Nassenheider Verdunster: Starker Bienen-Totenfall nach Ameisensäure - Behandlungsabbruch

  • HAllo allerseits,


    anbei ein neues Kurzvideo, bitte hier klicken:


    https://www.youtube.com/watch?v=TJGx80HyIiE


    Heute entdeckt: massiver Totenfall von ausnahmslos geschlüpften Jungbienen während der Behandlung mit dem Nassenheider Verdunster. Behandlung wie bereits beschrieben: strikt nach Vorschrift.


    Sofortiger Abbruch der Behandlung bei ALLEN weiteren Völkern.


    Hoffentlich habe die wertvollen Königinnen überlebt.


    LG, KAi. Freude kommt bei diesem Video leider nicht auf.


    Nassenheider bei Amazon: http://amzn.to/2xFvf9X


  • Dasselbe Problem hatte ich dieses Jahr auch: ab dem sechsten Tag der Behandlung mit AS und dem Nassenheider professional hatten die Völker hunderte von Toten vor dem Flugloch. Ich habe jedoch weiterbehandelt bis keine Milbe mehr fiel. In der Beschreibung für den Verdunster stand: Behandlung mindestens eine Brutperiode lang - länger schadet nicht.
    Bei der Durchsicht: jede Menge erwachsene Bienen, aber KEINE verdeckelte Brut - Ende August.
    Künftig werde ich viermal Kurzzeitbehandlung vornehmen.


    Weiß jemand Bescheid über Behandlung mit Oxalsäure mit einem Tuch, das vier Wochen in der Beute bleibt? Auf der Seite Immelieb wird davon geschrieben, aber der angekündigte Folgebericht für 2003 von ist nicht aufzufinden.


    Nefesch

  • DAnke Nefesch für Deine Rückmeldung. HAttest Du auch Königinnenverluste?


    Nachtrag: Dochtgröße MAXIMAL laut Anleitung; Flugloch laut Anleitung "normal, der Volksstärke entsprechend", der Docht lag nicht auf dem Fliestuch auf ( habe extra drauf geachtet), und die Flaschen waren dicht verschraubt. Eigentlich meine ich, SEHR sorgfältig gearbeitet zu haben und genau nach Anleitung. Dann dürfte doch so etwas nicht passieren.


    LG
    Kai

  • Bei der Behandlung mit Ameisensäure ist ins Besondere bei hoher Luftfeuchtigkeit mit Totenfall zu rechnen. Hier muss immer die Witterung beachtet werden.
    Seit zwei Jahren verwende ich die Ameisensäure nicht mehr. Ich behandle meine Bienen zurzeit mit Apitraz und einer anschließenden Restentmilbung mit Oxalsäure-Zuckerlösung, sobald die Bienen brutfrei sind. Seitdem habe ich keine Winterverluste zu verzeichnen. Ameisensäure sollte nicht höher als 60%-ig sein. Bei höher konzentrierter Ameisensäure ist der Totenfall bei ungünstiger Witterung noch stärker. Der Behandlungserfolg jedoch nicht besser. 85 %-ige Ameisensäure verdunstet schneller. Bei 60%-iger Ameisensäure ist der Behandlungszeitraum größer, da sie langsamer verdunstet. So unterscheidet sich der Behandlungserfolg bei beiden Varianten nicht wesentlich. Ich habe beide Konzentrationen bei meinen Bienen vor zwei Jahren getestet.

  • Auch ich hatte eine Menge Totenfall nach der Ameisensäure 60% mit dem Nassenheider Professional zu beklagen und habe die Behandlung nach 5 Tagen abgebrochen. Zum Glück haben meine Königinnen diese Tortour überlebt. Ich werde mich jetzt nach Alternativlösungen umschauen und auch Anwenden.
    Es nützt doch nichts, wenn die AS Behandlung in D zwar zugelassen ist, es jedoch sehr, sehr hohe Verluste gibt, trotz 100%ige Enhaltung der Anwendungsvorgaben.

