Betrieb Belegstelle Krottenbachtal

  • HAllo Marakain,


    der Vollständigkeit halber will ich heute abend die Quellen genau benennen. Prof. Ruttner hat die Ergebnisse zusammengetragen, die schon andere vor ihm festgestellt hatten, wie z. B. Alpatov, Laidlaw, etc. etc.


    Demnach konnten glücklicherweise Museumsbienen der Apis melifera mellifera untersucht werden, die aus Zeiten vor der Hybridisierung stammten. Daher wissen wir genau, wie Apis mellifera mellifera im Original aussah, und zwar im Ural genauso wie in Irland, in Tirol und in Norwegen.


    LG
    Kai

  • Zitat von דבורה

    Hi Andreas,


    nun, es gibt aber auch keine echte Carnica in Deutschland :wink:
    Gruß
    Cher



    Deshalb ja aus AUS. :wink:


    Ich wollte und will eigentlich nicht über die C oder meinetwegen auch die B schreiben...es dient nur als Beispiel zur Verdeutlichung.


    Mir geht es eben auch um das Preis/Leistungsverhältnis. Dort in AUS erhalte ich echte C (wenn nicht dort, wo sonst*lach*) zu vernünftigen Preisen.


    Noch ein Vorteil der Reinzucht-Kö aus AUS: Hier bei uns ist der Anteil der Imker, die mit der C imkern recht hoch..bedeutet, das Nachzuchten selbst bei unkontrollierter Begattung mit hoher Wahrscheinlichkeit wieder einen guten Anteil C-Spermien erhalten. Usw. usw.


    Hole ich mir die DB, muß ich dafür sorgen, das meine Nachzucht-Kö "rein" bleiben...und um diese noch momentane Schwierigkeit für uns Anfänger/Laien geht es mir. Ich kann es nicht besser beschreiben...verzeih mir.


    Ich wünschte, das mit der DB und einer nahen Belegstelle wäre leichter erreichbar...so aber verwirrt und verunsichert es nur.


    Schönen Tag wünscht Andreas

  • Zitat von Marakain

    Mich würde jetzt mal sehr interessieren was die andere Seite, nachdem Kai seine Quellen/Basis genannt hat, dazu sagt.


    Also meinen sie das die Erkenntnisse von Ruttner (die ich nicht kenne und hiermit für meine Person jetzt auch nicht automatisch als richtig anerkenne) falsch sind?


    HAllo Marakain,


    das würde mich auch mal interessieren. Auf die dortige (öffentliche?) Antwort bin ich gespannt.


    LG
    Kai

  • Hallo Andreas,


    das hat jetzt zwar nichts mit der Dunlen zu tun, aber ich frage mich warum Du die Bienen in Australien (AUS) kaufen willst? Österreich (AUT) währe doch viel näher.


    Schöne Grüße aus Oberösterreich
    Andreas

  • Hallo niochmals,


    wie versprochen hier die


    Quellenangaben und die dazugehörigen Standardwerte
    der unvermischten Apis mellifera mellifera:


    Unter anderem wurde festgestellt, dass die ursprünglich unvermischte Dunkle Biene Europas auffallend einheitlich und in sich homogen war; untersucht wurden zu diesem Zweck historische Bienenproben, die bis in das 10. Jahrhundert zurückreichten, aus folgenden Ländern:

    • England,
    • Dänemark,
    • Bashkirien,
    • Frankreich,
    • Norwegen
    • und Tirol.


    Heutige feststellbare Unterschiede haben ihren Ursprung dagegen in einer Hybridisierung.


    Bezüglich der Flügelindizes liegen folgende Standardwerte vor:


    • Cubitalindex: 1,5 - 1,9
    • Hantelindex: bis maximal 0,923
    • Discoidalverschiebung: negativ


    Und folgend die Quellenangaben:


    • Prof. Dr. Friedrich Ruttner: "Biogeography and Taxonomy of Honeybees"
    • F. Ruttner, Eric Milner, John E. Dews: "The Dark European Honeybee"
    • F. Ruttner: "Naturgeschichte der Honigbienen"
    • Prof. Dr. Enoch Zander: "Die Zucht der Biene" (1944)
    • Beowulf A. Cooper: "The Honeybees of the British Isles"
    • F. Ruttner: "Zuchttechnik und Zuchtauslese bei der Biene"


    Was eine Dunkle Biene ist, und was nicht, ist somit klar.


