Thema: Wilde Bienenvölker, Varroa und Faulbrut

  • Hallo allerseits,


    ein Thema, was ich für außerordentlich wichtig halte, Ralf Sester hat es in seinem Video ab Minute 51:19 angesprochen:



    Wichtig also: Schwärme vermeiden, diese zumindest aber immer fangen, um zu verhindern, dass diese sich irgendwo einnisten und dort zu Faulbrutschleudern werden.


    LG

    Kai

  • Hallo,

    der Mann hat vollkommen. Zur Zeit gibt es nicht weit entfernt von mir einen AFB Bezirk mit fast 20 km Durchmesser. Was wurde da in den lezten Jahren dort "geschiudert", sowas ensteht in dieser Grösse nicht in einem Jahr. Dabei ist die Region noch recht "ländlich"

    Ich selbst wurde in diesem Jahr schon 6 mal wegen Schwärme gerufen. Dabei sind 3 gerade gerade in ihren selbst gesuchten Unterschlupf gekrabbelt. 2 sind unterhalb von Dächern bei recht neuen Häusern in eine Spalte gekrochen. wohl wegen schludrichen Dämmarbeiten.

    Ein anderer Schwarm war gerade dabei in einen mächtigen Apfelbaum ins Innere einzulaufen, es waren fast alle Bienen schon drin. Der Stamm war innen voll hohl und hatte mehrere Löcher oben. Dort konnte ich mit viel Rauch innerhalb von 2 Sunden die Bienen wieder zum Auszug bewegen, nur die Königin fehlte.

    Dieses Jahr war hier ein extremes Schwarmjahr, bei mir selbst nicht, da schwarmlustige Völker bei mir als Zuchtkanditaten generell ausscheiden. Auch müsssen sich diese zumindest ein Wirtschaftsjahr beweisen. Ich arbeite auch ohne Absperrgitter, was nach meiner Meinung auch schwarmhemmend wirkt.

    Generell ist Schwarmfangen im allgemeinen ein nicht kostendeckendes Verfahren (außer der Schwarm hängt super) und er kommt meist zur ungünstigsten Zeit, in der man an den eigenen Bienen selbst genügend zu tun hat.

    Dann beobachte ich noch, dass sich die Leute immer mehr am freihängenden Bienenschwarm erfreuen, anstatt den Imker zu rufen. Die meisten Mitmenschen meinen, dass der Schwarm dort sitzen bleibt und dort am Baum seine Waben baut......und das ist ja im zurzeitigen allgemeinen "Bienenwahn" ja toll.


    Noch schöne Sonntagswünsche.......

  • Sorry, vermutlich der gleiche Sperrbezirk. 😉

    Ganz wichtig, nicht die bekannten und sanierenden Imker schludern. Der Sperrbezirk besteht seit 2013. Schwärme sind da nicht das Problem. Ein Schwarm kann nur einmal an Faulbrut sterben, daher ist es kein nur Schwarmproblem.


    Effektiv ist es ein Problem der Organisation und des Vertrauens. Es müssen alle Stände gefunden werden und alle Imker in dem Bereich geschult. Denn auch eine negative Probe kann einen Tag nach Probenziehung positiv werden, wenn das Volk räubert oder es mit Honig gefüttert wird.


    Somit ist es die Aufgabe des Veterinäramt und der BSVs hier Aufklärungsarbeit zu leisten. Schuldzuweisungen bis hin zu Brandstiftung anzuprangern, dass Selbstjustiz nicht durch Faulbrut gerechtfertigt wird.


    Schwärme sind nur dann ein Problem, wenn die Imker sich nicht auf die Faulbrutproblematik einlassen.


    Ach ja, ein Sperrbezirk hat keine Mauer oder ähnliches, so kann es unendeckte Faulbrutfälle ausserhalb des Sperrbezirkes geben. Auch gibt es Imker, die nicht melden, wenn sie etwas sehen bei sich. Denn dann gehört man ja zu den Schluderimkern.