  • Wenn die Brut geschädigt wird ist die Konzentration eindeutig zu hoch. Das hat beim Nassenheider prinzipiell nichts mit der Witterung zu tun, da das Verdunstungsprinzip weitestgehend witterungsunabhängig ist.
    So wie es mir jetzt vorkommt, aufgrund dessen, was ich in euren Kommentaren gelesen habe, ist die Beschreibung des Geräts nicht in Ordnung, die Dochtgröße ist zu groß, dadurch fliesst zuviel Säure pro Zeit aus. Da muß ganz sicher ein kleinerer Docht gewählt werden.
    Bei der Säurebehandlung mit Methansäure soll ja die Brut mitbehandelt werden, das ist ja im Gegensatz zur Oxal- oder Milchsäure grade der Vorteil dieser Behandlung. Die Milben in der verdeckelten Brut sterben dann ab ohne das die ungeschlüpften Bienen Schaden nehmen. Sterben diese jedoch ist die Konzentration zu hoch.
    Ist die Konzentration mit dem richtigen Docht richtig eingestellt, dann darf es ruhig auch mal naß und kühler werden, die Konzentration in der Luft ist dann gleich hoch, weil einfach mehr Fliessoberfläche von der Säure nass wird. Ist es dagegen heiß und trocken, dann ist der Fleck auf dem Fliess ganz klein, weil hier schon sehr schnell die Säure verdunsten kann. Die Säure-Luftkonzentration ist aber immer noch die gleiche, egal ob kühl oder warme Witterung.


    Ich benutze bei meinen Bienen zur Zeit den senkrechten Nassenheider Verdunster, den ich in ein Rähmchen eingebaut habe. Mit Fliess und einem Fliegengitter drumherum. Und bei mir sind die Bienen in Ordnung. Ich hatte bei einem Stock vor der Behandlung beobachtet, das es schon eine Biene mit kurzen Flügeln zu sehen war, also war eine Behandlung dringenst nötig und dort sind auch sehr viele Milben gefallen. Bei den anderen Völkern sieht es bei mir ganz normal aus.
    Milben fallen auch noch nach Behandlungsende, weil die Säure nachwirkt.
    Ich persönlich halte das Prinzip, was beim Nassenheider Verdunster verwendet wird, grundsätzlich als das beste Prinzip, wenn man schon mit Methansäure behandelt. weil es witterungsunabhängig ist. Aber natürlich nur, wenn die Säurekonzentration richtig eingestellt ist.
    Und hier stimmt dann irgendwas nicht, die Beschreibung ist falsch oder der Docht zu groß, irgendwas ist falsch gelaufen. Ich kann das leider nicht weiter nachvollziehen. Mögliche Fehlerursachen sind hier imho:
    Beschreibung des Gerätes falsch - dadurch zu großer Docht gewählt. Dann das Volumen falsch abgeschätzt was auch zu falscher Dochtgröße führt. Säurekonzentration größer als 60% benutzt (vielleicht ist was beim Verdünnen falsch gelaufen ?)
    Dann die Art der Beute, ist sie unten offen ? Rundum geschlossen und die Zugänge reduziert ? Dann natürlich kleineren Docht verwenden.
    Wichtig ist die Konzentration in der Luft innerhalb der Beute. Die Bienen können in Maßen durch zufächeln auch die Säurekonzentraion regeln, was bei rundumgeschlossener Beute mit verkleinertem Flugloch dann nicht so gut geht. Bei richtiger Dochtwahl ist das dann aber von Vorteil, damit auch wirklich alle Milben abgetötet werden.


    Im Anhang 2 Bilder von einem meiner Rähmchen mit den von mir eingebauten Nassenheider, ich hab verwende diese Variante, weil ich damit kein zusätzlich Volumen erzeuge, wenn man den Professional oben draufsetzt, dann braucht man eine weitere Zarge, das ist ungünstig. Und flach verdunstet nicht so gut wie senkrecht, niemand wirft nasse Handtücher auf den Boden und erwartet, das sie dort gut trocknen, sondern man hängt sie auf. Daher ist diese Variante deutlich besser.



