Ich wollte euch mal an einer Erfahrung des letzten Wochenendes teilhaben lassen.
Bei der Oxuvarbehandlung habe ich festgestellt, dass ein Korbvolk schon sehr weit oben saß und somit über nicht mehr große
Reserven verfügen konnte. Wie füttert man also (wenn man das denn möchte) eine Korbvolk in der Winterruhe?
In neuen Imkerbüchern kommt so etwas ja nicht vor oder man hängt eben eine Futterwabe dazu. Aber das geht hier ja nicht.
Fündig geworden bin ich dann bei einem Reprint eines Herrn von Berlepsch aus der Jahundertwende. Unter der Überschrift (Zitat:)
"Wiederbelebung eines scheintoten Volkes" fand ich dann den entsprechenden Hinweis. Eigentlicher Gegenstand dieses Kapitels
sind Völker deren größter Teil bereits am Boden liegt aber auf Anhauchen noch reagiert (Fühler/Beine bewegen). Dies war ja hier
noch nicht der Fall und es sollte ja auch nicht soweit kommen.
Ich habe das Volk im Korb+hohen Boden (Flugloch zu) in meine Gartenlaube gebracht, Vorsichtig angekippt und vier Gläser flüssigen Honig in
den hohen Boden gestellt. Danach habe ich den dort (zum Glück) vorhandenen Ofen angefeuert und die Laube auf eine angenehme
Temperatur (16-20 C) gebracht und ca. 1,5 Tage so gehalten. Danach Ofen aus und Laube wieder auskühlen lassen. Nachdem sich die
Traube wieder geschlossen hatte konnte ich ohne großen Abflug (>Verlust) die leeren Gläser entnehmen. Abends (im Dunkeln) habe ich sie dann
wieder an Ihren Platz gestellt.
Das war vielleicht etwas ungewöhnlich aber eine Fütterung Draußen (bei den verhalten milden Temperaturen) hätte wohl umfangreiche Suchflüge
in die Umgebung ausgelöst mit den entsprechenden Verlusten. Uns so warm war es jetzt auch nicht (max. ca. 8 C). Unter Umständen wäre auch keine
zum Futter "runter" gekommen oder bei dem Versuch verklammt. Ein Spundloch besitzen meine Körbe nicht. Meine Bedenken, dass sie sich im Korb
"entleeren/koten" könnten erfüllten sich nicht. Durch den offenen Gitterboden konnte man die wechselnde Aktivität sehr schön hören aber schließlich
keine Hinterlassenschaften finden.
Ich muss das Volk jetzt beobachten und je nach Witterung diese Aktion in ca. 1,5-2 Monaten wiederholen. Viel länger reicht das jetzt gereichte (2 kg)wahrscheinlich nicht. Mir ist klar, dass das natürlich total unwirtschaftlich ist und mir ist nicht klar ob ich dem Volk damit wirklich über den Berg geholfen oder letztendlich vielleicht geschadet habe. Schließlich war das schon eine starke Störung der Winterruhe. Der Frühling wird es zeigen...
lg Heiko