Charaktereigenschaften

  • Guten Morgen
    Begonnen habe ich mit zwei a.m.m.m. Reinzuchtköniginnen schwedischer Herkunft.
    Meinen Heimstand habe ich dieses Jahr fast komplett auf ihre Nachkommen (F1, F2) umstellen können.
    Es haben sich mindestens 2 unterschiedliche Stämme daraus entwickelt, die sich nicht deutlicher voneinander unterscheiden könnten. Beide Gruppen sind voller Lebenskraft.
    Die Erstere hat sich ihre dunkle Grundfarbe weigehend erhalten. Sie sind relativ groß und ruhig, fast vornehm.
    Zweitere ist eine etwas wildere Form, auffällig klein,aber erheblich schneller in allem, was sie tun.
    Farblich gibt es bei letzteren unterschiedliche Nuancen, mal grau, mal schwarz, zuweilen etwas orange.
    Letztere bedürfen mehr Feingefühl bei Eingriffen. Ist man grob, kann es es zu vulkanähnlichen Ausbrüchen kommen. Inzwischen komme ich damit aber gut klar.
    Wären hier keine Mücken, könnte ich mich nackt auf meinem Stand bewegen, so freundlich sind sie.
    Die hohe a.m.m.m. Drohnendichte macht sich bei den Begattungsergebnissen immer deutlicher bemerkbar.
    Typische Grundeigenschaften wie Putztrieb, Pollenhamstern und Wabenunstetigkeit haben sich weitgehend erhalten.
    Einige der Wirtschaftsvölker habe ich wegen ihrer Volksstärke auf drei Zanderbruträume und entsprechend zwei Honigräume erweitern müssen. Diesen zusetzlichen Raum füllen sie mühelos aus und die Honigräume füllen sich entsprechend.
    Das klingt jetzt wohl nach Prahlerei, doch versuche ich nur der Entwicklung gerecht zu werden.
    Ich gedenke nun diese beiden Stämme in ihren gegebenen Eigenschaften zu erhalten.
    Die Einrichtung eines weiteren Außenstandes wird dafür baldigst notwendig.
    Einige Bekannte heben schon die Augenbrauen ob der vielen Zeit, die ich bei den Bienen verbringe.
    Nun, ich bewältige die anfallenden Arbeiten komplett alleine und das ist im Sommer bei nun 50 Bienenvölkern nicht unerheblich. Das Geld, was der Honig in die Kasse spült, reicht zwar locker, um all meine bienbezüglichen Ausgaben abzufedern, aber nicht für den Unterhalt, geschweige denn für einen Ferrari.
    So lebe ich bescheiden, arbeite zu und freue mich darüber das tun zu können, was mein Herz erfreut.
    LG Elk

  • Hallo elk,


    Danke für deinen interessanten Beitrag!


    Zitat

    arbeite zu und freue mich darüber das tun zu können, was mein Herz erfreut.


    Leider,leider gelingt das nicht allen-auch mir nicht. Irgendwie bist du wirklich zu beneiden.


    Zitat

    Meinen Heimstand habe ich dieses Jahr fast komplett auf ihre Nachkommen (F1, F2) umstellen können.

    -Machst Du Standbegattung?


    LG Tino

  • Hallo,


    auch ich danke für den interessanten Erfahrungsbericht. SO MUSS ES SEIN. :P:P:P


    DAnke!


    Eine Anmerkung, weil sie zum Thema passt:


    Ich wundere mich immer über Imker, die in voller Schutzmontur, aber ohne Rauch an die Bienen gehen.


    Genau anders herum muss es sein. Dann gibts auch kaum Stiche. :wink:


    LG
    Kai

  • Wirklich Elk, das sind sehr gute Beiträge von Dir
    und auf keinen Fall Pralerei
    Bist ein Vorbild und motivierst mich zur Nachahmung Deiner Geisteshaltung und Betriebsweise!
    LG


    @ Kai
    Tja, mein Lieber Kai :?
    da haste mich ja wohl voll erwischt :(
    Das mach ich nähmlich offensichtlich immer noch falsch, weil ich mir den Umstand mit dem Rauch verkneifen wollte. Muss ich diesbezüglich unbedingt korrigieren.
    Danke für den Hinweis
    LG

  • HAllo Skipper und Elk,


    Skipper, oh das wusste ich nicht und wollte auch niemandem zu Nahe treten.


