Varroabehandlung

  • Hallöle


    Bienenneuling hat gelesen das eine Varroabehandlung mit Oxalsäure zur Zeit nicht angezeigt ist weil evtl. schon wieder Brut in den Waben vorhanden sein könnte.


    Schädigt die Oxalsäre die Brut ? Oder warum wird davon abgeraten ?


    Bienenneuling fragt sich ob es zur Zeit denn irgendeine Varroabehandlung gibt die zulässig und wirksam ist. Drohnenwaben zum ausschneiden gibts noch nicht, für Ameisensäure ist es zu kalt und Bayvarol Stripes sind vielerorts schon gar nicht mehr wirksam.


    Gruß


    BN

  • Hallo Bienenneuling
    Ich möchte meinen Standpunkt zu deiner Frage mal mit ner Gegenfrage dastellen die ich mir stelle. Ist im Frühjahr überhaupt eine Varroenbehandlung erforderlich b.z.w. dienlich für den Bien??
    Ich erspare meinen Bienen diese vom Imker gutgeglaubte b.z.w.gutgemeinte Handlung denn wie du schon fragend zweifelst rate ich zum nein lass sie sich in Ruhe entwickeln bis zum abschleudern und dann kannste loslegen wenns erforderlich sein sollte
    imkerliche Grüße

    ABER DIE NATUR VERSTEHT GAR KEINEN SPASS, SIE IST IMMER WAHR, IMMER ERNST, IMMER STRENGE; SIE HAT IMMER RECHT UND DIE FEHLER UND IRRTÜMER SIND IMMER DES MENSCHEN. J. W. V. GOETHE
    Wir sind alle nur Gast auf dieser schönen Erde

  • Hmm


    Also "wirkt nicht in die Verdeckelte" hab ich verstanden und kann ich auch nachvollzehen. Aber solange kein Schaden entsteht, stünde doch einer Prophylaxe nichts entgegen. Ich geh ja schließlich auch schon mit Kleinigkeiten zum Zahnarzt und nicht erst wenn ein Totalschaden saniert werden muss.


    Wäre denn eine Oxalsärebehandlung nun zur Zeit lediglich "vermindernd wirkungsvoll" oder sogar Bienenschädigend ?


    Gruß BN

  • Wenn du es nur einmal machst, erwischt Du die Varroen in den verdeckelten Brutzellen nicht mehr. Außerdem verteilt es sich nicht mehr so gut, da die Bienen nicht mehr eng sitzen. Zudem ist eine Oxalsäureträufelbehandlung auf Grund der Schädigung der Bienen nur einmal, zum richtigen Zeitpunkt zu empfehlen. Du kannst es natürlich jetzt noch machen, wenn Du es noch nicht gemacht hast. der Erfolg ist nur viel geringer und es wird nicht ausreichen....

  • Hallo,


    also ich meine, dass eine Varroabehandlung jetzt im Frühjahr wenig Sinn macht. Die RELATIVE Anzahl der Varroen im Volk befindet sich auf einem Tiefpunkt, und wenn die Völker bisher nicht geschädigt wurden, dann werden sie es mit Sicherheit wegen Varroa auch nicht im März, April oder Mai. Andersherum: Völker mit zuviel Varroen im Herbst sind doch bestimmt nicht mehr am Leben, so dass es eh nix mehr zu behandeln gibt. :)


    Fall Du Bedenken hast wegen des Varroadruckes, kommt nur noch ein Drohnenbrutschneiden im April/Mai in Frage und ggfs. Ameisensäurebehandlung. Letzteres könnte ich aber wegen des Honigs nicht empfehlen.

  • Wie genau schädigt denn die Oxalsäure die Bienen ? Verätzung, Schwächung des Immunsystems oder Beeinträchtigung des Normverhaltens (also z.B. verringerte Brutpflegetätigkeit, verringerte Sammeltätigkeit, verringerte Lebenserwartung) ?? oder auf noch andere Weise ?


    Gruß BN

  • Wie genau schädigt denn die Oxalsäure die Bienen ? Verätzung, Schwächung des Immunsystems oder Beeinträchtigung des Normverhaltens (also z.B. verringerte Brutpflegetätigkeit, verringerte Sammeltätigkeit, verringerte Lebenserwartung) ?? oder auf noch andere Weise ?