    Ich habe keine Schwärme, dafür zu viele starke Ableger. Rechtzeitig schröpfen funktioniert.

  • Finde es immer wieder interessant, letztens auch im Imkerladen, dass nur Imker die "schludern" Faulbrut bekommen bzw verbreiten. Man hört oft Käse, aber das is Käse hoch 3. Und ich meine damit nicht die Schwarmverhinderung. Man kann noch so ein Superimker sein, lass sie zB. im Glascontainer ausländischen Honig schlecken schon steht die Faulbrut vor der Tür. Ich meine, es "kann" jeden treffen. Klar, Schwärme nicht verschwinden lassen is wichtig, ebenso eine gute Wabenhygene. In pechschwarzen Schwarten sammeln sich auch viele Erreger.


    Gruß

  • Faulbrut ist - der Name sagt es ja schon - eine Brutkrankheit.


    Wie ausgerechnet eine Brutkrankheit ohne Brut übertragen werden kann, entzieht sich meiner Kenntnis (Verdauungstrakt der Fütterbienen?). Zumindest liegt aber das Gefühl nahe, daß eine Brutpause - und ein Schwarm hat ja nicht nur keine Brut, sondern auch kein Zuhause, neudeutsch Equipment oder Hardware - für eine Brutkrankheit eine nicht oder bestenfalls nur schwer zu überwindende Hürde darstellt. Auch dauert es einige Tage, bis ein Schwarm ein neues Zuhause findet, Waben baut, die ersten Stifte legt und irgendwann dann auch mal zu fütternde Maden auftauchen. Bis dann sollten doch die Verdauungstrakte der Immen weitgehend "saubergespült" (worden) sein.


    Das gleiche trifft grundsätzlich auch für den Brutparasiten "Varroamilbe" zu, auch wenn ich letztes Jahr erstaunt war, welche Milbenbelastung sich im Spätsommer auch bei einem Ex-Schwarm zeigte.

    Niemand hat die Absicht, das öffentliche Leben einzuschränken. Niemand hat die Absicht, eine Impfpflicht einzuführen.

    Einmal editiert, zuletzt von Freizeitimker ()

  • Ein Schwarm kann nur einmal an Faulbrut sterben, daher ist es kein nur Schwarmproblem.

    Das bezweifele ich. Ein Schwarm hat keine Brut, mithin auch keine Brutkrankheit (bestenfalls die Sporen dafür). An Faulbrut stirbt wohl eher ein niedergelassener, eingezogener Schwarm, der dann jedoch zu einem vollwertigen neuen Bienenvolk wird, entsprechend später nach Wochen oder erst Monaten, wenn die Faulbrut in seinem Inneren überhandnimmt.

    Niemand hat die Absicht, das öffentliche Leben einzuschränken. Niemand hat die Absicht, eine Impfpflicht einzuführen.

  • Freizeitimker Ein Schwarm, der nicht gefangen wird und sich ansiedelt, hat nach einer Woche schon Brut, die sich anstecken kann. Bei einem Nachschwarm sind es 14 Tage. Valide Zeit, wenn die Larve aus dem Stift schlüpft am 4 Tag.

    Das Problem dieses Volkes ist, dass es unbedingt Futter braucht. Es muss Waben bauen, Brut anlegen und Vorräte sammeln. Ein gefangener Schwarm wird vom Imker gefüttert und hat somit weniger Sammelnnot. Und wird die angebotene Futterquelle höher frequentieren. Aber ein wildes Volk muss alles nutzen und müssen dies auch sofort an die Brut verfüttern.


    Du meinst nur die Nomenklatur, dass ein Schwarm nur am Ausflugtag ein echter Schwarm sei. Danach ein Volk, da sich die ersten Wabenbauten zeigen?


    Wir können uns auf wilde Völker einigen.

