Varroabehandlung

  • Mile Grazie für die letzten drei Absätze. Sowas kann sich auch ein Bienenneuling merken.


    Das mit der varroareistenten (norddeutschen ???) Wildbiene fänd ich sehr interessant weil ich mir meine Bienen vorrangig für meine Obstbaumplantage zu Bestäubungszwecken gekauft habe und nicht für den maximalen Honigertrag. Hast Du da nähere Infos oder einen Link ?


    mfg BN

  • Hallo!


    Leider konnte ich nicht früher antworten, da ich immerzu einloggen soll, und wenn ichs tue, wiederholt sich diese Aufforderung. So kann ich meine Texte nicht abschicken. Ich hoffe, es klappt diesmal.


    Was meinst du mit "norddeutsch"? - Die Nordbiene? Diese ist leider nicht varroarsistent und sie ist nicht norddeutsch: sie war in fast ganz Europa heimisch.
    Ich weiß nicht, wie du auf diese Passage kommst.


    Varroafestigkeit scheint von einem vorübergehenden Brutstopp während der Saison (und natürlich im Winter) abzuhängen. Wild lebenden Bienen schwärmen und haben damit einen Brutstopp. Du kansnt natürlich auf deiner Obstplantage Bienenkästen aufstellen und die Bienen verwildern lassen, aber ob sie dann überleben oder an Varroose zugrundegehen, bleibt ungewiss.


    Am Besten ist, du imkerst richtig, und führst diesen Brutstopp "künstlich" durch, indem du einen Kunstschwarm von einem Volk machst - Brut samt Kö in eine neue Beute abfegst. Der Flugling kommt dann an den alten Standort des geteilten Volkes. Dann haben beide Teile einen Brutstopp.


    Mit Drohnenfangwaben hilfst du den Bienen noch etwas, und eine Oxalsäurebehandlung im Winter ist ein Notbehelf, der deine Bienen über die Runden bringt, bis es die Imkerprofis gelernt haben, eine nachhaltige (so das neue deutsche Wort) Betriebsweise zu entwickeln.


    Was derzeit uinter professioneller Imkerei firmiert, ist im Prinzip dasselbe, was die Obstbauern auf diesen Hochleistungsäckern machen: Zwergbäume in Reih und Glied, 4 x im Jahr gespritzt, 1 m links und rechts vom Stamm Giftwüste, und nach 10 Jahren sind die Bäume verbraucht.


    Ich empfehle die Lektüre: Wolfgang Golz: Auf dem Weg zu einer neuen Landrasse.


    joachim

  • Hallo Bienenneuling
    Mal was Anderes. April soll ja wieder die Schwarmzeit sein. Was für einen zeitlichen Rahmen hat der Imker eigentlich wenn er an seinem Bienenstand Schwarmtriebigkeit in Form von verstärkter Flugtätigkeit feststellt, weil er bei der Beutenkontrolle mal ein Weiselnäpfchen nicht rechtzeitig erkannt hat. Redet man hier von mehreren Stunden oder ist nach 30 Minuten schon alles vorbei.?


    Ich meine, ich schau ja nicht alle 2 Stunden an meinem Stand vorbei. Will aber auch nicht in den Baumwipfeln nach meiner entflohenen Königin suchen. Hilft es die Flügel der Königin zu stutzen ? So das sie im Fall eines Falles bestenfalls im umliegenden Gras wiedergefunden werden kann?
    Hier mal nee Möglichkeit was eventuell mal einen Versuch wert ist
    ich weiß ja nicht wie groß dein Völkerbestand ist oder werden soll aber vielleicht ist ja dies nee Möglichkeit für dich dieses hier mal zu probieren
    http://www.bienenumleitung.de/
    Vielleicht werde ich mal einen Test damit starten liest sich jedenfalls überzeugend,oder ?? wie denkt der Rest der dunklen Bienenfreunde drüber??
    Hier noch einige Infoslinks zum schlau lesen wenn jemand Lust drauf hat
    http://www.imkerforum.de/archive/index.php/t-7433.html


    http://info.imkerei-mv.de/index.php?topic=75.0
    imkerliche grüße

    ABER DIE NATUR VERSTEHT GAR KEINEN SPASS, SIE IST IMMER WAHR, IMMER ERNST, IMMER STRENGE; SIE HAT IMMER RECHT UND DIE FEHLER UND IRRTÜMER SIND IMMER DES MENSCHEN. J. W. V. GOETHE
    Wir sind alle nur Gast auf dieser schönen Erde

