Schwarmgeschichten 2014

  • Hallo allerseits,


    heute hatten wir Sonnenschein bei 16 Grad Celsius, allerdings mit starkem Ostwind. Nach Feierabend fuhr ich gegen 19 Uhr zum Bienenstand in erwartungsvoller Haltung, was mich dort wohl ... erwartet.


    Tatsächlich haben die Bienen geschwärmt. Schon von der Ferne entdeckte ich einen Schwarm direkt über dem Korbstand, in ca. 5 Metern Höhe. Mit Leiter und Bambusstange, a deren Ende ein Hobbock befestigt ist, gelang es mir, den Großteil der Traube in die bereit stehende Schwarmfangkiste zu befördern. Der andere Teil des Schwarms konnte nicht geborgen werden.


    Nach Abschluss dieser Arbeiten entdeckte ich 1 Meter tiefer im Wald einen weiteren Schwarm. Beide Schwärme stammten, wie sich herausstellte aus den beiden Korbvölkern. Der geborgene Schwarm war ein Vorschwarm des Mellifera F3 Korbvolkes; der zweite Schwarm ist ein Nachschwarm des Sicula F1 Korbvolkes, welches am 27. Apriol geschwärmt hatte. Letzteren lass ich hängen; er ist nicht erreichbar, vielleicht siedelt er sich ja wiederum von selber an.


    Der geborgene Vorschwarm erhielt nach dem Einfangen eine schöne Perizindusche gegen die Varroa und steht bis morgen abend in Kellerhaft. :P Dann will ich ihn in einen bereit stehenden Kanitzkorb einschlagen (auch hier durch das Flugloch).


    Die gute Nachricht: keines der Hauptvölker hat geschwärmt.


    Wie siehts bei Euch mit Schwärmen aus?


    LG
    Kai



    [attachment=0]schwarm-15-05-2014-2.jpg[/attachment]



    [attachment=1]schwarm-15-05-2014-1.jpg[/attachment]

  • Hallo


    Also bis lang hatte ich keinen Schwarm. Auch keinen hier gesehen. Wird wohl noch kommen.
    Kai für so hoch hängende Schwärme braucht man einen Trichter 50 cm Ø, dann Abflussrohr in 80 mm Ø als 2 Meter Stücke und einen Damenstrumpf.
    Damenstrumpf über das eine Ende vom Rohr ziehen, mit Gummiband, oder Klebeband fixieren, Dann gewünschte Anzahl von Rohre zusammen stecken, geht bis 16 Meter, Trichter auf das andere Ende und dann unter den Schwarm damit, kräftig drücken und stoßen, Schwarm rutscht nach unten durch das Rohr und sammelt sich im Damenstrumpf, Abbinden und ab nach Hause.
    So bricht man sich nichts und steht auf der Erde, vielleicht noch einen Mann zur Hilfe dazu nehmen.

  • Hallo Hans,


    vielen DAnk für den interessanten Tip. So etwas werde ich mir bauen. :P


    Heute hatte ich leider keine guten Erlebnisse mit der Schwärmerei.


    Der in den Kanitzkorb einlogierte Schwarm hat leider das Weite gesucht. Es hat ihm nicht gefallen. :wink: Naja, reisendes Volk soll man nicht aufhalten.


    Viel trauriger finde ich aber folgende Geschichte: Hoch in einer Thuja sammelte sich heute ein Schwärmchen. Ich schenkte ihm zunächst nicht viel Aufmerksamkeit; vermutete ich doch einen NAchschwarm aus dem Sicula-Korbvolk. Spät abends packte mich doch die Neugier, und ich "holte" den Schwarm (wieder mit Bambusstange und Hobbock).


    Bei Einlaufen sah ich es gleich: die Königin wurde beim Holen des Schwarmes arg verletzt; sie krümmte sich nur so vor Schmerzen bzw. innerer Verletzung. Man soll Tiere ja nicht vermenschlichen, aber in diesem Moment fiel es mir schwer.


    Bei der Königin handelte es sich um die Norge-Königin vom letzten Jahr (rot gezeichnet mit der Nr. 88). Ein doppelter Verlust, ein doppelter Schmerz. Ja, auch so etwas kommt immer mal wieder vor. Auch bei Nachschauen ist sowas immer mal wieder möglich.


    LG
    Kai

  • Hallo Kai,


    das ist ja wirklich blöd gelaufen. Tut mir echt Leid!!! :(


    Dass ein Schwarm wieder auszieht, kommt ja schon mal vor. Das liegt in der Natur der Sache.


