Ist dies hier eine Dunkle Biene?

  • Hallo,


    Als großer Laie wage ich mich mal vorsichtig auch in dieses Forum mit einer Frage :)


    Den Traum von eigenen Bienen mussten wir leider vorerst aufgeben, da uns unser Nachbar leider gar nicht wohlgesonnen ist und kein Einverständnis geben würde.


    Meine Frau hatte sich vorher trotzdem eine ganze Weile damit beschäftigt, und als G-E-H-Mitglied auch von der Dunklen Biene gelesen. Nun haben wir schon letztes Jahr und auch jetzt wieder vermehrt Bienen gesehen, von denen meine Frau meint, es könnten Dunkle Bienen sein. Falls dem so wäre, würden wir uns bemühen, den Chemie-Einsatz unseres Nachbars irgendwie reduziert zu bekommen...


    Ich hab mich dann bereit erklärt, mal im Internet Rat einzuholen, und hoffe, hier kann mir das jemand anhand der Bilder bestätigen oder gerne auch nur mit dem Kopf schütteln :D


    Ansonsten... wie bekomme ich bessere Bilder hin (die obigen stammen vom Handy)? Hatten schon über eine Schale mit Zuckerwasser und Kamera mit Makro und Drahtauslöser auf Stativ nachgedacht, finde den Drahtauslöser aber gerade nicht wieder...

  • Hallo,


    also das was du da fotografiert hast, ist wohl sicher eine Solitärbiene.
    Es könnte sich um "Osmia cornuta" also die "Gehörnte Mauerbiene" handeln.
    Gib das mal bei Google ein und vergleiche selbst. Denn bei deinen Fotos möchte ich mich lieber nicht 100%-ig festlegen.


    Eine Dunkle Biene Ist es aber sicher nicht!


    Trotzdem wäre es erfreulich, wenn du den Chemikalieneinsatz deines Nachbarn zügeln könntest.
    Auch Solitärbienen sind für die Natur sehr wichtig. Und da es immer weniger Lehmgebäude gibt, finden sie fast keine Brutstätten mehr.
    Versuch es doch mal mit einem Insektenhotel. Dann kannst du sicher bald noch mehr beobachten.


    LG Johannes


    Zuchtkoordinator im Bundesverband Dunkle Biene Deutschland e.V.

    http://www.bv-dunkle-biene.de/
    Eine Mitgliedschaft in unserem Verein ist ein guter Beitrag zum Erhalt unserer einheimischen Dunklen Biene. Wir wollen die imkerlichen Kräfte bündeln und Interessenten und Züchter näher zusammenbringen.


    Infos zur mir und meinen Bestellmöglichkeiten gibt es auf meiner Webseite: https://www.dunkle-bienen.com/

  • Darf man fragen welche "Macht" der Nachbar über euch hat?
    Ich meine soweit ich weiß darf der Nachbar einem die Bienenhaltung nicht verbieten.


    Natürlich steht außer Frage das es alles andere als gut ist wenn der Nachbar strikt dagegen ist und du dann trotzdem machst.
    Aber es las sich so als ob er dir die Sache nicht genehmigt und das darf/kann er ja eigentlich nicht.


    Weiß ja jetzt auch nicht genau wie groß dein/euer Grundstück ist und seins. Oder seit ihr beides Städter mit dem Plan von Balkonbienen?

  • Vielen Dank Johannes, ich werde morgen mal wieder draussen Ausschau halten und vergleichen!


    Für ein Insektenhotel haben wir schon diverses in der Garage liegen (Schilfmatten, Steine, Baumstammstücke, grober Lehm von der Renovierung)... mal schauen wann ich die Kinder motiviert bekomme, das endlich mit zu bauen, so ist das ja ein guter Anstoß :)


    Und unser letztes Projekt war eine inzwischen 20 Meter lange Totholz- (Bentjes-)Hecke, die soll ja auch insektenfreundlich sein :)


    Leider ist der werte Herr Nachbar, der den Bauern hintenraus verklagt, wenn er sonntags Gülle ausfährt, weil die stinkt, und selber lieber "geruchtslose" Chemie sprüht, Professor für Agrarwirtschaft, anderen die Kompetetz für sachliche Argumente in Sachen Chemie zuzugestehen ist wahrscheinlich nicht so ganz seines (er hat ja auch weitergespritzt, als er selber für eine kurze Weile drei Bienenvölker hatte)...


