Varroabehandlung effizient

  • Moin Herbert,
    die Varroa wird wohl noch sehr ernst genommen, aber mir scheint die Behandlung schlägt irgendwie nicht mehr richtig an. Die normale Schema F Behandlung funktioniert nicht mehr. Wenn man die Verlustzahlen so sieht scheint es auch Gebiete mit hohen und andere Gebiete mit wenig bis Null Verlusten zu geben. Die normale Schema F Behandlung funktioniert nicht mehr
    LG Dieter

  • Hallo zusammen,


    Wie Dieter bemerkte, scheint es Gebiete zu geben, in denen die Verlustraten besonders hoch sind. Wenn wir hier nur mal die Varroa als Ursache sehen, dann könnte eine These sein, dass sich hier regionale Milbenstämme entwickelt haben, die schon sehr resistent gegen die Schema F Behandlung sind.

    LG Thomas

  • Hallo zusammen


    Frage: Was versteht ihr unter Schema F ??


    Macht nicht jeder was anderes?


    Der eine im Juli ,der andere im August-der eine Schwammtuch Behandlung der andere Langzeit Verdunster.
    Verdunsten - Verdampfen - Versprühen - Beträufeln....


    Einer zählt Milben,der andere macht die Behandlung an einem bestimmten Datum nach seinem Konzept.
    Man hört auch ...Hab die Behandlung zu spät gemacht...hatte wenig Zeit ...usw.usw.


    Meiner Meinung nach macht doch jeder Sein Ding.
    Das ist alles schwer zu vergleichen.
    Da fehlt einfach das einheitliche.
    So vergleichen wir Äpfel mit Birnen!!
    Gruß Dirk

  • Moin,
    in Bezug auf die Hobbyimker gebe ich dir recht, aber die Erwerbsimker behandeln nach Schema F, kann man oft genug lesen. AS im September OS träufeln im Dezember, wie gehabt und empfohlen. Außer über die Stärke der AS wird nachgedacht. Hobbyimker, die ihre Bienen beobachten, haben lange nicht so hohe Verluste wie die etwas gleichgültigeren Bienenschützer.


    Gruß Dieter

  • Hallo zusammen,
    vielen Dank für die Beiträge,ich stelle fest,über die Behandlung der Varoa wird
    teils nicht offen genug geredet,Dieter,deine Erkenntnis der beobachtung der Bienen
    teile ich mit dir,zudem beachte ich noch die Natur im Umgang mit Bienen,und bezüglich
    der Varoabehandlung auch das Wetter.
    Da ich auch als Hobbyimker nur mit natürlichen Säuren arbeite,habe Chemie wie Perizin
    und Bayvarol seit Jahren schon durch ,weil auch ich hilflos der Milbe gegenüber war,habe
    auch Thymol ausprobiert,aber da der Stoff die Pheromone der Königin langzeitig untergräbt und das Bienenvolk während dieser Zeit nicht harmoniert,und ich finde auch nicht ins Volk gehört,bin ich in der heutigen Zeit bei AS und OS geblieben,dagegen
    können zum Glück auch keine Varoen immun werden.


    PS:nehmt euch Zeit für eure Bienen,sie Danken es euch.


    LG Herbert

  • Hallo, eigentlich hatte ich mir vorgenommen, hier erst mal nur zu lesen, weil ich mich noch nicht lange mit Bienenhaltung und der Dunklen Biene beschäftige und noch keinerlei praktische Erfahrungen damit habe. Allerdings lese ich seit einiger Zeit begeistert ganz viel über Bienen, habe vor, spätestens im nächsten Jahr ein bis zwei Völker in meinem Garten zu haben und offensichtlich ist ja das Thema Varoa da leider wichtig. Hier lese ich, alle behandeln mit denselben Mitteln (vor allem Ameisensäure und Oxalsäure), wenn auch auf verschiedene Weise, aber so richtig gut und wirksam scheint diese Methode nicht zu sein. Mich würde interessieren, was ihr von der Haltung auf kleinzelligen Waben haltet. Angeblich soll das der Natur der Bienen eher entsprechen. Das Standartzellenmaß in den üblichen Mittelwänden von 5,4 mm ist wohl übergroß, weil man möglichst große Bienen haben wollte um den Ertrag zu erhöhen. In kleineren Wabenzellen ist die Brut wohl schneller mit der Entwicklung und so hat die Varoa weniger Zeit zur Vermehrung. Die Dunkle Biene soll die kleineren Waben wohl sehr gut annehmen (im Gegensatz zu Carnica). Die Haltung mit kleineren Waben, soll auch das natürliche Hygieneverhalten (dass die Bienen die Milben riechen und besiedelte Brut rausschmeißen) fördern. Ich glaube das meiste über die kleinzelligen Bienen war auf einer Seite zu finden, die "resistantbees" heißt. Hat jemand von Euch damit schon Erfahrung gemacht?
    Die vielen Säure-Behandlungen könnten auch die Biene selbst schwächen, auch das stand irgendwo, dass die Säuren den Chitinpanzer angreifen... ich würde ja lieber ohne so etwas auskommen. Den Bücherskorpion finde ich auch sehr interessant, den will ich auf jeden Fall bei den Bienenstöcken haben :)