    Jeder Interessierte, und erst Recht jeder Zweifler, möge sich mal mit dieser Literatur befassen. Erst danach wäre zu prüfen, ob die Untersuchungsergebnisse der Wissenschaftler anhand uralter Bienen von dem einen oder anderen Hobbyimker angezweifelt werden sollten!


    Dazu auch ein persönliches Wort von mir: bis vor einigen Jahren glaubte auch ich noch, ähnlich wie Horst oder Philipp, dass es in Polen, Schweiz, Österreich, etc, noch unvermischte Dunkle Biene gebe. Und dazu noch vorliegend in unterschiedlichen Ölotypen, die sich sogar unterscheiden.


    Das war Wunschdenken. So etwas gibt es tatsächlich nicht. Die Wissenschaft war da eindeutig.


    Und nochmals zu
    @ Bschein und Horst: Apropos "Wissen", was die Dunkle Biene ist. Die Daten, die ich verwende, gehen allesamt auf die seit langem wissenschaftlich erwiesenen Messwerte zurück; ich habe da nichts verändert. Ich wende die Messungen schlicht und ergreifend konsequent an! Nicht mehr und nicht weniger! Und doch nur so kann es gehen.


    DNA-Messungen sind irrelevant, da keine Referenzwerte vorliegen. Natürlich ergibt die Nigra eine "reine DNA-Nigra", aber bei weite keine Dunkle Biene.


    LG
    Kai

  • Zitat

    DNA-Messungen sind irrelevant, da keine Referenzwerte vorliegen. Natürlich ergibt die Nigra eine "reine DNA-Nigra", aber bei weite keine Dunkle Biene.


    Das wäre jetzt meine Frage gewesen da die andere "Seite" dieser Auseinandersetzung ja verstärkt auf DNA Untersuchung setzt um die Reinheit dieser oder jener Dunklen Biene zu beweisen.
    Es gibt also keinerlei Referenzwerte mit DNA-Werten z.B. von den bisher genannten Quellen/Forschern/Studierten oder gerne auch von anderen bisher nicht genannten? Falls doch könnte man ja diese DNA-Werte mit denen von heutigen DB sein sie aus Schweden, Polen, Belgien, Frankreich, Irland, Schweiz oder sonst wo vergleichen.

  • HAlllo Marakain,


    das ist ein sehr komplexes Thema, das ich nicht in 2 Sätzen beantworten kann, daher verweise ich auf meine folgende Stellungnahme:


    http://www.nordbiene.de/dna-an…-mellifera-mellifera.html


    Summa summarum: wieviel wert ist eine DNA-Analyse, wenn die Bienen bereits im Flügelgeäder Hybridcharakter zeigen?


    LG
    Kai

  • Hallo Kai,
    dein Einsatz zur reinen DB in allen Ehren, aber ich finde es nicht gut dass die Zuchtarbeit der Schweizer niedergemacht wird; was da in einigen Regionen der Schweiz mit der DB (Nigra) stattfindet ist für mich beispielhaft. Ich z.B. lehne die "Nigra" für meine Region auch ab, aber der Grund ist ein anderer als der einer "genetischen Verschmutzung".


    Nun etwas zur Quellenangabe die so nicht nachvollziehbar ist. Korrekt wäre, wie es bei Literatur üblich ist so:
    Autor, Jahr: Titel. -Zeitschrift oder Buch, Erschienen, Seitenzahl pp(bei Zeitsch. z.B. Apidologie 16: 71-92)
    Beispiel:
    Ruttner, F. 1992: Naturgeschichte der Honigbienen. Ehrenwirth Verlag, München. 357 pp


    Grüße, Horst

  • Moin,


    also ich hoffe man wirft mir jetzt nicht Parteilichkeit vor aber wenn ich mal kurz zitieren darf:


    Zitat


    Natürlich kann man die Nigra einführen, halten und züchten. Ist doch alles völlig legitim und in Ordnung. Auch ist es mit Sicherheit eine gute Biene: fleißig, sanftmütig, durchgezüchtet, honigstark! Gar keine Frage. Und die Schweizer Züchter lesiten beste Arbeit, dass weiß auch ich.


