Alles andere sind entweder massive Bienenstörungen (ich gehöre zu den Minimalstörern und schneide z.B. grundsätzlich keine Drohnenbrut und breche ebenso grundsätzlich keine Weiselzellen, zerstöre also vorsätzlich kein Bienenleben)
Verstehe ich schon, das ist ein Dilemma und derzeit haben wir die Wahl zwischen Pest und Cholera.
Brutentnahme ist für mich eine Notlösung. Das 5B-Verfahren ist umfangreicher und ja, die Eingriffe sind massiv. Dafür wird nur sehr wenig Brut tatsächlich vernichtet und auch das kann man bleiben lassen und die Bienen doch schlüpfen lassen (ob es sinnvoll ist, ist die andere Frage - nächstes Jahr weiß ich vielleicht mehr).
Kurz gefasst ist 5B:
B1 - Brutbegrenzung. Absperren der Königin auf zwei Waben (Abfangwaben) für 10-14 Tage vor der Honigernte. Dadurch hat man nur noch verdeckelte Brut in dem Bereich, in dem die Königin nicht ist.
B2 - Brutentnahme. Sämtliche Waben werden am Tag der Honigernte aufgeteilt auf zwei Brutscheunen, pro Brutscheune kommt eine der Waben aus dem Absperrraum mit den aufsitzenden Bienen. Die Bienen der verdeckelten Brutwaben werden auf neue Mittelwände abgekehrt. Die Königin läuft mit auf die neuen Mittelwände ein.
B3 - Bauerneuerung, die ergibt sich im Mutterstock nun zwangsläufig. Die Bienen werden mit Sirup gefüttert.
B4 - Behandeln nach ca. 4 Tagen (Muttervolk) mit Oxal- oder Milchsäure, das Muttervolk ist ja brutfrei.
B5 - die Brutscheunen. Die werden 4-5 Tage verschlossen temperiert gehalten (Wasser geben!). Dann werden sie an einen anderen Stand verbracht und mit Teig gefüttert; das Flugloch eine Bienenbreite offen. Nach weiteren 8 Tagen ist eine Nachbeschaffungskönigin geschlüpft (oder es kann eine Reinzuchtkönigin eingeweiselt werden). Die verdeckelte Brut ist ausgelaufen, die offene Brut der vormals abgesperrten Waben verdeckelt. Die Bienen werden auf Mittelwände plus statt der Absperrwaben je eine ausgebaute Wabe gegeben, behandelt (Milch- oder Oxalsäure) und gefüttert mit Sirup. Die Absperrwaben können eingeschmolzen werden.
Wer es genauer nachlesen will, bitte auf bienenforum.com nachlesen, ist nur inzwischen sehr umfangreich der Thread. Aber Chrigel, der die Methode beschrieben hat, ist dort immer noch aktiv, falls es Fragen gibt
Wenn alles klappt, hat man statt einem nun drei unbelastete Völker. Das ist ein Vorteil und gleichzeitig ein Nachteil der Methode (wie gesagt, wenn alles klappt - irgendwann hat man dann einfach zu viele Völker, das wächst ja doch auch recht stark so). Und es ist schon eine arge Materialschlacht.
Weitere Vorteile die ich sehe:
- man hat unbelastetes Wachs
- etwaige Sporen werden gleich mit entfernt, quasi wie beim Schwärmen
- man kann mit den vergleichsweise sanften Säuren arbeiten und muss nicht mit AS ran.
Nachteil ist halt der doch sehr massive Eingriff ins Volk.