Eure Erfahrungen bzgl. Dunkler Königinnen

  • Hallo allerseits,


    der Sommer hat sich endgültig verabschiedet, was uns nun wieder etwas mehr Zeit gibt, die vergangene Saison Revue passieren zu lassen. Sicher hat jeder von uns viele neue Eindrücke gewinnen können.


    Mein "Highlight" waren die erfolgreiche Einweiselung aller 5 schwedischen Königinnen, ein relativ guter Zuchtstart im Mai, eine fast zu gut gelaufene Völkervermehrung. Negativ lief bei mir der Bezug polnischer Königinnen (sind nicht angekommen) sowie die mangelnde Tracht ab Juni, auch aufgrund des extrem schlechten Wetters.


    Viele von Euch durften Erfahrungen mit dem Bezug von Dunklen Königinnen machen. Einige führten Bestellungen im Ausland durch, auf eigene Faust. Andere nahmen an Sammelbestellungen teil und erhielten Königinnen u. a. aus Polen. Wieder andere besorgten sich künstlich Besamte Königinnen bei Quellen in Deutschland.


    Hier hört man viel positives (insbesondere von denen, die sich auf eigene Faust im Ausland Königinnen besorgten), aber auch manch Negatives (Nichtlieferung und Geld weg, Fehlpaarung).


    • Wie ist es bei Euch gelaufen?
    • Haben Bezugsquellen "funktioniert"?
    • Wem würdet Ihr zuraten, von wem abraten?
    • Wie habt Ihr eingeweiselt?
    • Welche Dunkle Biene habt Ihr jetzt?
    • Seid Ihr zufrieden? Was ist Euch aufgefallen?
    • Welche Erfahrungen konntet Ihr mit den "neuen" Bienen sammeln?
    • Etc. Etc.


    Alles Fragen, die mich (und andere) brennend interessieren. Berichtet doch mal.


    Als Anstoß zur Diskussion mal anbei folgender Link:


    Die Frage nach der Reinheit der Dunklen Biene


    Denkt bitte gelegentlich auch mal an die Flügeluntersuchung, die ich für Euch jederzeit gern durchführe.


    LG
    Kai


    Foto: Dunkle Biene aus Schweden



    [album]78[/album]

  • Liebe Leute,
    ich habe seit 26.7.2012 zwei Kampinoska Völker auf Naturbau mit Muttern aus Standbegattung. Der eine saß auf 6 Waben, der andere auf sieben Waben.
    22.08.2012 habe ich beide Völker mit 6 Liter Zucker/Wasser (3:2) gefüttert.


    Das Volk auf sechs Waben entwickeln sich sehr langsam und bauen derzeit erst eine weitere (siebte) Wabe aus.



    V-Zählung Kampinoska sechs Waben:
    29.07.2012 3 Milben
    30.07.2012 3 Milben
    31.07.2012 4 Milben
    02.08.2012 16 Milben
    04.08.2012 27 Milben
    09.08.2012 30 Milben
    17.08.2012 23 Milben
    19.08.2012 17 Milben
    23.08.2012 26 Milben



    Das Volk auf sieben Waben ist etwas agile und baut inzwischen zweite neu Wabe aus.



    V-Zählung Kampinoska sieben Waben:
    29.07.2012 15 Milben
    30.07.2012 5 Milben
    31.07.2012 0 Milben
    02.08.2012 0 Milben
    04.08.2012 0 Milben
    09.08.2012 5 Milben
    17.08.2012 51 Milben
    19.08.2012 9 Milben
    23.08.2012 4 Milben


    Die Ameisen und Ohrwürmer können die V-Zählung bei Kampinoska Völker etwas verfälschen.
    Am 16.09.2012 habe ich beiden Völkern nochmals Futter gegeben.


    Schöne Grüße
    Debora


    P.S. Bitte entschuldigt die schlechten Fotos

  • Zitat von דבורה

    Liebe Leute,
    ...
    P.S. Bitte entschuldigt die schlechten Fotos


    Hallo Debora,


    "schlechte Fotos"??? Die sind doch super die Fotos, Danke für Deinen Bericht und die Fotos!!!
    LG
    Kai