  • Herzlich Willkommen 😊
    Ich schlage vor, du probierst es aus mit den Zellen. Aber nimm eine Zwischenstufe (5,1) und spring nicht gleich auf 4,9. Auch ist der Wabenabstand zu beachten. Ob das wirklich hilft, kann man nur selbst probieren. Es gibt ja Händler die schon mit 4,9 arbeiten. Vielleicht bestellst du dir bei einem einen Ableger oder Kunstschwarm und hörst dir seine Erfahrungen an. Die einen sagen ja und die anderen nein..
    Anders betrachtet, wenn die Bienen durch ein kleineres Zellmaß ganz einfach vital und gesund sind, ist das ein Erfolg. Ich glaube nicht, dass jemand seriös behauptet dauerhaft ganz ohne Hilfsmittel auszukommen. Aber sei es drum.
    Ich habe vor einer Woche auch in ein Volk geschaut und dann bemerkt, dass Euer Hochwohlgebohren sich um das Schied nicht scherte. Madam dachte sich, du setze mal sei Schied und ich geh dran vorbei. Gesagt...getan. Manchmal denkt man halt anders als die Bienen es dann tun :-)
    L.G. Rene

  • Hallo und herzlich willkommen hier im Forum!


    Ich weis genau, was du meinst, ich habe mich ebenfalls intensiv mit der Seite resistantbees.com beschäftigt.
    Folgendes fiel mir dabei auf:


    • Der Betreiber legt wert darauf hinzuweisen, dass seine Methode nicht für Anfänger geeignet ist.
    • Er weist explizit darauf hin, dass Kleinzelligkeit alleine nicht die Lösung des Varroaproblems bringt.
    • Alle seine Maßnahmen müssen umgesetzt werden, damit es funktioniert. Damit haben wir in Deutschland ein Problem, weil er einen "isolierten Standort" fordert, den es bei uns schlichtweg nicht gibt. Sonst hätten wir die Probleme mit der Reinzucht ja nicht.
    • Ich habe noch nicht ermitteln können, dass es in Deutschland gelungen ist ein Volk nach dieser Betriebsweise länger als zwei Jahre zu erhalten.
    • Dunkle Bienen sind in allen Quellen, die ich im Internet gefunden habe, mit einem ursprünglichen Zellmaß von 5,1 oder 5,2 mm angegeben.


    Aus diesen Gründen habe ich vor der Anschaffung der ersten Bienen beschlossen, erstmal auf konventionelle Weise das Imkern zu lernen.
    Melde dich für einen Hobbyimkerkurs an, das gibt dir ein gutes Handwerkszeug für den Anfang. Auch deine ersten Bienen kannst du so bestimmt bekommen.
    Erfahrung ist in der Imkerei einfach durch nichts zu ersetzen. Ich bin jetzt in meinem vierten Jahr und habe meine Anfängerprobleme noch immer nicht überwunden. Verluste sind gerade in der Anfangsphase besonders schwerwiegend, da du immer mit einem Totalverlust rechnen musst.


    Lass dich dadurch jetzt nicht abschrecken, mit der Imkerei zu beginnen - ganz im Gegenteil! Auch gegen die kleineren Zellen ist nichts zu sagen, aber nimm, wie Rene es schon geschrieben hat, erstmal eine Zwischenstufe - ich habe auch Zellen in 5,2 mm :wink:
    Aber bitte vernachlässige im Interesse deiner Bienen die konventionelle Varroabehandlung nicht. Nein, AS ist nicht optimal, ja, es schädigt die Bienenbrut, aber das ist immer noch besser, als dass dir deine Völker an der Varroa im Winter verenden.


    Ich wünsche dir einen guten und erfolgreichen Einstieg in die Imkerei!


    Viele Grüße,
    Heiko

  • Hallo Rene und Heiko, vielen Dank für die netten und hilfreichen Antworten!


