Liebe Bienen- und Imkerfreunde, heute abend erprobte ich erstmalig o.g. Gerät:
https://www.bienen-voigt.de/detail/index/sArticle/467 (den Vorsatz gibt es auch einzeln zu kaufen: https://www.bienen-voigt.de/im…ohr-oxalsaeure-verdampfer)
und dann nicht nur als Trockenübung, sondern gleich im Einsatz, und berichte, wie versprochen, sogleich darob.
Zunächst einmal muß ich einen Ver-, besser Bearbeitungsmangel rügen: Dort sind zwei Bohrungen gesetzt und Gewinde eingeschnitten, um ihn mit Schrauben an der Heißluftpistole zu fixieren. Ich wunderte mich, daß ich den Vorsatz nicht richtig auf die Pistole aufgeschoben bekam. Und tatsächlich, es ragten an beiden Löchern/Gewinden jeweils Grate nach innen. Etwas mühsam "ebnete" ich diese mit einem Messer (nicht geschnitten, eher weggebogen) ein, und - voilà - dann war er aufschiebbar und mit den Schrauben auch fixierbar. Ich werde nächste Woche dort anrufen und das Entgraten anmahnen.
Wenn man bisher nur einen Pfannenverdampfer benutzte, dann - salopp formuliert - geht so ein Ding natürlich wie eine V1, Rakete oder Schmidts (oder Schmitz') Katze ab. Aber man kennt es ja von diversen Youtube-Filmchen mit anderen (nicht Pfannen-)Verdampfern.
Entgegen der Gebrauchsanleitung habe ich die Temperatur und die Gebläseleistung eigenmächtig verändert, und zwar maximal heiß und niedrigste Gebläseleistung. Das zu dem Zwecke, einen möglichst dichten, dicken Rauch zu erhalten, zwar wohl nicht ganz so wie beim Sublimox, aber auch ganz beachtlich. Nachdem die Oxalsäure heiß war und zu sublimieren begann, mußte ich immer nur kurz, nachdem ich das Rohr in die jeweilige Beute steckte, das Gerät einschalten, es qualmte sofort mächtig hervor, natürlich zum Orte der Bestimmung. Nach der Anwendung natürlich sofort wieder ausgeschaltet. Das nicht in erster Linie, um Oxalsäure zu sparen - die kostet nicht mal lau, wenn man die technische nimmt - sondern um meinen Garten und mich nicht unnötig zu vernebeln.
Was die beiden Öffnungen an der Seite, durch die ein Teil der Heißluft ungenutzt herausbläst, bezwecken sollen, erschließt sich mir nicht ganz, denn eine Heißluftpistole kann auch bei Luftstau eigentlich nicht überhitzen (Brandschutz!). Experimentierfreudig, wie ich bin, werde ich diese mit je einer passenden Schraube abdichten und so den gesamten heißen Luftstrom der Oxalsäure zuführen.
Der kupferne Säurebehälter ist hinsichtlich seines Innenvolumens m.E. klar unterdimensioniert. Es hätte auch ein größerer sein können. Der täte nicht nur nicht "kippeln" (mit der Gefahr des Umkippens), sondern auch den Luftstrom dennoch nicht nennenswert behindern. Mal schauen, ob ich mir aus einem Stahlrohr, wird dann wohl kein Edelstahl sein, etwas größeres bastele. Für meine derzeit 12 Völker reichte sein Volumen beileibe nicht, aber für einige reicht es schon, je nach Einblasmenge.
Apropos Einblasmenge: Eine Dosierung, die diese Bezeichnung verdient, ist so natürlich nicht möglich. Ich blies einfach satt an einer Stelle unten ein (Schaumstoff zur Seite geschoben), bis es an der anderen Ecke herausqualmte. Den Immen gefiel das überhaupt nicht, und die waren auf Krawall gebürstet wie selten. Doch hatte ich natürlich vorgesorgt.
Bisher war ich immer recht lax und tapfer, was Oxalsäurerauch/-dampf und Atemschutz anbetrifft. Ein Pfannenverdampfer ist hinsichtlich seiner Menge und Verdampfungsleistung auch wirklich fast Kinderkram/-spielzeug. Das sehe ich jetzt mit diesem Gerät anders. Ich kann einen geeigneten Atemschutz nur empfehlen. Spätsommerabend, es war lau, es weht keinerlei Lüftchen, und mit seiner Verdampfungsleistung legte sich, als ich die Verdampfung noch kennenlernte, in kurzer Zeit ein feiner Smog ("Aerosol") über große Teile meines Gartens. Die Konzentration mag noch lang nicht gefährlich gewesen sein, unangenehm war sie aber auch in dieser Höhe schon. Es kratzte schnell ziemlich im Hals, und der Husten ließ nicht lang auf sich warten. Also mußte ich erstmal pausieren. Mal schauen, was ein geeigneter Atemschutz ist - nur ein Staubfilter? Da Oxalsäure sich gern in Wasser löst, wäre auch ein feuchter (oder anzufeuchtender) Filter denkbar. Schon ein nasses Tuch vor Mund und Nase hätte geholfen, aber zum einen hatte ich natürlich den Imkerschleier auf (s.o.), und zum anderen benötigte ich natürlich beide Hände.
Morgen werde ich den ersten Milbenfall zählen und darob hier wieder berichten.
Weiterhin werde ich demnächst noch von einem anderen Oxalsäureverdampfer-Heißluftpistolenvorsatz meine ersten Erfahrungen berichten.
Gruß
Freizeitimker