Calluna vulgaris und die Dunkle Biene

  • Als ich heute Abend nach "Feierabend" mal wieder bei den Bienen war, um nachzuschauen, wie das Futter abgenommen wird, vielen mir Bienen auf, die kurz vor dem Dunkelwerden noch damit beschäftigt waren, fleißig die wenigen Heidekrautpflanzen (Calluna vulgaris) zu besuchen. Es wurde Nektar und Pollen gesammelt. "Natürlich" waren es reine Dunkle Bienen; ein wunderschöner Anblick: Bienen mit pechschwarzem Hinterleib und dunkelbrauner Brustbehaarung. Unsere einheimische Honigbiene eben, die genetisch bestens an unsere heimische Flora und das Heidekraut angepasst ist.


    Ich hoffe, Ihr könnt ähnliche Erfahrungen machen.
    LG
    Kai aus Kiel

  • Hej,
    bei gerade 8° holte ich heute, gegen 12 Uhr, mein Heidevolk zurück an den heimischen Stand. Ich schätze auf 15 kg wirklichen Heidehonig, weil es ausser der Besenheide (Calluna vulgaris) dort keine Tracht gab. Mancher wird nun lächeln, doch hier oben ist die Imkerei beschwerlich und die Ernteergebnisse sind mit jenen in Mitteleuropa nicht zu vergleichen. Doch ist die Güte des wirklichen Naturproduktes Honig erstklassig. Es gilt insofern die Formel, "weniger ist mehr"!
    Und wenn ich bei den Heidekrautgewächsen und speziell bei der Besenheide bin, möchte ich erwähnen, dass in den deutschen Hausgärten (und Heidegärten) überwiegend eine für die Insektenwelt unnütze Form dieser Gattung/Art kultiviert wird. Es ist die Zuchtform der knospenblühenden Besenheide. Wir Imker sollten auf diese "tauben Pflanzen" hinweisen, wo immer es geht.


    Gruss,
    Bernd

  • Dem kann ich voll zustimmen.


    Allerdings schienen die Pflanzen mit sich nicht öffnenden Knospen eine kurze Modeerscheinung gewesen zu sein, denn diesjährig fand ich in Gartencentern und Baumärkten ausschließlich Calluna-Pflanzen mit geöffneten Blüten. Zur Freude aller Bienen und Insekten.


    Meine Calluna vulgaris und auch Erica cinerea (Grauheide) werden gut besucht.


    Zu den "Knospenblühern" kann ich sagen, dass sich die Pflanzen nach wenigen Jahren von "Knospenblühern" zu "Normalblühern" entwickeln. Ist jedenfalls bei einer alten Pflanze von mir so, die ich vor einigen Jahren als Knospenblüher gekauft hatte.


    LG
    Kai


  • Also Kai,
    zuerst natürlich ein scharfes "Pfui" an den Imker, der eine "taube" Calluna v. in seinen Garten pflanzt(e) :wink: Doch war es auch ok, denn so weiss ich um die (mögliche) Entwicklung dieser Art von "Schaupflanzen" zu Nutzpflanzen :D Ich bin gespannt, was ich in drei Wochen in den Baumärkten und Gartenzentren meiner Umgebung vorfinden werde.
    Ich habe in PE ein Heidegärtlein, in welchem sich alle heidetypischen Pflanzen finden: Besenheide, Rosmarinheide, Heidelbeeren, Preiselbeeren, Krähenbeeren, Katzenpfötchen u.v.m. Alle Pflanzen stammen von hier oben in Lappland. Es sind auch Spezies darunter, welche ich begründbar nicht erwähne....doch auch diese gibt es hier oben Massenweise, und sie stammen von meinem eigenen Grund und Boden. Einige sind in meiner HP zu sehen (bei "Ruf des Nordens - Sommer 2008"), und wer sich auskennt, weiss welche gemeint sind.


    Gruss aus Kvarnhult bei wechselhaftem Wetter und 12°,
    Bernd

  • Ich werds nicht wieder tun. :)


    Zu meiner Entschuldigung muss ich sagen, dass ich damals gar nicht wusste, dass es "taube" Callunas gibt. Habe das Kleingedruckte erst später gelesen...


    Wie kann man nur so etwas "erzüchten"...?


    LG
    Kai aus Kiel bei 19 Grad und Herbstwetter