    Aber der Zustand der Norge-Königin ist wirklich traurig.
    Mich erstaunt in dem Fall erst mal, dass der Schwarm wie du schilderst wohl recht klein war. Also kein üblicher Vorschwarm.
    Da dachte ich mir erst, dass du die Königin vielleicht schon bei der letzten Durchsticht durch z. B. Quetschen beim Einhängen der Waben verletzt hast. Ich hatte nämlich schon mal so einen Fall. Ich habe zwar (leider zu spät) gemerkt, dass ich Königin gerade eingeklemmt habe und sie wohl auch verletzt war, aber ich habe sie im Volk belassen, weil ich mir nicht besser zu helfen wusste. 3-4 tage später hing dann unter der Beute ein kleiner Schwarm mit der alten verletzten Königin und im Kasten waren (vergleichbar einer stillen Umweiselung) nur sehr wenige Zellen mitten auf den Waben. Das Volk hat also den Makel erkannt und reagiert. Bei dir scheint das aber unwahrscheinlich, da die Königin ja noch hoch in den Baum geflogen ist.
    Um Verletzungen oder gar Verlust der Königin bein Einfangen schwierig hängender Schwärme zu vermeiden, kann ich nur immer wieder meine Methode mit der offenen Brutwabe vorschlagen. Damit bekommt man den Schwarm sogar spielend aus einer Fichte raus, ohne ihn auch nur zu berühren.


    LG Johannes


    Zuchtkoordinator im Bundesverband Dunkle Biene Deutschland e.V.

    http://www.bv-dunkle-biene.de/
    Eine Mitgliedschaft in unserem Verein ist ein guter Beitrag zum Erhalt unserer einheimischen Dunklen Biene. Wir wollen die imkerlichen Kräfte bündeln und Interessenten und Züchter näher zusammenbringen.


    Infos zur mir und meinen Bestellmöglichkeiten gibt es auf meiner Webseite: https://www.dunkle-bienen.com/

  • Hallo Johannes,


    ja, das sind wirklich die traurien Augenblicke im Imkerleben, wenn man eine Königin so leiden sieht. Da ist es dann auch erstmal zweitrangig, um welche Herkunft es sich handelt. Dass es sich auch um eine potentielle Zuchtkönigin handelte, macht die Sache aber doppelt schmerzlich.


    Deinen Tipp mit der offenen Brutwabe will ich auf jeden Fall beherzigen.


    So, und da ich dieses Jahr mit einer verstärkten Schwarmbereitschaft zu tun habe, bin ih seit heute dazu übergegangen, Zwischenableger mit der jeweiligen Zuchtkönigin zu bilden (Fotos folgen). Begonnen habe ich heute mit der Flekkefjord Königin (obwohl ich von dieser nicht nachziehen werde).


    LG
    Kai

  • Hallo Kai,


    das ist eine super gute Sache mit den Zwischenablegern.
    Mit einem geteilten Volk hatte ich noch nie Probleme!


    LG Johannes


    Zuchtkoordinator im Bundesverband Dunkle Biene Deutschland e.V.

    http://www.bv-dunkle-biene.de/
    Eine Mitgliedschaft in unserem Verein ist ein guter Beitrag zum Erhalt unserer einheimischen Dunklen Biene. Wir wollen die imkerlichen Kräfte bündeln und Interessenten und Züchter näher zusammenbringen.


    Infos zur mir und meinen Bestellmöglichkeiten gibt es auf meiner Webseite: https://www.dunkle-bienen.com/

  • Ich hab mich u. a. auf Schwarmbörse bzw. hier als Schwarmfänger eingegeben (seit 2 Jahren). Am Wochenende bekamt ich u. a. einen Anruf von der Polizei,
    die mich wegen einem Schwarm in einem benachbarten Stadtteil anriefen. Ein großen Lob an die Beamten, dass Sie erstmal dort nachschauen
    und nach Imkern suchen! Das hat sich jetzt auch hier rumgesprochen :D


    Meine Aufstellkapazitäten sind nunmehr aber leider erschöpft. Da die Saison noch nicht vorbei ist, würde ich ab jetzt gefangene Schwärme gegen einen kleinen Obolus auch abgeben. Bei Interesse sendet mir bitte eine PN (am besten nur "Nahbereich Kiel" weil nur Abholung). Ich finde es 1.) Schade, wenn die Schwärme mangels Behausung verenden und 2.) Verschwendung, weil dabei manchmal sehr vitale Völker verloren gehen.


