Neue Richtung

  • Hallo zusammen.
    um auf die Nordbiene um zu steigen beschäftigen mich einige Fragen auf die noch keine Antwort gefunden habe.
    Ist es zwingend notwendig hier mit Dadant zu arbeiten, oder geht das auch mit Zander, oder Deutsch Normal?
    Es wird davon gesprochen und geschrieben das die Biene größer ist als die anderen hier verbreiteten Arten.
    Sind die Mittelwände gleich mit den der Carnika und anderen?
    Daraus resultiert die Frage ob eine Millifera Weisel ohne Probleme in einen Weisellosen Carnika Ableger eingesetzt werden kann?
    Gibt es jetzt noch Insel-begattete Königinnen zu kaufen, und wenn ja wo?
    Für Kenner und Insider vielleicht alles selbstverständlich was ich wissen möchte, hoffe jedoch auf ehrliche Antwort.

  • HAllo Hans,


    ich bin ebenfalls Neuling bei der dunkeln Biene: Anbei meine Einschätzungen - ich denke, dass die erfahreneren Kollegen ebenfalls Ihre Meinung/ideen/Erfahrungen beisteuern werden.


    Weiselose Völker Umweiseln:
    Eine begattete AMM Weisel ist sicherer als eine unbegattete - ansonsten gibt es im Forum viele Erfahrungen unter "Sicheres Umweiseln". Grundsätzlich ist Umweiseln von Völkern immer riskant - viele Tips findest Du hier: http://imkerforum.nordbiene.de/viewtopic.php?f=10&t=1237


    Mittelwände benutze ich nur eine Sorte - vermutlich die Kollegen ebenfalls.


    Kauf einer AMM Königin: Sehr schwierig, da Nachfrage das Angebot deutlich übersteigt. Meines Wissens gibt es ohnehin keine Insel begattete AMM Königin, sondern größtenteils nur instrumentell besamte Reinzuchtköniginnen, wenn es Dir um Zuchtmütter geht, bzw. einen kleinen Anteil von Züchtern im Ausland oder hier, welche den Luxus einer nahezu oder gänzlich fremddrohnenfreien Belegstelle besitzen. Aber unter: http://www.nordbiene.de/koenig…quellen-dunkle-biene.html
    findest Du Züchter, welche Dir helfen können. Leichter sind F1 Königinnen der AMM zu bekommen - allerdings auch hier gibt es mehr Nachfrage als Angebot. Drücke Dir die Daumen für DeinenStart mit der dunklen Biene. Habe selber gerade zwei Kunstschwärme mit dunlen Königinnen bestückt und hoffe hiervon noch in diesem Jahr Nachkommen zu sehen.

  • Guten Tag Hans,
    auf Deine Anfrage hat Dirk bereits einiges geantwortet. Nun möchte ich auch meinen Senf hinzufügen:



    Heidjer: Ich hoffe, dass Du mit dieser ehrlichen Antwort leben kannst. -
    Seit 2010 habe ich schon mehrfach Vorschwärme und Königinnen der A.m.m.lehzeni auch hier angeboten und verkauft. Die Königinnen gebe ich im Herbst, nach der Heidetracht, wenn die Völker zur Einwinterung vereint werden müssen, ab. Z. Zt. stehen bei mir auch drei Vorschwärme, die ich in Körben für einen anderen Imker 'in Pension' habe und die er, wenn sie transportfähig sind, sich abholt.
    In den Jahren bis 2011 habe ich standbegattete Königinnen gezogen. Voraussetzung dafür war es, keinen Drohnenschnitt durchzuführen um in unserer imkerreichen Gegend möglichst viel 'Erbmasse' in der Luft zu haben. Das geht selbstverständlich zu Lasten des Honigertrages, wenn sich extrem viele Drohnen in den Völkern tummeln. In diesem habe ich erstmalig meine private Belegstelle zur Begattung genutzt. Auf die Ergebnisse bin ich schon gespannt. Jedoch ist dies nur ein Zwischenschritt; eigentlich wollte ich bereits mit dem Köhlerschen Begattungsverfahren starten. Leider habe ich die nötige Spezialausstattung nicht fertig bekommen, so dass dieses Vorhaben für 2013 im Raum steht.
    Die Wiederansiedlung der ursprünglichen alten Heidebiene, der A.m.m.l., die in die Geest gehörte, wie der Sand und das Heidkraut der Caluna vulgaris, ist sehr aufwändig hinsichtlich Zeit, Material, sächlich wie tierisch, und vom Wissen her. Es gibt von dieser Biene nur noch eine stabile Population in Flekkefjord in Norwegen.
    So sind wir bemüht, erstmal auf unseren Ständen eine sichere Population aufzubauen. Weiterhin vermehren wir nur extensiv und führen keine künstliche Begattung durch. Dadurch ist, trotz hohem Arbeitsaufwand, nur eine geringe Vermehrungsrate, jedoch eine natürliche, möglich. Aus den obigen Gründen werden auch keine Reinzuchtköniginnen, sondern bestenfalls F..-Königinnen und Ableger oder durchwinterte Völker abgegeben. Wir, die wir uns mit der Ansiedlung der A.m.m.l. beschäftigen, müssen zwar auch unsere Kosten im Blick behalten, wollen jedoch nicht mit und zu Lasten der seltenen A.m.m.l. Geld verdienen. Wir schwimmen nicht mit auf der geschäftlichen Vermehrungswelle! Wir wollen unseren Teil dazu beitragen, dass eine von Aussterben bedrohte Biene weiter leben kann!


