Sicheres Zusetzen einer Königin

  • Gestern habe ich die aufgesetzten Zargen, wo die Versandköniginnen eingeweiselt wurden, abgenommen und auf ihre entgültigen Plätze gestellt.
    Da die darunterliegenden Honigräume wegen der herrschenden Lindentracht teilweise bereits voll waren, gab es schon Verbau. Auf den Zwischenböden bemerkte ich auffälligen Totenfall von Jungbienen. Daraus schließe ich, daß auslaufende Brut mehr Zuwendung bedarf. Die Wärme von unten ist zwar sicherliich hilfreich, doch für einen glücklichen Schlupf nicht ganz ausreichend. Da fehlen doch die fürsorglichen Ammenbienen.
    Zwei Einheiten waren via Trennschied doppelt belegt. Diese galt es zu trennen, ging aber überraschend einfach.
    Nach dem Verbringen der bienenbesetzten Waben, folgte der Rest; ähnlich, wie bei einem Schwarm.
    Nach den eingebrachten Königinnen habe ich nicht gesucht. Allein das Umsetzen war für menen Geschmack erstmal der Störung genug. Wege der nun ausbleibenden Wärme habe ich die Gitterböden erstmal geschlossen.
    Nun kann ich nur hoffen, daß sie sich auch warm genug halten können und daß selbstredend die Königinnen noch leben. Möglicherweise ist die ganze Sache eine Geigelei, doch warten wir es ab.
    LG Elk

  • Eins noch:
    Zwei dieser Völker musste ich zum späten Abend noch mal verstellen, weil es erste Anzeichen von Räuberei gab.
    Alles nicht so einfach, Elk

  • Hallo Elk :)


    Interessanter Verlauf der Ereignisse.
    Danke für Deine spannenden Protokolle.
    Könntest Du bitte die "ersten Ereignisse von Räuberei" etwas genauer beschreiben.


    LG Skipper

  • hmm interessant - was aber wenn der Nachbar die gleiche Sorte hat? Sind da schon aggressive Ereignisse oder Rangeleien am Flugloch zu beobachten? Wie erkennt man rechtzeitig Räuberei?


    Mal noch ne andere Frage bitte, lieber Elk:
    Morgen bekomme ich eventuell meine 3 KapellmannDuBiKÖs :wink:
    Ein C-Imker in meinem Dorf will mir einen Fegling erstellen für die Pflegebienen. An sich wollte ich das anders haben.


    Für die KÖs hab ich mir drei Mini+Beutchen, LiebigFutterzargen und 6 Futtertaschen gebaut. Mein Plan ist, die Futtertaschen links und rechts an den Rand der Minis zu hängen, sodass im Zentrum nur noch Platz für 4 MiniWaben mit Mittelwand oder Starterstreifen ist - also immer noch üppige ApideaDimensionen für die Zeit der Begattung.


    Kann ich die Bienen aus dem Fegling hinterher auf die Minis verteilen oder sollen die lieber direkt in die Minis eingefegt werden? Und wenn die KÖs doch noch nicht geschlüpft sind, wie lange kann ich die Pflegebienen in den Minis warten lassen? Füttern ist klar.


    LG Skipper

  • Hi
    Warum läßt du dir den Fegling nicht am tatsächlichen Ankunftstag dieser 3 Königinnen erstellen?
    oder du gehst mit deinen Minis und den Königinnen zu ihm, um dann gleich jeden einzelnen Mini ordentlich mit Pflegebienen zu bestücken.
    LG Elk

  • Tja, das hatte ich auch vor, lieber Elk, :|
    Der C-Kollege hatte aber sonst leider keine Zeit mehr und ich wollte auf n letzten Drücker nix anbrennen lassen - war froh, dass ich zeitnah noch ein paar Bienen bekommen konnte und ausserdem hatte ich die Minis noch nicht ganz fertig.


    Jetzt ist der Fegling im Keller, die Minis sind fertig, die FuttertaschenEcken mit flüssigem Wachs abgedichtet, von den 20 KÖs sind schon einige geschlüpft und ich warte nur noch ab, bis Jörg zur Attacke bläst, dann düse ich nach Hannover, um die DuBiMädels morgen abzuholen.