    Und die können sehr schnell, nach drei vier Wochen nachdem sie abgeschwärmt sind, Faulbrut entwickeln (4. Tag dann bei Eric 1 12 Tage (16 Tage nach Brutbeginn), Eric 2, 7 Tage (11 Tage nach Brutbeginn)) und sind dafür gefährdeter. Aber diese wilden Völker treten nicht an einem Ort in Massen auf. Bei einem Imker, der mehr Völker an einer Stelle stwhen hat, der Ableger bildet, die kurz nach der Bildung im Aufbau sterben und wo der Imker die Waben dann für ein anderes Volk nutzt. Oder Ableger, die geräubert werden und dort sich viele Bienen von verschiedenen anderen Völkern treffen, können Krankheitsereger übertragen. Der Imker hat meist mehr Völker, die nicht gleich belastet sein müssen.... und so bleiben Sporen auch über Jahre oft in Völkern. Ausser man saniert....

  • Wir können uns auf wilde Völker einigen.

    Und die können sehr schnell, nach drei vier Wochen nachdem sie abgeschwärmt sind, Faulbrut entwickeln (4. Tag dann bei Eric 1 12 Tage (16 Tage nach Brutbeginn), Eric 2, 7 Tage (11 Tage nach Brutbeginn)) und sind dafür gefährdeter. Aber diese wilden Völker treten nicht an einem Ort in Massen auf. Bei einem Imker, der mehr Völker an einer Stelle stwhen hat, der Ableger bildet, die kurz nach der Bildung im Aufbau sterben und wo der Imker die Waben dann für ein anderes Volk nutzt. Oder Ableger, die geräubert werden und dort sich viele Bienen von verschiedenen anderen Völkern treffen, können Krankheitsereger übertragen. Der Imker hat meist mehr Völker, die nicht gleich belastet sein müssen.... und so bleiben Sporen auch über Jahre oft in Völkern. Ausser man saniert....

    Jo. Allein schon folgende Tatsache : es wird wie blöd abgeschwefelt oder saniert, alle registrierten Völker im Bereich. Und nebenan ist ein wildes (vielleicht schon totes) Volk im Baum, alles voller Erreger, von dem niemand was weiß...

    Ich schätze, viele von uns haben auch Sporen in den Völkern, aber es bricht nicht aus. Meine Vermutung. Darüber wurde auch schon sehr viel diskutiert.


    Gruß

  • Ein gefangener Schwarm wird vom Imker gefüttert und hat somit weniger Sammelnnot.

    Dann bin ich wohl kein Imker.


    Von mir Nichtimker wird nämlich kein Schwarm gefüttert, tat ich noch nie. Ich berge die Schwärme unverzüglich, d.h. i.d.R. schon/noch am Schwärmtag, logiere sie zudem am selben Tage ein (i.d.R. auf Basis der Freiwilligkeit, wenn es nicht schon zu spät ist) und erspare ihnen auch die - womöglich mehrtägige - Kellerhaft. Wegen wiederholt schlechter Erfahrung mit Ausreißern in der nächsten Morgendämmerung ging ich zu dem Kompromiß über, sie am Folgetag erst dann in die Freiheit zu entlassen und danach möglichst zu beobachten, wenn es schon recht warm und hell ist, das ist wesentlich sicherer, verlor so bisher kein Volk/keinen Schwarm mehr. Das muß an nichtimkerlicher Fürsorge (aus)reichen und tat es bislang immer auch. Nur bei tagelangem Dauerregen, praktisch nahezu ausgeschlossen, täte ich zufüttern.

    Niemand hat die Absicht, das öffentliche Leben einzuschränken. Niemand hat die Absicht, eine Impfpflicht einzuführen.

  • Hallo


    Ist es nicht so !

    Das man in jedem Volk diese Sporen nachweisen kann,sie aber nicht bei jedem Volk zu Problem werden ?


    Mir sagte mal ein Berufs Imker mit 300 Völkern ,, Zitat" :Nur gute Imker bekommen die Faulbrut.


