demnächst ändern soll.


    Ich habe Dich so verstanden, dass Du zum Ende des Bienenjahres Sammelbrutableger machst, und alle Waben entfernst.


    Bauen die Damen denn um die Jahreszeit noch neue Waben in ausreichender Zahl für den Winter aus, oder wie funktioniert das?


    Ich kann mir auf jeden Fall vorstellen, dass die totale Wabenerneuerung einmal im Jahr auch gut zur Begrenzung der Varroa ist, deshalb interessiert mich Deine Betriebsweise.


    viele Grüße
    Sabine

  • Hallo liebe Forumsgemeinde
    Möchte mich nicht einmischen aber folgende Meinung zum Thema äussern


    Bauen die Damen denn um die Jahreszeit noch neue Waben in ausreichender Zahl für den Winter aus, oder wie funktioniert das?


    Genau in diesem Satz seh ich auch eine Problematik jeder hat ja seine Erfahrungen und Praxiskenntnisse.Ich hab bisher immer in Bezug Volkserstellung schlechte Überwinterungsqouten wenn ich nach dem Zeitpunkt ab etwa 15-20 Juni dies durch führte,irgendwie sind bei meiner Betriebsweise diese Völker bei später Erstellung fast alle nicht über den Winter gekommen warum auch immer aber es war bei mir bisher auffallend.Der Bien sollte nach meiner Meinung nicht zu spät im Jahresverlauf seine Lebenbedingungen für die Überwinterung ordnen b.z.w. erstellen können.Sicherlich spielen da jede Menge andere Faktoren nee Rolle zur sicheren Überwinterung mit bei.Es ist ja nicht nur die Anzahl der zu bauenenden und benötigten Waben sondern auch das lebens notwendige Klima in der Bienenwohnung brauch auch seine gewisse Zeit zu gesunden Überwinterungsbedingungen
    Meine Devise ist somit das ich keine Völker zur Überwinterung nach dem mitte Juni Zeitpunkt mehr zur Überwinterung erstelle.
    Schätze mal das wahrscheinlich viele Anfänger durch eine zu späte Völkererstellung im Jahresvelauf dann im nächsten Frührjahr enttäuscht sind wenn die Beute leer ist.Gerade bei den dunklen Bienen erscheint mir dies ein wichtiger Faktor zu sein,oder hat da jemand hier in der Forumsgemeinde da eventuell andere Paxiserfahrungen ?
    imkerliche Grüße

    ABER DIE NATUR VERSTEHT GAR KEINEN SPASS, SIE IST IMMER WAHR, IMMER ERNST, IMMER STRENGE; SIE HAT IMMER RECHT UND DIE FEHLER UND IRRTÜMER SIND IMMER DES MENSCHEN. J. W. V. GOETHE
    Wir sind alle nur Gast auf dieser schönen Erde

  • Zitat von sabine.leck

    Du hast geschrieben, dass Du diese zur Völkervermehrung nutzt. Wie kann ich mir das vorstellen? Nutzt Du sie deshalb, weil Völker in Körben wegen des Platzmangels eher zum Schwärmen neigen?
    Oder setzt Du etwa Schwärme zunächst in Körbe, um sie dann, wenn sie genügend gewachsen sind, auf Beuten umzusetzen?


    Hallo Sabine,


    Ich nutze es, dass die Völker auf Grund des recht engen Raumes in den Körben schnell in Schwarmstimmung kommen und rasch Schwärme abgeben.
    Es wäre vollkommen unsinnvoll Schwärme erst in einen Korb zu setzen und später umzuziehen, dabei würde ja der Gesammte Wabenbau, mit der Brut und dem Futter verlohren gehen!



    Zitat von Andreas R.

    ... schön etwas über die Eigenschaften Deiner Bienen zu hören, meine Frage wo stammen deine Heidebienen her? aus Norwegen? Und seit wie viel Generationen hältst Du sie bei Dir?


    Jetzt komm ich mir gerade sehr neugierig vor.


    Hallo Andreas, ein bisschen Neugier schadet nicht ;) Ich habe die Heidebienen tatsächlich aus Norwegen, und ich halte sie seit 5 Generationen. Ich habe zwar auch Reinzuchten, aber bin mit meinen Eigegen Nachkommen vollkommen Zufrieden. Die Eigenschaften haben sich bis jetzt kaum geändert. Die Farbe ist bei den späteren Generationen nicht ganz so schön dunkel, aber bis auf, dass die Nachkommen nicht ganz so ruhig sind, habe ich keine schlechten Erfahrungen mit ihnen gemacht. Ich bin zufrieden, außerdem kann sich ja wohl kaum jemand permanent reine Dunkle halten.




