Varroa-Behandlung

  • Weiß einer von Euch, wie die asiatische Biene mit der Milbe umgeht?
    Dort kommt die Varroa doch her. Scheinbar lebt diese Biene schon seit Langer Zeit damit.
    Und was ist der Grund dafür, dass unsere Bienen nicht damit klarkommen?


    Gruß
    Countryman

  • Wenn ich das jetzt richtig abgespeichert habe lebt die Asiatische Biene mit ihrem Parasit die V. Milbe in einer recht einseitigen Gemeinschaft zusammen. Die Völker gehen aber nicht zugrunde, da die Milbenpopulation wohl durch gegenregulation runtergeregelt wird. Heißt wenn die Milbenanzahl im Volk zu hoch ist werden wediger neue Milben produziert. Die Milbe hat ja kein Interesse ihren super Wirt zu killen.
    Das Problem warum es bei unsere Biene so nicht funzt ist wohl das die Brutzeit zu kurz ist. Folglich Die Asiat Biene hat von sich aus eine längere Brutzeit wodurch sich die Milbe optimal ausbreiten kann. Bei unsere Biene ist dafür lediglich die Brohnenbrut geeignet. Es gibt (so meine ich mich zu erinnern) auch Stimmen die sagen gerade mit dem Drohnebrutschneiden verhindern wir, das die Milbe ihre Population anpassen kann.


    So ich werde das jetzt noch mal versuchen genauer nachzulesen, eh ich weiter mit gefährlichen Halbwissen glänze.


    Grüße


    Simon

  • Zitat von Dumoint


    Das Problem warum es bei unsere Biene so nicht funzt ist wohl das die Brutzeit zu kurz ist. Folglich Die Asiat Biene hat von sich aus eine längere Brutzeit wodurch sich die Milbe optimal ausbreiten kann.


    Hallo Simon,


    fast richtig. Die Brutzeit der asiatischen Biene ist kürzer, deshalb kann sich die Milbe dort nur in der Drohnenbrut fortentwickeln. Bei uns ist die Brutzeit eben insgesamt länger, wodurch die Milben sich auch in der Arbeiterinnenbrut vermehren können. Die Milben bevorzugen aber (vermutlich) trotzdem die Drohnenbrut, da sie dort noch mehr Zeit zur Entwicklung haben.

  • Hallo,


    weiterhin wichtig für die effektive Vermehrungszeit der Milbe in der Brutzelle ist:
    Es wurde festgestellt, dass bienenungefährliche PSM wohl in der Lage seien, Ammenbienen
    die Brut mit weniger Futtersaft versorgen zu lassen. D.h., der Futtersaft ist eher aufgebraucht
    und die Milbe wird somit früher aktiv.
    Weiterhin wurde festgestellt, dass damit in Verbindung stehende Brut wohl auch später schlüpfe,
    was ein zweites Mal Zeitgewinn für (Mutter-)Milben bedeutete...



    Gruß
    Manne

  • Zitat von manne


    Nunmehr sind es rd. 22 Jahren Pleiten Pech und Pannen bei der Erarbeitung einer nachhaltigen Varroa(+ xyz)strategie durch die Institutionen, die helfen sollen...


    Gruß
    Manne


    Ich sehe das auch so ähnlich.
    Ich hoffe ich lehne mich nicht zu sehr aus dem Fenster aber ich hab schon mehrere Bienenforschungsprojekte aus Würzburg gesehen, und den Ausführungen von Prof.Tautz gelauscht. Ich hab noch nie was sinnvolles dahinter gefunden. Meine Subjektive Meinung
    Deswegen möchte ich hier einen Zitat zum Nachdenken reinstellen;
    „Grundsatz sollte sein; Vermeidung aller Maßnahmen, die die Ordnung und Gesetzmäßigkeiten stören, die das Bienenleben beherrschen und regeln und nach denen es sich entwickelt“
    Ferd. Gerstung