    Es ist bestimmt ein typischer Anfängerfehler, kleine Hoffnungsschimmer oder alternative Ansätze von denen man irgendwo gelesen hat, überzubewerten. Das Imkern erst einmal auf konventionelle Weise lernen und auf erfahrene Leute zu hören, ist auch mein Plan. Aber wenn ich mit 5,1 oder 5,2 nicht viel falsch machen kann, werde ich es damit vielleicht gleich von Anfang an versuchen.
    Dass es im Umgang mit Lebewesen oft nicht so läuft, wie es im Lehrbuch steht, kenne ich zumindest schon aus der Hunde- und Kaninchenhaltung und auch aus meinem Job als Erzieherin xD Also, ich bin gespannt, was die Bienen mir so beibringen :)


    Liebe Grüße,
    Caro


    (PS: Gibt es zufällig schon Züchter von Bücherskorpionen und Brutboxen für die Milbenfresser, die man (ggf. ein paar Tage nach der Varoabehandlung) einfach in die Stöcke hängen kann? ^^)

  • Hallo Caro,


    Ja. Gibt es. Aber verspreche dir nicht zuviel von Bücherskorpionen. Ich glaube wir haben das schonmal thematisiert hier, ebenso die Frage der Zellengröße. Schau doch mal in der Suchfunktion.
    Es gibt Züchter - z.B. Dr. Peter Stöfen / Friedrichskogg - die mit 5,1 Imkern, ganz normal. In Hinblick auf die Milbenfrage soll eine Wirkung aber erst bei 4,9 eintreten. Soll heißt hier nach Aussage von Leuten die das praktizieren. Ich selbst habe keine 4,9 Zellen...kann also nur nachplappern :-)


  • Hallo zusammen,


    ....., die schon sehr resistent gegen die Schema F Behandlung sind.

    LG Thomas


    Hallo,


    Schema F ist ja gerade das Problem. Jedes Jahr ist anders, wie soll da ein starres Schema funktionieren? Es sei den mit Amitraz.


    Viele Grüße aus Oberbayern


    Philipp

  • Hallo und moin moin :)


    Habe alle Themen hier gefunden, bin aber noch nicht ganz fertig mit dem Durchlesen... Ich muss ehrlich sagen, wenn man als interessierter Neuling von den ganzen Bienenkrankheiten und Problemen liest, fragt man sich ja schon, ob man damit wirklich anfangen soll. Die Honigbiene ist ja anscheinend fast nur noch mit planmäßiger und dauerhafter Medikation überlebensfähig! Bedenklich, dass überhaupt so ein "Schema F" für die Behandlung existiert...


    Ich dachte, die dunklen Bienen wären vielleicht grundsätzlich etwas robuster und krankheitsresistenter als die gewöhnlichen "Nutzbienen". Bei anderen alten, regional angepassten Haustierrassen ist es ja oft so, dass sie zwar vielleicht etwas weniger "Ertrag" bringen, aber dafür gesünder sind. Allerdings auch nur, weil bei diesen Rassen auch noch lange auf Gesundheit und Widerstandsfähigkeit (und natürlich ohne flächendeckenden, vorbeugenden Einsatz von Medikamenten) selektiert wurde. Das scheint ja bei den Bienen leider auch schwierig zu sein...


    Jetzt hoffe ich erst mal vage auf eine Kombination aus artgemäßer Haltung (naturnah, guter Standort, gutes "Futter", wenig Stress, kein Gift usw.), natürliche Resistenz, Fressfeinde der Milbe und Glück ^^


    LG

  • Hallo lucikleo


    Zitat

    Jetzt hoffe ich erst mal vage auf eine Kombination aus ... natürliche Resistenz, Fressfeinde der Milbe und Glück ^^


    Beides kannst du als "unwirksam" verbuchen! Das klappt einfach nicht (gut genug).


    Das Problem ist halt, dass es die Milbe hier erst seit wenigen Jahrzehnten gibt, eingeschleppt vom Menschen. Daher kann auch eine noch so alte und angepasste europäische Biene nicht dagegen resistent sein.


    LG Johannes


    Zuchtkoordinator im Bundesverband Dunkle Biene Deutschland e.V.

    http://www.bv-dunkle-biene.de/
    Eine Mitgliedschaft in unserem Verein ist ein guter Beitrag zum Erhalt unserer einheimischen Dunklen Biene. Wir wollen die imkerlichen Kräfte bündeln und Interessenten und Züchter näher zusammenbringen.