    Viele andere erkennen sie gar nicht !


    Da ist schon etwas Wahrheit dabei.


    Gruß Dirk

  • Freizeitimker wenn das bei dir klappt?


    Es gibt aber Gegenden, wo das nicht funktioniert, da leider die Tracht einfach zu sehr schwankt oder schnell erlischt. Dies Jahr sind hier bei uns schon Völker verhungert, und die Linde blüht schon voll. Die Linde ist bei uns die letzte Tracht, jeder Schwarm, der jetzt abgeht, wird in zwei Wochen fast ohne Nahrungsquelle sein und wird alles absuchen und nehmen, was es bekommen kann. Da ich am Sperrbezirk stehe, füttere ich um den möglichen Sporeneintrag gering zuhalten.

    Ich habe aber keine Schwärme, sondern nur Ableger, erstellt mit Kunstschwarmverfahren.


    Freizeitimker Man wird erst durch Schaden klug.


    dirk2210 Du hast da recht, Paenibacillus larvae kommt ubiquitär in der Natur vor und die Futterkranzprobe ist zu ungenau. Sie wird ja im Herbst oder Frühjahr genommen und da die meisten Imker ihre Völker füttern, misst man dann das gekaufte Futter. Besser wäre eine Probe von der Honigernte, um zu schauen, was so in der Gegend los ist. Aber das wäre eine wissenschaftliche Studie. Da sonst sofort das Veterinäramt auf dem Plan steht. Woher kommen sonst die ganzen Sporen im Ausländischem Honig?

  • Im Ausland pumpens Medikamente rein, da läuft Faulbrut anscheinend nebenher. Schätze die Biene ist auch ein Faktor. Es soll viele Stämme geben die für den Erreger sehr anfällig sind. Ein Berufsimker sagte mal, wenn jeder Imker mit hoher Völkerzahl alle Völker beproben würde, könnten 90%dicht machen. Meine auch, da is was dran.


    Gruß

  • Es stimmt, bei der Faulbrut gibt es eine Resistenz bei bestimmten Linien. Sie sind weniger anfällig, da die Larven einen bestimmten Stoff früher bilden und dies den Faulbrutereger hemmt. Auch hilft ein gutes Hygieneverhalten.

    Leider kann dies nicht züchterisch gestärkt werden. Da niemand ausser Institute die Möglichkeiten hat.


    Nicht alle arbeiten mit Antibiotika, es gibt viele Methoden, die aber nicht in Deutschland zugelassen sind.

  • Freizeitimker Man wird erst durch Schaden klug.

    Nein, man kann (!) auch schon vor dem Schaden die richtigen Entscheidungen treffen. Mal zufällig, mal intuitiv und andermal wegen korrekter gedanklicher Vorwegnahme bzw. "Durchdringung". Egal, wie die Entscheidung determiniert war, die Bestätigung erhöht auch hierbei die Weisheit, und das dann eben ohne Schaden.

    Niemand hat die Absicht, das öffentliche Leben einzuschränken. Niemand hat die Absicht, eine Impfpflicht einzuführen.

  • Zur Faulbrut: Dieser Erreger soll tatsächlich ziemlich weit verbreitet, ja fast allgegenwärtig sein, jedenfalls seine Sporen. Deren Konzentration ist wohl meistens zu gering ("niederschwellig"), um eine Infektion auslösen zu können.


    Richtig ist wohl auch, daß die Wahrscheinlichkeit der Infektion bzw. des Ausbruches bzw. der Schwere des Ausbruches mit der Abwehrkraft des Biens zusammenhängt. Gesunde Völker sollen infizierte Maden rechtzeitig ausräumen können und so die Infektion zumindest in Schach halten oder gar wieder zurückdrängen können. Genaueres weiß ich aber nicht, vielleicht ist in dem Stadium, daß erste Maden verenden, das Schicksal des Volkes ohne imkerliche Hilfe schon gnadenlos besiegelt?