    Ich als Anfänger und Laie lese da weniger heraus das er die Arbeit der Schweizer niedermacht.



    Frage noch war das Beispiel von dir:
    Ruttner, F. 1992: Naturgeschichte der Honigbienen. Ehrenwirth Verlag, München. 357 pp


    Jetzt nur so gesagt oder steht da an der Stelle wirklich entsprechendes?
    Falls letzteres würde ich daraus jetzt schließen du kennst die genannten Quellen erkennst sie nur nicht an. Liege ich da falsch?



    Kai
    Ich les mir den Link nochmal durch wenn ich nicht gerade in der Frühstückspause bin und versuch es dann zu verstehen.

  • In Ruttner gibt es eine Menge zu lesen was auch richtig ist, mein Literatur Zitat soll ein Beispiel für die richtige Schreibweise sein um entsprechende Literatur wieder zu finden.

  • Hallo,
    ich lese hier schon einige Zeit mit Verwunderung mit.
    Wenn ich es richtig einschätze, gibt es momentan drei konkurrierende Gruppierungen in D, die sich für den "Artenschutz der Dunklen Biene" zuständig fühlen und kontroverse Definitionen bzw. Ansichten publizieren. Schade, ein Miteinander wäre besser.
    Die rege Diskussion über die wahre und reine Mellifera finde ich überzogen und verunsichernd. Ich finde es auch nicht in Ordnung, dass hier eine nicht repräsentative Handvoll Flügeluntersuchungen von "Alpenbienen" zum Pauschalurteil "vermischt" führen. Die Österreichischen und Schweizer Zuchtorganisationen sind da ganz anderer Meinung. Und was machen wir in D ??


    Der Einfachheit halber kopiere ich mal meinen Beitrag aus einem anderen Forum:
    "...dass es eine heimische Dunkle Biene aus der Zeit um 1850 nicht mehr gibt und und auch nicht mehr "importierbar" ist. Wünschenswert wohl auch nicht, denn immerhin reden wir von einem "Nutztier", das einigermaßen imkerlich zu führen sein muss, beispielsweise vom Wabensitz her. Die Rassebeschreibungen von Ruttner und Goetze in Ehren, aber in zig Jahren Zuchtauslese und dem Rasse -Umfeld hat sich auch die Dunkle Biene verändert. Auch die hiesige Carnica von heute hat mit der von 1850 nichts mehr gemein.
    Ich halte nichts von einem übertriebenen Reinheitsgedanken und will auch keine Königinnen aus Irland oder Norwegen importieren. Für mich zählt die regionale Nachbarschaft. Für uns in Süddeutschland sind es die Alpenländer, wo ausreichend gutes Mellifera-Material existiert, das auch in unser Klima passt. Von mir aus auch "vermischt" anzusehen. Jedenfalls machen die dortigen Züchter einen guten Job und haben ein excellentes Zucht- und Erhaltungsprogramm aufgebaut. Es liegt an uns, sich dem anzuschließen und mitzumachen. Die leidige Diskussion um die reinste und ursprünglichste Mellifera führt zu nichts, wenn ich sie hierzulande nicht gezielt weiterzüchten und vernünftig vermarkten kann. Wir brauchen Züchter der Mellifera, nicht Importeure!! "


    Die Wiederansiedelung bzw. Züchtung einer einheitlichen "deutschen Mellifera" wird Wunschdenken bleiben.


    Und nun zurück zum Thema: Es geht um die erste deutsche Belegstelle im Karwendel, die heuer ihren Betrieb aufnimmt. Es ist einfach genial, dass hier auf das geballte Know-How der Schweizer zurückzugreifen ist - mit Prüfständen, Körung und allem was dazu gehört. Ein Aufbau auf Grundlage irgendwelcher importierter "reiner" Schwedischer Völker vom Punkt Null weg wäre privat finanziert überhaupt nicht darstellbar. Ein selbständiges Zuchtprogramm und Belegstellenmanagement würde sicherlich Zigtausende verschlingen. Man schaue sich nur einmal die Carnica-Zucht in D genauer an, um die sich u.a. mehrere staatliche Prüfhöfe und Institute kümmern. Ein irrsinniger Aufwand, der sich aber bezahlt gemacht hat - siehe Zuchtwertschätzungen bei beebred.eu

  • Zitat von Giovanni

    Hallo,...