  • Danke für die Links. Sind wirklich interessant. Kann mich leider erst jetzt wieder zurückmelden. war längere Zeit erkrankt.


    Nun fangen langsam mene Obstbäume an zu blühen und die Bienen fliegen nicht weil es zu kalt ist. Es ist schon ein Kreuz.


    Übrigens, Ich bin ein absoluter Nichtanwender von Insektiziden aller Art. Bei mir wird absolut rein gar nichts gespritzt. Noch nicht mal Kupfersulfate.


    Gruß BN

  • Hallo Kai,
    würdest Du eventuell mal Deine Varrobehandlung bei der Nordbiene hier kurz vorstellen. Es würde mich sehr interessieren wie Du im Laufe des Bienenjahres diese gestaltest. Arbeitest Du auch mit Fangwaben und was für Präparate (AS, Thymol usw.) setzt Du ein ?


    Viele Grüße
    Blacky

  • Hallo Blacky,


    wie ich schon an anderer Stelle in diesem Forum schrieb (und mir harsche Kritik einhandelte), behandele ich bisher (seit den 90-er Jahren) ausschließlich im Winter mit Perizin. Die zweimalige Behandlung erfolgt gegen Ende Dezember.


    Bisher bin ich gut damit gefahren:


    -null Varroa
    -null Bienenverluste
    -geringe Störung der Völker
    -wenig Arbeit.


    Alle anderen "Experimente" sind mir zu riskant. Sobald aber das Mittel Oxuvar (gleiche Anwendung) erprobt ist, steige ich um.


    Fangwaben, Drohnenbrutschneiden, Ameisensäure und andere "mehr oder weniger zugelassene" Mittel verwende ich bewusst nicht, weil diese Verfahren schlicht und ergreifend Bienen töten. Und meine Dunklen Bienen sind mir zu schade dafür.


    LG
    KAI
    PS: Mit Kritik muss ich rechnen ;)