    Schönen Gruß aus Schwarzenfeld



    [attachment=0]nassenheider_senkrecht_1.jpg[/attachment]



    [attachment=1]nassenheider_senkrecht_2.jpg[/attachment]

  • Hallo Kai


    Sorry !!!


    Ich Denke es handelt sich bei dir um einen Anwender Fehler!
    In der Anleitung des Nassenheider Verdunster steht.


    ,,Nach 2 Tagen Kontrolle der Verdunstungsmenge"
    Pro Tag 20-25 ml Säure,bei Volksstärke/ Beutentyp 2 Zargig.


    Wenn dann nach 5 Tagen 200 ml verdunstet ist,hast du nicht kontrolliert und der Docht war zu groß.


    Ich benutze der Nassenheider seit 3 Jahren ohne Probleme.,250 ml und Docht Nr.2 "
    Bei meinen Behandlungen Mitte July und Mitte August reicht die Flüssigkeit bisher genau für 10 Tage.
    Ich denke der Nassenheider funktioniert sehr gut,,bei richtiger Anwendung "
    Man sollte sich aber nicht immer auf die Gebrauchsanweisungen verlassen.
    Glauben ist gut,Kontrolle ist besser.
    Noch eine Frage : Hattest du AS 60 oder 85% benutzt ?


    Gruß Dirk Zander

  • Moin Kai,
    sünde für die Bienen,den Nassenheider kenne ich zwar ,habe ihn aber noch nie angewendet.Wie Steffen schon richtig schreibt spielt die
    Luftfeuchte eine riesenrolle,zudem solltest Du meines erachtens nach beim Behandeln alle Fluglöcher voll geöffnet haben.
    Wirklich ein trauriger Anblick,aber vielleicht hast Du ja noch Glück im Unglück und die Königinnen leben.


    LG Herbert

  • Hallo Kai,
    das hatte ich beim Nassenheiter auch schon. Bei einem Docht war die Durchflussmenge viel zu hoch. Bei mir waren allerdings die Folgen nicht so gravierend, da Holzbeuten, in den ersten Tagen der Behandlung, wie ein Puffer wirken. Auf jeden Fall sollte man, am Anfang, die Durchflussmenge kontrollieren.


    LG Bernd

  • Hallo zusammen


    ja, das höre und sehe ich immer wieder, dass es mit dem Nassenheider und der Ameisensäure leicht zu Überdosierungen kommt - auch bei vermeindlich richtiger Anwendung. Letztes Jahr hat ein Bekannter von mir seinen gesamten Bestand verätzt - die Völker waren dann vor dem Winter stark geschwächt: Totalverlust.
    Die richtige Dosierung der Ameisensäure ist IMHO eine heikle Angelegenheit - auch für erfahrene Imker.
    Deshalb verzichte ich auf die Ameisensäure und behandle mit Thymol und Oxalsäure-Spray - das zeige ich auch in meinen Imkerkursen so und gerade auch Anfänger kommen mit diesem Behandlungskonzept einfacher zurecht.

  • Ja, genau: den gibt es in der Schweiz schon etwas länger - ist in Deutschland, soweit ich weiss, seit diesem Jahr zugelassen.
    Statt "träufeln" kann man die Bienen einsprühen. Darf ich den Link hier posten?
    Ich will keine Schleichwerbung betreiben - habe mit der Firma nichts zu tun.
    :wink:
    https://www.biovet.ch/de_bv/bi…andlung-gegen-varroa.html

  • HAllo allerseits,


    vielen DAnk für die Rückmeldungen. Ihr könnt mir glauben:


    Ich bin ganz schön fertig. Fix und fertig. HAbe auch die ganze Nacht nicht geschlafen. :|


    So, hier ganz kurz einige Antworten zu Euren Hinweisen:


    • Ich habe (natürlich) 60% AS verwendet
    • Dochtgröße: wie gesagt, wie gefordet für Zweizarger MAXIMALE Dochtgröße
    • Kontrolle nach 2 TAgen? Nein habe ich nicht gemacht. Denn es steht in der Beschreibung: auch eine 50% HÖHERE Verdunstungsmenge kann vorkommen und ist nicht bienenschädlich. Außerdem: Warum Kontrolle erst nach 2 Tagen? Wird die Brut nicht schon während der ersten 48 Stunden mit massiver Überdosierung getötet? Ebenso wie Jungbienen und Königin????
    • Mit dem MHT- / Universalverdunster habe ich solche Ausfälle nicht beobachten können.


    Wie sieht die Situation jetzt aus:


    • In allen Völkern, die behandelt wurden, wohl Vernichtung der gesamten Brut (3 Wochen Brutverlust)
    • Vernichtung in 2 Völkern der schlüpfenden Bienen
    • Königinnenverlust? Noch unbekannt
    • Varroaeffizienz? Wohl sehr gut, aber ......


    Es gab auch Völker, die NICHT behandelt wurden (Sicula). Diese flogen heute sich schön ein, trugen wunderschön Maispollen in großen Mengen. Hier war die Freude im Flug zu spüren.


    Die behandelten Völker? Sie liegen matt und kraftlos dar. Kaum Flug. Schon gar kein Pollen. Mal eine Putzbiene, die ne Leiche hinausbringt.


    Nassenheider???? Nein danke, nie wieder!!!! Ein System, dass so fragil ist und bei dem sich kleinste "Fehler" (?) derart dramatisch auswirken, taugt nichts.


    LG
    Kai


    PS: Man achte mal auf die Vegetation: selbst die 0,5 Meter entfernt Johannisbeere wurde verbrannt.



    [attachment=3]nassenheider-totalschaden-15-09-2017-1.jpg[/attachment]



    [attachment=2]nassenheider-totalschaden-15-09-2017-2.jpg[/attachment]



    [attachment=1]nassenheider-totalschaden-15-09-2017-3.jpg[/attachment]



    [attachment=0]nassenheider-totalschaden-15-09-2017-4.jpg[/attachment]

  • [*]Kontrolle nach 2 TAgen? Nein habe ich nicht gemacht. Denn es steht in der Beschreibung: auch eine 50% HÖHERE Verdunstungsmenge kann vorkommen und ist nicht bienenschädlich. Außerdem: Warum Kontrolle erst nach 2 Tagen? Wird die Brut nicht schon während der ersten 48 Stunden mit massiver Überdosierung getötet? Ebenso wie Jungbienen und Königin????
    [*]Mit dem MHT- / Universalverdunster habe ich solche Ausfälle nicht beobachten können. [/list]


    Hallo Kai,


    tut mir leid für dich.


    Es steht eben nicht umsonst in der Beschreibung nach 2 Tagen Kontrolle, da man hier noch korrigierend eingreifen kann. Somit hast du eben doch einen Anwenderfehler begangen.
    Die Kontrolle ist notwendig, weil eben die Dochte nicht immer gleich sind (Industrie Ware), oder auch Fehler bei der Verschraubung etc. auftreten können. Nach 48 Stunden ist die Konzentration eben noch nicht so massiv hoch. Sie gleicht dann einer Schwammtuchmethode. Nur wenn eben erst nach 5 Tagen kontrolliert wird ist es eben zu spät. In den Segeberger Beuten (welche deutlich dichter sind als Holzbeuten) sollte die Fluglöcher dann bei Zweizargern voll auf sein.


    Mit dem MHT-Verdunster bekommst du die gleichen Probleme, wenn es sehr warm ist. Dann verdunstet der deutlich mehr als man möchte.