    Ich halte nichts von einem übertriebenen Reinheitsgedanken und will auch keine Königinnen aus Irland oder Norwegen importieren. Für mich zählt die regionale Nachbarschaft. Für uns in Süddeutschland sind es die Alpenländer, wo ausreichend gutes Mellifera-Material existiert, das auch in unser Klima passt. Von mir aus auch "vermischt" anzusehen.


    Hallo Giovanni,


    danke für Deinen Beitrag.


    Ich kenne das Zitat und verstehe langsam das legitime Interesse der IG Dunkle Biene:


    "Zucht einer dunklen Biene in Deutschland"


    Dass damit nicht unbedingt die Dunkle Biene Apis mellifera mellifera gemeint ist, verstehe ich erst jetzt.


    Ein völlig legitimes Interesse! Mit der Dunklen Biene hat das dann aber nichts zu tun. Meine Interessenlage ist das zwar nicht. Aber wie gesagt: völlig legitim. Und es geht mir auch nicht darum, irgend eine Biene "niederzumachen" oder über sie "herzuziehen" (das waren Zitate), sondern möglichst eine wahrheitsgemäße Zustandsbeschreibung über die Dunkle Biene hinzubekommen. Schlage mir bitte ein besseres Verfahren vor als das meine, welches Du so sehr kritisierst. ...


    LG
    Kai
    PS @ Horst: Aus Zeitgründen hatte ich die Quellen erstmal so angegeben, eine Optimierung erfolgt am Sonntag. DANKE!

  • Moin,


    zum Thema Belegstelle. Ich hatte bisher eigentlich immer gedacht das das primäre Problem die "Carnicamassen" sind die nach allen Kräften verhindern wollen das es sichere Belegstellen für die DB gibt. Aber ich bin dafür wahrscheinlich auch noch zu wenig im Thema. Dementsprechend kann ich auch nüscht zu den Kosten sagen. Auf einem kürzlichen Treffen auf dem ich war hab ich das jetzt aber weniger raus gehört das man sooo viel Geld dafür braucht (was natürlich nicht heißt das es billig wäre, ohne viel Engagement möglich ist usw.)


    Kai hat ja schon was zu dem "niedermachen" usw. gesagt.


    Was mich noch interessiert ist aus folgendem:


    Zitat


    Die Wiederansiedelung bzw. Züchtung einer einheitlichen "deutschen Mellifera" wird Wunschdenken bleiben.


    Ok eine "deutsche" Melifera gibt es nicht mehr, soviel hab ich verstanden. Es ging, so hab ich es jedenfalls bisher verstanden, auch nicht darum eine "deutsche" Melifera zu bekommen sondern eine die möglichst keine bzw. so wenig wie möglich Carrnicaanteil hat. Liege ich da falsch?
    Wenn die Nigra jetzt also schon arg mit Carnicaanteilen vermischt ist (was nicht heißen soll das sie dann nicht trotzdem die "richtige" Biene sein könnte und es bestimmt auch nicht mir ansteht zu entscheiden ob sie es ist oder nicht) und die scheinbar mit Quellen zu belegende Gefahr das es so ist steht ja im Raum. Warum dann kategorisch die aus Norwegen, Dänemark, Schweden ausschließen? Die Züchter da werden doch sicherlich auch keine Pfuscher sein oder (also als Gegenargument das man die Nigra nehmen sollte als Quelle weil die Züchter in der Schweiz gute Arbeit machen was sie bestimmt tun)?

  • Hallo Kai,
    "Eine wahrheitsgemäße Zustandsbeschreibung über die Dunkle Biene hinzubekommen", dafür fühle ich mich nicht berufen und das interessiert mich auch nicht.
    Wir drehen uns im Kreis.


