Zuchtsaison 2012

  • Hallo allerseits,


    wir haben zwar erst Mitte Februar, aber die Zeit vergeht wie im Fluge. Zeit, sich jetzt schon über die Aufzucht Gedanken zu machen.


    Wie zieht Ihr Eure Königinnen auf?


    Bei mir wird zur Schwarmzeit ein überstarker Sammelbrutableger 1-zargig gebildet. 7 und 9 TAge später werden alle Weiselzellen gebrochen und dann ein Zuchtrahmen eingehängt. Vor 2 Jahren testete ich versuchshalber das Nicot-System, das gefiel mir aber nicht so gut. Ich werde meine Weiselnäpfchen wieder wie vorher am Dreispitz befestigen, denn mir gefällt der Schlupf der Königin in der Begattungseinheit besser.


    Als Begattungsvölker verwende ich hauptsächlich Swi-Bine und Kieler Begattungskästchen für die Standbegattung, und Ablegerkästen für die Instrumentelle Besamung.


    Dies ist ganz grob beschrieben mein Aufzuchtverfahren.
    LG
    Kai

  • Zitat von imkerforum-nordbiene

    Hallo allerseits,
    Vor 2 Jahren testete ich versuchshalber das Nicot-System, das gefiel mir aber nicht so gut. Ich werde meine Weiselnäpfchen wieder wie vorher am Dreispitz befestigen, denn mir gefällt der Schlupf der Königin in der Begattungseinheit besser.


    Hallo Kai,


    ich liebäugle auch mit dem Nicot-System, magst du kiurz beschreiben was dir nicht so gut gefallen hat?

  • Hallo Thomas,


    ja gerne: Erstmal das positive: es passt alles gut zusammen und lässt sich einfach und bequem handhaben. Ich hatte das System verwendet, um die Königinnen im Zuchtrahmen dann auch schlüpfen zu lassen.


    Dabei ist mir aber einiges aufgefallen, was ich so nicht mag:


    1. Die Königinnen schlüpfen allein, bestenfalls mit 3-4 Begleitbienen im sogenannten "Schlüpf- und Verschulungskäfig". Mein Eindruck war, dass sie nicht so vital waren.


    2. Beim "Abernten" dieser Käfige mit den geschlüpften Königinnen kriechen diese ofmals wieder zurück in ihre leere Zelle. Um dieses zu verhindern, habe ich kurz das Weiselnäpfchen entfernt. Dabei muss man aber aufpassen, da die Königin durch den nunmehr freigelegten und "hohlen" Weiselnapfhalter nach außen gelangt! Ganz gefährlich. Dies ist m.E. ein nicht durchdachter Konstruktionsfehler!


    3. Ich ziehe den Schlupf im Völkchen vor, hierfür ist aber der "Weiselnapfhalter" (weiß) viel zu klobig, um ihn "normal" zwischen die Wabenleisten anzubringen, und auch zu hoch, als dass er unter dem Deckel genügend Platz findet.


    Von daher werde ich, wie vorher, die Weiselnäpfchen direkt an der Zuchtleiste befestigen, mit einem dazwischengeschalteten Dreispitz. Dies lässt sich dann ohne Probleme in jedere Begattungseinheit unterbringen. Schlupf dann also im Völkchen.


    Wie gesagt, das Nicot-System ist nicht schlecht, man muss aber auf einige Dinge achten.


    Ich mag es aber lieber einfach.
    LG
    Kai


    Zusatz: Viele scheuen das Umlarven, daher verwenden sie das Nicot-System. Mit etwas Übung ist aber das Umlarven kein Problem.