    Zitat von Andreas R.

    Deine Betriebsweise finde ich ausgesprochen interessant. Die Trennung von Wirtschaftsvölkern und Fleischvölkern betreibe ich ja auch ein wenig. Dieses Jahr werde ich noch sehr viel über Ableger vermehren. Ab nächsten Jahr will ich ausschließlich über Kunstschwärme, oder besser gesagt mit vorweggenommenen Schwärmen (mein Stand ist 50Km entfernt, da geht das nicht so gut mit Schwarm fangen). Ich finde an Deinem Ansatz besonders Interessant das die Fleischvölker ein Minimum an Arbeit machen. Nicht eingefüttert werden müssen und durch die geringe Störung sicher viele friedliche und vitale Bienen liefern. Und gerade bei den Jungvölkern ist eine Harmonisches Bienenmaterial für die weitere Entwicklung sicher von Vorteil. Danke für Deinen tollen Bericht, ich hoffe es folgen weitere.


    Das mit deinen Vorweggenommenen Schwärmen finde ich klasse!! Das ist dem natürlichen Schwarmprozess immerhin sehr nahe. Und auch deine an die Heidebetriebsweise angelehnten Lüneburger Pütcher klingen sehr spannend. Und ja du hast recht, ich vermehre meine Völker ohne Aufwand. Und wenn man unbedingt will, dann kann man natürlich von den F* Völkern auch zurück zu RZ-Völkern. Ich beobachte jedoch z.Z. sehr gespannt, was bei meinen Folgegenerationen so passieren wird ... Weil ich bisher nicht feststellen konnte, dass z.B. der Schwarmtrieb weniger wurde, oder, dass ich nurnoch üble Stecher habe... Mal sehen wie das weiter geht.


    Danke für dein Lob!


    Also Lg,
    Tommy

  • Zitat von Andreas R.

    Gerade baue ich 50 Lüneburger Pütcher Die will ich in Zukunft nur noch einsetzen.


    Hallo,


    das ist ein völlig neuer Begriff für mich - "Lüneburger Pütcher". Davon habe ich noch nichts gehört oder gelesen, obwohl ich viel herumstöbere.


    Könnt Ihr mir näher erklären, wie solch ein Lüneburger Pütcher aussieht, woraus er gemacht wird usw.?


    Grüße
    Manny

  • Moin Tommy und Hobbyimker,
    zunächst mal vielen Dank für die informativen Antworten.
    Mich würde aber noch interessieren, ob auch andere die Erfahrung gemacht haben, dass eine totale "Bauerneuerung" (ich hoffe mal, mit dem Begriff jetzt nicht voll ins Fettnäpfchen gelangt zu haben) nach Johanni (24.06.) zu schlechten Überwinterungschancen führt.
    Ich wünsche volle Honigtöpfe und glückliche Bienen.
    Sabine

  • Zitat von sabine.leck


    Mich würde aber noch interessieren, ob auch andere die Erfahrung gemacht haben, dass eine totale "Bauerneuerung" (ich hoffe mal, mit dem Begriff jetzt nicht voll ins Fettnäpfchen gelangt zu haben) nach Johanni (24.06.) zu schlechten Überwinterungschancen führt.


    Hallo Sabine,


    also ich habe habe mit künstlicher totaler Bauerneuerung keine Erfahrung. Ich habe aber schon Schwärme nach Johanni gehabt ...
    Wenn diese noch groß genug ihr Wabenwerk erbauten (minimal ca. 5 Waben sind ganz gut, so meine Erfahrung) dann sind sie gut über den Winter gekommen.
    Allerdings kann ich da nicht auf großartige Erfahrungswerte zurück greifen.