    Ich beschäftige mich hauptsächlich mit der Tiroler Braunelle und die Salzburger Alpenland bzw. die "InnerGebirg" ist mir nicht unbekannt. Dass hier vielfach "vermischtes Material" existiert, ist logisch. Es ist nun mal Aufgabe der Prüfhöfe und der Körung, diesbezüglich auszulesen. Und ich behaupte, dass die in diesem Forum veröffentlichten wenigen Flügel-Messungen nicht repräsentativ sind. Wenn Wissenschaftler wie Dr. Pechhacker und Prof. Moosbeckhofer bzw. die LMU München übereinstimmend feststellen, dass es noch reine Mellifera-Bestände in Österreich gibt und dies konkret durch Körberichte und DNA auch nachgewiesen wird und entsprechende Völker auch auf die Belegstellen kommen, erübrigt sich für mich jegliche Diskussion. Man muss sehr wohl unterscheiden zwischen nicht jedermann zugänglichem, geprüftem Zuchtmaterial und nicht vorselektierten Königinnen eines Verkaufszüchters. Im letzteren Fall der Wirtschaftsvölker ist es völlig unerheblich, ob ein paar Bienen aus dem Vertrauensbereich von DI und Hantelindex herausfallen.


    Und noch was: Es handelt sich hier um Restbestände der heimischen Biene, die es zu erhalten gilt, auch über die paar Meter über die Grenze hinweg, wo ich wohne. Mich stört dabei auch nicht, wenn meine Bienen messtechnisch nur zu 80 % rassetypisch sind. Vielleicht hat Ruttner in seiner Beschreibung auch nur zu 80% richtig gelegen :-))


    Insgesamt haben Österreich und vor allem die Schweiz flächige Bestände in Schutzgebieten und das Management, die eine Weiterzucht ermöglichen. Die regionale Ausdehnung nach D halte ich für durchaus sinnvoll. Da man glaubhaft begründen kann, dass z.B. die in Österreich als "Deutsche Biene" bezeichnete Braunelle auch mal hier in der Region heimisch war. Für Kiel mag es die Schwedische sein...
    Aber im Alpenraum eine Schwedische anzusiedeln, würde m.E. schon viel Überzeugungskraft kosten.


    Gruß
    Giovanni

  • Zitat

    Warum dann kategorisch die aus Norwegen, Dänemark, Schweden ausschließen? Die Züchter da werden doch sicherlich auch keine Pfuscher sein


    Hallo Marakain,
    nein, darum geht es nicht. Auch nicht darum, dass Carnicamassen nach allen Kräften verhindern wollen, dass es sichere Belegstellen für die DB gibt. Die Carnica-Züchter können und wollen keine Belegstelle verhindern, das sind auch tolerante Menschen, es gibt mittlerweile auch Belegstellen für die Buckfast.


    Zucht bedeutet Auswahl, Leistungsprüfung, Zuchtwertschätzung. Und vor allem sichere Paarung auf einer Belegstelle. Ein hochkomplexes Gebilde, das sich in der Carnica-Zucht im Laufe von Jahrzehnten etabliert hat und das von staatlicher Seite in Form von Bieneninstituten in fast jedem Bundesland und speziell in Bayern mit staatlichen Prüfhöfen massiv unterstützt wird.


    Dieses System vom Nullpunkt an aufzubauen, halte ich logistisch und finanziell für nicht durchführbar. Zumal es die Dunkle Biene in D m.E. niemals zu einem nennenswerten Anteil bringen wird, sozusagen eine "Nischenbiene für Individualisten" bleiben wird.


    In der Schweiz existiert dieses System auch für die dortige Landbiene, die Nigra. Was liegt näher, als sich in der unmittelbaren Nachbarschaft da anzuschließen und sich unterstützen zu lassen - vor allem mit leistungsgeprüften Zuchtvölkern, Körungen etc. Diese Zusammenarbeit halte ich für eine einmalige Chance.


    Wenn die Schweden das ganze in gleicher Weise in Norddeutschland und einer Belegstelle auf Helgoland :-)) unterstützen, wäre das perfekt.

  • Zitat von Giovanni


    In der Schweiz existiert dieses System auch für die dortige Landbiene, die Nigra. Was liegt näher, als sich in der unmittelbaren Nachbarschaft da anzuschließen und sich unterstützen zu lassen - vor allem mit leistungsgeprüften Zuchtvölkern, Körungen etc. Diese Zusammenarbeit halte ich für eine einmalige Chance.