    Bei dieser Gelegenheit möchte ich auch noch mal ein bisschen Werbung für diese Tätigkeit machen:


    - es bringt Spaß
    - man lernt neue Leute kennen
    - man tut was für die Bienen
    - man Informiert über Bienen (ist manchmal wie eine Biostunde)
    - man tut was für die Imkerei (die Leute freuen sich ehrlich über euch und sind auch ein wenig erleichtert, dass jemand den "Besuch" abholt)


    Was mir dabei zu denken gibt, ist dass ich vermehrt Schwärme aus sehr zentralen Lagen "berge" an denen ich keine Bienenhaltung vermutet hätte.
    Es ist zwar einerseits schön, dass die Bienen wieder zu den Menschen kommen. Andererseits kann das auch mächtig in die Hose gehen und der Imkerei
    an sich schaden, wenn in "Handtuchgärten" in Reihenhaussiedlungen extensiv Bienen gehalten werden. Ottonormalbürger hat eben Angst vor Schwärmen.
    Und so manch ein Einsteige unterschätzt den Showfaktor bzw. Platzbedarf eines Schwarms.


    LG Heiko


  • [attachment=0]P1040828.JPG[/attachment]



    [attachment=1]P1040827.JPG[/attachment]Hallo zusammen,
    heute morgen habe ich den Flugbetrieb kontrolliert, sah alles gut aus, normaler Flugbetrieb und Polleneintrag. Das war um 11 Uhr. 11,40 Uhr siehe Bilder.
    Gruß Dieter

  • Hallo Dieter,


    schöne Bilder. Das sieht ja richtig gut aus!
    Nicht gerade klein der Schwarm. :)


    LG Johannes


    Zuchtkoordinator im Bundesverband Dunkle Biene Deutschland e.V.

    http://www.bv-dunkle-biene.de/
    Eine Mitgliedschaft in unserem Verein ist ein guter Beitrag zum Erhalt unserer einheimischen Dunklen Biene. Wir wollen die imkerlichen Kräfte bündeln und Interessenten und Züchter näher zusammenbringen.


    Infos zur mir und meinen Bestellmöglichkeiten gibt es auf meiner Webseite: https://www.dunkle-bienen.com/

  • Hallo Johannes,
    ja das war ein sehr schöner Schwarm. Geschätzte 2-2,5 Kg. Er stammt von meinem TBH-Volk. Die Traube war 40 cm lang. Die ganze Aktion, angefangen vom Schwärmen bis zum einlaufen lassen hat nicht mal eine Stunde gedauert. Die sitzen jetzt auf erstmal 6 Dadantmittelwänden und bauen wie die Wilden.
    Gruß Dieter

  • Hallo Ihr lieben Schwarmfänger,


    ja, es ist eine kurzweilige Zeit, um nicht zu sagen: ich bin froh, wenn die Schwarmsaison endlich vorbei ist. :P:P:P


    Nein, im Ernst: was wäre die Bienenhaltung ohne die Schwärme? Ein atemberaubendes Naturschauspiel. Und Heiko hat vollkommen Recht mit seinen Beschreibungen: so etwas erlebt man nur als Schwarmfänger.


    Mein wohl schönstes Schwarmerlebnis: die Polizei rief mich eines schönen Junitages in 1981 nach kiel-Schilksee in das dortige Olympiadorf. Da mein Vater sich mittlerweile auch für Bienen interessierte, nahm ich ihn kurzerhand mit, bzw. er mich. 8)


    Ein Bienenschwarm hat sich doch tatsächlich am Segel eines kleinen Segelbootes im Yachthafen niedergelassen. Das war ein tolles Erlebnis!


    LG
    KAi

  • So,


    und da die Schwärmerei dieses Jahr doch sehr stark ist, habe ich kürzlich die ersten Zwischenableger mit den original Königinnen gebildet, damit sie mir nicht verolren gehen. Es lag auch an mir und meiner knappen Zeit, dass die Völker in diesem Jahr schon so weit in Schwarmstimmung gerieten. Hinzu kam die lange Zeit des nasskalten wetters, das mir kaum erlaubte, schon rechtzeitig einzugreifen.


    Dennoch habe ich mir für die Zukunft vorgenommn, Edelköniginnen verstärkt in meinen 5-Waben-Dadant-Ablegerkästen zu halten und auch zu überwintern.


    LG
    Kai



    [attachment=0]dadant-ablegerkasten-eigenbau-mai-2014-1.jpg[/attachment]



    [attachment=1]dadant-ablegerkasten-eigenbau-mai-2014-2.jpg[/attachment]

  • Hallo Kai,


    die ganzjährige Haltung im Ablegerkasten ist sicher für die Königin sehr schonend. Aber wie realisierst du dann die Schwarmverhinderung? Jede Woche Brut und Honig entnehmen?
    Vielleicht mag das bei dir klappen. Ich kann mir das bei mir aber nur schwer vorstellen. Da hätte ich mehr Arbeit als jetzt.