    Die Ameisensäurbehandlung ist die einzige die in die verdeckelte Brut wirkt (80 % der Milben sind hier). Wenn man keine Ameisensäurebehandlung machen will dann muss man eben brutfrei behandeln (Brutunterbrechung machen).


    Keine Behandlung zu machen bzw. nur die Winterbehandlung ergibt wie bei dir im Frühjahr eben auch hohe Verluste.


    Es gibt keine einfache Behandlung, man muss immer auf irgendetwas achten. Egal ob nun brutfrei behandelt (Brutunterbrechung) wird, oder mit Apitraz, Thymol (hier muss auch die Temperatur stimmen) oder Ameisensäure.


    Aus Fehlern muss man lernen wie es beim nächsten mal besser geht.



    Grüße Thomas

  • Oh je, Kai, dass tut mir echt in der Seele weh, das zu sehen.


    Finger weg von diesen Verdunstern und Verdampfern - das ist ein riesen Mist.
    Es gibt immer noch andere Methoden, die praktisch problemfrei in der Anwendung sind.
    Bei der Ameisensäure ist einfach die Anzahl an Parametern, die stimmen müssen, zu hoch. Das kann man seinen Bienen nicht antun. Zumal die Ameisensäure stark brutgängig ist !!! Ich finde das für eine gute imkerliche Praxis einfach nicht tauglich.

  • Finger weg von diesen Verdunstern und Verdampfern - das ist ein riesen Mist.
    Es gibt immer noch andere Methoden, die praktisch problemfrei in der Anwendung sind.
    Bei der Ameisensäure ist einfach die Anzahl an Parametern, die stimmen müssen, zu hoch. Das kann man seinen Bienen nicht antun. Zumal die Ameisensäure stark brutgängig ist !!! Ich finde das für eine gute imkerliche Praxis einfach nicht tauglich.


    Hallo Robjohn,


    welche Behandlungen sind den problemfrei?


    Grüße Thomas

  • Mir tut es auch sehr leid um Deine Bienen, ich kann Deinen Frust verstehen. Nichtsdestotrotz handelt es sich um einen Behandlungsfehler, es liegt nicht am Gerät an sich.
    Wenn man mit anderen Verdunstern den Bienen eine Überdosis verpasst, sterben sie genauso. Ein Arbeitskollege von mir hat seine gesamten Bienen letzten Winter verloren, weil er nicht richtig den Liebigdispenser verwendet hat, er hatte zu wenig Säurekonzentration gehabt, obwohl er auch ganz nach Beschreibung gearbeitet hat. Aber es waren grad zufällig ein paar kühle Tage gewesen, wenn er sich richtig erinnerte. Dadurch hat er nur einen viel zu kleinen Teil der Milben getötet und seine Bienen sind wegen Varroa umgekommen (ein Volk wurde von einer Spitzmaus gefressen).
    Also bitte schimpfe nicht auf das Gerät sondern lerne aus deinen Fehlern. Ich würd dennoch eine Beschwerde an die Firma schicken, weil die Beschreibung (wobei ich sie von Deinem Gerät gar nicht kenne, ich hab hier eine andere Beschreibung vorliegen, weil es auch ein anderes Produkt von Nassenheider ist, und hier war mir klar verständlich gesagt, das ich den kleinen Docht verwenden soll).


    Ich bin mal kurz auf die Webseite von Nassenheider gegangen:
    http://imk.nassenheider.com/faqs/index/1/3/de


    Ich zitier mal, was hier ua. steht:
    " Wie wirkt der Nassenheider Verdunster horizontal
    und Nassenheider Verdunster professional?