  • Hallo,
    ich übe hiermit nicht Kritik, ich gebe nur meine Gedanken wider:
    Das von Kai eingesetzte Mittel wirkt systematisch. Was bedeutet dies?
    Die Bienen werden beträufelt. Ihr Putztrieb veranlasst sie, sich "trocken" zu lecken. Damit nehmen die ein Naturprodukt erzeugenden Tiere ein unnatürliches (sythetisches) Mittel auf, welches in ihre Lymphe gelangt, und damit auch in sämtliche Organe. Saugen nun die Varroen an den Bienen, sterben sie. Natürlich gelangt das (fettlösliche) Mittel auch in das Wachs, welches sich anreichert und folglich z.B. im Lebensmittelbereich nicht mehr eingesetzt werden darf! Der im zeitigen Frühjahr noch von den Winterbienen eingetragene Nektar (und Pollen) wird von diesen kontaminierten Bienen zu Honig verarbeitet, indem ihm u.a. körpereigene Stoffe zugegeben werden. Zudem wird der Nektar/Honig über die kontaminierten Waben zusätzlich belastet. Dadurch wird das naturprodukt Honig verfälscht. Ein solcher Honig steht nach meiner Auffassung absolut nicht für Natur, weshalb er ohne entsprechenden Hinweis nicht in den Handel gelangen sollte. Und die Kennzeichnung ist geboten, auch wenn die Grenzwerte eingehalten sind; denn Honig wird vom Menschen mit unverfälschter Natur in Verbindung gebracht, Honig ist eben etwas anderes als Leberwurst.
    Ich setzte noch nie dieses Mittel ein. Viele Jahre nahm ich AS, und ich hatte niemals Verluste, weil ich es fein dosiert applizierte (dazu schrieb ich hier schon). AS ist in seiner Wirkung "der Natur abgeschaut" (Stichwort: "Vögel und Ameisenhügel"), wenngleich die im Handel befindliche AS natürlich nicht von Ameisen gewonnen ist. Dennoch ist diese Säure das natürlichste Mittel zur Abwehr von Milben, nicht zuletzt auch deshalb, weil AS in vielen Nektaren als natürlicher Bestandteil vorkommt und folglich eben auch natürlicher Bestandteil des Honigs ist. Seit zwei Jahren verwende ich ein absolut "bienenvertägliches" und natürliches Mittel, welches....... ich "sage" es besser nicht. Zulassungsverfahren sind kostspielig, und daran scheitert mancher gute Gedanke! Und dass sowohl das politische Handeln als auch das Verwaltungshandeln in unserem Staate gelegentlich nicht nachvollziehbar ist, zeigt das Beispiel meines guten alten Multipla Diesel: Es gibt für dieses Fahrzeug einen Abgasfilter (Österreich)welcher in 25 Ländern der EU zugelassen ist und der auch die EU-Zulassung besitzt. Ließe ich diesen Filter einbauen, behielte ich die rote Plakette, weil Deutschland es besser weiss. Jedes vergleichbare Fahrzeug mit Zulassung in einem der 25 Länder indessen führt die grüne Plakette und kann somit in jede deutsche Umweltzone eingefahren werden; nur der eigene Bürger wird ausgesperrt, wird diskriminiert! Dieses Fahrzeug fährt meine in Hannover lebende Tochter, die nun eben ab 1.1.09 mit "ihrem" eigenen Auto (auch mit Filter!) nicht mehr zu ihrer eigenen Wohnung gelangen kann. Und wie reagiert die Stadt Hannover auf eine solche nicht nachvollziehbare Regelung? Es wurde mir anheim gegeben, meiner Tochter mein Neufahrzeug zur Verfügung stellen, mit welchem sie ungehindert in die Umweltzone einfahren könne, und der alte Multipla täte es ja für Peine. Aber dies nur am Rande.
    Zurück zum Thema: Die ganzen anderen Geschichten der Varroabehandlung, wie sie von Kai erwähnt werden, stehen im Widerspruch zum Verhalten der Bienen und zu den Vorgängen im Volke. Da pflichte ich Kai bei.


    Grüsse aus Kvarnhult bei+2°,
    Bernd


    P.S. Meine Art der Varroabehandlung bezieht sich auf meine Völker in Deutschland, Nordschweden ist varroafrei.

  • Hallo Bernd,
    nun würde mich aber doch mal interessieren was Dein Wundermittel ist. Mein Vereinsvorsitzender schwört auf Ameisensäure, ich habe dieses Jahr auf ihn gehört und dabei eine Königin verloren, obwohl die Anwendung mit gekühlter Säure (60%) erfolgte. In den Jahren zuvor habe ich sowohl Oxalsäure als auch Bienenwohl ausprobiert, keins von beiden hat mich wirklich überzeugt.


    Viele Grüße
    Blacky

  • Zitat von Blacky

    Hallo Bernd,
    nun würde mich aber doch mal interessieren was Dein Wundermittel ist. Mein Vereinsvorsitzender schwört auf Ameisensäure, ich habe dieses Jahr auf ihn gehört und dabei eine Königin verloren, obwohl die Anwendung mit gekühlter Säure (60%) erfolgte. In den Jahren zuvor habe ich sowohl Oxalsäure als auch Bienenwohl ausprobiert, keins von beiden hat mich wirklich überzeugt.