    Gruß BN

  • Es ist so, dass momentan an den Völkern, über eine Futterkontrolle (incl. -korrektur) hinaus, nur Unfug gemacht werden kann. Dieses Jahr könnte wieder typisch werden, für eine ganz alte Imkerweisheit: Was der März nicht will, das nimmt der April. Dabei sollten wir es wegen der allseits bekannten Klimaveränderungen mit den Monatsnamen nicht mehr so ganz genau nehmen! D.h., es kann nicht nur lediglich zu Verschiebungen kommen; es können auch Wiederholungen sowie zu Verlängerungen unerwünschter Witterungsverhältnisse sein.


    Manne

  • Hallo Bienenneuling
    Zum Thema ist hier mal ein Link der nicht ausser Acht bleiben sollte man muss dran denken das Säuren nee giftige b.z.w. schädigente Wirkung mit sich bringen und die Folge häufig negativ zum tragen kommen
    http://www.submedvet.de/Php/fr…2FImker%2Foxalsaeure2.htm


    Meine, wie ich festgestellt habe, gut gemeinte übertriebene bisherige Varroenbehandlung habe ich zum Wohl meiner Bienen bis auf ein notwendiges erforderliches Maß runtergefahren und gehe damit nun in's 5 te Jahr wo ich immer noch versuche die optimale Betriebsweise zu finden.Was mir aufgefallen ist das es den Bienen sichtlich besser geht.Mal sehn was die Zukunft bringt,versuche eine Betriebsweise ohne Varroenbehandlung zu ereichen. Kannst dir ja wenn du möchtest den Link mal durchlesen der zum nachdenken beträgt.Will aber niemanden beinflussen b.z.w. auf irgend eine Art besserwisserisch Ratschläge geben.Bin der Meinung jeder Imker muss seinen Weg selber suchen und finden damit einer erfolgreichen Bienenbetreung nichts im Wege steht
    imkerliche Grüße

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  • Hi


    Ja den verlinkten Thread hab ich mir gerade reingezogen. Aber wie der Verfasser eingangs bereits sagt, gibt es hierzu keine wissenschaftlichen Untersuchungen. Nicht das die möglichen Auswirkungen nicht nachvollziehbar wären aber bewiesen sind sie leider auch nicht.


    Ich hör immer von sogenannter Varroabehandlungsfreier Imkerei. Was machen denn die Kollegen bei Varroabefall wenn sie nicht behandeln ?


    Immer neue kaufen wenn der Bien futsch ist ?


    Gruß BN

  • Hallo Bienenneuling
    Immer neue kaufen wenn der Bien futsch ist ?
    Diese Imker die Völker kaufen müssen haben leider noch nicht den richtigen Weg der notwendigen Betriebsweise gefunden,bin der Meinung ein Imker der sein Handwerk und seine Bienen versteht braucht trotz aller Probleme wegen Völkersterben keine Völker zu kaufen wenn er die Sache im Griff hat.Es gibt jede Menge Möglichkeiten dem kaufen müssen entgegen zu wirken.Zu meiner im Moment praktizierten Betriebsweise möchte ich mich hier öffentlich nicht äussern um die Forumsbenutzer die andere Imkermeinungen nicht sachlich tollerieren können zu verunsichern


    Ich hör immer von sogenannter Varroabehandlungsfreier Imkerei.

    Varroabehandlungsfreier

    Vielleicht solltest du dich,wie ich finde,erstemal mit den Gedanken Varroabehandlungsarmer Betriebsweise vertraut machen.


    imkerliche Grüße

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  • Hallo Bienenneuling,


    ich glaube, deine Frage nach der Wirkung von Oxalsäure auf die Brut wurde noch nicht beantwortet. Oxalsäure schädigt (angeblich) nicht die Brut, sondern sie erreicht sie nicht. Deshalb ist Ox.-Behandlung in Zeiten mit Brut relativ unwirksam. Einzig die Ameisensäure erreicht die Brut.


    Die Frage, welche Milbenbehandlung jetzt in dieser Jahreszeit sinnvoll ist, kann nur mit "keine" beantwortet werden. Ich stimme den anderen Schreibern uneingeschränkt zu. JEDE Behandlung schädigt auch den Bien, und eine Behandlung jetzt schädigt ihn mehr als die Milbe.


    Während der Trachtzeit ist Behandlung von Wirtschaftsvölkern ohnehin verboten. Ihr Honig darf nicht in den Handel. Außerdem gibt es da als einziges erlaubte Mittel das Drohnenwabenschneiden, am besten im Rahmen der Fangwabenmethode.