    Jetzt kreist mir allerdings pausenlos die Räuberei im Kopf :?
    Da ich die Völkchen zunächst noch füttern muss (Teig- und 3:2-Futter) und die Linde allmählich zu Ende geht, lass ich das Flugloch noch auf Minimum klein und hoffe, dass wir die Durststrecke von der Begattung bis zur Eiablage schadlos überstehen. Da sind ja ausser der Räuberei noch viele andere Risiken: die KÖs könnten abgestochen werden, auf dem Hochzeitsflug vom Vogel gefressen werden, sich verfliegen, ... ach am liebsten würd ich mir 10 KÖs mitnehmen, wenn ich nur die Ammen dafür hätte :roll:


    Was kann ich denn sonst noch tun, um der RäubereiGefahr vorzubeugen?
    LG, Skipper

  • Moin
    Eine weitere Option wäre, dir von Jörg 2 Minis mit den Bienen des Zuchtvolkes gleich in Hannover füllen zu lassen.
    Die Annahme wäre dann gut. Bliebe dann eine Solokönigin für den Fegling, für den du folglich eine größere Beute bräuchtest. Besprich das doch mal mit Jörg, Elk

  • Ach so, für wieviele Tage verbleiben die Minis im Keller, bevor du sie abends aufstellst?
    Die Kellerphase ist in diesem Falle wichtig, damit die gebildeten Völkchen in sich zusammen wachsen können.
    Das wiederrum vermindert die Gefahr der Räuberei.
    Auch hier frag bitte Jörg, Elk

  • Moin :D


    Alles richtig und nachvollziehbar, was Du da schreibst, lieber Elk;
    hab letzte Woche mit Jörg schon stundenlang darüber telefoniert; der ist aber derzeit auch ein wenig knapp an Bienenfleisch :( sonst hätt ich es gern genau so gemacht, wie Du geschrieben hast.


    Die Kellerphase ist noch nicht definiert. Derzeit sind sie noch im Keller des Spenders. Will sie mir gleich holen und dann bei mir in den Keller stellen.


    An freien HolzBeuten hab ich jetzt noch 2 LiebigZanderZargen mit V-Boden, einen DreifachablegerVBoden mit LZZ und 4 modifizierte Zander/2 Minis (wie gezeigt). In meinen Bucki-V1 u -V2 hab ich blitzsauber ausgebaute und zum Teil verdeckelte MiniHonigWaben, die ich mir für die MiniAbleger "machen" ließ.
    Tja und jeweils eine Variante wollte ich reservieren, wie Du weißt, für meine geheime Liebe und (Plan-A)-Hoffnung für eine Kö von Kai. Ob Mini, Dreifach oder NormalZander überlasse ich der Wunschvorgabe bzw Empfehlung von Kai.


    In V3 ist die beim C-Kollegen gerettete Kö, die mit meinen B-Ammen (genau wie vorher zuhause) leider nur verhalten stiftet aber immerhin bei den Buckis am Leben blieb. War für mich ein interessanter Test, wie kooperativ meine Bs als Pflegeammen für ne C-Kö sind. Bei ner AMM-Kö mag das natürlich alles schon wieder ganz anders sein, fürchte ich :?


    Mag für erfahrene Kollegen alles sehr theoretisch, gewagt oder experimentell erscheinen aber ich bitte um Verständnis und Toleranz. So bin ich und so war es bei mir schon immer und hat mir durchaus zum Vorteil gereicht und ich hoffe natürlich, daß es bei meinem Start als ImkerDebutant hier auch so bleibt :wink:
    Für Tipps, Hinweise und Warnungen bei groben Denkfehlern, bin ich allerdings sehr dankbar.


    LG, Skipper

  • Asche auf mein Haupt. Ich habe gesündigt.
    "Bien" verzeih!