    Lg,
    Tommy

  • Danke, Tommy,
    das hilft schon mal weiter.
    Ich habe gefragt, weil die LWG Bayern in einer kurzen Betriebsanleitung zu den TBH's empfiehlt, jeden Juli einmal eine totale Bauerneuerung zu machen. Ich selbst warte ja noch auf die Fertigstellung meiner Beuten (das Holz liegt seit fast zwei Wochen beim Schreiner um zugeschnitten zu werden, weil ich mir diesen 68,5 Winkel nicht zutraue). Und dann bekomme ich hoffentlich bald einen Ableger von meinem Imkerpaten, der total gespannt ist, ob das mit den TBH wohl klappt. Er selbst imkert nämlich in Segeberger Beuten mit Plastik-Mittelwänden. Ich finde es klasse, dass er trotzdem gespannt ist, wie sich Naturbau wohl macht, und mich nicht einfach für verrückt erklärt. Ein Hoch auf die Toleranz der Imker!
    lG Sabine

  • Hallo allerseits,


    irgendwann kommt es ja doch raus, und Euch kann ich es jetzt schon verraten (wir sind ja unter uns :P): ich bin seit einigen Tagen dabei, eine Infoseite speziell über Traditionelle Bienenkörbe, Klotzbeuten, alte Bienenstöcke etc zu erstellen. Ziel: das gesamte Wissen auf einer einzigen Seite zusammenzutragen.


    Wer Lust hat, bitte schön: http://bienenkorb.nordbiene.de


    Dort ist auch ein kleines Forum integriert. Die Seite ist aber noch im Aufbau.
    LG und Gute Nacht.
    Kai


    Aktualisierung: Das Forum Korbimkerei findet jetzt hier statt: http://imkerforum.nordbiene.de/viewforum.php?f=23

  • Hallo Tommy
    Schönen Dank für deine Photos und Beiträge.
    Auch ich führe eine Schwarmimkerei und freue mich, nicht der Einzige zu sein, der das aus vollen Zügen geniesst.
    Aus Mangel an Kuhfladen sind meine Strohkörbe noch nicht mit Bienen besiedelt,
    Allerdings erwarte ich nun eine Kuhfladenlieferung, so daß ich 2014 damit in die Gänge kommen werde.
    Dieses Jahr hatte ich 14 Schwärme und da sie auch gerne mal höhere Bäume anfliegen, mache ich diesen Herbst einen Baumkletterkurs ,
    wo ich insbesondere Anseiltechniken erlernen werde, um nicht irgendwann doch vom Baum zu fallen.
    Grüsse, Elk

  • Zwei meiner Strohkörbe waren von der sächsichen Wespe bevölkert.
    Bis gestern Nacht, dann kam der Dachs, erklomm das 1,5m hohe Podest, warf die Körbe herunter und vernaschte die Nester.
    Ich gehe mal davon aus, daß es einem Bienenvolk nicht anders ergangen wäre.
    Somit weiß ich nun, daß Körbe bei mir unbedingt fest verzurrt sein müssen.
    Elk

  • So ist es.
    Was mir noch aufgefallen ist:
    Beide Wespennester waren sehr stark, aber nach dem Überfall habe ich dort keine einzelne Wespe mehr gesehen.
    Das verwundert mich, weil der Dachs ja wohl nicht jede Wespe verspeist haben kann.
    Kann mir das jemand erklären?
    Sollte ich meine Körbe mit Bienen besiedeln, werde ich diese in einer für den Dachs unerreichbaren Höhe aufstellen.
    Gruss, Elk

  • Zitat von elk030

    ...
    Schönen Dank für deine Photos und Beiträge.
    Auch ich führe eine Schwarmimkerei und freue mich, nicht der Einzige zu sein, der das aus vollen Zügen geniesst.
    ...


    Hallo Elk, ich freue mich, dass Dir die Beiträge gefallen und Du ebenfalls die Schwarmimkerei betreibst. Für mich ist und bleibt es die schönste Betriebsweise!


    Zitat von elk030

    ...
    Zwei meiner Strohkörbe waren von der sächsichen Wespe bevölkert.
    Bis gestern Nacht, dann kam der Dachs, erklomm das 1,5m hohe Podest, warf die Körbe herunter und vernaschte die Nester.
    ...


    Das tut mir leid für Dich. Was macht Dich sicher, dass es der Dachs war? Würde mir das passieren könnte ich im Nachhinein kaum sagen, ob es der Dachs war. Da bin ich nun gespannt, woran Du/ man das erkennen kann. Sind die Körbe durch typische Spuren verunstaltet?


    Viel Freude und Glück allerseits,
    Tommy