    Bei Tieren und Pflanzen ist meistens ein Befall mit Parasiten auf eine Schwächung im Blut und Immunsystem zurückzuführen.
    „Immer wen wir eine Gebietsfremde Biene einsetzen diese nicht mit in der entsprechende Zeit den Pollen bieten können, den sie in ihren Ursprungsgebiet vorfinden würd“*. Tragen wir zur Schwächung der Population bei. „Durch die Schwächung des Blutes wird der Beste Nährboden für Parasiten ,wie Tracheenmilbe und Varroamilbe geschaffen. Auch wen wir in Zukunft Medikamente finden, mit denen wir diese Parasiten bekämpfen können, werden sicherlich solange immer wieder neue ( oder resistente) Parasiten auftreten, bis wir es geschafft haben, wieder die einheimische Biene in den einzelnen Gebieten anzusiedeln.“*
    Ich hoffe das auch was die Varroa angeht ist für uns sehr wichtig das wir den ersten Schritt in die richtige Richtung gegangen sind, in dem wir die Biene die seit Jahrtausenden mit der Flora der Mitteleuropäische Landschaft entstanden ist und sich weiterentwickelt hat, für unsere Bienenstände als Reinzucht oder als Ausgang für die Neue Landrasse ausgesucht haben.
    Und wen wir noch denn richtigen Maß zwischen Rumwühlerei im Bienenstock und angemessener Völkerführung finden dann ist der Weg zur Coexistenz von Milbe und Biene nicht weit.
    Hoffentlich. Gruß Michal
    *Matthias K.Thun/Die Biene

  • Ok


    habe ich es doch annähernd richtig wiedergegeben.
    Zum Thema:
    So leid es mir auch tut so glaube ich nicht das die wiederansiedlung der dunklen Biene das Varroa-Plroblem maßgeblich beeinflußt sicherlich ist es ein Punkt wodurch die Bienenpopulation an sich gesünder und besser angepaßt wird. Aber das ist zumindest für mich nicht der Grund warum ich die dunkle halten möchte.
    Will mann den Weg über die Bienenrasse zur Varroproblematik hinkriegen so müßte man ja konsequenter Weise die Asiatische Biene einkreuzen.
    Das Problem mit der Milbe und der vermeindlichen Resistenten ist ein ganz anderes.
    Es ist absoluter Blödsinn zu denken, das ein ständiges Wechseln der Mittel zu Behandlung das auftauchen von Resistentenzen verhindert.
    Ja es fördert dieses sogar noch.
    Beispiel:
    Wir haben eine Population von 1000 Milben und behandeln diese mit 65 % AS und Schwammtuch.
    Als folge werden am ersten Tag sicherlich 700 Milben sterben, nähmlich genau die empfindlichsten gegen die AS. AM zweiten Tag sterben (trotz oder gerade wegen der Fallenden AS Konzentration) sicherlich auch noch mal 50 bis 100 und am dritten 50 meistens hören wir dan jedoch spätestens mit der Behandlung auf um die Bienen nicht zu sehr zu schädigen.
    Es sind am Ende genau die Milben über die am besten mit der AS klar kommen also annähernd Restistent sind. Bei der nächsten Behandlung die in der Regel noch kürzer ist festigen wir das ganze dan noch.


    Wichtig zur Vermeidung von Resitenzen ist das ein Medikament resp. Mittel möglichst exakt dosiert aber auf keinen Fall unterdosiert und vor allem eine Behandlung über einen möglichst langen Zeitreum in möglichst exakter Dosierung.
    Wechseln wir jetzt jedes Jahr die kurzzeitigen und meistens unterdosierten Behandlungen so züchten wir uns wirklich Resistente Milben.


    Ich denke da liegt der Schlüssel zum Erfolg in jedem Behandlungsregime.
    Meines (habe ich aber auch schon hier irgendwo postuliert) :