    Hält man sich vor Augen, daß ein Volk, bei dem diese Brutkrankheit voll ausgebrochen ist, in der Natur keine Chance mehr hätte (außer vielleicht mit komplettem Abschwärmen, tun das die Bienen der gemäßigten Breiten?), und hält man sich weiterhin vor Augen, daß die mangelnden Abwehrkräfte des Biens das mit verursachten, evtl. sogar entscheidend, dann erscheint das eigentlich bedauerliche Abschwefeln doch recht konsequent.

    Niemand hat die Absicht, das öffentliche Leben einzuschränken. Niemand hat die Absicht, eine Impfpflicht einzuführen.

  • Hallo,

    woher weißt du, dass die Sporen der Faulbrut"tatsächlich ziemlich weit " verbreitet sein sollen????

    Bei meinem BSV Kurs so etwa 2006 in der CVUA Freiburg unter der Leitung von Dr. Ritter kam es auch zu diesem Thema zur Disskusion.In einer großen Feldstudie, in der man zufällig ausgewählte Bienenvölker auf Faulbrutsporen beprobte, kam heraus, dass nur in 2 % der Völker Faulbrutsporen mit der damaligen Methode festgestellt werden konnte.(Bienen gesund halten S.53)

    Was ist ziemlich weit?

    Interessant war., dass er in Mittelwandproben sehr viel Sporen gefunden hat, die aber offenbar im Wachs so gebunden sind, dass dies keine Symtome der AFB auslöst.

    Im Allgemeinen kämpft ein Bienenvolk lange gegen die AFB an, dabei kommt es auf die Konzentration keimfähiger Sporen pro Menge Honig an, dass klinische Symtome auftreten.

    Deshalb treten in Folge von guten Honigjahren eher selten AFB Herde auf, als in Fehljahren wie 2019(zumindest hier im Südwestwesten) auf.


    Grüße

  • woher weißt du, dass die Sporen der Faulbrut"tatsächlich ziemlich weit " verbreitet sein sollen????

    Das vernahm ich, soweit ich mich entsinne, einer Versammlung meines Imkervereines.


    Das ergibt sich logisch auch aus der Tatsache, daß in Futterkranzproben (deutlich?) häufiger AFB-Sporen gefunden werden, als bedenkliche und "vor Ort" nachzuprüfende Befunde festgestellt/erhoben werden.


    Ergänzung: Hier https://www.suedkurier.de/regi…ulbrut;art372512,10125591 steht es sinngemäß auch.

    Niemand hat die Absicht, das öffentliche Leben einzuschränken. Niemand hat die Absicht, eine Impfpflicht einzuführen.

    2 Mal editiert, zuletzt von Freizeitimker ()

  • Habe mich just noch ein wenig schlauer gelesen.


    AFB-Sporen, die im Honig sich befinden, wandern logischerweise in den Verdauungstrakt (Honigmagen?) der Bienen. Vor dem Ausschwärmen saugen sich die Immen noch einmal richtig mit den Kohlenhydraten voll. Deshalb soll(te) man Schwärme durchaus mehrere Tage sich aus- und leerhungern lassen. Hm...


    Bei Kunstschwärmen sind die Nahrungsvorräte in den Immen naturgemäß deutlich geringer und reichen nur etwa die bekannten 24 h. Keine Zeit für eine Hungerkur demnach.


    Was ich nicht verstehe: Bei beiden Schwarmtypen müssen Waben gebaut, diese bestiftet und die Eier zunächst "ausgebrütet" werden, bevor eine Kleinstlarve schlüpft. Das dauert einige Tage, in denen der Verdauungstrakt der Immen schon einiges hat kommen und gehen sehen. Die Larven "schwimmen" zunächst im Futtersaft. Erst später ist der Larvenkörper soweit ausdifferenziert, daß auch er einen Verdauungstrakt hat, der Sporen dort auskeimen läßt - das ist dann wohl auch das Stadium, in dem die Larven gefüttert werden.


