Bygdeträsk: Messwerte

  • Hallo Ihr Lieben,


    ich habe mal wieder gearbeitet, und das Ergebnis ist ganz wunderbar:


    Untersuchen durfte ich heute aus einer großen Probe der Schwedischen Dunklen Biene (Bygdeträsk) 29 zufällig ausgewählte Flügel.
    Das Ergebnis:


    100% unvermischte Mellifera!


    Besser geht es nicht! Mehr gibt es dazu kaum zu sagen.
    Herzlichen Glückwunsch an den Einsender. Er besitzt ein Zuchtvolk der unvermischten Dunklen Biene!


    Ich freue mich sehr über das Messergebnis. Wirklich prima.


    So muss eine Dunkle Biene aussehen!


    Selbstverständlich habe ich die Untersuchung wie immer veröffentlicht: http://www.nordbiene.de/dunkle…bygdetraesk-schweden.html


    LG
    Kai



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  • Hallo lieber Kai,
    die Ergebnisse überraschen keineswegs denn mir sind ähnliche Ergebnisse bekannt. Nach Ruttner & Co. lag die mitteleuropäische Biene aber im Durchschnitt bei einem CI von 1,7, die Schweden haben es fertig gebracht weit unter diesem Wert von etwa 1,5 zu liegen; reine Bienen der Ural-Region zeigen einen CI von etwa 1,7 Mittelwert -müssten als ursprünglich gelten.
    Historische Funde wie z.B. die Wikingerbiene u.a. haben einen Index von etwa 1,7.
    Ich halte die Ergebnisse auch für sehr gut, jedoch sollte man berücksichtigen, dass die Zucht auf das Flügelgeäder den Typus verfälscht, siehe dazu einschlägige Hinweise zur Carnica Zucht.
    Grüße, Horst

  • Zitat von Host

    Hallo lieber Kai,
    die Ergebnisse überraschen keineswegs denn mir sind ähnliche Ergebnisse bekannt.
    ...
    Grüße, Horst


    HAllo Horst,


    danke schön. Ich habe ebenfalls mit diesem Ergebnis gerechnet, kenne ich doch die Bygdeträsk wohl seit 10 Jahren schon. Immer schon ist sie mir im äußeren Erscheiningsbild (gedrungener Körperbau, schüttere Filzbinden, langes Überhaar, goldbraune Brustbehaarung) als die unvermischte Dunkle Biene schlechthin aufgefallen, insbesondere im Vergleich mit der Kampinoska, der Salzburger Alpenland, oder der Braunelle, die mir schon optisch als Hybridbienen auffielen.


    An der Unvermischtheit der Bygdeträsk hat sich in den 10 letzten Jahren Gott sei dank nichts geändert. Zu einer Hybridisierung ist es nicht gekommen in all den Jahren. Darüber sollten wir uns auch freuen.


    LG
    Kai

  • Aber klar Kai freue ich mich auch darüber, die Schweden sind gut.
    Wir sollten aber nicht nur auf den CI bauen denn Kalkbrut ist etwas was ich absolut nicht mag - die werden bei gekeult.

  • Hallo


    Zitat

    Wir sollten aber nicht nur auf den CI bauen denn Kalkbrut ist etwas was ich absolut nicht mag - die werden bei gekeult.


    Wie ist das zu verstehen?
    Kannst du das mal erklären?

  • Jede Rasse hat so seine Probleme und bei der Nordbiene ist es besonders die Kalkbrut. Die Schweden versuchen diese seit Jahren aus ihren Linien zu reduzieren, gelingt aber nicht ganz. Was also bei der Nigra die Sauerbrut oder der ftanzösischen die Stechwut ist bei der Nordbiene die Kalkbrut; auch die Tracheenmilbe gehört zu den ärgsten Ärgernissen der Dunklen Biene in Gefangenschaft.

  • Hallo,


    ja, Kalkbrutresistenz gehört in Schweden zu den Auslesekriterien. In manchen Jahren zeigen sich bei Völkern der Dunklen Biene Kalkbrutmumien auf den Flugbrettern. Dies ist typisch für die Apis melifera mellifera, die Krankheit tritt hauptsächlich im Mai auf, um dann im Juni wieder abzuklingen.


    Mehr zur Kalkbrut auf:


    http://www.lwg.bayern.de/biene…nkheiten/linkurl_0_16.pdf
    http://www.beeventure.de/imker…krankheiten/kalkbrut.html


    Kalkbrut gehört zum natürlichen Begleiter der Apis mellifera mellifera; eine Behandlung ist nicht möglich.
    LG
    Kai

  • Hallo Kai,


    was ist denn deine Empfehlung bezüglich der Kalkbrut? Kö austauschen? Volk in neue Beute einschlagen?


