Honigpreis im Regionalladen

  • andere Frage zum Thema, wie geht ihr bei der Preisgestaltung vor? Habt ihr euren ab Hof Preis A und der Händler muss aufschlagen für Preis B oder gebt ihr dem Händler Rabatt auf euren Preis B und der Händler zahlt dann Preis A, da er ja viel Arbeit vom Vertrieb etc abnimmt?

    Mir zb gefällt der Gedanke, dass der Kunde den Honig überall zum gleichen Preis kaufen kann, egal ob bei mir oder wenn er eben beim Einkaufen ist im Supermarkt

  • Seit ich mit dem Imkern angefangen habe finde ich einiges nicht in Ordnung. Meiner Meinung nach ist der Honigpreis viel zu niedrig. Wenn man bedenkt wie viel Arbeit das den Bienen und den Imkern macht und wie teuer das Imkern kommt, müsste der Honig viel teuerer sein.


    Honig in Imkerqualität ist zudem ein sehr hochwertiges Lebensmittel. Solche naturreinen und unverarbeiteten Lebensmittel gibt es bei uns kaum noch. Als Hobbyimkerin habe ich es da leicht. Ich werde meinen Honig nicht verkaufen. Ich nehme mir was ich brauche und der Rest wird den Bienen bleiben. Für 6 euro pro Glas mache ich mir die Arbeit wirklich nicht. Ich denke schon, dass viele Menschen bereit sind mehr für ein gutes Lebensmittel zu bezahlen. Leider besteht zu wenig Wissen um den Wert von gutem Honig und über die Arbeit die hinter einem Glas Honig steckt. Mit einer entsprechenden Aufklärungskampangne z.B vom DIB könnte sich da einiges bewegen.


    Außerdem müssten sich die Imker darauf einigen eben nicht mehr unter einem bestimmten Preis zu verkaufen. Dann müssen sie halt Langnesehonig essen wenn sie das nicht bezahlen wollen. Vermutlich gibt es erstmal einen Rückgang an Umsatz aber nach einer Weile würde sich das wieder einpendeln. Andere Lebensmittel werden auch teuerer warum also nicht auch unser Honig?

  • Außerdem müssten sich die Imker darauf einigen eben nicht mehr unter einem bestimmten Preis zu verkaufen.

    Das geht nicht öffentlich und auch nicht im verborgenen wegen unerlaubter Preisabsprache da ist bei den Kleinen ganz schnell das Kartellamt da und du zahlst mehrer Tausend bis Zehntausend Euro Strafe im wiederholungsfalle Milionen.


    Das einzige was geht jedem Imker eine Kalkulation vorlegen was der Honig in seiner Imkerei kostet.

    Andere Lebensmittel werden auch teuerer warum also nicht auch unser Honig?

    Die Preise kann man versuchen im Rahmen der allgm. Teuerung (Inflation) jählich bzw. alle zweijahre anzupassen.


    Mit einer entsprechenden Aufklärungskampangne z.B vom DIB könnte sich da einiges bewegen.

    Ja so eine Aufklärungskampangne müsste als Werbung im Fernsehen und anderen Medien laufen. Dazu ist der DIB viel zu klein, das kostet Milionen. Das bekommt ja noch nichtmal der Bauerverband für die Milch oder Fleisch oder andere landwirtschafliche Produkte hin.

    Es gibt vom DIB schon entsprechende Flyer welche verteilt werden können. Allein scho das DIB Glas mit der Aufschrift Echter Deutscher Honig ist schon ein Hinweis für Qualität aus der Region und nicht von überall aus der Welt.

    Aber generell sind es die Imker die Aufklärung bei Kunden machen speziell bei Preiserhöhungen sollte dies Erfolgen.


    Grüße Thomas

  • Mein Sohn schenkte mir aus Hamburg 500 g Stadthonig (linde und was sonst noch - schlechter verarbeitet als meiner) aus einer Schule - für 15 € . Wenn die richtige Storry dahinter steckt geht es doch. Nur muss das jeder für sich ausmachen.


    Mir sagte mal ein alter Imker: wenn einer anfängt billig anhzubieten, kommt er nicht mehr hoch. Es ist schwierig die Preise hochzuziehen. Oft ist es der eigene Schweinehund der im Weg steht.


    Eine Marktkollegin auf demselben Markt zog die Preise mal um über einen € hoch auf mein Niveau. Siehe an, keiner hat gemotzt!!