    Nach der letzten Ernte AS mit Schwamtuch 65 % und dan nach dem Auffütern Thymolkristalle mit einer Gaze auf die oberste Zarge Folie drüber und Deckel drauf bis zum Reinigungsflug ( Februar/ März)
    Dies erfüllt genau die Kriterien einer langen Therapie aus der keine Milbe lebend rauskommt.
    Dieses Verfahren wurde auch im Buckfastreport irgendwann dieses Jahr erklärt und ich habe es aus einer Imkerzeitung vor ein par Jahren.
    Kritikpunkt 1 ist meistens der Honig schmeckt dan nach Thymol : tut er aber nicht und das schon im 4 Anwendungsjahr zumindest bei mir
    Kritikpunkt 2 Thymol nutzt nur bei hohen Aussentemp.: stimmt auch aber entweder habe ich anderes Thymol oder es ist wohl so das die Bienen soviel Wärme produzieren die dan nach oben steigt und das Thymol zum verdampfen bringt. Auf jeden Fall richt es bei mir am Stand auch bei jetzigen Temperaturen nach Thymian.
    In meinen Augen liegt der große Nachteil dadrin, das die Bienen mit Thymol etwas agressiver sind zumidest am Flugloch weil ich die Beuten eh nicht mehr aufmache weiß ich nicht wie es drin aussieht.
    Der zweite Nachteil liegt dadrin, das die Kristale natürlich keine Zulassung als Bienenmedikament haben aber das ist mir sch..... egal.



    Diese neuen Hopfenstreifen basieren auch auf dem Prinzip der organischen Säuren ( Gerbsäuren) und sind in meinen Augen wenig effektiv.


    Grüße



    Simon

  • Zitat von Dumoint

    ...Will mann den Weg über die Bienenrasse zur Varroproblematik hinkriegen so müßte man ja konsequenter Weise die Asiatische Biene einkreuzen...


    Hallo Simon,


    vielleicht sagst du noch, mit welchem Trick das ginge!


    Gruß
    Manne

  • Zitat von Dumoint

    Ok


    Der zweite Nachteil liegt dadrin, das die Kristale natürlich keine Zulassung als Bienenmedikament haben aber das ist mir sch..... egal.


    Simon


    Meinst du mit Kristallen das Api Live Var? Das ist seit diesem Jahr zugelassen.

  • Hallo


    nehme meist so einen gestrichenen Telöffekl voll so 10 bis 15 g für ein zweizargiges Volk auf DNM.
    Der Grund warum ich das so mache und nicht mittels der Streifen ist hauptsächlich der Preis.
    Mit 2,50 bis 3 € pro Streifen Api live Var sind die kosten bei einem Gebrauch von 4 Streifen pro Volk unverhältnismäßig teuer damit behandel ich bis zu 10 Völker mit der anderen Methode.


    Das ganze Problem sind doch die europäischen Zulassungsrichtlinien für Medikamente die zur Anwendung an Lebensmittel liefernde Tiere vorgeschrieben sind.
    Es gäbe durchaus vernünftige und wirksame Mittel aber die Pharmakonzerne müssen für die Zulassung als Medikament für lebensm. liefernde Tiere mal eben 20 Mio € oder noch mehr hinlegen.
    Damit rechnet sich das nur entweder über die Masse (Schweine, Geflügel etc. ) oder über den hohen Preis.


    Ich bin nicht bereit den EU Wahnsinn zu bezahlen und backe selber Hustenbonbons :mrgreen:


    Grüße


    Simon

  • Ich habe mir gute alte Stoffwindeln im Drogeriemarkt oder Babybedarf gekauft. Diese haben einen sehr groben Baumwollstoff, den Lege ich einfach wie ein Schleier über die oberste Zarge, verteile dann die Kristalle darauf Folie drüber Deckel drauf Stein drauf und auf wiedersehn im nächsten Jahr.
    War gerade heute wieder am Stand und habe das treiben am Flugloch beobachtet. Es duftet schön nach Thymian und die Milben fallen und fallen :twisted:
    Die Stoffwindeln habe ich übrigens jedes Jahr wieder genommen fallen also nicht in den Kostenfaktor mit rein. :mrgreen:


    Grüße


    Simon

  • Hallo Leute ,
    ich hab mal Thymol Kristalin beim Seip Imkerbedarf in Taunus gekauft 1g 5 cent.Er verkauft das offiziell als Bienen Behandlungsmittel da kann man auch fragen wie es mit der Zulassung aussieht?
    Gruß Michal

  • Das ist wie mit der Ameisensäure. Die ist auch im Imkereihandel frei verkaufbar allerdings steht dan drauf nur zur Gerätedesinfektion oder was ähnliches.
    Offiziel als Behandlungsmittel für Tiere nur das vom Pharmaunternehmer ihres Vertrauen :twisted:


    Wenn er das Thymol offiziel als Bienenbehandlungsmittel verkauft muß er aufpassen das ihm da nicht die Veterinärbehörden aufs Dach steigen. Aber eventuell ist es so wo kein Kläger kein Richter.