    Die täglich zu verdunstende Menge AS richtet sich danach, dass der Gasdruck der AS so hoch ist, dass die Tracheen der Varroa-Milben verätzt werden und sie dadurch abtötet. Die nötige Verdunstungsmenge pro Zarge richtete sich auch nach mehreren Kriterien:


    1. Die Größe der Beute


    2. Holz oder Kunststoff, Holzbeuten nehmen mehr AS auf


    3. Ganz wichtig, das Fächeln der Bienen. Große starke Völker fächeln mehr als
    kleinere, die Bienenrassen sind auch entscheidend


    4. Das Wetter: Ist es sehr warm, müssen die Bienen mehr fächeln, der Gasdruck
    wird geringer. Ist es kühl wird weniger gefächelt, es bleibt mehr AS im Stock.
    Das heißt, es muss z.B. im Sommer mehr Säure verdunsten als im Herbst. Dazu
    haben wir die 3 verschiedenen Dochtgrößen für den Nassenheider Verdunster
    Horizontal und Professional konzipiert


    Der Imker muss auch bei der Behandlung etwas dazu beitragen, nämlich nach 1 und 2 Tagen die Verdunstungsmenge kontrollieren und eventuell die Dochtgröße ändern. Die Verdunstungsmenge soll laut Dr. Rademacher min. 6 – 10 ml im Herbst und 12 - 20 ml im Sommer pro Zarge und Tag betragen.


    Die Dochtgrößen bestimmen die tägliche Abtropfmenge. Außerdem verdunstet über die Dochtflächen zusätzlich AS. Ist es warm muss mehr AS verdunstet werden. Man verwendet dann einen größeren Docht. Er verdunstet über seine Fläche zusätzlich AS und kompensiert dadurch das Herausfächeln der AS aus dem Stock.


    Diese Kriterien beeinflussen alle den Gasdruck im Bienenstock. Es ist daher das Finger-spitzengefühl des Imkers oder des Bienenberaters gefragt. Er muss beurteilen ob der Gasdruck ausreicht die Milben zu töten oder bei zu viel Gasdruck die Brut, Jungbienen oder auch ganze Völker.


    Bienen vertragen bis zu 250 mal höhere AS Konzentrationen (Gasdruck) als Milben.


    Auch der Nassenheider Verdunster ist kein Wundermittel. Trotz seiner hohen Milbenabtötungsrate besteht immer noch die Gefahr der Reinfektion. Manche Imkernachbarn nehmen es mit der Behandlung nicht so genau. Daher empfehlen wir, falls Sie nach den ersten beiden Behandlungen immer noch einen erhöhten Milbenbefall feststellen, noch eine letzte Behandlung so spät wie möglich im Jahr mit 85%iger Ameisensäure durchzuführen. Offiziell wäre dann „Gefahr im Verzug“ und somit die Nutzung der 85%igen Säure in bestimmten Bundesländern statthaft.


    Joachim Weiland"


    Damit liegt die Verantwortung bei der Benutzung der Gerät beim Imker, ein erfahrener Imker, der sich mit den Geräten auskennt, kann zweifelsohne gute Ergebnisse erzielen.


    Gruß aus Schwarzenfeld


  • Hallo Kai,


    ich schließe mich auch denjenigen an, die einen Fehler bei dir sehen. Ich nutze den Nassenheider Proffessional seit 4 Jahren und hatte nie ein Problem damit. Ich wende ihn aber nur dann an, wenn der Befall zu hoch ist. Die erste Behandlung ist meistens im August. Danach kontrolliere ich den Befall alle 2 Wochen. Ich denke, dass es mit Wetter auch viel zu tun hat. Je später man behandelt, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass das Varroawetter nicht mitspielt.


    Ich meine, dass jeder gegen Varroa das benutzen kann, was er will. Ich bin mit deiner so harten Verurteilung des Verdunsters nicht einverstanden. Sei mir nicht böse. Es schreiben hier einige, dass es bei richtiger Anwendung und Kontrolle funktioniert. Wichtig ist auch, dass der Verdunster wirklich waagerecht liegt. Es ist eine starke Säure und ich denke, da muss man auf jeden Fall immer kontrollieren. Kein einziger Verdunster oder andere Mittel sind aus meiner Sicht so gut ausgedacht oder konstruiert, dass man sich auf die Anleitung blind und ohne wenn und aber verlassen kann.


    LG VLastik