    Viele Grüße
    Blacky


    Hej Blacky,
    wie man mit AS Königinnen umbringen kann entzieht sich meinem Verständnis. Ich habe bis vor zwei Jahren mit AS "gearbeitet" und es gab
    nie einen Kö-Verlust. Mein Verfahren ist ganz einfach, nachzulesen bei Bienenkrankheiten im Zusammenhang mit Mini-Plus. Bei Normalvölkern eben ein ganzes Schwammtuch und einen grossen Beutel mit ZIP-Verschluss. Nun verwende ich nur (!) BW und ich bin sehr zufrieden. Es kommt eben auf die Art der Applikation an. Und was bedeutet "keins von beiden hat mich überzeugt"? Waren die Varroen weg oder nicht? alles sonst ist uninteressant. Aufgrund meines Zugvogellebens werde ich erst in der dritten Septemberhälfte meinen Honig ernten können, danach wird aufgefüttert und dreimal im Abstand von 7 Tagen BW verabreicht. Viele werden nun schreien "was, 5 Monate keine Kontrolle und Mitte/Ende September schleudern, auffüttern und behandeln, alles viel zu spät". Ich lasse sie schreien. In dieser Weise läuft es bei mir schon seit Jahren, und ich habe keine Völkerverluste. Doch womöglich spielt dabei eine Rolle, dass ich meinen Bienen in D Ende April Tschüss und erst wieder Mitte September Hallo sage. Wer weiss? Und keine Angst, meine Bienen erweitern von ganz alleine, ein Trick, den mir schlaue Schweden ins Ohr flüsterten.


    Gruss, Bernd

  • [/quote]


    Und keine Angst, meine Bienen erweitern von ganz alleine, ein Trick, den mir schlaue Schweden ins Ohr flüsterten.


    [/quote]


    Abend Bernd.


    Meine Neugierde ist grenzenlos, wie du das hinkriegst mit dem selstständigen Erweitern, iss mir ein Rätsel??!!
    Klär mich doch mal auf :P


    Viele Grüsse von einem Melli..., der auch aufkommende Räuberei "riecht"!!

  • Zitat von Mellifera Mellifera


    Und keine Angst, meine Bienen erweitern von ganz alleine, ein Trick, den mir schlaue Schweden ins Ohr flüsterten.


    [/quote]


    Abend Bernd.


    Meine Neugierde ist grenzenlos, wie du das hinkriegst mit dem selstständigen Erweitern, iss mir ein Rätsel??!!
    Klär mich doch mal auf :P


    Viele Grüsse von einem Melli..., der auch aufkommende Räuberei "riecht"!![/quote]


    Lieber Melli,
    es gibt Dinge, welche ich nicht preisgebe. Dazu gehört meine Art der Erweiterung bei Abwesenheit und auch meine Art der Drohnenpflege; wobei ich im letzeren Falle schon mal eine Ausnahme machte und ferner auch machen werde. Weisst Du, lieber Melli, ich habe erfahren müssen, dass Undank der Welt Lohn ist.
    Beste Grüsse,
    Bernd

  • Hallo Bernd.


    Gehe voll deiner Meinung in Sachen Dank und so!
    Finde os auch ok, wenn du dein geistiges und bienenwissendes Eigentum hast :wink: , denn damit soll man ja nu mal wirklich nicht "hausieren"!!


    Viele Grüsse einem Melli..., der das meiste eh noch selbst rausfindet, lernt und dazu hoffentlich noch jede Menge Zeit hat :P !!

  • Zitat von bernd

    Und keine Angst, meine Bienen erweitern von ganz alleine, ein Trick, den mir schlaue Schweden ins Ohr flüsterten.


    Na sei froh das die Schweden nicht so dachten wie du denkst sonst hättest du jetzt nix was du für dich behalten könntest ;)
    Das mit dem Undank ist in meinen Augen eine Ausrede um deine Entscheidung zu rechtfertigen :P
    Nun gut - ist jedem seine Sache.
    Nichts für ungut aber denk mal drüber nach.
    Olli