    Ich gucke mir gerne auf YT französische Imkereifilme an. Meine lieblings Großimkerin verkauft im Glas 500g alles für 9,90 bis 12.00. Geht doch. Das sind jetzt keine ungewöhnlichen Sorten: Raps, Blüte, Akazie, Frühtracht, Linde, Sommer, Wald. Kastanie

  • Letztens habe ich einen Kastanienhonig im 250 gr Glas für sechs euro gekauft. Ich weiß wohl das er doppelt so teuer war wie normal aber ich wollte ihn halt probieren und man gibt für soviel Geld aus, warum nicht auch mal für ein Glas Honig? Ich denke den meisten Menschen ist nicht bewußt was für ein wertvolles Lebensmittel Honig ist. Im Naturkostladen sind die Preise auch hoch und die Leute kaufen trotzdem dort ein und die Metzger bei uns sind auch nicht billig aber wenn die Qualität stimmt geht das Geschäft trotzdem. Man muss vorallem klar machen das der Honig das wert ist. Dann wird er auch verkauft.


    Wenn man alle ein -bis zwei Jahre erhöhen kann ohne aufzufallen dann sollten wir mal damit beginnen.

  • Wie Bienenalex schon schreibt, es kommt auf die Story an. Das läuft bei Markenprodukten genauso. In irgendeinem Video hatte doch ein Referent in seinem Vortrag zum Wert des Honigs die Firma "Apple" mit ihren Produkten angeführt. Das fand ich schon recht passend.

    Einer meiner Bekannten ist in der Werbemittelbranche aktiv. Wenn er ein Werbemittel für einen Kunden "designed", dann muß das schon auf den ersten Blick der Knaller sein und den Betrachter neugierig machen. Er verwendet auch häufig den Begriff "wertig", wenn er von einem seiner Produkte berichtet, also daß man einem Produkt schon ansehen muß, daß da was ganz tolles drin steckt.


    Wenn ich mir dann das DIB-Glas und die in meinen Augen fehlende Werbung dazu ansehe, dann kann das so nicht der Kracher sein. Ich denke, durch das DIB-Glas werden diejenigen Kunden angesprochen, die schon wissen, was da drin ist, also Qualitäts-Honig meist noch vom Imker ums Eck.

    Ich habe beim heimischen Edeka noch nicht gesehen, daß neben dem Honig aus DIB-Gläsern eine Erläuterung steht, was da nun anderes ist, als wenn man nun z.B. Langnese-Honig kauft. Das mag aber eventuell auch daran liegen, daß hier im Dorf viele wissen, von wem der Honig im DIB-Glas beim örtlichen Edeka herkommt.


    Wenn ich imkern würde und Honig anbieten würde, dann würde ich wohl auf das DIB-Glas verzichten. Stattdessen ein schickes Glas (wozu kennt man Werbefuzzies :-) ) und vor allen Dingen auch die Story drumrum, warum gerade mein Honig das Non-Plus-Ultra an Honig ist.

  • Honig ist dritt häufigste gepanschte Lebensmittel in Deutschland.

    Es würde schlichtweg reichen, dass diese vom Markt verschwinden, damit wir den Honig für 5 Euro pro 500 gr Glas Verkaufspreis los werden.

    Bei mir gehen jetzt im März etliche Eimer Honig zurück in die Völker, da ich den Honig nicht zu betrieblich sinnvollen Preisen verkaufen kann.


    Leider war das bei mir im Dorf so, dass die etablierten Imker mit dem Preis unter 5 Euro gegangen sind, um die neue Konkurrenz zu unterbieten.Der Preis ist seit 2015 auch so geblieben, aber die Konkurrenz noch grösser. Hinzu kommen die üblichen blöden Kommentare. Diese tragen eben nicht dazu bei, Vertrauen in die Imkerei am Markt zu erzeugen.


    Sehr schön war die Entwicklung beim DIB Glas zu sehen. Selbst eingeschhworene Anhänger des Glases wechseln zum Neutralglas, weil es DIb jetzt im Diskounter gibt.

    Mit welcher Begründung soll man fast gleiche Glas beim Imker um die Ecke kaufen.

  • leider verkaufen die meisten Imker ihren Honig sogar billiger als der Panschhonig ausm Supermarkt. Und da mache ich nicht mit, mein Honig muss teurer sein, also mehr wie 13 Euro pro Kilo.

  • Das mit dem Preis ist ja häufig regional bedingt.

    In manchen Regionen ist 5 Euro die obere Grenze des machbaren. Auch mein Honig geht und ging nach Bremen Stuttgart oder Köln.


    Hier war man über den niedrigen Preis erstaunt. Wenn man aber Transport-, Verpackungskosten sowie Arbeitsaufwand dann oben drauf rechnet, relativiert sich das wieder.


    Wer pfiffig ist, wie meine Imkerkollegin, kann auch den Preis beeinflussen.

    Wachskerzen, Met, Propoliscream und -tropfen, Eier, saisonales Gemüse und Obst etc runden ihr Angebot ab.


    Da kann ich mit meiner kleinen Imkerei mit zwei Honigsorten nicht mithalten.