    Hallo,


    na, dem kann ich doch nur zustimmen. Bloß, nicht jeder benennt das auch so offen. Die Nigra ist DIE Schweizer Landrassebiene, nicht mehr und nicht weniger.


    LG
    Kai

  • Zitat von Giovanni


    ...
    Und noch was: Es handelt sich hier um Restbestände der heimischen Biene, die es zu erhalten gilt, auch über die paar Meter über die Grenze hinweg, wo ich wohne. Mich stört dabei auch nicht, wenn meine Bienen messtechnisch nur zu 80 % rassetypisch sind. Vielleicht hat Ruttner in seiner Beschreibung auch nur zu 80% richtig gelegen :-))
    ...


    Gruß
    Giovanni


    Hallo,


    ja wie gesagt, das ist doch alles legitim und lobenswert. :P


    Nur: man muss es dann auch so beschreiben. Ansonsten wird den dortigen Zuchtbemühungen STÄNDIG der Makel anhängen: "Die verkaufen Landrasseköniginnen als Dunkle Biene!"


    Derartige Enttäuschungen wie die letzten 2 Jahre sollte man der deutschen Imkerschaft doch künftig ersparen, oder??? Wie siehst Du das?


    Nicht nur die Enttäuschung stell ich mir destruktiv vor; die ganze Seite hat auch noch rechtliche Aspekte wie Nichterfüllung von Verträgen, bei Vorsatz sogar Wirtschaftsbetrug (wissentliche Falschbenennung eines Angebotes).


    Auch darüber sollte nachgedacht werden. Dem Ruf der Dunklen Biene möchte ich diese Unannehmlichkeiten gern ersparen.
    LG
    Kai

  • Moin,


    Zitat

    nein, darum geht es nicht. Auch nicht darum, dass Carnicamassen nach allen Kräften verhindern wollen, dass es sichere Belegstellen für die DB gibt. Die Carnica-Züchter können und wollen keine Belegstelle verhindern, das sind auch tolerante Menschen, es gibt mittlerweile auch Belegstellen für die Buckfast.


    sorry bin wie gesagt noch sehr frisch hier. Auf dem Treffen der DB-Freunde vor kurzem hörte sich das sehr sehr anders an. Das klang mehr danach das die Carnicaimkerschaft angeführt von einem Herrn Tieseler oder so ähnlich da massiv gegen arbeiten.


    Zitat


    Zucht bedeutet Auswahl, Leistungsprüfung, Zuchtwertschätzung. Und vor allem sichere Paarung auf einer Belegstelle. Ein hochkomplexes Gebilde, das sich in der Carnica-Zucht im Laufe von Jahrzehnten etabliert hat und das von staatlicher Seite in Form von Bieneninstituten in fast jedem Bundesland und speziell in Bayern mit staatlichen Prüfhöfen massiv unterstützt wird.


    Das hört sich definitiv nicht danach an als ob man das mal so eben nebenbei machen kann keine Frage. Aber für mich liest es sich mehr so als das es sehr sehr viel Know How bei Personen geben muss die die Zucht durchführen und weniger um die Biene X, Y, oder Z. Oder ist die Zucht mit einer Carnica, Nigra oder DB aus Schweden schwerer oder einfacher? Wenn ich richtig liege gilt das primäre Problem, neben der Finanzierung die aber ja auch unabhängig ob man nun eine Nigra oder eine andere Quelle nimmt, also entsprechend fähige Personen zu finden.


    Ich verstehe dann definitiv das jemand in Bayern/Süddeutschland sich an die Schweizer hängt und Nigrabienen holt, als mit Bienen aus anderen weiten Quellen was komplett neues macht. Jedenfalls deshalb weil ich mal davon ausgehe das die Nigraleute keine ihrer Belegstellen für eine andere Bienen opfern würden.


    Dann nur noch als Frage wenn es diese sichere Quelle gibt und zu diesen so ein gutes Verhältnis gibt warum dann noch eine weitere (unsichere) Belegstelle mühvoll aufbauen und sehr viel Zeit und Geld investieren?