  • [attachment=0]Zuchtstopfen1.jpg[/attachment]



    [attachment=1]Zuchtlatten1.jpg[/attachment]



    [attachment=2]Jenter_Wabe_von_hinten1.jpg[/attachment]


    Hallo Kai,
    ich arbeite mit System „Jenter“.
    Ich glaube Nicot ist ähnlich? Entscheidend ist für mich, ich vermeide das Umlarven.
    Die zarte Made gelangt somit „berührungslos“ in den Weiselbecher und anschließend im Hürdenrahmen zur Weiterpflege ins Pflegevolk. Wie das Pflegevolk gebildet wird liegt im Ermessen des Einzelnen. Wenn dann die Zeit des verschulen heranrückt, fällt die Entscheidung, wie lasse ich die Königin schlüpfen?
    • Im eigens erstellten Ableger / Fegling
    • Im Okulierkäfig mit 5 – 6 Begleitbienen
    • Oder in einem Durchgangsschlüpfkäfig – werde ich dieses Jahr versuchen. :shock:


    Mit freundlichen Grüßen
    Reinhard

  • Hallo Reinhard,


    ja Du hast Recht, das ist der Vorteil bei diesen Systemen. Das macht sich auch bei mir bemerkbar: da ich kurzsichtig bin, muss ich zum Umlarven meine Sehhilfe ablegen, dann geht es aber. 8)


    Ich kenne Jenter nicht, aber ich vermute mal, dass beide Systeme ähnlich (gut) sind. Foto: Meine Näpfchen kurz vor dem Belarven.
    LG
    Kai



    [attachment=0]nicot-zellen.jpg[/attachment]

  • An die erfahrenen Züchter:


    Wie kann ich natürliche Weiselzellen zur Zucht verwenden und vor dem Ausbeißen schützen?
    Evtl. mit Begleitbienen in Zander-Schlüpfkäfig? Oder mit Dreispitz oder Klemmstopfen einzeln in einen EWK oder Begattungskasten, bzw. Kleinstkorb? Wie bekommt man dabei die von der Wabe abgeschnittene Weiselzelle dann jeweils fest?
    Nach dem Vorschwarm habe ich ja mehrere Weiselzellen, die ich dann verwenden könnte.
    Für praktische Empfehlungen bin ich dankbar.


    Wolfgang, der Heidjer

  • Hallo Wolfgang,


    großzügig ausschneiden und mit dem überstehenden Wachs an einem Stopfen, der eine ausreichend grobe Unterseite hat (oder die man ihm selber gab) befestigen. Mit vielleicht einem Zehntel abfallender Zellen muss man aber rechnen.


    Einen schönen Sonntag wünscht


    Manne


    (jetzt -19°C, das Minimum der letzten Nacht lag bei -21°C )

  • Zitat von Heidjer

    An die erfahrenen Züchter:


    Wie kann ich natürliche Weiselzellen zur Zucht verwenden und vor dem Ausbeißen schützen?
    Evtl. mit Begleitbienen in Zander-Schlüpfkäfig? Oder mit Dreispitz oder Klemmstopfen einzeln in einen EWK oder Begattungskasten, bzw. Kleinstkorb? Wie bekommt man dabei die von der Wabe abgeschnittene Weiselzelle dann jeweils fest?
    Nach dem Vorschwarm habe ich ja mehrere Weiselzellen, die ich dann verwenden könnte.
    Für praktische Empfehlungen bin ich dankbar.


    Wolfgang, der Heidjer


    Hallo Heidjer, solche Zellen habe ich in der Regel ausgeschnitten und in Begattungsvölkchen gegeben. Die Befestigung erfolgte mit einem Streichholz, das durch die überstehenden Wachsteile gestoßen wurde. Die Zelle "hängt" dann sozusagen am Streichholz und kann in eine Wabengasse gehängt oder sonstwie fixiert werden.


    Früher gab es Okulierkäfige, die hatten oberhalb der Zelle einen kleinen Blechdeckel als Ausfressschutz. Habe ich nie verwendet und weiß auch nicht, ob es die noch gibt.
    LG
    Kai

  • Wenn mich nicht alles täuscht dann bietet das Apidea Kästchen doch extra für das Nicot System bzw für die "Lockenwickler" Käfige eine Aussparung im Deckel und in den Rämchen ... das ist extra dafür konzipiert. Das müsste doch an den anderen BK auch modifizierbar sein.


    Ich werde mich auf jeden Fall in meiner ersten (Zucht) Vermehrersaison mal mit Nicot versuchen. Hat einer eine gute Adresse für Drohnewabentaschen??