  • Hallo Leute!
    Ich habe ja in diesem Jahr nach über 30jähriger Pause wieder mit einem Carnicavolk die Imkerei begonnen. Jetzt ist es Herbst und bei mir stehen 2 Carnica- und 2 Kapinoskavölker. Die Kapis bezog ich von David Lutz und war mit Lieferung und Qualität der Ware sehr zufrieden. Als ich durch eigene Unachtsamkeit eine kb Kapi sehr stark verletzte bekam ich sie innerhalb von 3 Tagen kostenlos ersetzt. Insgesammt bekam ich 2 kb Kapis und 2 unbesamte Kapis. Nach einigen Wochen waren 2 Königinnen verschwunden und die Völker zogen sich neue nach. Da es wohl schon ziemlich spät war klappte es mit der Begattung nicht mehr und ich musste mir 2 Carnicaköniginnen besorgen.
    Meine Kapis sind sehr freundliche und ruhige Bienen die Unmengen an Pollen sammeln. Wie rein sie sind wird sich im Frühjahr bei der Flügeluntersuchung rausstellen. Auffallend war der Unterschied beim Milbenfall wärend und nach der AS-Behandlung bei gleich großen Kapi- und Carnicavölkern. Der Milbenfall bei den Kapis war etwa 90% weniger, was mich sehr freute. Was die Kapis sonst noch so drauf haben werde ich nächstes Jahr sehen.
    Viele Grüße Lutz

  • mir ging es so:
    Im April schickte ich eine Sammelmail an die Schweizer Züchter
    http://www.mellifera.ch
    der dortigen Nigra. Drei von 19 Züchtern reagierten mit einer Antwort, von einem erhielt ich ein konkretes Angebot auf meine Bitte um 3 Reinzuchtköniginnen. Leider ist daraus aufgrund der katastrophalen Saison nichts geworden, im nächsten Jahr sehen wir weiter.


    An der schweizer Zuchtgemeinschaft gefällt mir, das sie auch bei der Dunklen eine scharfe Auslese betreiben auf Sanftmut, Schwarmträgheit und Honigertrag. Ich stelle mir vor, das ich also in HH mit der Dunklen ähnlich imkern kann, wie mit meinen anderen Völkern. Soweit jedenfalls die Theorie ...


    Sollte das tatsächlich funktioniren, und zwar auch mit 1-2 weiter verkreuzten Folgegenerationen, wäre es nicht schwierig, weitere Imkerfreunde „anzustecken“. Auch dies erstmal Theorie ...

  • Resümee
    Sechs gelieferte k.s.-Königinnen waren drohnenbrütig.
    Eine Norwegerin und eine Augustowska wurden nicht angenommen.
    Eine Augustowska ist erfolgreich eingeweiselt und macht sich prima.
    F2-Nachzuchten meiner schwedischen Linie gelang in circa 20 Fällen.
    Wobei einige davon genauso dunkel sind, wie ihre Reinzuchtgroßmütter,
    Was darauf hindeutet, daß meine dunklen Drohnen zum Zuge gekommen sind.
    Alle Völker machen einen starken und gesunden Eindruck und sind ausgesprochen freundlich.
    Mögen sie den kommenden Winter gut überstehen, Elk

  • Am 16.9. habe ich nochmals 12 Liter Zuckerwasser 3:2 auf gefüttert, was entspricht 9 kg Zucker per Volk.
    Dies hat verursacht, das beide Völker innerhalb von 14 Tagen 2 neue Rähmchen zur Hälfte ausgebaut haben.



    Natürliches Milbenfall zwischen 23.9. und 30.9. bei einem Volk 20 Milben, beim anderem 5 Milben.


    LG
    Debora

  • Hallo,


    Ich habe dieses Jahr zwei Reinzuchtköniginnen "Augustowska" mit Stammbaum aus Polen bekommen. Eine sah noch fit aus bei der anderen waren bereits 50% der Begleitbienen verstorben und bei den anderen waren die Beine teilweise abgeknabbert. Die Königinn selber machte einen eher schlechten Eindruck


    Leider war der Versand mangelhaft vom zeitlichen her. Was wahrscheinlich nicht am Züchter selber lag. Da ich selber zu diesem Zeitpunkt nicht da war hat Elk030 sie vorübergehend übernommen.
    Dank Elk030 wurde eine gut angenommen und macht sich nach seiner Aussage hervorragend. Wir sollten nächstes Jahr einen kleinen Zuchtplan ausarbeiten.
    Auf das diese eine Königinn gut über das Jahr kommt!


    Nach näherer Nachforschung konnte ich feststellen, dass diese beiden Tiere 17 Tage in der Post unterwegs waren. Es grenzt an ein Wunder, dass sie lebendig angekommen sind und eine noch in Eilage gegangen ist.


    Also aufs nächste Jahr!
    Gruß Daniel

  • Hallo


    Vielleicht sollen wir mal eine Aktion ins Auge fassen, das einer nach Polen fährt die Königinnen abholt.
    Dann ein Treffpunkt zur Übergabe, oder auf dem deutschen Postweg dann die Restreis.