    Danke für Tips und Rat


    Gruß Andreas

  • Hallo Andreas,


    mit Kalkbrut hatte ich noch nie Probleme. Ab und zu sind im Mai ein paar Kalkbrutmumien auf dem Flugbrett sichtbar. Negative Auswirkungen habe ich nicht bemerkt. Das regelt sich wieder.


    Eine Behandlung ist nicht möglich; Kalkbrutsporen tauchen in jedem Volk auf, nicht nur bei der Mellifera.
    LG
    Kai

  • Hallo Kai,


    ich hatte letzte Saison bei zwei Völkern ein wenig Kalkbrut, die dann auch wieder verschwunden ist...so wie von dir beschrieben.....Mitte Juni/Ende Juni war damit Schluß.


    Hatte das schon einmal ganz zu Beginn und da tauchte es im Jahr drauf nicht mehr auf, obwohl nachweislich die gleiche Kö im Volk war. Hat wohl wirklich auch etwas mit dem Klima/Wetter zu tun...oder weiß der Geier. :wink:


    Aber danke für den Tipp.


    Gruß Andreas

  • Hallo


    Denke mal das es kein Problem ist.
    Wenn man weiß dass so was auftritt kann man es in Ruhe beobachten.
    Löst sich das Problem ist es gut, wenn nicht muss man es selbst lösen.
    Zudem kommt es ja nicht bei jeder K vor.
    Wichtiger ist da wohl der Kampf gegen die Milbe.
    Es wäre schön wenn die Bienen uns dabei unterstützen würden, es geht ja um ihr leben.

  • Hallo Hans,


    ja das ist kein Problem, manchmal sieht es nur etwas unschön aus. Bisher konnte ich keine Schwierigkeiten deswegen erleben. Wie gesagt, die Züchter haben aber ein Auge drauf.


    LG
    Kai

  • Hallo,
    es ist ja richtig dass Züchter ein Auge auf gewisse Probleme drauf haben und mit der künstliche Besamung steht uns heute ein Werkzeug zur Selektion zu Verfügung welches es früher nicht gab. Die Gefahr besteht aber immer, dass durch eine zu geringe Basis der Schuss in die falsche Richtung los geht.
    Man halte sich immer die angestrebte Mehrfachpaarung einer Königin und die Paarung mit möglichst fremden Männern vor Augen –eine Paarung mit eigenen Drohnen kommt einer „Selbstung“ gleich -.
    Ich bevorzuge für meine jungfräulichen Damen die Paarung in einer offenen Population mit evtl. gelegentlicher Insemination. Dazu suche ich eine Belegstelle in einer Schutzzone auf und prüfe die Nachzucht auf Fremdeinfluss.
    [attachment=0]NordbiF3 80.JPG[/attachment]
    [attachment=1]Nordbi F3.jpg[/attachment]
    [attachment=2]1212005 50.JPG[/attachment]
    Bild 1 zeigt einen Flügel einer Schwedenbiene F3 standbegattet bei mir am Haus und das 2 Bild ein Hinterleib.
    Bild 3 meine belgische N1212-HW begattet im Schutzgebiet Virelles, man achte auf die Behaarung.
    Grüße, Horst -es ist auch bei uns jetzt eisig!

  • Tolle Fotos, Horst, danke schön. Beste Klasse! :wink:


    LG
    Kai

  • Danke Kai,
    wollte damit einmal mehr auf die Überhaarlänge des Hinterleibs hinweisen, schade nur dass die Filzbinden nicht zu sehen sind. Zum Vergleich noch zwei Bilder, eins von einer cypria und das andere von einer Schwedenbiene des Züchters Ingvar Arvidsson.
    [attachment=0]Cypria 2 33.JPG[/attachment]
    [attachment=1]mellifera Schweden006.jpg[/attachment]



    Grüße -und es soll wärmer werden!

  • Hallo Horst,


    und wiederum danke für diese interessanten Fotos. Ja, der Unterschied in der Behaarung springt hier wirklich ins Auge.


    Kann es sein, dass Du als Insektenkundler, wenn ich das mal so sagen darf, eine Sammlung von "Museumsbienen" einrichtest? Vorbildlich.


    LG
    Kai

  • Hi Kai,
    Insektenkundler ist gut aber nicht ganz richtig denn es sind nur die Stechimmen (Hymenoptera Aculeata) mit denen ich mich schon sehr lange beschäftige. Mit den Honigbienen hab ich’s wohl auch schon lange aber bisher eben so wie jeder der ein wenig Honig von seinen Bienen habe wollte. Erst die Dunkle und ihr fast anderes Wesen aber auch Aussehen brachte mich auf den Gedanken erst einmal zu sichten was es so an Beständen gibt.
    So bin ich nun dabei mir erst einmal eine kleine Referenzsammlung an zu legen.
    Wir werden sehen was daraus wird, für die Erhaltung und Zucht sehe ich keine andere Möglichkeit als die einer genauen Kenntnis dieser Biene.
    Grüße, Horst