Beiträge von Freizeitimker

    Rauch wird seit der Steinzeit verwendet, weil er funktioniert, und das gut. Er ist auch leicht herzustellen und kostet nichts. Zugegeben, früher hatte man nichts anderes. Der Instinkt, sich auf Feuer einzustellen, ist jedoch weiterhin in jeder Biene allgegenwärtig.


    Den Rauch anzuzweifeln ist wieder so eine Infragestellung wie so vieles bewährtes in der Imkerei (Absperrgitter, Falz, Hoffmannseiten...). Wasser funktioniert nach meiner Erfahrung kaum halb so gut, ist auch nur in den warmen Jahreszeiten akzeptabel, und Nelkenöl versuche ich gar nicht erst (mag aber gut wirken).

    Die Chance, daß aus dieser Zuchtleiste noch (Jung-)Weiseln schlüpfen, ist ziemlich gering. Am ehesten passiert das wohl noch, wenn die Larven schon verpuppt sind.


    Die Immen erkennen sicher früher oder später die Totbrut und räumen sie aus. Dennoch, jetzt schon neu anzusetzen ist das beste. Wir haben schließlich erst Mitte April!

    Bienen bauen die Waben von oben nach unten und füllen sie so auch, jedenfalls dann, wenn das Flugloch sich im unteren Bereich der Höhle befindet.


    Wird eine leere Honigzarge aufgesetzt, entspricht die Reihenfolge von gefüllt und leer nicht der instinktiven. Es geht schon damit los, daß die Bienen die aufgesetzte Zarge schwerer und später entdecken, denn warum sollten über den schon gefüllten Waben plötzlich etwas leer sein?! Auch ist der Weg nach oben weiter.


    Der einzige Vorteil des oben Aufsetzens ist wohl der für den Imker, denn es ist schneller und bequemer. Doch wenn man mal in die Perspektive einer Biene sich hineinzuversetzen sich bemüht, wird das Untersetzen bzw. Dazwischenschieben plausibel.

    Der nächste Verhandlungstermin wurde für den 11. Juni 2024 um 15 Uhr vor dem sächsischen Oberlandesgericht in Dresden bestimmt ("anberaumt"). Das persönliche Erscheinen "beider Parteien" wurde angeordnet. Damit ist eben leider nicht gemeint, daß es das Erscheinen beider eigentlich betreffenden Personen fordert, sondern es kann eben auch ein bevollmächtigter Stellvertreter sein. Und Jan B. hat bekanntlich viel wichtigere Dinge zu tun, z.B. weitere Beiträge für seine Sendung vorzubereiten.


    Wie auch immer, es bleibt spannend.

    Und die Königin?

    Die wird wahrscheinlich nicht zu den Heimkehrern gehören.


    Als Regentin ist sie an ihr Leistungsende gekommen, evtl. hat ihre Gefolgschaft verpaßt, rechtzeitig umzuweiseln. Solche Gene sondert die Evolution aus. Mit dem Anbieten von Fremdbrut in der Zielbeute nach dem Abkehren kann man wenigstens versuchen, das Volk zu erhalten, dann allerdings mit anderer Genetik. Ansonsten bricht just die Zeit der Volksvermehrung (Schwärme, Ableger) an, sodaß dieser Volksverlust verschmerzlich wäre. Ein Wirtschaftsvolk für die Honigernte wird dieses Volk auch bei erfolgreich aufgezogener Fremdbrut in diesem Jahre ohnehin nicht mehr.

    In dem Filmchen werden zwei, m.E. etwas widersprechende Werte angegeben: Zum einen, daß die Hälfte des Honigs für die Beheizung der Brut aufgewandt wird, daß aber die Heizbienen nur 7% des Honigs benötigen und verbrauchen. Wird demnach die größte Energiemenge zum Heizen von den Nichtheizbienen erbracht? Ist nur so zu erklären. Allerdings sind die Heizbienen recht effektiv, heizen sie doch in den leeren Zellen der Brutflächen, während die anderen Bienen nur dafür sorgen, daß die andere Wärme an den Waben außen entlangstreift und sich letzlich in allgemein gestauter Stockwärme wiederfindet und sammelt.


    Sehr interessant fand ich den Hinweis des Energieverbrauches gestreßter Bienen. Intuitiv ahnte und spürte ich das schon vorher, zumal Unruhe und Brausen schon von der Physik her mit einem größeren Energieumsatz einhergehen müssen. Nun haben wir es sozusagen Schwarz auf Weiß. Bestärkt mich in meiner minimalinvasiven Betriebsweise. Sollte die hemdärmelige, quirlige, hyperaktive "Pia" vielleicht auch mal erfahren, was sie mit ihrem ewigen Rumgemache den Bienen wirklich antut.

    Ich teile deine Meinung bzgl. dem Smoker und nutze ihn daher nur, wenn es nötig ist. Meistens geht es ohne Rauch, wenn man schön langsam und behutsam vorgeht.

    So lieb sind meine Landrassenbienen nicht, allerdings tausche ich die Weiseln grundsätzlich nicht.


    Probierte ich in meiner Imkerfrühzeit im Vollschutz ohne Rauch auch, stand aber immer (!) mittelfristg in einer wütenden Insektenwolke. Es gibt Völker, die beim Öffnen sofort (!) angreifen. Ohne sofortige Rauchbegrüßung keine Chance. Da helfen auch vorheriges Waschen und langsame Bewegungen nicht.


    Wie Dr. Peter Stöven seine superzahmen Buckfasts ohne Schleier und Rauch begrüßt und so sogar länger an geöffneten Beuten streßfrei arbeiten kann, erstaunt mich noch heute (Youtube: Buckfastzucht Teil 1).

    Ist es mit dem Honigraum noch nicht zu früh ?

