Reetbeute7 Es tut mir immer leid, Träume zum platzen zu bringen,....
Nehmen wir mal an, dass TS Theorie stimmen würde.
Was passiert dann mit den vielen, vielen Schwärmen im Jahr, die die "klassischen" Imker nicht einfangen konnten?
Diese Schwärme sitzen manchmal günstig für sich, manchmal sehr ungünstig und es gibt Programme, die diese "wilden" Völker beobachten. (Im letzten BJ war wieder ein Bericht)
Nun ist es jedes Jahr das Gleiche Szenario, Imker verliert doch mal einen oder mehrere Schwärme und das schon seit ewigen Zeiten.
Leider hat sich nach der Ausbreitung der Varroa, die Zahl der "wilden" Völker stark reduziert. Auch die Zahl der insgesamten Bienenvölker ist zurückgegangen.
Nach der Theorie von TS hätte sich längst in den "wilden" Völkern eine Resistenz zeigen müssen... immerhin reden wir hier von 40 Jahren Selektion durch die Natur.
Diese resistenten und oder toleranten Völker hätten sich eigentlich dann, aufgrund des Vorteils mit der Varroa klar zukommen, problemlos vermehren müssen und wir hätten wieder eine stabile Völkersituation.
Aber tut mir leid, 40 Jahre lügen nicht. Was bedeutet, dass die Theorie leider nicht in der Praxis funktioniert. Auch nicht mit Strees, die reißen ganz sicher die Situation nicht rum.
Auch die Zucht hat damit starke Schwierigkeiten und nur bei sehr gezielter Auslese, kann es da zu mini Schritten kommen. Aber wer da die Videos verfolgt hat und mit gedacht hat, der kommt zu dem gleichen Schluss, wie Kai in seinem Video über Toleranz und Resistenz. Der Traum zerplatzt. (Wenn ein Züchter schon sagt, "Ich weiß gar nicht, wo die schwarze Königin herkommt. Ich markiere meine Königinnen nicht. " Dann ist von geplanter Zuchtarbeit leider nichts verstanden worden. Nur wenn Mutter und Vater und gerne noch die Ureltern bekannt sind, kann man deren vererbbare Anlagen beurteilen. Ansonsten hat man halt Streuner, gut zwar, aber niemand weiß, was die Kinder und Kindeskinder für Merkmale zeigen. Lest dazu gerne bei Bruder Adam nach, eine gute Kombinationszucht lebt von guter Reinzucht)
Wir haben in Deutschland jedes Jahr Völkerverluste von 10-30 %. Die Völkerzahlen sind um 1 Million herum. Es sterben also 100 000 - 300 000 Völker jedes Jahr, was zu gegeben wird.
Aber es werden viele Völker nach Deutschland importiert.
Und nur durch die Importe halten wir unsere Völkerzahl relativ konstant.
Wenn wir also etwas verändern wollten, müssten wir zunächst uns über die Importe von Bienenvölkern unterhalten. Können wir durch eine bessere Schulung der Imker vielleicht sogar von den Importen Abstand nehmen?
Ein gesunder "wilder" Bestand an Bienenvölkern wird es mit den hier ansässigen Bienenrassen nicht geben.
Alternativ gibt es die afrikanisierte Bienen, die alle Eigenschaften und Gene von der europäischen Bienen wieder ausgekreuzt hat (Guter Bericht im BJ) und jetzt genetisch nur afrikanische Gene besitzt. Sie kommt gut mit der Varroa klar, da sie einen schnelleren Brutzyklus von nur 18 Tagen besitzt.
Gut, sie hat einige Nachteile, wie hohe Aggressivität.,.. aber mit dieser Bienen würde man wieder "wilde" Völker, die sich vermehren und überleben können haben.
Ja, das letzte ist scharf ironisch gemeint. Jedoch muss man in Süd und Nordamerika wirklich mit dieser Biene arbeiten und schafft das auch.
Es gibt eben nicht die "varroaresistente, sanftmütige, schwarmträge, spitzenertrags Biene".
Entweder leben wir mit unseren Bienen und passen uns der Situation mit der Varroa an und lernen über die Varroabekämpfung und machen das, was notwendig ist.
Oder kaufen immer wieder Kunstschwärme, besiedeln "bienengerechte" Behausungen, die dann doch auf kurz oder lang bienenverlassen da stehen werden und dann wieder mit Kunstschwärmen bevölkert werden müssen, die auch aus dem Ausland kommen können.
Ich schreibe hier zu viel, Nachdenken muss jeder für sich.
Aber es ist kein Naturschutz, wenn man immer wieder Insekten aus anderen Teilen Deutschlands oder aus dem Ausland importieren müsste. Ein Lebensraum sollte eigentlich das Überleben der Tiere ermöglichen und im besten Falle sogar so gut sein, dass neue Lebensräume erschlossen werden können. Ist aber ein Lebensraum zu feindlich (durch Parasiten etc. ) kann man entweder etwas gegen den Parasiten tun und die Lebensumstände verbessern oder man lässt die Tiere sterben. Aber man versucht nicht immer wieder Tiere von aussen in einen feindlichen Lebensraum reinzubringen, dass ist zum scheitern verurteilt.