Schwarmzellen verwerten

  • Moin
    Nun hat eins meiner besten F1-Völker den Vorschwarm abgegeben und ist im Kasten.
    Die SZ im Ursprungsvolk sitzen zum größten Teil auf einer Wabe. EInige würden sich einfach abtrennen lassen, doch wie verwerte ich diese am günstigsten.Das Einfachste wäre wohl , Begattungsvölkchen zu erstellen. Fragt sich nun, wie ich diese an den Rähmchen bzw.Wäblein befestige. Die Bienen erhalte ich aus dem Ursprungsvolk via Bienenflucht. Bei einem Ableger mit Fremdbienen gibt es vermutlich Annahmeprobleme.
    Ein paar Tips würden mir helfen.
    LG Elk

  • Hallo Elk,


    na, das ist ja ein Ereignis. Gut, dass Du den Schwarm fangen konntest.


    Das Restvolk kann man in Begattungsableger aufteilen, oder auch mit ihm Begattungskästchen füllen. Die Frage war aber: wie lassen sich die Weiselzellen vereinzeln.


    Ich würde diese mit einem scharfen kleineren Küchenmesser oder Skalpell großzügig aus der Wabe herausschneiden. Durch das überstehende Wachs kann man ein Streichholz schieben und so die Weiselzelle in eine Wabengasse hängen.


    Wenn man den Ableger einige Tage vor dem Verteilen der Weiselzellen bildet und alle dann wilden Weiselzellen zerstört, wird es keine Annahmeprobleme geben.


    LG
    Kai

  • Hallo Kai
    Danke für die Tips.
    Der Schwarm scheint sich sehr wohl in seiner Dadantbeute zu fühlen und trägt schon fleißig ein.
    Einige SZ wandern morgen in Begattungeinheiten.
    Ich rechne mit weiteren Schwärmen, die ich zum Zwecke der Bienengesundung zulassen werde.
    Montag ist Frühtrachternte, Elk

  • Hi Elk :)


    mich würde interessieren, ob es Dir gelungen ist, Deine SZ in Begattungskästchen zu vereinzeln und wie Du dabei vorgegangen bist.


    Wie wirst Du für die Begattung der Weisel weiter planen bzw vorgehen?


    Und würdest Du mir bitte Deinen Beitrag erläutern ..
    " .. weiteren Schwärmen, die ich zum Zwecke der Bienengesundung zulassen werde .."
    .. wie ist das zu verstehen bitte? :?


    LG Skipper

  • Moin
    In diesem Falle hatte ich parallel die Honigernte. So nutzte ich die Bienen, die sich unter der Bienenflucht sammeln
    in Kielerbegattungskästen. Die Königinnen erfahren Standbegattung und dienen zur Reserve.
    Völker, die im Frühjahr bereits stärker belastet sind, enge ich soweit ein, daß sie schwärmen müssen, da ich sie sonst im Herbst verlieren würde.
    Ich schätze die Lebenskraft von Schwärmen und erwische auch die meisten. LG Elk

  • Hi Elk :D


    soweit alles klar und verstanden, danke, nur die Sache mit ".. im Frühjahr bereits stärker belastet .." ist mir noch unklar. schreibst Du da von Varroa-Belastung?


    Zum Thema Belegstellen hätt ich noch Fragen, damit wollte ich aber dem Kai in seinem "die Aufzucht beginnt" noch mal auf den Senkel gehen ;-)


    Und das mit der ".. Lebenskraft von Schwärmen .." imponiert mir. Kann darüber irgendwo etwas lesen oder mit jemanden reden?


    LG Skipper


    Ach ja, das noch: Welchen Trick hast Du drauf, dass Du die meisten Schwärme behältst?

  • Hi Skipper
    Varroa und Viren bedeuten eine Belastung, wenn eine gewisse Schwelle überschritten ist.
    Gehe mal zu deiner lokalen Feuerwehr und biete dich als Schwarmfänger an.
    Das muß man erlebt haben.
    LG Elk

  • Ahoj,


    es wird immer wieder auf Schwarmträgheit gezüchtet. Viele Imkervereine verbreiten immer noch kämpferische Grundsätze, dass wir den Schwarmlust dem Bien unter allen Umständen vermiesen müssen, in dem wir ihn langfristig erzieherische Beschäftigungsmaßnahmen anordnen. Manch ein Bienenstock ähnelt immer mehr der Arbeitsagentur für Arbeit.
    Mit menschlicher Zuversicht wollen Experten dummen Gedanken und Langeweile in einem Bienenvolk austreiben. Dass es für die natürliche Hygiene im Bienenstock kontraproduktiv ist, weigern sie sich zu ergründen.
    Auch wird behauptet, dass Platzmangel die Schwarmlust begünstigt. Dem widerspricht, dass auch eingeschlagene Völker in Schwarmstimmung geraten, wenn der Mensch das Bienenvolk nicht versteht und nicht zusammenarbeiten will. In solcher Notlage spürt das Bienenvolk ein ungesundes Klima und ergründet alle Wege für einen Neuanfang. Klägliche und müde Völker, in Folge von anmaßender Zuchtarbeit, verlieren die Lebensfreude und würden lieber sterben, als in der nähe eines furchtlosen Menschen zu leben.
    Der Schwarmlust ist ein vollkommen natürliches Verhalten, der die Hygiene- und das Überlebensbewusstsein des Bienenvolks erfüllt. Schwarmlust ist ein Siegel für vitale Völker mit stark ausgeprägter Selbsterhaltungslust.


    Schöne Grüße
    Debora

  • Zitat von Skipper

    klingt aber verdächtig nach Abenteuer so n Schwarm-Rettungseinsatz :?


