Hypersensibles Mini-Plus

  • Ich habe gerade ein Problem mit der Ameisensäurebehandlung eines meiner Miniplus-Stammvoelker. Irgendwie sind die Damen dort "hypersensibel":


    Kurz zur Verfahrensweise: Die M+ sitzen derzeit alle auf 3, 4 oder 5 Zargen (nach dem Umweiseln werden die Begattungseinheiten zwecks Ueberwinterung mit einer Koenigin wieder zu Tuermen zusammen gebaut). Die Milbenbehandlung mache ich dort im Herbst mit dem Liebig-Dispenser. Dazu kommt oben eine Leerzarge drauf, in welcher der Dispenser Platz findet. Die Boeden sind Eigenbau aus Holz mit vollflaechige Gitterboden und einer Fluglochoeffnung 2cm hoch/24cm breit.


    Den Gitterboden habe ich verschlossen, das Flugloch ist voll geoeffnet.


    Ich mache bei der Behandlung so ein Zwischending von Kurz- und Langzeitbehandlung. Ziel ist, dass in den M+ ca. 75ml AS innert 4 Tagen verdunsten. Das wirkt gut in die Brut ohne dass man die Bienen zu lange quaelt und man kann das Wetter noch halbwegs vorhersagen. Im vergangenen Jahr hatte ich mit den 5/8tel Dochten etwas Probleme, dass dort nicht ganz die gewuenschte Menge verdunstet ist (Temperatur tagsueber ca. 17 Grad, Nachts 12 Grad). Deshalb bin ich jetzt auf die volle Dochtgroesse bei den 5-Zargern und 5/8tel bei den 3-Zargern gegangen. Soweit scheint erst einmal alles zu funktionieren.


    Mit Ausnahme von einem einzigen 5-Zarger: Nach 15 Minuten hing die Truppe vorm Flugloch. Also Verdunsterzarge runter, Dispenser runter, Boden/Deckel auf und gut lueften. Nach einer Stunde war die Truppe wieder in der Kiste und dann einen anderen! Dispenser mit 5/8tel Docht drauf). Nach 30 Minuten das selbe Spiel...


    Der Dispenser ist nicht! undicht. Es sind wirklich nur wenige ml rausgelaufen, vielleicht 5ml oder weniger. Es hat nichts getropft, lediglich der Docht ist nass. Ich habe das Teil jetzt zur Kontrolle erst einmal auf der Terrasse stehen und werde morgen nachmittag schauen, wieviel da dann tatsaechlich rausgelaufen ist.


    Aber ich ueberlege jetzt schon, wo das Problem liegt. Vermutlich ist es nicht die Verdunstungsmenge sondern die Volksstaerke. Ich denke, die Truppe sitzt derart eng, dass die obere Etage am ersticken/erdruecken ist, sobald die AS drauf kommt, weil alles nach unten draengt. Aber sicher bin ich mir nicht.


    Hatte von Euch schon einmal jemand so ein Problem bei staerkeren Miniplus? Wasd kann/sollte ich tun?

    - dem Volk mehr Platz geben (2 Zargen aufsetzen -> wird dann ein 7-Zarger...)

    - eine Leerzarge untersetzen?

    - eine Zarge mit leeren Raehmchen oder Mittelwaenden untersetzen?

    - die Honigzarge(n) entfernen (sind wirklich randvoll mit Futter) und durch Leerwaben ersetzen?

    - die Ameisensaeure verduennen (wirkt die dann noch?)

    - den Docht noch kleiner machen (1/2?)? Nur letztes Jahr waren mit den 5/8teln schon zu wenig Verdunstungsmenge...