    Grüße


    Simon


    P.S.: sihe http://imkerforum.nordbiene.de/viewtopic.php?f=11&t=828

  • Hallo Simon,
    Du hattest Recht, ich hab bei LWG nachgefragt, die teureren Mittelchen sind alle samt zugelassen die einfachen und kostengünstigen nicht.
    Sieht jetzt so aus das ich nicht dafür kann wen beim entrosten von Spandrath auf den Rähmchen die Bienen gesessen sind? Oder wie muss man das sehen?
    Gruß Michal

  • Hallo,


    ich will hier ja nicht der Pharmaindustrie das Wort reden. Und um der Varroa bei zu kommen ist sicher auch noch viel Gehirnschmalz notwendig und jeder neue Ansatz wichtig!


    Aber - zumindest bei denen die Honig produzieren wollen - was ist mit der Rückstandsproblematik?? Industrie AS ist nicht gleich AS ad vet!
    Ich habe keinen Bock meinen Honig mit Verunreinigungen zu "genießen" :evil: und finde auch, dass bei Lebensmitteln schon genung "gepanscht" wird. Gerade wir Imker haben einen guten Grund das nicht auf die leichte Schulter zu nehmen!
    Höchstens noch aus dem Blickwinkel "Erhaltung" und für die, die nur auf Bestäubung gehen mag das ja gerade noch vertretbar sein. Es gab schon genug Rückstände (Perezin, Antibiotika) die sich über den Handel (Wachs, Ableger) verbreitet haben ohne das der Käufer
    das so gewollt hat.


    Nachdenkliche Grüße! Heiko

  • Hallo Heiko,
    mir geht es nicht um das, dass Industrieprodukte billiger sind sondern, um die Tatsache das Reines Thymol als Kristalle nicht zugelassen ist genauso wenig wie Reine Oxalsäure, die übrigens von Bioverbänden für die Imkereien neben der AS und Milchsäure gefordert wird, dafür Mischprodukte der PharmaINUSTRIE wie Thymovar, Bayosol, Apiguard und wie sie alle noch heißen schon. Die Rückstandsproblematik ist schon zu genüge untersucht worden und wie immer wenn Pharmakonzerne dabei sind zu Gunsten denen ihren Produkten ausgefallen.
    An alle, unser Ziel ( meines zu mindestens und wie ich gelesen habe auch noch paar anderen wenigen )sollte ein Weg ohne jegliche Behandlung sein. ( Schau mal beim Projekt Landbiene kurz rein oder unter http://www.bienenjournal.de/?redid=351569). Nichts ist Unmöglich, man muss sich nur was Trauen, vor allem eigene Einstellung mal zu überdenken. Auch hier im Forum gibt es den einen oder anderen der es Praktiziert, vieleicht melden sie sich auch.
    Gruß Michal

  • Ne der glaube das die AS ad us vet reiner ist als die frei verkäufliche ist definitiv ein Irrglaube sorry aber großenteils wird sie wahrscheinlicj vom selben Chemischen Werk hergestellt.


    Das Hauptproblem liegt einfach in der Tatsache, das die Pharmaindustrie an den Par Bienen ihre Zulassungskosten nicht wieder reinkriegen.
    Daherr interresiert die auch Forschung und weitere Entwicklung nicht.


    Säße die Varroa auf Masthänchen eine ganze Herreschar von Doktoranten und Instituten würde mit den Geldern der Pharmaunternehmer daran rumforschen.


    Und dan würden die auch die teure EU Zulassung als Med. für lebensm. liefernde Tiere gerne bezahlen. Aber für die par Bienen :roll:


    Daher bleibt es an uns :(


    Stellt doch bitte eure Erfahrungen und Beh. Regime unter : http://imkerforum.nordbiene.de…p?f=11&t=828&p=4626#p4626


    kurz vor.


    Danke


    Grüße
    Simon