    Was nach dem Schleudern das Beste ist, da scheiden sich die Geister. Ich las von Imkern, die ihre Völker 6, ja 8 mal und öfter mit Säure behandeln - und sich später wundern, dass ihre Völker "trotzdem" eingegangen sind. Ich würde eher sagen: "deswegen"!

    Ich kenne allerdings auch Imker, die nur 2 x im Jahr behandeln: einmal nach dem Schleudern mit Ameisensäure, und einmal im Dezember mit Oxalsäure. Das reicht offenbar völlig aus. Sie schneiden nicht einmal Drohnenwaben.


    Ich selbst versuche auf die Ameisensäurebehandlung zu verzichten, indem ich die Fangwabenmethode durchführe. Zusätzlich lasse ich viel neue Waben bauen und mache von jedem Volk mindestens 2 Ableger (Schwarmvorwegnahme, Kunstschwrm).


    Ende Dezember mache ich, wenn nötig, auf meinem Stand im Garten eine Oxalsäurebehandlung, und auf einem isolierten Stand 2 km entfernt von jedem anderen Stand wage ich den Überlebenstest ohne diese Säure. Hier mache ich ausschließlich die Fangwabenmethode.

  • Also ich habe mene Kunstschwärme im Mai des letzten Jahres erhalten und war als Anfänger ganz entsetzt das ich im September -Oktober ein massives Varroaproblem hatte. Darauf folgte eine Ameisensäurebehandlung und im Dezember noch enmal eine Oxalsäurebehandlung. (Weihnachten)


    Meine beiden Völker habe ich scheinbar gut durchbekommen, obwohl mich der dicke Leichenteppich auf dem Beutengitterboden schon recht sparsam dreinblicken lies.


    Was muss ich mir denn darunter vorstellen wenn -Manne- (einige Threads höher) hier sagt, er führt seit 1993 keinerlei Varroabehandlung mehr durch?


    Wie geht denn das ? Ich meine, selbst die Drohnenwabenausschneidung ist doch schon eine Behandlungsart oder?

  • Hallo Bienenneuling,


    ich selbst bin ja auch noch ein Neuling; allerdings habe ich inzwischen viel Literatur gelesen und mit anderen Imkern diskutiert - im direkten Kontakt, per Telefon und per eBrief.


    Klar, Drohnenwabenschneiden ist auch eine Behandlung - und schädigt auch den Bien. Ich führe sie auch nur deshalb durch, weil ich glaube, dass sie weniger schädigt als Säure. Und weil ich fürchte, ganz ohne Behandlung alle Völker zu verlieren.
    Das einfache Drohnenscneiden erachte ich als zu ineffektiv. Deshalb mache ich es ausschließlich mittels Fangwabenmethode.


    Ich habe Manne sehr ausgiebig ausgefragt und mit ihm diskutiert. Die Essenz dessen, was ich von ihm gelernt habe, ist, dass einige Bedingungen erfüllt sein müssen, damit eine Imkerei völlig ohne Behandlung möglich ist. Diese sind (so vermute ich), dass man mit einem Volk auf einem abgelegenen Stand beginnen muss. Dieses Volk sollte von einem echten Schwarm der Sorte "Landbiene" (keine Reinzucht- oder Belegstelenkö) gebildet worden sein. Die Beute muss möglichst über 3 km vom nächsten Bienenstand entfernt sein. Dieses eine Volk wird über Kunstschwärme vermehrt: man fegt Bienen in neue Beute, setzt alte Kö hinzu und stellt die Kiste auf den alten Platz. Die Kiste mit Brut wird nebenan gestellt, mit dem Flugloch in eine andere Richtung. Der Brutling zieht sich neue Königinnen; weitere KS werden von ihm abgezweigt.


    Es entsteht ein Überlebensstand, bei dem die Beuten lose in kleinen Gruppen mit Fluglöchern in alle Richtungen aufgestellt werden. Das minimiert den Verflug der Bienen.
    Die KS, die mit völlig neuen Wabenbau beginnen müssen, haben wenig Milben, die im Laufe von einigen Jahren weniger aggressiv werden, da sie nicht mit Säure in Berührung kommen.


    Ich führe diese Methode auf dem Überlebensstand aus. Leider ist er nur 2 km von meinem Gartenstand entfernt, auf dem ich zur Not auch mit Säure behandle, damit ich mir nicht neue Bienen kaufen muss, wenn die Sache scheitert. Ich kann dort auch die Fangwaben für den Überlebensstand produzieren...