    Ich freue mich auf Ratschlaege/Erfahrungen :-)

  • Gitterboden (teilweise) öffnen.
    Habe gerade auf zwei 6-Zargern aus der Not heraus MAQS drauf. (Bei ganz offenen Gitterböden Holtermann Holz) Der Bien kommt offensichtlich klar. Oberste Zarge ist bienenleer, der Rest gut besetzt. Die unterste Zarge hat nur noch Leerwaben, die Reste die drin waren sind umgetragen worden. Sitzt aber wie schon geschrieben rappelvoll. Bei uns war aber bis gestern Abend auch noch feinstes Flugwetter und es gab wohl die ganze Zeit noch was zu holen.


    Gruß, Thorsten

  • Hallo Thorsten, vielen Dank fuer Deine Erfahrungen mit den Maqs im Miniplus.


    Ich habe vorhin noch eine Zarge mit Leerraehmchen untergesetzt und statt der komplett geschlossenen Windel die Variante ohne hintere Abschlussleiste eingeschoben (praktisch nur eine Plastikplatte; die nutze ich sonst nur im Winter, dass von unten kein Schnee in die Beuten herein weht), so dass es eine etwas bessere Belueftung hat. Bis jetzt ist alles ruhig. Auch die Verdunstungsmenge passt mit den grossen Dochten.

  • Postkugel:

    Bei der leeren unteren Zarge ein Auge auf "Besucher" haben. Hat mich im letzten Jahr 3 Völker gekostet.

    Da am Flugloch keine Wache mehr saß, sind die Wespen munter rein und raus... (Dieses Jahr sehr überschaubar)

  • Keine Ungewöhnliche Reaktion auf die Ameisensäure vor allem bei einer voll besetzten Hütte.

    Ich kenne das zwar nicht von einer Mini Plus, aber bei einer Behandlung von zwei Zargern in DNM und Zander verschwinden die Bienen nach einer gewissen Eingewöhnungsphase wieder in ihr Haus.

    Obwohl ich Fan von der AS bin, bedeutet sie für die Bienen eine hohe Belastung.

    Die Fluchtreaktion der Bienen auf AS kann jeder selber beobachten.

  • Der Docht der Liebig-Dispenser saugt sich zuegig voll, dass die AS-Konzentration m.E. recht schnell, fast schon auf "Schwammtuchniveau" ansteigt. Bei den Nassenheidern kenne ich das, wenn sie richtig montiert sind, so eigentlich nicht. Leider passen die Nassenheider jedoch nicht vernuenftig in die MiniPlus hinein :-(

    AS funktioniert manchmal tatsaechlich richtig gut. Aber die "Schwankungsbreite" aufgrund Volksstaerke/Witterung ist doch erheblich. Ich verwende sie deshalb zumeist nur noch bei der Herbstbehandlung. Ich habe zwar auch schon probiert, auf die Herbstbehandlung zu verzichten, jedoch geriet die Varroapopulation dabei Ende Oktober/Anfang November gelegentlich ueber die Schadschwelle. Und die "Windeldiagnose" ist fuer eine Entscheidung pro/kontra Herbstbehandlung einfach zu unzuverlaessig, weil der jeweilige Brutstatus einen erheblichen Einfluss auf den natuerlichen Milbenfall besitzt.


    Aber im Kontext dessen, was ich dem Weiberhaufen im Vergleich zu diversen "Lehrbuchmeinungen" und "Institutsempfehlungen" so an Stress erspare, muessen die da jetzt einfach mal fuer 3 Tage durch. In den Miniplus haengen die Damen sowieso nur noch faul unter den dick gefuellten Waben rum, dass ich fast schon neidisch bin...

  • Hallo

    Frage:

    Um wieviel Uhr hast du mit der Behandlung begonnen ?


    Mini plus habe ich bisher immer nur mit dem Schwammtuch behandelt, von unten.

    Begonnen habe ich immer kurz vor dem Dunkel werden.

    Da haben die Damen keine Lust mehr sich vor das Flugloch zu hängen.

    30 ml auf das Schwammtuch ca 20x10 cm.

    Das einmal die Woche einen Monat lang.

    Bisher keine besonderen Vorkommnisse.

    So meine Erfahrung der letzten Jahre.

    Gruß Dirk