    Zitat

    Und ich behaupte, dass die in diesem Forum veröffentlichten wenigen Flügel-Messungen nicht repräsentativ sind. Wenn Wissenschaftler wie Dr. Pechhacker und Prof. Moosbeckhofer bzw. die LMU München übereinstimmend feststellen, dass es noch reine Mellifera-Bestände in Österreich gibt und dies konkret durch Körberichte und DNA auch nachgewiesen wird und entsprechende Völker auch auf die Belegstellen kommen, erübrigt sich für mich jegliche Diskussion.


    Eine exakte Quellenangabe wäre hier, gerade wo sie bei anderen angefordert wurde, schön gewesen!
    Das die bisher von Kai durchgeführte Untersuchungen auf die Gesamtheit der existierenden Bienen nicht repräsentativ sind glaube ich auch. Aber er ist ja immer bereit weitere durchzuführen (wünscht sich ja sogar das ihm noch mehr Leute welche einschicken) und sicherlich auch nicht abgeneigt wenn hier andere veröffentlicht/verlinkt werden. Wenn es denn dann mehr werden/sind kann man ja irgendwann von repräsentativ sprechen. Ich denke jetzt mal das auch ihr versucht möglichst eine Quelle zu finden die möglichst "rein" ist oder?


    Ohne Diskussion ist ein Forum doch irgendwie sinnlos oder?


    Zitat


    Aber im Alpenraum eine Schwedische anzusiedeln, würde m.E. schon viel Überzeugungskraft kosten.


    Hat das jemand vor? :shock:

  • Hallo allerseits,
    ich habe mit großem Interesse eure Diskussion verfolgt. Ich kann über manche Argumente nur den Kopf schütteln, bei vielen von euch scheint es nicht um die Bienen sondern nur um Recht haben zu gehen. Ich werde hier keine Namen nennen, die Betreffenden werden sich und ihre Beweggründe sicher kennen.
    Meines Erachtens geht es um massive wirtschaftliche Interessen. Man riecht das Geld, alles andere ist egal. Ich persönlich finde es sehr schade, daß "Andersdenkende" nicht toleriert werden. Man fordert Beweise ohne sebst in Vorlage zu gehen. Expertenmeinungen, die nicht passen, werden werden als nicht richtig hingestellt.
    Ich sage nur:" Zum Wohle eurer Ziele, weiter so!"
    MfG Didi

  • Zitat von Didi

    Hallo allerseits,
    ....
    Meines Erachtens geht es um massive wirtschaftliche Interessen. Man riecht das Geld, alles andere ist egal. Ich persönlich finde es sehr schade, daß "Andersdenkende" nicht toleriert werden. Man fordert Beweise ohne sebst in Vorlage zu gehen. Expertenmeinungen, die nicht passen, werden werden als nicht richtig hingestellt.
    Ich sage nur:" Zum Wohle eurer Ziele, weiter so!"
    MfG Didi


    HAllo Didi,


    danke für Deine Meinung. Ich würde es so hart wahrscheinlich nicht schreiben, aber ich glaube, bei einigen hast Du Recht.


    Ich würde es eher so formulieren:
    Jeder ist von dem Seinen überzeugt, und manch einer verspricht sich von dem Seinen einen geldwerten Vorteil. Dies macht manchmal blind für wahre Fakten. Die Diskussionskette sieht dann speziell bei der Nigra so aus:


    • "Die Nigra ist absolut rein, siehe DNA"
    • "Meine Nigra ist doch eine Dunkle Biene!"
    • "Die Schweizer leisten gute Arbeit!"
    • "Die Nigra ist angepasst für Süddeutschland"
    • "Sie ist meine Alpenbiene, zwar vermischt aber egal!"


    Mich verwundert, dass manche (nicht alle) sich so gegen die Wahrheitsfindung sperren. So muss ich Dir im Kern, Didi, leider beipflichten; bei manchen (wenigen) scheint der geldwerte Vorteil zu überwiegen.


    @MArakain: Einfuhren der unvermischten Dunklen Biene aus Schweden hat es letztes JAhr sowohl nach Österreich als auch in die Schweiz gegeben. :P
    Die wollen endlich mal wieder unvermischte Dunkle Bienen sehen. (Sorry, der letzte Satz war polemisch).
    LG
    Kai