    Doch, es ist VIEL angenehmer mit Rauch an die Bienen zu gehen. Da kannst Du Dir jeden Schutz sparen.


    Leichte Rauchgaben wirken auf das Volk lenkend. Mit Rauch kann man viel erreichen. Leichte Rauchstöße in MAßEN bewegen die Bienen dorthin, wo man sie hinhaben will. Und vor allem: sie vergessen das Stechen, bemerken den Imker nicht, sondern "glauben" tatsächlich an höhere Gewalt.


    Versuch es mal. Ohne Rauch würde ich NIE an die Bienen gehen.


    Wichtig:


    Die Mellifera ist eine wabenflüchtige Biene. Ohne Rauch würde ein starkes Volk oben herauslaufen. Da würdest Du ohne Gequetsche die Beute nicht mehr zubekommen. Ich glaube, dies müsste man viel häufiger schreiben, weil das oft ein häufiger Fehler bei der Umstellung von Carnica (die ja auf den Waben fast festgenagelt ist) zu Mellifera ist.


    LG
    Kai

  • Hi Artejagd
    Danke für deine freundlichen Worte.
    Ja, ich setze auf Standbegattung; ganz ohne Mondschein...
    Ich vertraue auf die Kraft meiner Drohnen
    Was das Gras des Nachbarn angeht, mach dir keine Sorgen, es wirkt immer grüner als es ist.
    LG Elk

  • Um meine Bienenstäände zu erreichen, nutze ich ein Kleinkraftrad.
    Diese wurde mir gestern geklaut. Zu dumm, ich habe keine Diebstahlversicherung abgeschlossen.
    Den verdienten Urlaub habe ich eben abgesagt
    und das Geld aus der kommenden Lindenernte ist somit auch flöten.
    Sicher hat das einen tieferen Sinn.
    Im Moment jedoch bin ich geplättet und muß mich erst wieder fangen, Elk

  • Genug nun von grünem Gras.
    Gibt es von euch ähnliche Beobachtungen zu Auffälligkeiten bei Nachfolgegenerationen.
    Genetisch gesehen, könnten auch verborgene Eigenschaften aus tiefer Vergangenheit wieder ans Tageslicht treten.
    Oder verlaufe ich mich gerade, geblendet von hybridmäßigen Auswüchsen?
    LG Elk

  • Jetzt weiß ich wieder nicht, was Du unter "verlaufen" verstehst, lieber Elk :?
    Mir erscheint ohnehin die Harausforderung einer gezielten erfolgreichen Zucht so sehr anspruchsvoll, sodass ICH an so etwas wie ZUCHT jedenfalls erst gar nicht denken mag. Selbst eine Selektion mit der Möglichkeit geeigneter Reserve-Weisel mit geeigneten Eigenschaften erscheint mir noch sehr anspruchsvoll. Gibt es überhaupt solche Zuchtfarmen wie einst die von Mendel oder Kerle oder gar einen Kollegen, der von einer geschlüpften Kö-Serie eine Hand voll bewertet und auserwählt hat mit brauchbaren gewünschten Eigenschaften?


    Ein zweites Individuum zu finden, das wie Heino aussieht ist eine Sache; einen zu finden, der dann auch noch so singt wie Heino, ist eine Andere :? und dann soll der auch noch im Genpool ... (ach Heino, verzeih mir bitte ..)


    Vielleicht hast Du Lust, Dir ein RechercheErgebnis anzusehen (Google: "mendelsche regeln" & Bienen)
    http://www.bienenschade.de/Imkerei/Zucht/Vererbung.htm
    Wer will da genau wissen, ob da grad "verborgene Eigenschaften aus tiefer Vergangenheit" hoch kamen oder ob da vielleicht doch das Gras des Nachbarn grüner als gedacht war :roll:

  • Zitat von elk030

    Guten Morgen
    Begonnen habe ich mit zwei a.m.m.m. Reinzuchtköniginnen schwedischer Herkunft.
    .Einige der Wirtschaftsvölker habe ich wegen ihrer Volksstärke auf drei Zanderbruträume und entsprechend zwei Honigräume erweitern müssen. Diesen zusetzlichen Raum füllen sie mühelos aus und die Honigräume füllen sich entsprechend.
    Das klingt jetzt wohl nach Prahlerei,
    LG Elk