    Das ist es auch. :wink: Ich könnte da Geschichten erzählen, die sich da im Laufe der letzten 33 Jahre ereignet haben. Wahnsinn.


    LG
    Kai

  • Heute hatte ich einen gewaltigen Schwarm der Dunklen. Vor meinen Augen flog er empor auf einen 15m hohen Ahornbaum. Ich rauf, doch auf halber Höhe wurde mir bang. Ein Dachdecker anbei flitzte eben hoch, schnitt den Ast und jetzt ist der Schwarm im Kasten.
    Morgen verwerte ich die edlen Schwarmzellen, wenn sie denn noch da sind.
    Jetzt bin ich müd. Elk

  • Super Story Elk, :o


    erzähl doch bitte etwas mehr über die Aktion mit dem Ast. Ist der mit den Bienen nach unten gefallen oder hat der Dachdecker einen Eimer mit nach oben genommen. Kann mir dazu noch gar kein klares Bild machen.


    Kannst Du evt auch noch ein paar Bilder von den Schwarmzellen hoch laden? Ich finde das alles total spannend.


    LG Skipper

  • Moin Skipper
    Andere geben viel Geld aus, um Abenteuer zu erleben. Wir Imker bekommen es geschenkt.
    Es war mein bisher größter Schwarm und ich wollte ihn. Hätte ich mir neben der Säge kein Seil übergeworfen, ich weiß nicht , ob mir der Abstieg gelungen wäre.
    Der Dachdecker fragte mich nur, ob ihm von dem laut brummenden Schwarm Gefahr drohe. Als ich das verneinte, verschwand er mit meiner Säge in der Höhe. Dreimal mußte er sägen, weil sich der Schwarmast verfing, doch letztendlich hatte ich ihn auf Augenhöhe. Des Rest war ein Kinderspiel.
    Mit den Dachdeckern, die hier seit 2 Monaten tätig sind, ist eine Freundschaft entstanden, doch so einen Dienst hatte ich mir nicht erwartet. Ich fühle größten Respekt und ertränke ihn heute in Honig.
    Das Muttervolk wird heute nach SZ aufgeteilt. die Beuten sind schon vorbereitet. Da die SZ beim Öffnen häufig gleichzeitig schlüpfen, muß das fix gelingen.
    Später mehr, Elk

  • Zitat von elk030

    Moin Skipper
    Andere geben viel Geld aus, um Abenteuer zu erleben. Wir Imker bekommen es geschenkt.
    Es war mein bisher größter Schwarm und ich wollte ihn. Hätte ich mir neben der Säge kein Seil übergeworfen, ich weiß nicht , ob mir der Abstieg gelungen wäre.


    Hi Elk,
    klasse Beitrag, Honig für die Augen und Sinne. :)


    Hauptsache Du bist uns heil geblieben.
    Schöne Grüße
    Debora

  • Zitat von Skipper

    Mensch Kai, dann könntest Du ja glatt ein Buch schreiben :) oder haste schon?


    Lass doch mal ne gute Story raus oder vielleicht auch die Lustigste :D


    haLLO;


    Mache ich, sobald ich nach der Vermehrung wieder etwas mehr Zeit habe.


    LG
    Kai

  • Hi Leute :)


    sagt mal bitte, kann das bei mir nicht auch der Fall gewesen sein, dass mein F1chen auch weg ist? Bienenland Johann meint ja, die könnten nicht weg sein bzw müssten zurückgekommen sein, weil seine KÖs die Flügel gestutzt haben aber ich seh doch was am Flugloch los ist - fast nix!! :( Das andere Startervolk (V1) war vorher sogar schwächer als dieses (V2) jetzt brummt es bei V1 wie verrückt ich hab Angst, dass die evt auch noch mal Schwarmstimmung bekommen obwohl die auch noch Platz haben. Den Flugverkehr kann ich da gar nicht mehr zählen :?


    Ich soll ja warten und bin aber jetzt schon ganz aufgeregt und neugierig, herauszufinden, was mit meinem definitiv reduzierten V2-Völkchen jetzt wirklich los ist. Ich seh jede Menge Drohnen am Flugloch ein- u ausfliegen. Ist eine neue Kö vom Begattungsflug zurück? In Eiablage? Oder ist mein Völkchen jetzt hoffnungslos Weisellos?


    Ich meine, ich hätte den Kommentar eines erfahrenen Imkers bei einer Standbesichtigung schon mal zum Besten gegeben: "Als Anfänger brauchtst Du drei Völker, denn eins verhungert, eins wird zu Tode geguckt und eins überlebt.", grinste er :? Jetzt will ich einerseits die Tierchen nicht unnötig stören aber andererseits keinen Fehler machen und tatenlos zusehen, wenn ... was auch auch immer schief läuft.


    Wann darf ich denn endlich bei V2 mal reinschauen? Was kann ich tun, um Gewissheit zu bekommen? Weiselprobe? Und soll ich das explosionsartig gewachsene V1 mal auf SZ checken?
    Fragen über Fragen! :roll: Hiiiillfeeee ....


    LG vom Skipper

  • Hallo Wolfgang
    Eine Weiselzelle zu belassen, ist mir zu wenig. Ich achte darauf, daß jedem Volksteil mindestens zwei Weiselzellen zur Verfügung stehen. An dieser Stelle mag ich nicht geizig sein . Der Bien wird schon wissen, weshalb er die Produktion dieser Zellen sehr großzügig handhabt.
    Nachschwärme habe ich aus dieser Praxis noch nicht beobachten können.
    Schönen Gruss, Elk