Vorsicht: Ligustica Bestellung 2020 - allesamt Betrug?

  • Belastbare Ergebnisse kann man schon liefern, aber man muss dabei auch wie oben geschrieben ehrlich sein, das alles im Moment noch seine Grenzen hat, die Erfolge aber sichtbar sind und sich erst langsam stabilisieren.

    Ja eben. Viele erwarten da immer noch Wunder, gleich, sofort... Das ist ein Vorgang von Jahrzehnten. Selbst ich kleiner Hobbyimker merke da Unterschiede bei den einzelnen Linien bzgl der Varroabelastung. Milben haben natürlich alle. Liegt auch sicher nicht an dem mega Standort bei mir im Garten;). "Verwertbare Ergebnisse " sind da relativ.


    Gruß

  • Ich hatte das so verstanden dass die selbe Kö am neuen Stand in einer anderen Gegend schon nicht mehr die selben Ergebnisse liefert... das machte mich stutzig...

    das scheint so zu sein.
    hat meiner Meinung nach aber nichts mit „erbfestigkeit“ zu tun.
    da sind ja auch die wilden Völker in diesem amerik. Wald von Seeley. Die wurden dann ja gefangen und konnten ihre vsh unter anderen Bedingungen nicht nachweisen.
    hier kommen natürlich neben der Regionalität auch weitere Rahmenbedingungen dazu (schwärmen lassen/Baum vs Beute/...)
    was der Grund für den vsh-Nachlass und regionalität ist würde ich aber gerne mal wissen.

  • Sorry,

    Das lasse ich nicht mehr gelten nach so vielen Jahren.

    Als Betriebswirt kenne ich natürlich Methoden wie man statistische Auswertungen macht. Den Klassiker kennt jeder: zählen, messen, wiegen als Vergleich unter möglichst gleichbleibenden Bedingungen.

    So und nicht anders sind beispielsweise von der Fischermühle die OXS Methoden bewertet worden.

    Um beim Thema zu bleiben. Auch die Ligustica liefert keinerlei Nachweis dafür.

    Jeder der mehr als drei Bienenvölker hat, weiss, dass es zu natürlichen Schwankungen innerhalb einer Imkerei bei den Völkern kommt.

    Nebenbei gibt es örtlich begrenzte Effekte, die so etwas wie VSH hervorrufen.


    Ob das Wort "Betrug" da in den Mund genommen werden darf, müssen Juristen klären. Ich habe bis dato nichts gesehen und gehabt, was das Wort VSH nur annähernd verdient und belegt.

    Aber es ist ja ein Hobby und wer viel Geld verlieren will, der sollte es tun.


    So finde ich es verwunderlich, dass man Ligustica aus Italien ablehnt, aber im selben Atemzug von Züchtern aus Argentinien und sonst wo redet. In vielen von diesen Ländern gibt es den Beutenkäfer schon längst. Auch gelten dort andere Standards als in Europa. Meist nicht besser.

  • Hallo,

    habe gerade vor ein paar Tagen erfahren, dass bei dem VSH Projekt in Bad.-Wü von den Züchtern (allermeist Buckfast Süd, einer Dunkle ,2-3 (???) Carnika) mehrheitlich jetzt beschlossen wurde, dass kein Mitglied dieser Zuchtgruppe ,sog."VSH " Königinnen nach außen verkaufen darf.

    Ist es deswegen, dass mit diesem Label Schindluder getrieben wurde?.


    Es kann sehr große Unterschiede zwischen den Völker bei der Varroaentwicklung geben. Beim Auszählen war ich letztes Jahr und dieses Jahr dabei und war überrascht. Da gibt es Herkünfte, da befindet sich regelmäßig alle 20 bis 30 Zellen eine Varroafamilie in einer einer Zelle. Da gibt es Herkünfte, da findet du erst bei über 200 Zellen eine.... oder überhaupt keine und du hast schon die ganze M- Plus Wabe "durchgepflügt."

    An was das alles liegt, weiß keiner so genau. Erbtreuheit wird noch nicht in diesem Zusammenhang ganz verstanden.

    Sehr gute Herkünfte werden vom Institut nochmals getestet und DNA sequenziert.

    Der Traum ist ja, dass man eine DNA Sonde erschaffen kann, um VSH Herkünfte im großen Stil aus den Bienenpopulationen herauszufischen.