  • Meine Erfahrung mit der dunklen von heute.
    Habe heute die Mäusekeile vor die Fluglöcher gesetzt.
    Lief alles super, bis zu den AMM.
    Wurde regelrecht überfallen von den Rackern.
    Rechter Unterarm 40 Stiche, links knappe 20.
    Pulli ausgezogen, mehr als 200 ausgerissene Stachel im Stoff.
    Für mich Cortison und Allergietablette, jucken am kompletten Körper teilweise Gesichtslähmungen.
    Ist mir noch nie vorgekommen das die Mädels eine solche Attacke geflogen hätten, ohne das ein Volk geöffnet wurde.
    Ist nun 4 Stunden her und ich fühle mich alles andere als Wohl.
    So wohl körperlich wie auch in Gedanken über das was mir da widerfahren ist.
    Kein schöner Start mit der Ur- Imme.

  • Zitat von Drudenstein

    Rechter Unterarm 40 Stiche, links knappe 20.
    Pulli ausgezogen, mehr als 200 ausgerissene Stachel im Stoff.


    Autsch! :shock: Bei so einer Menge Stiche kann das auch schief gehen. Bist Du Allergiker?


    Wenn ich einen Stich abbekomme (so ca. 5 im Jahr) verlasse ich sofort und schnell den Stand. Die erste markiert
    das Ziel und der Rest folgt ihr...
    Muss ich noch etwas erledigen wird die Stelle gründlich gewaschen und dann wieder ran.


    Bei "260 Einschlägen" musst Du ja "tapfer" da geblieben sein? Oder haben sich dich verfolgt?


    Man muss übrigens nicht eine Beute öffnen um als Bedrohung wahr genommen zu werden. Das Flugloch zählt auch
    schon zum "Sicherheitsbereich" - insofern, auch wenn es wenig tröstlich ist, für mich eine artgerechte Reaktion.


    Gute Besserung von mir und viel Kühlen!
    LG Heiko

  • Hallo Heiko,
    bekommen habe ich zusammen etwas mehr als 50 Stiche.
    Die anderen Angeln steckten im Stoff und kamen, zu meinem Glück nicht weiter durch wegen zusätzlicher Bekleidung in dem Bereich nicht durch.

    Zitat

    Bist Du Allergiker?


    Ich denke nicht direkt, sonst hätte ich ja einen Schock bekommen und wäre sicherlich im Krankenhaus, vielleicht auch schon wo anders.
    Etwas derartiges habe ich noch nicht erlebt. Habe ja auch nicht seit Gestern Bienen.
    Weg gehen war nicht möglich, die Aktion hat gerade mal 5 bis 10 Sekunden gedauert, war ohne Schutz und Handschuhe am werkeln, wundere mich das genannte Körperteile nicht betroffen sind.
    Das waren die ersten Stiche für dieses Jahr, sonst bekomme ich höchstens mal eine ab wenn ich wo hin lange und ein Mädel unter die Finger kommt.
    Noch einmal möchte ich das nicht erleben.
    Wird mich wohl noch einige Zeit beschäftigen.

  • Heiko ich kann diese Frage nicht beantworten.
    Die Sonne war weg, es war neblig, ab und an landete eine, den Stock verlassen haben um diese Zeit keine mehr.
    Vor dem Flugloch war nichts los. Da haben auch keine Wächter gesessen.
    Sonst hätte ich ja das erst heute bei völliger Dunkelheit gemacht.
    War vor einer Stunde am Stand und habe den Mäusekeil eingesetzt. Der lag ja noch im Gelände.
    Kann mir vorstellen das dieser Bericht nicht allen gefällt.

  • Hallo!
    Gut daß Du noch da bist. :D


    Ich denke, daß man das ruhig erwähnen soll. Es ist ja nicht so, als wenn nur die Dunkle so reagiert.


    Ich mache gar keinen Hehl daraus, daß ich solche Stecher liebe. :oops: Und ich besorge sie mir auch von denjenigen, die sie Loswerden wollen. Nur wenn ich sie habe , sind sie zahm. :roll: Ich habe alle Rassen gehabt und auch die Carnica, die sapftmütigste als Stecher.


    Also kein Einzelfall einer bestimmten Rasse.


    Ich denke, wie so oft, ist das Volk schon einige male gestört worden und daher der massive Ansturm.