    Grüße Simon

  • Hallo Simon,


    ja, Du hast Recht, die Rähmchen des Apidea haben dafür sogar Aussparungen an der richtigen Stelle.


    Nicot ist absolut gut durchdacht, praktisch und einfach zu handhaben. Da ich aber auch mit Nicot umlarve, habe ich keine Ahnung, wie die Zuchtkassette wirklich funktioniert. Wird sie von der Königin sofort bestiftet?


    Trotz allem werde ich wieder die "primitivere" Methode wählen, d. h. die Weiselnäfpfen direkt am Zuchtrahmen zu befestigen. Ich hatte damit mehr prozentual gelungene Königinnen.


    Aber wie gesagt: für jeden, der das Umlarven umgehen möchte, ist Nicot sicher optimal. Tausende Züchter arbeiten damit.


    Es gibt ja noch so viele andere Verfahren: Umlarven in Wachszellen, Zellenstanzen, Wabenstreifen, Bogenschnitt etc etc.


    Gern würde ich auch andere Erfahrungen hier lesen.
    LG
    Kai

  • Hallo zusammen ,
    letztes Jahr lief die Vermerhung nur über das Einhängen von ausgeschnittenen Weiselzellen.
    Dieses Jahr verwende ich Nicot System und Nicot Schutzblock für Weiselzellen .
    Ich habe aber auch noch Zuchtstopfen , die ich testen werde.
    Bei den Begattungskästchen hab ich ein buntes Gemisch aus EWKs Apidea und Kieler Begattungskästchen .
    Mal schauen was sich davon bewähren wird.
    Gibt es bei den Betriebsweisen zur Anzucht Erfahrungen?

  • Hallo Zusammen Man muß das Nicot bevor man die Königin drauf sperrt einige Tage offen ins Volk hängen damit die Bienen es belaufen und Putzen können dann klappt das gut und die Königin bestiftet die gesamte Fläche lückenlos . Es ist relativ einfach selbst ich als Anfäger in der Königinzucht habe das hinbekommen . Anschliessend zwei bis drei Wabenableger (sind nicht so schwer ) und zur Begattung aufgestellt und innerhalb kürzester Zeit hat man schöne Jungvölker . Gruß carlie

  • Hallo zusammen,


    ich hätte mal eine kurze Frage zum Standort für Begattungskästchen. Gibt es hier Probleme wenn diese in voller Sonne oder fast vollbeschattet stehen? Ich hab in meinem Garten dummerweise nur zwei gute Standorte um die Begattungskästchen mit den Königinnen aufzustellen, der eine hat fast ganztätig Sonne, der andere fast ganztägig Schatten....

  • Hallo Thomas , und alle anderen .
    Ich weiß jet´zt nicht genau wie lange der Schattenplatz unter Schatten steht.
    Aber wenn dort Morgensonne hinkommt würde ich den Schattenplatz vorziehen.


    Oder , wie sehen es die anderen ?


    Grüße Henk


    Wann brauchst du denn die Völker für unsere Belegstelle ?

  • Hallo Henk,


    also den Kunstschwarm brauch ich ziemlich genau zum 30.Juni.
    Die diesjärigen Begattungsvölker bekomm ich vom Florian, mit ein wenig Glück sogar 5 Stück!

  • Zitat von henk

    Hallo Thomas , und alle anderen .
    Ich weiß jet´zt nicht genau wie lange der Schattenplatz unter Schatten steht.
    Aber wenn dort Morgensonne hinkommt würde ich den Schattenplatz vorziehen.


    Oder , wie sehen es die anderen ?


    Grüße Henk


    HAllo allerseits,


    also nach meinen Erfahrungen schadet volle Sonne ganztägig nicht; ich muss aber auch sagen, dass meine Begattungskästchen aus Styropor sind.
    Aber auch Halbschatten unter hohen Bäumen dürfte nicht schaden. In den vollen Schlagschatten würde ich die Völkchen aber nicht stellen.


    Erfahrungsgemäß ist der Auszug von Begattungsvölkchen aus Styroporbegattungskästchen ziemlich selten. Bei Kästchen aus Holz oder auch bei EWK in voller Sonne mag dies anders aussehen.


    LG
    Kai