    LG Johannes


    Zuchtkoordinator im Bundesverband Dunkle Biene Deutschland e.V.

    http://www.bv-dunkle-biene.de/
    Eine Mitgliedschaft in unserem Verein ist ein guter Beitrag zum Erhalt unserer einheimischen Dunklen Biene. Wir wollen die imkerlichen Kräfte bündeln und Interessenten und Züchter näher zusammenbringen.


    Infos zur mir und meinen Bestellmöglichkeiten gibt es auf meiner Webseite: https://www.dunkle-bienen.com/

  • Hatte gestern einen Schwarm in der Luft.
    Nachdem er sich in einen Busch setzte, kassierte ich ihn.
    Seltsam, er hatte bereits Wabenbau....
    Wollte dieser Schwarm mir Bescheid geben, daß es ihm langt und ich gefälligst eine Wohnung anbieten soll?
    Elk

  • Hallo Kai
    Es gibt jede Menge Sportkletterer, die keine Herausforderung haben und sehr darunter leiden.
    Die bergen dir jeden Schwarm. So habe ich es gelöst.
    Gruss, Elk

  • Hallo Elk,


    das glaube ich fast nicht.
    Wahrscheinlicher in meinen Augen wäre folgendes:
    An der Stelle hing mal ein Schwarm, den du nicht gesehen hast. Nach einer gewissen Zeit (er hatte bereits Wabenbau) ist er gestorben oder hat doch noch was geeignetes gefunden. Der Ast roch aber noch nach Pheromonen. Folglich hat sich dein frischer Schwarm einfach erst mal an dieser Stelle gesammelt.


    Sowas kenne ich aus meinem Garten.


    LG Johannes


    Zuchtkoordinator im Bundesverband Dunkle Biene Deutschland e.V.

    http://www.bv-dunkle-biene.de/
    Eine Mitgliedschaft in unserem Verein ist ein guter Beitrag zum Erhalt unserer einheimischen Dunklen Biene. Wir wollen die imkerlichen Kräfte bündeln und Interessenten und Züchter näher zusammenbringen.


    Infos zur mir und meinen Bestellmöglichkeiten gibt es auf meiner Webseite: https://www.dunkle-bienen.com/

  • Zitat von Johannes

    Hallo Kai,


    die ganzjährige Haltung im Ablegerkasten ist sicher für die Königin sehr schonend. Aber wie realisierst du dann die Schwarmverhinderung? Jede Woche Brut und Honig entnehmen?
    Vielleicht mag das bei dir klappen. Ich kann mir das bei mir aber nur schwer vorstellen. Da hätte ich mehr Arbeit als jetzt.


    LG Johannes


    Hallo Johannes,


    hm, das ist ein guter Einwand. Ich glaube aber, für mich wird dies arbeitssparender als bisher, wie mir gerade wieder dieses Jahr zeigt. Du hast Recht, ich muss dann natürlich regelmäßig diese Ableger durchsehen. Dies muss ich jedoch derzeit auch, und regelmäßig 6 oder 7 Großvölker engmaschig durchzusehen, ist schon eine große Last.


    Ja, ich glaube ich bin mir sicher: künftig möchte ich maximal 3 bis 4 Reinzuchtköniginnen haben (nicht mehr!), die ich dann in den 5 Waben Kästen halte.


    So, und nun ein Warnhinweis:


    Vorsicht Räuberei!


    Durch den abrubten Trachtmangel zumindest hier im Norden steigt jetzt schon die Räubergefahr, wie ich heute feststellen musste. Ein kürzlich gebildeter Ableger wurde beräubert. Zwar nicht so heftig, aber es war doch eine "stille Räuberei" am Laufen. Es half nichts! Den Ableger habe ich kurzerhand mitgenommen und auf meine Terrasse in Kiel gestellt (hoffentlich merken die Nachbarn nix). An seine bisherige Stelle kam ein nahezu leerer Ablegerkasten, damit sich die Räuberei totläuft.


    LG
    Kai



    [attachment=0]ableger-26-05-2014-terrasse.jpg[/attachment]

  • Nachtrag für Schwärme im großer Hohe:
    Aufstiegtechnk mit festem Seil, das nicht nachgibt.
    Der Ast mit dem Schwarm wird mit einem zweiten Seil angebunden-
    Ich nutze eine Baumsäge mit Teleskopstange.
    Dann lasse ich diesen schwarmtragenden Ast langsam runter.
    Vorteil: Schwarm flirgt nicht auf und kaum eine Biene wird verletzt.
    Elk