    Ich setze meine in ca. 2 Wochen rauf.

    Der Meinung bin ich auch. Die Völker sollen erstmal erstarken und ihren Brutraum gut füllen, nicht nur mit Brut, sondern auch mit Pollen und Nektar/Honig.


    Für meinen Geschmack wird insgesamt zu viel an den Bienen(völkern) "rumgemacht". Klar, das Imkern macht meistens Spaß und hat gerade in den ersten Jahren den Reiz des Neuen, man ist neugierig und experimentierfreudig. Doch es sind Lebewesen mit ihren eigenen Bedürfnissen, und dazu zählt auch die Ruhe, die Ungestörtheit. Störungen stressen die Bienen, aber auch die meisten anderen Tiere sehr.


    Daher ist auch hier weniger oft mehr.

    Wenn man die Varroalast im Vorjahre konsequent minimiert hat, ist Drohnenbrutschneiden unnötig. Mache ich schon seit etlichen Jahren nicht mehr.


    Ob Milchsäure die Bienen konsequent zurückdrängt, weiß ich nicht, bezweifele es aber, da man sie damit zwecks Entmilbung ja auch einsprüht. Nelkenöl wahrscheinlich schon eher. Das Zeug hat aber auch Aroma und Reizwirkung. Dann doch lieber das, was Bienen und Insekten allgemein zurecht seit Urzeiten fürchten, nämlich Feuer bzw. dessen olfaktorisches Warnzeichen, also Rauch. Der ist insgesamt auch recht flüchtig. Klar beunruhigt er die Bienen auf gewisse, seine Weise auch, weshalb ich die Bienenvölker nur sehr wenige Male pro Jahr öffne.

    Ja, es juckt in den Fingern.

    Wirklich?


    Unsereiner ist froh, an den Bienen(völkern) möglichst wenig zu tun zu haben. Auch wenn mir das meiste Spaß macht, dann aber doch nicht soviel, Bienen unnötig zu stören. Und die Bienen sprechen in dieser Hinsicht eine unmißverständliche Sprache!


    Pauschale Frühjahrskontrollen/-durchsichten waren so ziemlich das erste, das ich wegrationalisierte. Glaubt mir, es geht im Normalfall auch ohne. Verdachtskontrollen reichen völlig. Werde ich mein Bienenpaten"kind" davon auch noch zu überzeugen versuchen. Bislang kamen in diesem Jahre - erstmalig! - alle meine Wirtschaftsvölker durch oder aus dem Winter und tragen derzeit alle fleißig Pollen ein. Also alles im Lot, ich lasse sie machen.


    Wenn ich einen Youtube-Kanal hätte, gäbe ich ihm den Namen "Minimalinvasive Imkerei". Leider habe ich nicht den Antrieb, die technischen Voraussetzungen, die Belastbakeit, die Zeit, letztlich auch die Gesundheit, um mir auch noch so etwas aufzubürden. Bleibt also beim "Kopfkino". Aber einen gewissen Neuheitswert hätte es schon, stünde im deutlichen Kontrast zu dem überbordenden und m.E. meistens unnötigem "Rumgemache", das man dort fast allerorten und ständig zu sehen bekommt. Klar, nichts zu tun ist eher unspektakulär und langweilig und taugt nicht sonderlich als Videoinhalt.

    Als ich ein Volk unbedarft ohne Schutz öffnete bekam ich zur Begrüßung erstmal ca. 10 Stiche.

    Jetzt meine Frage, habt ihr ähnliche Erfahrungen mit dieser Biene gemacht. Ist sie immer so chaotisch?

    Das kann einem nach meiner Erfahrung auch mit anderen Bienen(rassen) passieren. Inwieweit ich halbwegs reinrassige Carnicas an meinem Stand habe, sei dahingestellt, gut durchmischte sog. Landbienen sind es auf jeden Fall. Und ich habe immer wieder einzelne Völker, die ziemlich verrückt spielen. Hebe ich z.B. nur die Klarsichtfolie oder die Honigzarge an, kommen sie sofort in großer Menge hervorgequollen, jedenfalls sind sie schneller als mein Smoker, der sie ohnehin nur mäßig zurückdrängt, und sind sofort auf Krawall gebürstet. Ich gebe mich ebenso sofort geschlagen und hole meine Kluft... Macht zwar keinen großen Spaß damit, aber zum einen dürfen Bienen bei mir Bienen sein, und zum anderen mache ich an Völkern ohnehin nur sehr wenig rum.

    Der Artenschutz ist zwar im öffentlichen Bewußtsein angekommen, nicht aber der Unterartenschutz. Er blitzte zeitweilig mal kurz auf, als vor nicht allzu langer Zeit publik wurde, daß es vom nördlichen Breitmaulnashorn nur noch zwei Weibchen gibt. Macht doch nichts, es gibt doch auch noch die südliche Subspezies.


    Der Zug bei den Rassen der westlichen Honigbiene, jedenfalls bei ihren europäischen lokalen Rassen, ist längst abgefahren. Der Grundstein für deren Zerstörung durch Bastardierung/Hybridisierung wurde wohl schon Ende des 18., spätestens in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts gelegt. An die Folgen dachte damals wohl niemand, vermutlich war man sich nicht einmal bewußt, daß das auch negative Folgen haben könnte.


    Nicht zuletzt tun wir Menschen, da große, transkontinentale Entfernungen für uns längst überwindlich sind, das gleiche sogar mit unserer eigenen Art, mit uns selbst. Sehr langfristig werden wir wieder ziemlich einheitlich werden. Da wir längst keine Naturwesen mehr sind und uns mithin sehr flexibel an alle möglichen, auch unwirtlichen Bedingungen anpassen können, sind die Nachteile sehr begrenzt, neudeutsch überschaubar.