Hallo Kai,
ich habe mir gestern den Live Stream von Ralf auch angesehen und fand das auch recht sportlich.
Besonders, da in den fast 4 Jahrzehnten seit der Verbreitung der Varroa in D nur Säuren zu Behandlung gefunden/empfohlen wurden.
Was Toleranzgene betrifft, bin ich zu wenig im Thema, um das auch nur ansatzweise beurteilen zu können.
Die asiatische Biene hat ja eine Strategie gegen die Varroa - wenn der Befall zu hoch wird, Koffer packen und neue Wohnung suchen.
Und die europäischen Bienen scheinen das nach meinen Erfahrungen und was ich erlebt/gesehen habe, auch in den Genen zu haben. Nur ist das nicht das, was wir Imker möchten - schwärmen und in eine neue Wohnung umziehen.
Aus eigener Erfahrung kann ich auch sagen, dass meine Völker besser über den Winter gekommen sind, bei denen im Vorjahr eine Teilung erfolgte - ein Königinableger und der Rest hat sich eine neue Königin gezogen.
Also muss da was dran sein und deswegen werde ich Anfang Juni die TBE mit Fangwabe machen. Diese Methode soll 96% der Varroen reduzieren und ich erspare dadurch die Ameisensäurebehandlung bei den Mädels, die mein Bauch noch nie so wirklich mochte.
Danach können die Mädels im Juli Honig im Brut- und in einem Honigraum einlagern zur Überwinterung.
Ich glaube, es ist ein Puzzle aus mehreren Teilen mit dem Hauptblick darauf - die Mädels wissen am besten, was für sie gut ist.
Oder an uns Imker...manchmal ist sicherlich weniger mehr.
Deswegen bin ich auch eine Freundin der 1,5 DNM Segeberger mit angepassten Brutraum - Platz vorhanden und dadurch keine sichtbare Störung bei den Mädels bei der Durchsicht. Meine Landrasse (Mix wohl aus allem) tütteln bei der Durchsicht einfach ohne Rauch weiter.
Auch eine Kennzeichnung der Oberträger an einer Seite hilft, dass man die Wabe wieder so einhängt, wie sie drin war. Und wenn man die Mädels so wenig wie möglich stört durch solche Maßnahmen, haben sie auch Zeit zum gegenseitigen Putzen und entfernen von Varroen.
Und wenn ich dann das natürliche Schwärmen durch eine TBE immitieren kann und damit gleichzeitig den Varroadruck im Volk reduziert kann, so wie bei einem Schwarm - dann sollte das den Mädels gefallen.
P.S.: Ein Schelm, wer nun böses denkt - aber seit 4 Jahrzehnten gibt es immer nur die gleichen Mittel, die die Varroa in Schacht halten - nichts für Ungut, aber wir reden da um eine Menge Geld!
Wer sollte also ein Interesse daran haben, dass die Varroa in D durch ein wirksames Verfahren verschwindet? Die Vertreiber der zugelassenen Mittel sicherlich nicht.