Aktuelle Hochwasserlage

  • Hallo allerseits,


    aufgrund der derzeitigen Wetterlage sind viele Regionen in Bayern, Hessen, Thüringen, Sachsen-Anhalt und Niedersachen von Überschwemmungen, Überflutungen und Schlammverbringungen betroffen. In vielen Gegenden sind auch Imker mit ihren Bienen betroffen.


    Doch auch Kälte, Dauerregen und gar Schneefal in höheren Lagen mit einhergehendem Trachtmangel belasten Bienen und Imker sehr.


    Ist von Euch jemand betroffen? Hier könnt Ihr gern Euere Not schildern und nicht nur ein gutes Wort des Mitgefühls, sondern vielleicht auch reelle Unterstützung erhalten.


    LG
    Kai

  • Moin Kai,


    bei allem Mist durch das Wetter in Deutschland kann ich glücklicherweise vermelden: 12 - 18°C, bedeckt, wenig Sonne aber z.Z. auch wenig Regen. Es hatte hier auch fast 3 Wochen durchgeregnet und war teilweise sehr kühl (Nachts um die 5°C)...aber ausser dem Gemüse und Obst ist hier sonst wenig Schaden entstanden.


    Allerdings kann man erfolgreiches Imkern bei dem Klima vergessen...Königinnen werden nix, Brut wird teilweise ausgeräumt und von Honigertrag wollen wir nicht reden (ca. 50 kg bisher von 4 trachtstarken Völkern :roll: ).


    Es ist nun das 4. Jahr in Folge wo kein Erfolg zu sehen ist.....weder bei der Völkervermehrung noch beim Ertrag durch Honig usw.


    Wenn ich ehrlich sein soll, hatte ich schon 2 - 3 Mal den Gedanken den ganzen Mist hinzuwerfen. :evil:


    Klimaerwärmung? Ja klar und ich ziehe meine Hosen mit der Kneifzange an.....ich kann dieses Verarschungsgelaber der Medien schon nimmer hören.

  • Hallo Leute!


    Ich wohne zwischen Cham am Regen und Straubing an der Donau am Land im Bayerischen Wald. Entlang der Flüsse zeigt sich ein Bild des Grauens. Viele abgesoffene Städte, viele Schicksalsschläge. Am Land entwickeln sich kleine Rinnsale zu Bächen und Bäche zu kleinen Flüssen. Das nur eine Stunde entfernte Passau meldete 12 Meter 60 Wasserstand (Donau)! Man kann es kaum glauben. Auch die Landwirtschaft in den betroffenen Regionen wird starke Ernteausfälle zu verzeichnen haben.
    Zum Glück hat der Regen jetzt nachgelassen und es sind keine steigenden Wasserstände mehr zu erwarten.
    Meine Bienen hatten in den letzten zwei Wochen auch ganz schön zu kämpfen! Zuerst hatte sich mein ganzer Stand in einen Waldweiher verwandelt :shock: , was aber noch das kleinere Übel war, da meine Kästen auf Böcken stehen. Bewaffnet mit Schaufel und Hacke leitete ich das zulaufende Wasser in den 15m entfernten Bach, indem ich quer durch den Wald einen kleinen Graben anlegte. Mein Stand wurde ein wenig mit Rollkies aufgefüllt, da zu Hause noch ein kleiner Haufen da war. Dank 15PS Eicher und zwei Schubkarren kein Problem. Zum Glück traf ich an diesem Tag keinen Jäger, der hätte mich wahrscheinlich für ein vollgesuhltes Wildschwein gehalten! Die Folgen des anhaltenden Regens und der tiefen Temperaturen trafen mich allerdings härter. Ich hatte von zwei Dadant Vollvölkern zwei Brutableger wegen unzähliger Schwarmzellen gebildet. Unterstützt habe ich das ganze mit 1kg Zucker 1:1 pro Woche. So weit so gut dachte ich mir. Nur stehen auf dem angrenzenden Waldgrundstück 9 zweiräumige Zanderkästen eines Imkers, der gerade 10 Tage Urlaub in Südtirol machte. Die hatten offensichtlich auch Hunger! Mich hats anfangs noch gewundert, warum mein Volk 4 (Ableger) am Mittag bei Regen als einziger fliegt. Dann fuhr ich in die Arbeit. Am nächsten Tag bei einer Regenpause kontrollierte ich den Stand und stellte fest, dass V4 als einziger nicht fliegt. Das kam mir schon alles komisch vor. Kurzum schaute ich rein und traute meinen Augen kaum. Alle Bienen tot :shock: , teils mit den Köpfen in den Waben oder nur noch mit langsamen Bewegungen, viele Wachsbrocken und -teile, aufgefranste Waben, seitlich aufgebissene Weiselzellen und eine von ihrer Zelle herausgerissenen und tote Weisel am Gitterboden. Das war wahrlich ein Schock und ein heftiger und kurzer Raubzug, ich habe das Wort Blitzkrieg im Kopf. Trotzdem habe ich es im Mai noch geschafft, meinen Anfangsbestand zu verdoppeln, indem ich aus den ersten drei Völkern noch Material entnahm, da die zwei Ausgangsvölker sehr stark waren und ich die wöchentliche Ration auf 2kg Zucker pro Volk aufstockte. Das brachte auch ordentlich Gas in den Wabenbau (Naturbau). Die vorübergehende Räuberei brachte ich auch in den Griff, indem ich ein wenig entfernt im Wald einen halben Eimer Zuckerwasser öffentlich fütterte. Am Samstag Vormittag konnte ich bereits voll Freude meine neuen Königinnen in V3 und V4 zeichnen.