    Infos zur mir und meinen Bestellmöglichkeiten gibt es auf meiner Webseite: https://www.dunkle-bienen.com/

  • Hallo Johannes,


    Zitat

    Beides kannst du als "unwirksam" verbuchen! Das klappt einfach nicht (gut genug).


    ja, eigentlich auch klar... sonst wäre das Ganze wohl nicht so ein Problem. Trotzdem beruhigend, dass Du Glück wenigstens halbwegs gelten lässt! ^^



    Zitat

    Das Problem ist halt, dass es die Milbe hier erst seit wenigen Jahrzehnten gibt, eingeschleppt vom Menschen. Daher kann auch eine noch so alte und angepasste europäische Biene nicht dagegen resistent sein.


    Da hatten unsere Bienen ja dann auch noch nicht soo viel Zeit, sich da drauf einzustellen, da ist es ja kein Wunder, dass sie erst mal nicht viel entgegensetzen können, vielleicht wird das noch…


    Naja, bevor ich weiter theoretisch herumspekuliere, muss ich die Bienen ja sowieso erst einmal aus nächster Nähe kennenlernen und dafür müssen sie am Leben bleiben, daher werde ich sie auch erst einmal so gegen die Varroa behandeln, wie es erfahrene Bienenhalter und Imker empfehlen.


    LG Caro

  • Hallo zusammen,
    das jetzige Thema OS sprühen,gibt mir zu denken!?
    Wir haben hier ein Riesenproblem mit dem Völkersterben,meiner Meinung nach
    ist der Hauptübeltäter die Varroa.
    Ich kann nicht verstehen,das einige Imker sich negativ gegenüber AS oder OS äußern,
    wenn sie teils 50% oder mehr Völker in diesem Jahr verloren haben.Trotz alledem noch
    an ihrem Varroakonzept festhalten,und somit ihre Bienen wissentlich schädigen.
    Die Zeit des Ausprobierens sollte Geschichte sein,denn was ist schlimmer? Eine Säure AS
    oder OS die Fachgerecht eingesetzt dem Bienenvolk hilft,oder irgendwelche Mittelchen
    vielleicht noch Chemie,die vielleicht helfen oder nicht!Wir haben Verantwortung unseren
    Bienen gegenüber.
    Meine Jahrelange Erfahrung mit Verlusten von 1-2 Völkern von 30,sagt mir ich bin auf dem richtigen Weg.Starke Weiselrichtige Bienenvölker jedes Jahr.


    LG Herbert

  • Hallo zusammen,
    Warnung an alle,vergesst nicht die Varroa!!!
    habe in diesem Jahr letzten Montag mit der Varroabehandlung begonnen,
    ich zähle die Milben nicht aus,aber bei meinen Wirtschaftsvölkern sind nach der
    ersten AS behandlung wesentlich mehr Milben als sonst die Jahre gefallen.
    Es ist ernst!!


    LG Herbert

  • Moin Herbert,
    danke für die Warnung aber ich bin sehr besorgt da bei mir bisher, ich habe schon behandelt, keine Milben fallen.
    Ich werde die Völker aufmerksam weiter beobachten damit nicht im September das böse erwachen kommt.
    LG Dieter

  • Hallo Herbert,


    auch Dank von mir. Das hat mich sehr nachdenklich gemacht. Habe nach der letzten Windelkontrolle (am 30.06.) bei meinen 2 Ablegern kaum Milbenfall feststellen können. Ableger 1 hatte 1 Milbe/Tag, bei Ableger 2 konnte ich umgerechnet nur 0,7 Milben/Tag feststellen. Habe extra wegen der Ameisen die Windel mit in Sonnenblumenöl getränken Küchentüchern ausgelegt, um Verfälschungen so weit wie möglich ausschließen zu können. Die Brutableger wurden mit Königin gebildet (die Königin von 2016), d.h. die Ableger waren nie im brutfreien Zustand. Kann es normal sein, dass sich so eine geringe Milbenlast darstellt? Habe die Ableger auch nicht mit Milchsäure behandelt. Komisch, auch mein Nachbarimker konnte bislang nur eine geringe Last feststellen.
    Natürlicher Milbenfall hin oder her, ich traue dem Braten nicht. Auch wenn das Ergebnis auf den ersten Blick schön erscheinen mag. Die Milben sind definitiv da!


    Wie gesagt, mich lässt deine Warnung recht grübelnd drein schauen. Sollte ich vielleicht doch schon mit Ameisensäure behandeln oder noch bis Mitte August warten? Was sagt dir deine Erfahrung bzw. Bauchgefühl? Danke Vorab für deine offene Antwort.


    Grüße
    Steve