    Wolfgang, der Heidjer

  • Hallo Wolfgang!


    Bitte helfe mir mal zu verstehen, was das Problem bei der künstlichen Besamung ist.
    Man liest immer wieder mal, dass der Eine oder Andere dagegen ist aber konkrete Gründe und Argumente werden nie genannt. Warum ist das so? Ist das nur eine Grundsatzfrage oder hätte die kB biologische oder andere Nachteile?


    Genau so das Thema "Reinzuchtkönigin": Es gibt doch offensichtlich noch einige reine Linien der AMM; warum ist es so schwer, auf künstliche oder natürliche Art und Weise eine F0 zu bekommen?


    LG, Skipper

  • Hallo


    Da habe ich ja schon einige Antworten bekommen.
    Das es nicht leicht sein wird an entsprechendes Material zu kommen habe ich mir schon gedacht und auch damit gerechnet.
    Nur meine Frage bezüglich der Beuten ist wohl ein wenig unter gegangen.


    Schade ist nur das so wenige Imker Interesse zeigen sich für etwas einzusetzen, wofür es lohnt.


    Wenn ich einmal auf das diesjährige Bienenjahr schaue so ist das mehr als bescheiden.
    Die Obstbaumblüten sind dem Frost zu Opfer gefallen, die Akazien den Regen.
    Raps ist keiner in meinem Umkreis.
    Die Völker waren alle in Schwarmstimmung, Weiselzellen gab es mehr als genug, somit musste ich von jedem Volk einen Ableger machen. Nicht so schlimm, spätestens im Frühjahr werden die Völker und Ableger wieder zusammengeführt. Was starke Völker verspricht wenn das Wetter mit macht.
    So geht es mir aber nicht alleine. In unserem Verein höre ich nichts anderes.
    Bei mir war die Honig-ausbeute pro Volk zwischen 10 und 15 Kg. Das bei 4 Völker.


    @ Skipper
    Ich habe schon öfter mitbekommen das künstlich besamte Weisel den ersten Winter nicht überlebt haben.


  • Hallo Hans,


    obwohl schon viel beantwortet wurde, möchte ich auch nioch meinen Senf dazu geben :wink: , ich hoffe ich kriege das hin bei meiner Erkältung.


    • Selbstverständlich lässt sich die Dunkle Biene in allen Rähmchenmaßen halten. Vom Korb bis zur Dadantbeute ist alles möglich. Ich persönlich habe Dadant gewählt, aus rein betriebstechnischen Gründen. Den Bienen ist es aber egal.


    • Ganz normale 08-15-Mittelwände können verwendet werden. Es scheint für alle europäischen Bienen universell einsetzbar. Die Größe der Bienen resultiert dann auch nur indirekt aus der Zellgröße. So schlüpfen bei mir aus denselben Mittelwänden zwar große Mellifera-Bienen, aber deutlich kleinere Sicula-Bienen (Sizilianische).


    • In Deutschland gibt es inselbegattete Königinnen gar nicht zu kaufen. Soweit ich weiß, sind alle möglichen Quellen in Deutschland und auch im Ausland für 2012 leider schon lange ausgebucht. Die einzige Möglichkeit, in Deutschland garantiert reine K. zu beziehen, wird über die künstliche Besamung sein. Doch auch in relativ dünn besiedeltem Gebiet mit massiver M-Präsenz wie bei Wolfgang ist auch eine ziemlich gute Reinerhaltung möglich, wenn möglichst viele mitmachen. Die einzige Insel in Deutschland, die etwas taugt, ist Helgoland. In Deutschland sind aber bereits alle Inseln besetzt mit anderen Bienen.