    Das, was bisher gemacht wurde, ist dabei "nur" ein Vorgeplänkel.

    Ob das alles erfolgreich sein wird ??????

    In der Wissenschaft weiß man das Ergebnis der Bemühungen meist nie ,man erhofft es, häufig werden im Laufe der Forschungen Wege gefunden, an die man gar nicht gedacht hat.


    Wir habe ja auch nur eine Person in diesem Lande. die vom Ergebnis her, den Weg dorthin analysieren kann,

    ( Schreiben zumindest so manche Journalisten) Ironie aus......


    Grüße

  • Also weiter behandeln.

    Wenn einer Bienen verkauft und damit wirbt komplett durch die Bank behandlungsfrei und dennoch wirtschaftlich Imkern zu können ... Naja da kann sich jeder seinen Teil denken. Aber eben, gerade die Linien mit dem Weniger an Befall sollten gefördert werden. Glaub wir wären da schon weiter wenn sich jeder damit befassen würde. Aber jeder macht sich die Welt wie sie ihm gefällt ...


    Gruß

  • Generell bin ich in Bezug auf Königinnenanbietern mittlerweile der Meinung, dass man schon gut suchen muss, um einen Top Lieferanten mit Top Material zu finden. Unabhängig von der Rasse bzw. Züchtung.


    Die allermeisten Lieferanten bieten m. E. nur Quasi-Carnica, Quasi-Ligustica oder Quasi-Mellifera an. Besonders fragwürdig finde ich dann diejenigen Händler, die "alle" Rassen anbieten.


    Eine Züchtung rein zu erhalten, ist schon eine äußerst anspruchsvolle Aufgabe. Mehr als eine Rasse zu führen, ist für Einzelpersonen praktisch unmöglich.


    Von daher: Vorsicht bei fliegenden Händlern, die "alles" liefern können. ;)


    LG

    Kai

  • wobei man auch da unterscheiden muss. man kann leicht ne Reinzucht einkaufen und unbegattete oder standbegattete Töchter verkaufen, das ist kein Aufwand. Aufwändiger wird es, wenn man davon auch Reinzuchten anbietet, das ist bedeutend mehr Arbeit.

  • Also weiter behandeln.

    Ja so sehe ich das auch (noch???)

    Ich habe leider schon einige VSH Protagonisten getroffen, die sind so eingenebelt von ihrem Tun, dass die bei sog. 100 % VSH Wert einem raten, einmal zu versuchen, die Behandlung auszulassen.

    Meine Meinung dazu: nur, wenn man die Befallsentwicklung genau im Blick hat und man in einer honigbienenarmen Region imkert.

    Ich kann mir bei meiner Imkerei nicht viele Verluste leisten und ein zusammenbrechendes Völk bei einem Stand kann die andern Völker mitreißen.

    Trotzdem finde ich sog. VSH Untersuchungen sehr wichtig. jeder daran interessierte Imker sollte man bei einer Zählerei dabei sein, vielleicht erstellt man auch für das Projekt auch eigene M+ Völkchen.

    Eins ist klar, auch mit der besten Ox. Behandlung, wir kriegen die Milbe nicht weg, mit VHS könnten wir vielleicht mal eine nicht mehr gefährliche Toleranz erreichen.

    Speziell bei der Dunklen: hier hat mein Zuchtkollege , Alexander schon Herkünfte im VSH Projekt Hohenheim gehabt. bei der auch im 2.Infektionsversuch bei der Uni keine Milben in der Brut gefunden wurde. Im 2. Infektionsversuch werden 30 Varroamilben gezielt kurz nach der Verdeckelung in eine Arbeiterinnenzelle gegeben. Die Zellen werden markiert und nach ca. 2 Wochen geöffnet: man hat dort mehrmals keine Milbe in allen 30 Zellen gefunden!! Was da vor sich ging ist noch ein Rätsel und es ist streng genommen gar kein VSH Verhalten! Und spezifisch bisher nur bei der Dunklen beobachtet worden.


    Deshalb meine verhaltene Zuversicht....


    Grüße

  • ....man kann leicht ne Reinzucht einkaufen ....

    mir wurden schon so viele vermeintliche "Reinzucht"-Königinnen gezeigt, bzw. bepriesen. ;)


    Also, ich bin da nicht so optimistisch.

    LG

    Kai