    @Marakin: ich habe irgendwie im Hinterkopf, dass man (evtl. speziell hier im Kreis Soest?) die Genehmigung der Nachbarn bräuchte. Städter sind wir nicht, wohnen auf einem 1000-Seelen-Dorf mit 5000 Quadratmetern Grundstück, seines nicht viel kleiner.


    Seine "Macht" (zumindest die, Streß zu verursachen) ist sein Anwalt. Seit wir vor zwei Jahren hergekommen sind, versucht er auf diverse Art und Weise, unser Biotop (Gras- und Laubfrösche, Molche, Libellen, ...) stillegen zu lassen. Weil er bei dem "Froschlärm von 100 dB" (Rockkonzertlautstärke!) nicht schlafen kann. Mag sein, dass er in Sachen Bienen genau wie beim Biotop letztendlich verlieren würde, nur ist der Biotop-Streß noch nicht durch und für sowas braucht man ja auch immer Kraft...


    Aber gut, dass Du das angesprochen hast! Vielleicht stimmt unsere Info ja gar nicht. Da müssen wir mal beim Veterinärsamt (da muss man die anmelden, die dürften wissen, ob es lokale Bestimmungen gibt?) nachfragen!


  • Moin :)


    Ausschlaggebend für die Erlaubnis zur Bienenhaltung ist definitiv nicht dein Nachbar. :wink:


    Es ist in Deutschland so, das Bienenhaltung in deinem Ort ortsüblich sein muß...das ist auf dem Land zu 99,99 % der Fall. Orte mit überwiegend landwirtschaftlicher Nutzung (also z. B. der Landwirt, der Sonntags Gülle fährt^^) erlauben in der Regel auch die Bienenhaltung. Sogar in Berlin (eine Millionenmetropole) ist in grünen Stadtteilen die Bienenhaltung erlaubt.


    Gibt es bei euch keine Imker in der Nähe? Wenn dort bereits einer ist und das möglicherweise schon seit gefühlten 30 Jahren ist die Imkerei sicher ortsüblich und somit erlaubt.


    Sonst ein kurzes Telefonat mit dem Landkreis führen (nicht bei einem Oberen im Dorf anrufen, gibt oft Klüngelei). Direkt zwei Etagen höher, am besten beim zuständigen Amts-Veterenär des Landkreises, bei dem du deine Imkerei eh anmelden mußt.


    Melde bei dem Herrn Amts-Veterinär einfach 5 Völker an (nicht fragen!!!), Standort dein Grundstück....und warte ab, was er sagt. Wenn der das aufnimmt....dann wird das schon i. O. sein, gell? :mrgreen:


    Probiere das mal...wünsche dir viel Erfolg. :)

  • Zitat von Andreas T.


    Melde bei dem Herrn Amts-Veterinär einfach 5 Völker an (nicht fragen!!!), Standort dein Grundstück....und warte ab, was er sagt. Wenn der das aufnimmt....dann wird das schon i. O. sein, gell? :mrgreen:


    Probiere das mal...wünsche dir viel Erfolg. :)


    Hallo,


    auch viel Erfolg von mir, und stark sein!


    Leider werden immer öfter Gerichte mit der Frage der Bienenhaltung beschäftigt. DAs Ergebnis der Gerichtsentscheidung ist leider auch nicht vorhersagbar. Oftmals werden dann "Kompromisse" vorgeschlagen. Oder man muss eben den gesamten Sachverhalt durchprozessieren. In der letzten Instanz gilt dann die Entscheidung. Bei der Urteilsfindung sind die Richter frei.


    Von daher lohnt sich eine gute Rechtsschutzversicherung, die die Prozesskosten und evtl. Gutachter abdeckt. Solche Verfahren können sehr teuer werden.


    LG
    Kai

  • Moin,


    ich hätte jetzt nur noch angemerkt wenn der Nachbar selber schon mal Bienen hatte wird es wohl "ortsüblich" sein.


    Der "Mensch" hört sich auf jeden Fall nach deiner Schilderung nach einem sehr "netten" Vertreter unserer Gattung an...