    In späteren Jahren, wenn ich den Überlebensstand aufgebaut habe und die Völker nicht mehr so stark vermehren will, plane ich dann die Drohnenwabenmethode durchzuführen, das ist eine weiterentwickelte Fangwabenmethode.


    Manne hat sicher selbst noch was dazu zu sagen...


    viele Grüße
    joachim

  • hi,


    Auch ich hab mittlerweile so einiges gelesen was ich eher in den Bereich der Kaffeesatzleserei einordnen würde.


    Das man die Varroen zur Friedlichkeit erziehen kann wenn man von Ihnen nur die Oxalsäure weit genug fernhält oder diese nur sehr sparsam behandelt, muß ich jetzt nicht unbedingt glauben oder ?


    Wär ja mal eine Nachricht für den kommenden Dienstag .


    Varroen werden in varroafreie Beuten doch ebenso eingetragen wie Fischleich in neu angelegte Teichgewässer. Das passiert einfach. Egal ob Du einen Stand 3 Km, 5 Km oder wer weiss wie weit vom Grundstück fern aufstellst. Bienen verfliegen sich auch mal und es treffen sich auch stockfremde Bienen auf gemeinschaftlichen Nährpflanzen. Spätestens dann wechseln die Varroen die Wirtstiere und suchen sich neue Möglichkeiten der Kolonienbildung.


    Von wirklich varroaresistenten Bienenvölkern hab ich noch nichts gehört und es erscheint mir auch nicht arbeitsvereinfachend, jedes mal einen Bien aufzulösen und in Form eines Feglings auf neue, saubere Trenwände oder neue Zargen zu setzen nur weil die alten mit Varroen befallen sind. Dann zerstör ich ja jedes mal alle Brutansätze mitsamt Futterwaben. Das kann nicht der Sinn sein.


    Trotzdem Danke für die Antwort.


    BN

  • hier scheinen einige Missverständnisse vorzuliegen.


    Das mit der Friedlichkeit hat folgende Bewandnis: Wenn die Milben über Generationen hinweg immer wieder mit Säure behandelt werden, entstehen im Laufe der Zeit immer aggressivere und widerstandsfähigere Milben aus den jeweils überlebenden Nachkommen. Zudem wird verhindert, dass sich Bien und Milb im Rahmen einer Koevolution aufeinander einstellen. Der Milb hat ja kein Interesse, den Bien umzubringen; er will ja nur am lebenden Volk schmarotzen. Wenn man nichts täte, würde sich im Lauf der Zeit ein solch stabiles Bien-Milb-Verhältnis einstellen. Die so lebenden Milben wären gegenüber den säureresistentgezüchteten wesentlich friedlicher.


    Wenn ein Bienenvolk weit genug von anderen Völkern entfernt steht, hat das Bienenvolk größere Chancen, zu überleben, denn dann gibt es bei den Milben Inzucht. Diese Milben sind schwächer, vermehren sich nicht so gut und der Bien wird mit ihnen besser fertig. Außerdem ist die Gefahr der Reinvasion von Milben geringer. Viele Völker sterben, obwohl sie gegen Varroa behandelt wurden, weil tausende Milben aus absterbenden, varroaverseuchten Völkern aus der Nähe als Invasion über sie kommen. Bienen mit Milben betteln sich ein. Man nennt das "Reinvasion".


    Bei der Bildung von Fluglingen oder Feglingen wird keine Brut vernichtet. Da hast du zu viel im Kaffeesatz, statt in Imkerbüchern gelesen. Mit diesem Verfahren wird das Verhalten varroatoleranter Bienenarten nachgemacht. Tropische Bienen ziehen um (und verlassen die Brut), wenn sie von zu vielen Parasiten gestört werden und bauen neue Waben und haben zwischenzeitlich Brutstopp.
    Wenn man einen Flugling macht, kehrt man (vereinfacht gesagt) Bienen samt Königin in eine neue Beute. Auf der zurückbleibenden Brut sind ja auch noch Bienen drauf, die die Brut pflegen. Sie ziehen sich sofort aus einem frischen Ei eine neue Kö nach. Bis diese wiederum selbst Eier legt, vergehen ein paar Wochen. Das Volk hat eine Brutunterbrechung, während der die Milben mangels unverdeckelter bienenbrut auf die Bienen gehen, und mit dem Tod der Bienen auf dem Feld sterben auch viele der aufsitzenden Milben.
    Wenn man jetzt noch eine unverdeckelte Drohnenwabe ins Volk hängt, sammeln sich dort die restlichen Milben und können später (nach der Verdeckelung) mit den Drohnen "entsorgt" werden. Starke völkervermehrung ist ein probates Mittel gegen den Tod durch Varroa!


    joachim

  • Zu Zitat:


    Der Milb hat ja kein Interesse, den Bien umzubringen; er will ja nur am lebenden Volk schmarotzen. Wenn man nichts täte, würde sich im Lauf der Zeit ein solch stabiles Bien-Milb-Verhältnis einstellen.