    Gruß Wolfgang

  • Hallo zusammen.


    Das Regengebiet hat auch hier verschiedene Teile böse mitgenommen.
    In Biblis ist das stillgelegte AKW, mit momentanem Endlager wohl mit Glück davon gekommen.
    THW, Feuerwehr und Andere haben da viel geleistet. Von mir zum AKW, wenn keine Bäume stehen würden könnte ich es sehen.
    Bei den Bienen schaut es mehr als bescheiden aus, Zwangsvermehrung und Völkerteilung ohne Futter und Erhaltungsfütterung.
    Will nicht zu viel jammern, anderen geht es schlechter.
    Bin froh wenn ich meine Völker erhalten kann und hoffe auf das nächste Jahr, wie schon die letzten Jahre auch.
    Positiv sind meine Schweden, stärkstes Volk, ausreichend Futter.
    Die Wahrscheinlichkeit das bald nur noch Melifera auf meinem Stand sind liegt bei 99,9999%

  • Zitat von Andreas T.

    Moin Kai,
    ---
    Wenn ich ehrlich sein soll, hatte ich schon 2 - 3 Mal den Gedanken den ganzen Mist hinzuwerfen. :evil:


    HAllo allerseits,


    ja, die Bilder und Berichte, die wir hier im Norden mitbekommen, zeigen wirklich schlimme Verwüstungen. Jeder einzelne Bericht ist für jeden Betroffenen eine Tragödie. Besonders schlimm stellt sich die Lage in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Teilen Bayerns dar. Niedersachsen und Brandenburg steht das schlimmste wohl noch bevor.


    Das Außergewöhnliche: ein derartiges Hochwasser verursacht ausschließlich vom Regen der letzten Wochen.


    Insbesondere den Imkern drücke ich natürlich alle Daumen, dass die Völker das überstehen. Andreas, trotz der Deprimierung jetzt ganz aktuell, die ich verstehen kann: die Liebe zu den Bienen wird bleiben, und mit ihr auch der Drang zum Weitermachen.


    Das wünsche ich allen!


    LG
    Kai

  • Zitat von imkerforum-nordbiene

    Das Außergewöhnliche: ein derartiges Hochwasser verursacht ausschließlich vom Regen der letzten Wochen.


    Nein, so sehe ich es gar nicht!
    - Die Zunahme des Wassers in den höheren Schichten, das diese Regen auslöste, ist durch die wärmere Erde entstanden.
    - Die Kanalisierung der Flüsse hat der Mensch gebaut. Ebenso hat dieser den Flüssen die Ausbreitungsflächen weggenommen.


    Resultat: Das angeblich intelligenteste Wesen der Erde ist Verursacher dieser Entwicklung.


    Wolfgang, der Heidjer

  • Zitat

    Resultat: Das angeblich intelligenteste Wesen der Erde ist Verursacher dieser Entwicklung.


    Das unterschreibe ich voll mit!


    Die Menschen haben noch nicht begriffen das sie dabei sind sich selbst alle Lebensgrundlagen zu zerstören.

  • Moin,


    ich glaube ihr habt Kai da missverstanden. Er wollte zwar sagen das "der Regen" schuld war aber zumindestens ich konnte aus seiner Aussage nicht rauslesen das er damit sagen wollte das wäre "natürlich".
    Zwar hat gestern in einem langen Bericht (weiß nicht mehr genau ob es auf ARTE oder 3Sat war) jemand dargestellt das die Wetterlage die für solche starken Regenfälle immer wieder vorkommt (wenn ich auch nicht ganz an die Aussage alle 100 Jahre glauben kann wenn man nur mal
    an 2002 zurückdenkt). Aber bei ähnlichen Regenfällen vor 100 Jahren war die Flüsse doch noch von ganz anderer Gestalt was die Größe ihres "Bettes", ihre Fließgeschwindigkeit und das vorhanden sein von Überflutungspoldern angeht. Ebenso lebten einfach wesentlich weniger Menschen im Land und damit auch an den Flüssen.

  • Hallo allerseits,


    ja, ich glaube es liegt an beidem, obwohl: regelmäßige Überschwemmungen hat es in Mitteleuropa schon immer gegeben. Gerade im Bereich der Urstromtäler war Deutschland eher eine große, flache Auenlandschaft.


    Lg
    Kai