    Mir erschließt sich nicht, wo bei Natur- und Kunstschwärmen die AFB-Sporen in großer Anzahl überdauern könnten, bis sie endlich, nach mehreren Tagen, die Gelegenheit zum Larven-Infizieren, Darin-Auskeimen, und dann, als Bazillen, zum massenhaften Vermehren, Wirtstöten und erneuten, massenhaften Sporen-Produzieren bekommen.

    Niemand hat die Absicht, das öffentliche Leben einzuschränken. Niemand hat die Absicht, eine Impfpflicht einzuführen.

  • Die Larve kann sich nur vom 4 Tag bis einschließlich 5 Tag von der Eiablage gerechnet, mit dem Erreger infizieren. Danach ist die Menge, die notwendig wäre zu gross. Aber je jünger die Larve ist, desto weniger Sporen sind notwendig. 1-10 Sporen reichen aus um die Larve nach 12 Tagen zu töten. Das ist Eric 1, und dann stirbt die Larve am 16 Tag ihrer Entwicklung. Fast genau in der Mitte der Verdeckelungszeit. Diese eine Larve unter dem Wachsdeckel wird nicht sofort entdeckt. Hier sind keine Ammenbienen, die Futter holen müssen. Es ist eine vollständig verdeckelte Fläche. Die Larve, würde sie sofort nach dem Tode gefunden und entsorgt, gäb es die Seuche nicht. Aber sie wird nicht gefunden und wird weiter zersetzt, bis nur noch Sporen und Restmasse vorhanden ist. Wird das geöffnet wenn die anderen Zellen schlüpfen, werden viele Sporen.... Milliarden Sporen im Volk durch Putzubienen, geschlüpfte Jungbienen ... verteilt. Sind es Jungbienen, die das mit säubern, haben sie viele Sporen am Leib und sie werden ab dem 4 Tag zur Ammenbienen, die wieder jüngste Brut füttern. Eric 2 ist etwas leichter für die Bienen zu erkennen, da hier die Larve am 7 Tag nach Sporenaufnahme stirbt. Das ist der 11 Tag der Entwicklung. Schon verdeckelt, aber nahe an noch offener Brut. Die tote Larve wird schneller entdeckt, durch Geruch. Wenn genug Bienen vorhanden sind und das Hygieneverhalten gut ist. Eric 3-5 töten die Larve nach 3 Tagen.... Hier entsteht keine Seuche. Die Bienen räumen die tote Larve aus und fertig. Heute vermutet man das Eric 3-5 sich durch Mutation in Eric 1 oder 2 verändern können, so dass diese Sporen als Reservoir dienen.

    Eric 1 ist nach Ausbruch tödlich für das Volk. Entweder durch Räuberei oder durch Aussterben. Es wird eine Unmenge an Sporen in so einem Volk gebildet und jede Biene, die da auch nur auf Kundschaft geht, hat danach eine Menge Sporen am Leib.

    Bei Eric 2 kann das Volk die Sporen durch schnelle Entsorgung der toten Larven soweit reduzieren, dass das Volk gesund bleibt. Es kann auch über Jahre mit der Erkrankung leben, ohne das der Imker etwas merkt.


    Die Futterkranzprobe ist ungenau. Je nach dem wann sie genommen wird und wo, ist sie nur eine Stichprobe. Wird sie direkt nach einer Fütterung gezogen, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass man das Futter misst. Und auch die Untersuchung im Labor hat Grenzwerte, die 15-150 Sporen pro ml als negativ ansehen. Bei der Anzucht, darf die begleitflora nicht überwuchern etc.

    Somit ist nur der positive Beweis korrekt. Aber eine negative Beprobung muss nicht negativ auf Sporen sein, sie liegen nur unter der Nachweisgrenze und haben zufällig keine Kolonie auf der Anzuchtsplatte gebildet, oder wurde überwuchert, da der Erreger langsam wachsend ist.