    LG
    Kai

  • Zitat von Skipper

    Hallo Wolfgang!


    Bitte helfe mir mal zu verstehen, was das Problem bei der künstlichen Besamung ist.
    Man liest immer wieder mal, dass der Eine oder Andere dagegen ist aber konkrete Gründe und Argumente werden nie genannt. Warum ist das so? Ist das nur eine Grundsatzfrage oder hätte die kB biologische oder andere Nachteile?
    LG, Skipper


    Wer nicht auf die Ich-Natur hören will, wird immer nur sein eigenes geistiges Ungleichgewicht fühlen.


    Liebe Skipper,
    wie ich immer wieder lese, will Dich Deine Liebe zur Biene mit gedanken plagen, ob künstliche besamen vom Nutze sei. Nun, Du willst doch fest verstehen:


    Also stell Dir vor, Deine wirkLICHTkeit reflektiert mögLichtkeit. In beiden Fällen erhältst Du Licht, welche ist aber nun schöpferisch wirkend?
    Danach kommt die Frage, ob eine künstliche Reflexion (Schatten) schöpferisch wirken kann?


    Außerdem, dass die künstliche Besamung beim Menschen nicht funktioniert hat wissen wir selbst. Gott hat auf seinem Menschenstand vorwiegend Stecher erzogen. :lol:



    Aber wenn ich eine geistige Wesen im meinem Garten erhalten will, und habe die Wahl zwischen Licht, oder seinem Schattenbild, würde ich Licht vorziehen. :idea:


    Liebe Gedanken
    Debora

  • Liebe Debora :D


    Ich glaube und vertraue Dir, ohne Beweise zu verlangen und nehme von meinem von Ungeduld geprägten Verlangen allmählich Abschied. :| ohne Reue!!
    Das gebietet mir jetzt auch mein Bauchgefühl


    gLG und Dank
    Skipper

  • Hallo


    Danke Kai für deine Antwort.
    Nun bin ich beruhigt im Bezug auf die Haltung.
    Wie bei vielen steckt bei mir auch kein Goldesel in der Scheune. :wink:
    Werde die Anregungen die ich hier erhalten habe Durchleuchten und hoffen das ich in den nächsten Jahren mir einen Traum erfüllen kann.
    Da durch Krankheit und Alter hier die Zahl der Aktiven immer weniger wird habe ich die Hoffnung die neuen davon zu überzeugen sich dem neuen zu stellen.
    Dafür muss ich sie aber erst einmal selbst haben.
    Sind sie erst ma da, dann gibt es bei mir nur noch sie.

  • @ Skipper:


    Die Ablehnung der künstlichen Besamung ist bei mir, Du deutetest es ja an, eine Grundsatzfrage. In meinen Augen ist sie eine Vergewaltigung, zur Verwirklichung der vom Imker gewünschten Ziele. Dies passt nicht in mein Weltbild.


    @ Hans:


    Deine Frage nach den Beuten habe ich oben beantwortet. Hier nochmal das Zitat:
    "Ist es zwingend notwendig hier mit Dadant zu arbeiten, oder geht das auch mit Zander, oder Deutsch Normal?"


    Heidjer: Den in Europa ansässigen Rassen und Ökotypen ist es egal, welche 'Behausung' Du ihnen anbietest, sofern sie zugluftfrei, trocken und geräumig genug sind.


    Wolfgang, der Heidjer

  • ok, danke Wolfgang :|


    die vielfältigen Antworten hier im Forum erzeugen zu diesem Thema ein immer deutlicheres und klareres Bild bei mir. So verantwortungsvoll habe ich es schon lange nicht mehr gesehen.


    Zunächst, noch vor zwei Jahren, hatte ich auch eine respektvollere Einstellung den Bienenwesen gegenüber; aus Naivität und Laiendenken dachte ich dann, als ich erlebte, wie einige Imker mit den Bienen umgingen und dann begann ich wohl, gedanklich zu verrohen. Suchte nach wirtschaftlichen, effektiven und effizienten Lösungen.


    Jetzt komm ich wieder in die Nähe meiner ursprünglichen Haltung. Ein Auf und Ab, das ist verrückt und zugleich bemerkenswert.
    LG