    Drei Ableger sind einigermassen stabil, eins musste ich wieder aufsetzen und zwei habe ich verloren.
    Was ist passiert?
    In erster Linie war ich einfach nur vorsetzlich dumm, weil ich nicht geprüft habe, ob diese künstlich aufgesetzten Volkseinheiten schon überlebensfähig sind.
    In drei Fällen war das nicht gegeben, weil das Verhältnis "ausgelaufene Brut" zu "verdeckelte Brut" noch nicht gestimmt hatte. Infolgedessen waren die bereits geschlüpften Bienen nicht in der Lage ihre verbliebene Brut ausreichend zu wärmen. Einen der drei habe ich durch Wiederaufsetzen noch retten können, musste aber erfrorene Brut entsorgen une neue auslaufende Brut zusetzen.
    Facit: Das mutwillige Verändern einer erprobten Methode erfordert im höchsten Maße eigenes Mitdenken.
    Hauptfehler: Vermeintlich auslaufende Brut war unerfahrenerweise falsch gewählt, zwar verdeckelt, aber halt "nicht" auslaufend.
    Anhang:
    Im Großen und Ganzen hat die Vermehrung meiner Bienen dieses Jahr auf natürlicher Weise stattgefunden.
    Meine besten dunklen Völker, übrigens hervorgegangen aus schwedischem Genmaterial von Kai, haben glücklicherweise geschwärmt. Was sich daraus nun entwickelt hat, besitzt eine erstaunliche Kraft.
    Ich gewinne den Eindruck die passende Biene für mein Waldgebiet gefunden zu haben.
    Demütige Grüsse, Elk

  • Moooment mal bitte, lieber Elk!

    Zitat von elk030

    ... musste aber erfrorene Brut entsorgen ...


    Wie kalt war denn das bei Euch? Und wie erkennt man erfrorene Brut?


    Zitat von elk030

    ... weil das Verhältnis "ausgelaufene Brut" zu "verdeckelte Brut" noch nicht gestimmt hatte. Infolgedessen waren die bereits geschlüpften Bienen nicht in der Lage ihre verbliebene Brut ausreichend zu wärmen. ...


    Wie bestimmt oder misst man die Verweilzeit für das Aufsetzen? Wie lang waren die denn drauf? Wie kann man denn um alles in der Welt erkennen, ob dieses von Dir beschriebene Verhältnis "ausgelaufene Brut" zu "verdeckelte Brut" stimmt?
    LG

  • Die Brut ist erfroren, weil sie nicht genügend gewärmt wurde. Dazu braucht es keine Minusgrade.
    Wenn du sicher gehen möchtest, läßt du sie einfach 2-3 Wochen drauf.
    Bei mir waren es 7 Tage, Elk

  • Auslaufende Brut ist vergleichsmäßig dunkel und hier und da stecken schon welche die Köpfe raus.


    Bei mir überwog die Sorge, daß diese aufgesetzten Völker Mangel an Wasser, Pollen und Pflege haben.
    Nun, Das Zusetzen von wertvollen Königinnen in Ableger aus a.m.m.m. ist eine Alternative, die ich
    auch erwogen habe. Das Risiko der Fremdartigkeit entfällt.
    Jetzt schaue ich, daß die verbliebenen Vier auf ihren grünen Zweig kommen, Elk

  • So wie die Dinge nun ausschauen, werden es mindestens drei, wenn nicht sogar vier dieser Ableger schaffen.
    Somit habe ich wieder Reinzuchtvölker zur Verfügung.
    Unabdingbar für mich, der, wenn auch nur über allmähliche Annäherung, doch auf lange Sicht eine möglichst reine A.m.m. Population aufbauen möchte.
    Sicher wären einige Fehler vermeidbar gewesen, doch solange ich gleiche Fehler nicht zweimal mache, bin ich schon einigermaßen zufrieden mit mir.
    So long, Elk

  • Bescheiden bist Du auch noch :o
    Du kannst sogar sehr zufrieden mit Dir sein!


    Könntest Du mir bitte noch mal den Begriff "Reinzuchtvolk" erläutern?
    Wo kommen sie her bzw wie sind sie entstanden? Hab da zwar so ein gefährliches Halbwissen aus Deinen Beiträgen, hätte es aber sehr gern von Dir noch mal kompakt :wink:


    LG