Bücherskorpione als Varroavertilger

  • Hallo Hans-Jürgen,


    zunächst mal herzlich willkommen hier im Forum! :)



    Das mit den Bücherskorpionen halte ich für ein sehr interessantes, wenn gleich auch schwieriges Thema.
    Ich bin überzeugt, dass diese Skorpione Milben vertilgen. In Opa´s Hinterbehandlungsbeuten habe ich die auch noch kennen gelernt.
    Aber ich wage leider zu bezweifeln, dass ihre Verzehrleistung ausreicht um ein Volk milbenfrei (oder zumindest annähend) zu halten.
    Auch fürchte ich, dass die Skorpione durch z. B. Ameisensäurebehandlung Schaden nehmen. Einen geeigneten Lebensraum fänden sie wohl nur in nicht behandelten Völkern. Von derarten Experimenten halte ich aber nicht zu viel. Man riskiert selber Einbußen und auch den Nachbarimkern erweist man keinen Gefallen.


    In Kombination mit Varroatolleranzzucht (wo man ja eh nicht behandeln darf) sehe ich in den Skorpionen allerdings eine recht große Chance!
    Mal sehen, was die Zeit so bringt. Man sollte die Natur jedenfalls nicht unterschätzen!


    LG Johannes


    Zuchtkoordinator im Bundesverband Dunkle Biene Deutschland e.V.

    http://www.bv-dunkle-biene.de/
    Eine Mitgliedschaft in unserem Verein ist ein guter Beitrag zum Erhalt unserer einheimischen Dunklen Biene. Wir wollen die imkerlichen Kräfte bündeln und Interessenten und Züchter näher zusammenbringen.


    Infos zur mir und meinen Bestellmöglichkeiten gibt es auf meiner Webseite: https://www.dunkle-bienen.com/

  • Auch von mir erst einmal ein herzliches Willkommen.


    Johannes
    Hast dir den Film angeschaut? Da sind nämlich gleich einige Dinge erwähnt worden die du ansprichst. Also z.B. das Ameisensäure den Bücherskorpion tötet und wie viele es ca. bräuchte um die Varroa in Schach zu halten.


    In meinen Augen die wichtigste Aussage in dem ganzen Film ist die das es mit Chemie auf Dauer nicht funktioniert. Die Mittel sind alle wirksamer aber das Problem eher größer als kleiner....
    Ich versteh den Film jetzt auch so das es nicht unbedingt Hinterbehandlungsbeuten sein müssen aber doch schon Beuten die um Nistmöglichkeiten für den Bücherskorpion ergänzt wurden.

  • Hallo Kalli,


    leider hatte ich noch keine Zeit für den Film.



    Das mit den Hinterbehandlungsbeuten habe ich deshalb erwähnt, weil ich die Skorpione in meinen Magazinen noch nicht gesehen habe. Vielleicht liegt es an den offenen Gitterböden oder weil kaum Versteckmöglichkeiten da sind. Auch hatte mein Opa vor 15 Jahren noch keine oder nur sehr wenig Varroa. Behandlungen mit Ameisensäure oder so brauchte er noch nicht.


    Mal sehen, vielleicht schaue ich mir den Film die Tage doch mal an.


    LG Johannes


    Zuchtkoordinator im Bundesverband Dunkle Biene Deutschland e.V.

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  • Hallo nochmal,
    da ich den Bericht einigermaßen seriös finde hier noch einige Anmerkungen dazu.
    Mir hat gefallen, dass die Erfolge gezeigt und die Probleme nicht verschwiegen werden.
    Zugegeben wird dort unter optimalen "Laborbedingungen" gearbeitet. Ob das in der Masse funktioniert muss sich zeigen.
    1. Problem ist überhaupt Skorpione zu finden.
    2. Zwei Jahre Aufbauzeit einer Population bei gleichzeitiger Varoabekämpfung = Schädigung der Skorpione.
    3. Nisthilfen für die Nützlinge.
    Hier mochte ich etwas mehr ins Detail gehen.
    Im Film sieht man am Boden der Beute eine Schublade mit Nistmaterial für die Skorp.(ich kürze das jetzt mal ab) und
    Löcher in den Seitenwänden der Beute für den selben Zweck.
    Meine verwegene Idee : Wir benutzen bewegliche Rähmchen. Warum also nicht auch bewegliche Nisthilfen für die Skorp.?
    Die Schublade kann man sowieso herausnehmen. Ebenso könnte man neben jede Endwabe ein gelochtes Brett hängen um sie Skorp. für die Varoabehandlung herauszunehmen und danach wieder einzusetzen. Sicher wird man nicht alle erwischen aber doch eine große Menge retten können.
    Da ich, wie gesagt, eine Gärtnerei betreibe und hier ebenfalls viel mit Nützlingen arbeite finde ich, dass dieser Ansatz der Varoabekämpfung auf jeden Fall der Mühe wert ist.
    Sollten die Ergebnisse erfolgreich sein kann ich mir vorstellen, dass die Firmen die Nützlinge züchten den Bücherskorpion mit ins Programm nehmen.
    Hummeln für die Bestäubung werden ja auch angeboten, da ist der Schritt zu den Bienen nicht sehr groß.
    Soweit erst mal für heute und vielen Dank für die nette Begrüßung.
    Auf wiederlesen!
    Hans-Jürgen

  • Du meinst als Ansatz also das man die "Nistschublade" der Skorpione für die Zeit der Behandlung rausnimmt?


    Da wäre dann nur die Frage wohin damit für die Zeit.


    Anders könnte man vielleicht auch überlegen/nachprüfen wie es mit der Verträglichkeit von AS-Alternativen ist.
    Wenn ich den Film richtig verstehe ist Oxalsäure schon mal nicht tödlich bei "erwachsenen" Bücherskorpionen und bei jüngeren waren sie sich nicht sicher.
    Wäre jetzt z.B. mal wichtig zu prüfen ob sie Thymol vertragen oder dieses Hopfenmittel. Beides ist ja eine gute Alternative zu AS (welches ja auch nicht ungefährlich ist und jedes Jahr ja auch so einige Bienen killt). Ebenso fehlt noch die Prüfung wie der Skorpion mit Milchsäure klar kommt.


    So rein von der Grundlage her denke ich mir das zu Anfang der Skorpion die Milchsäure ersetzen kann da beide ja nur die Varroa außerhalb der Brutzellen erwischen.
    Wenn man so dann irgendwie über die 2 Jahre kommt die es braucht bis in der Beute genug Skorpione sind kann man weiter schauen.

  • Hallo Hans-Jürgen,


    vielen Dank für die kurze, aber gehaltvolle Zusammenfassung!


    LG Johannes


    Zuchtkoordinator im Bundesverband Dunkle Biene Deutschland e.V.

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  • Hallo,


    für alle, die noch an Bücherskorpione als Varroatilger glauben: Untersuchungen haben letztendlich bestätigt, dass Bücherskorpione nicht zur Varroadezimierung beitragen: http://apicultureconference201…elifersVarroa-v2-copy.pdf



    LG
    Kai