    Hallo Joachim


    Also, diese vorausschauende Intelligenz sprechen ich den Milben ab. Und eine friediche Koexistenz zwischen einem Bien und den Milben kenn ich nur von indischen Bienen die jedoch wiederum nicht für einen wirtschaftlichen Honigertrag zu gebrauchen sind.
    These 1 in der Varroaproblematik ist doch noch immer, das ein unbehandelter Varroabefall an "westlichen Wirtschaftsvölkern" zum Untergang des Volkes führt.


    Ein Volk mit dauerhaft stabilem Bienen Milb Verhältnis kauf ich Dir sofort ab.


    Mal was Anderes. April soll ja wieder die Schwarmzeit sein. Was für einen zeitlichen Rahmen hat der Imker eigentlich wenn er an seinem Bienenstand Schwarmtriebigkeit in Form von verstärkter Flugtätigkeit feststellt, weil er bei der Beutenkontrolle mal ein Weiselnäpfchen nicht rechtzeitig erkannt hat. Redet man hier von mehreren Stunden oder ist nach 30 Minuten schon alles vorbei.?


    Ich meine, ich schau ja nicht alle 2 Stunden an meinem Stand vorbei. Will aber auch nicht in den Baumwipfeln nach meiner entflohenen Königin suchen. Hilft es die Flügel der Königin zu stutzen ? So das sie im Fall eines Falles bestenfalls im umliegenden Gras wiedergefunden werden kann?


    Gruß Marco

  • Hallo Bienenneuling,


    natürlich ist mit dem Wollen der Milben keine Intelligenz gemeint, sondern es ist eine vereinfachte Darstellung, wie sich in freier Natur ein Wirt-Schmarotzerverhältnis ausbildet. Schmarotzer, die ihren Wirt umbringen, sterben selber aus.
    Da der Milb nicht ausgerottet werden kann, bleibt langfristig nur die Möglichkeit, ein solche natürliches Bien-Milb-Verhältnis zu erreichen. Alles andere funktioniert langfristig nicht. Medikamente und Säuren sind nur ein vorübergehender Notbehelf.
    Die Varroatoleranz-Züchter vesuchen, die Evolution zu beschleunigen, sodass sich dieses stabile Bien-Milb-Verhältnis schneller einstellt, als bei einem natürlichen Prozess.


    Du solltest auch bedenken, dass die Milbe nur für Bienen in der Obhut von Imkern ein Problem sind. Frei lebende Bienen schaffen es regelmäßig innerhalb von etwa 4 Jahren, sich an die Milbe anzupassen - akllerdings mit einem Verhalten, bei dem Imker keinen Honig gewinnen können.


    Zum Schwärmen: die meisten Völker schwärmen erst im Mai.


    Wenn du keine Zeit hast, das Schwärmen abzuwarten und den Schwarm rechtzeitig mit einem Schwarmfangbeutel am Flugloch abzugreifen, und wenn du nicht auf Bäume klettern willst, gibt es eigentlich nur schwarmverhindernde Maßnahmen oder Schwarmvorwegnahme. Flügelstutzen würde ich nicht machen.


    Ein Vorschwarm (mit alter Kö) geht ab, wenn die erste Weiselzelle verdeckelt wird. Du musst also nachschauen, wann es so weit ist, und machst ein paar Tage vor dem Verdeckeln der Weiselzelle einen Kunstschwarm - du fegst einen Teil der Bienen in eine neue Beute (mit Mittelwänden, Futterwaben usw) und gibst die alte Kö hinzu. Der Brutling zieht sich dann eine neue Kö.


    Du kannst aber auch Schwarmverhinderung durch Schröpfen machen: entnimmst ein paar Brutwaben und machst einen Brutableger draus. Aus mehreren geschröpften Völkern kannst du auch einen Sammelbrutableger machen. Da gibt es der Methoden viele.

    Wichtig dabei ist die Völkerkontrolle alle 9 Tage und das Herausbrechen aller Weiselzellen, die man nicht für Ableger usw. braucht. Ohne neue Königinnen gibts kein Schwärmen.