    Tut mir leid, auch wenn unsere Biene ohne unser Zutun nicht mehr überlebens fähig ist, solte man immer daran denken, eine Pfeife zur Hand haben :mrgreen:

  • Zitat von Drudenstein

    Heiko ich kann diese Frage nicht beantworten.
    Die Sonne war weg, es war neblig, ab und an landete eine, den Stock verlassen haben um diese Zeit keine mehr.
    Vor dem Flugloch war nichts los. Da haben auch keine Wächter gesessen.
    Sonst hätte ich ja das erst heute bei völliger Dunkelheit gemacht.
    War vor einer Stunde am Stand und habe den Mäusekeil eingesetzt. Der lag ja noch im Gelände.
    Kann mir vorstellen das dieser Bericht nicht allen gefällt.


    Tja, ganz aufklären läst sich das wol nicht. Aber es ist eben so. Bienen haben einen Stachel um sich zu verteidigen.
    Ab und an benutzen Sie ihn. Würde ich im Garten bzw. in der Nähe angegangen, wäre der Spaß allerdings für diese Königin auch vorbei.


    Aber direkt an der Beute ist das immer etwas anders. Da spielen viele Faktoren eine Rolle und morgen kann es schon wieder vorbei sein.
    Im Gegensatz zu tinafalke liebe ich Stecher nicht. Ich imkere nur mit Kopfschutz und lass den Rest frei. Da werden die Arbeiten viel
    vorsichtiger ausgeführt und man arbeitet mit mehr Bedacht.


    Der Bericht (natürlich nicht der Umstand dass du so zugerichtet wurdest1) gefällt mir in so fern als dass solche Dinge dazu gehören! Bienen
    die sich gar nicht verteidigen sind mir suspekt.


    LG Heiko

  • Zitat von Drudenstein

    ............Habe heute die Mäusekeile vor die Fluglöcher gesetzt ...wurde regelrecht überfallen von den Rackern.


    .. das kann mit der "Wald-und-Wiesenbiene" auch passieren. Ich hatte mal ein Volk, das war besonders im Herbst und Frühjahr ziemlich stachelig. Stieß man versehentlich an den Kasten oder sollte das Mäusegitter eingesetzt werden, quollen sie in Massen aus dem Flugloch und ich musste schnell das Weite suchen. Auch wenn im Sommer der el. Rasenmäher zu nahe kam, ging es los. Aber bei den üblichen Durchsichten oder der Honigernte mit Rauch gut zu führen.


    Es steckt wohl doch mehr Mellifera in unseren "Mischbienen" als wir für möglich halten !

  • Hallo zusammen.


    Ich bedanke mich für die rege Anteilnahme und die Erfahrungen von euch.
    Stecher unter den Bienen sind ja keine Seltenheit. Selbst habe ich vor Jahren einen Schwarm eingefangen, mit der Hand, am Arm hängend 4 Km durchs Feld bis zum Stand getragen ohne das ein Pikser erfolgt ist.
    Es war ein klasse Volk in kurzer Zeit. Fleißig im sammeln, super im Ausbau der Mittelwände. Super Honig in großer menge, mehr als andere vergleichbare Völker.
    Aber geflogen sind die mit nach vorne gebogenem Hinterleib, jede Landung ein Treffer. Der ideale Wachhund für einen Bienenstand.


    Nur was Gestern anlief steckt mir immer noch in den Knochen, so ein Angriff war noch nie da. Zudem haben die Völker ja jetzt Ruhe. Ich störe sie ja nicht und sonst kommt keiner an sie ran. Was ich mit der Königin mache weiß ich noch nicht. Mein Vertrauen zu den Volk ist nicht mehr gegeben.
    Den Winter über bleibt alles wie es ist. Im Nächsten Jahr fällt dann nach dem Verhalten die Entscheidung.


    Was ich nur jedem Imker empfehlen kann ist für den eigenen Schutz zu sorgen. Es kommt immer was vor, zu den unmöglichsten Zeiten und oft ist kein Arzt zu erreichen. So wie gestern bei mir, Hausarzt im Urlaub und Sonntag.
    Mein Glück war das Nothilfe Set vom Sohn, der Allergiker ist.
    Kann nur jedem raten sich da in seiner Hausapotheke ein Mittel zu deponieren das im Notfall schnell wirkt und die Zeit bis zum Arzt überbrückt und somit das Leben schützt.
    So ein Mittel ist: Celestamine N 0,5 liquidum Wirkstoff Betamethason von Essex Pharma
    Es sind 30 ml gelöstes Cortison das schnell ins Blut gelangt. Das Medikament ist meist mehr als 2 Jahre haltbar.
    Für Leute wie mich doch ein Risiko weil ich Diabetiker bin. Aber besser den Zucker hoch als die Nase unter dem Boden.
    Nach Aussage des Arztes im Krankenhaus war das die beste Möglichkeit zu reagieren.
    War heute nicht am Stand, habe nur durchs Fernglas die Fuglöcher beobachtet. :shock:
    In diesem Sinne.