    Kann ich vollauf bestätigen. Nach einigen Generationen schälen sich megabrutstarke Merkmale heraus bei Einigen.
    Allerdings, wenn nichts reinkommt, wie bei uns dieses Jahr, toppen sie auch die schlimmsten Buckfastlinien in Punkto verhungern!! Diese Völker werden einfach nicht satt und brüten sich tot!
    Das stellt absolut keine a.m.m.-Eigenschaft dar und sollte berücksichtigt werden

  • Guten Abend Luxnigra
    3 Völker sind derart stark geworden, allerdings bei entsprechender Tracht.
    Wie sie sich verhalten, falls nichts reinkommt, ist nicht geklärt.
    Welche weiteren Beobachtungen hast du bei deinen Folgegenerationen gemacht.?
    Bitte erzähle etwas mehr, Elk

  • Moin
    Gestern wurde mir mitgeteilt, daß es es in meinem Umfeld vermehrt zu schwarzen Stechern kommt.
    Mein Arbeiten mit importierten Fremdbienen wäre die Ursache.
    Dieses mein Verhalten werde im höchsten Maße als unkollegial bewertet.
    LG Elk

  • Hallo!
    Laß Dich nicht verrückt machen. Auch die Wildschwärme waren nicht zahm. In der Umgebung keine Dunklen.
    Aber die Carnicazüchter im Kampfanzug, obwohl ja ihre Bienen so zahm sind. Und ich nur mit Pfeife, und die Frage der
    Anwesenden, wann ich mich denn umziehen würde.Das Imkerbild bei der Bevölkerung ist immer noch auf einen verschleierten Menschen fixiert, obwohl die immer wieder erzählen, wie zahm ihre Bienen seien.

  • Elk, lass Dir die vermeintlichen Stecher einfach mal vorführen bzw zeigen. Vielleicht gibt es ja eine Möglichkeit diese Bienen zu untersuchen und nachzuweisen, ob es der Einfluß unserer Melli war. Vor Ort in Tuchfühlung mit den Bienen und ein optisch kann man ja ggf auch schon etwas erkennen.


    Also, ich glaub das einfach nicht. Was ich (ohne Bienen) in meinen beiden Anfängerjahren in den verschiedenen Vereinen, Versammlungen und Begegnungen bereits für ein subjektives dummes Gewäsch gehört habe, ist unvorstellbar. :evil: Ist denn jemals einer dieser Spezialisten einmal bereit gewesen, sich persönlich vom Verhalten und Wesen der Melli SELBST zu überzeugen? Ich glaube nicht.


    LG, Skipper

  • Dem muß ich noch hinzufügen, daß diese Stimmungsmache von meinem ersten Imkerpaten ausgeht.
    Wegen seines sehr groben Umgangs mit den Bienen hatte ich mich schnell von ihm getrennt, was er mir bis heute nicht verziehen hat.
    Stecher gab es bei meinen Kollegen schon immer. Jetzt einen Schudigen zu haben, ist sicherlich bequem.
    Daß mein Tun jedoch Auswirkungen hat, ist wohl nicht von der Hand zu weisen.
    Schauen wir mal, Elk

  • Halloooo :mrgreen:


    ja, Stechersprüche kommen immer wieder. Meist aus Unkenntnis, manchmal aber auch bewusst vorgetragen.


    Dass die Dunkle per se nicht stechlustig ist, konnten viele sicherlich schon nachweisen. Dennoch hält sich diese Meinung massiv, was wohl aus verschiedenen Umständen herrührt.


    Stechlust ist aber von so vielen abhängig, selten von der Genetik der Bienen.


    Beispiel: Meine Sizilianischen Dunklen Bienen sind bei 25 Grad so sanft wie die süßesten Lämmer. Bei 15 Grad kann man auch in Schutzanzügen kaum ein Volk vernünftig bearbeiten.


    LG
    Kai

  • Also, allein Dunkle Drohnen bei Carnica erzeugen keine Dunklen Bienen. Also kann es auch keine schwarzen Stecher geben.


    über die Folgegenerationen kann ich noch nicht soviel sagen. Nur dass sie sich weiter aufspalten. Selektion ist halt angesagt.